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Das Wasserwerk, das bereits elektrisch lief 🫗 Linz-AnsichtenObwohl der Grundwasserstrom der Traun schon 1874 vom Wiener ...
23/03/2025

Das Wasserwerk, das bereits elektrisch lief 🫗 Linz-Ansichten

Obwohl der Grundwasserstrom der Traun schon 1874 vom Wiener Geologen Eduard Sueß entdeckt worden war, sollte es noch fast 20 Jahre dauern, bis das Wasserwerk Scharlinz anlief und damit den Grundstein für die öffentliche Linzer Trinkwasserversorgung legte. 1893 funktionierte es noch dampfbetrieben. Der rasante technische Fortschritt um die Jahrhundertwende lässt sich daran erkennen, dass nur wenige Jahre später - konkret 1902 - im dann neu in Betrieb genommenen Wasserwerk Heilham die Pumpen bereits mit Strom arbeiteten. Die Urfahraner, die zu diesem Zeitpunkt noch in einer eigenständigen Kleinstadt mit 13.000 Einwohnern lebten, profitierten dabei von der 1897 erfolgten Gründung der Tramway- und Elektrizitäts-Gesellschaft Linz–Urfahr (TEG), der Urmutter der Linz AG, die zwischenzeitlich nicht nur Straßen- und Pöstlingbergbahn errichtet, sondern auch das erste Linzer Kraftwerk in der heutigen Lederergasse gebaut hatte. Nachdem Urfahr 1919 nach Linz eingemeindet war, wurde Heilham von den Linzer Stadtwerken übernommen und lieferte als deren nunmehr kleinstes Wasserwerk circa 0,75 Millionen m³ Trinkwasser pro Jahr. Weniger die Menge, als vielmehr die Qualität des Trinkwassers wurde jedoch mit der Zeit zum Problem. Nitrate und chlorierte Kohlenwasserstoffe veranlassten 1984 die damalige SBL, die Anlage zu schließen. Sie beließ es jedoch nicht dabei! Mit Ausweitung der Schutzgebiete und der Pflanzung tausender Bäume und Sträuche wertete man die Wasserqualität langfristig auf und schuf so "nebenbei" den Heilhamer Park. 2007 sanierte die Linz AG das alte Brunnenbauwerk bis ins kleinste Detail, womit es heute im Originalzustand unter Denkmalschutz steht. Dennoch ist es nach wie vor voll in Funktion! Das Wasserwerk Heilham liefert etwa 10.500 m³ einwandfreies Trinkwasser pro Tag - namentlich in die Urfahraner Stadtteile Pöstlingberg, Harbach, Auberg und Urfahr-West. Gestern Samstag stand es im Fokus der Feierlichkeiten der LINZ AG anlässlich des Weltwassertages.

Die Kirche, die nicht an der Landstraße stehen durfte ✝️ Linz-Ansichten Von allen Kirchen an der Landstraße kommt die ev...
16/03/2025

Die Kirche, die nicht an der Landstraße stehen durfte ✝️ Linz-Ansichten

Von allen Kirchen an der Landstraße kommt die evangelische Martin-Luther-Kirche durch ihre versetzte Lage wohl optisch am besten zur Geltung. Und das ist ein Paradoxon. Denn einst war dies von der katholischen Obrigkeit als verächtliche Diskriminierung gedacht gewesen. So aufgeklärt Kaiser Joseph II. (1741-1790) auch war, sein sogenanntes "Toleranzpatent" von 1781 war so ziemlich das Gegenteil von Toleranz. Zwar wurde damit den Gläubigen protestantischer Konfession die Ausübung ihrer Religion (wieder) offiziell erlaubt. Aber sogenannte akatholische Kirchen wollte der Habsburger Herrscher dann doch nicht in der Gegend herumstehen haben. Zumindest sollte man diese nicht auf den ersten Blick als solche erkennen. So durften sie keine Rundfenster haben, keinen Turm und mussten mindestens 50 Meter von einer Hauptstraße entfernt stehen - mit einem von ihr abgewandten Eingang. Darüberhinaus durften sie sich auch nicht Kirchen sondern nur Bethäuser nennen. Eine Aufhebung dieser Diskriminierungen erfolgte erst nach der Bürgerlichen Revolution von 1848, die trotz Niederschlagung doch ein paar Liberalisierungen mit sich brachte. Weil der Grundstein der Linzer Kirche aber schon 1842 gelegt worden war, kamen bei ihrem Bau die Bestimmungen des Toleranzpatents noch voll zum Tragen, inklusive Versetzung nach hinten und Turmverbot. Das goldene Kreuz konnte erst 1862 an der Spitze des nachträglich doch noch errichteten Turms angebracht werden. 1910, 1949 und 1997 wurde die Kirche renoviert. Erst bei der zweiten Sanierung erhielt sie ihren heutigen Namen: Martin-Luther-Kirche.

Der Dichter, der einen Familienskandal verursachte 🖋 Linz-AnsichtenWas haben Johann Wolfgang von Goethe und Rainer Maria...
11/03/2025

Der Dichter, der einen Familienskandal verursachte 🖋 Linz-Ansichten

Was haben Johann Wolfgang von Goethe und Rainer Maria Rilke gemeinsam? Außer natürlich, dass sie berühmte Dichter waren. Sie hatten beide eine leidenschaftliche Affäre mit einer schönen Linzerin! Unglaublich? Aber wahr! Goethes außereheliche Beziehung mit Marianne von Willemer ist nur deswegen viel bekannter, weil sie am Sterbebett selbst dafür sorgte, dass sie der Nachwelt offenbart wurde. Und weil sie auch literarisch von Bedeutung ist, verewigte sich Marianne doch mit drei eigenen Gedichten in Goethes "Ost-Westlicher Divan". Rilkes jugendliche Romanze - er war erst 17 - mit der Linzerin Olga Blumauer kennt deswegen fast niemand, weil diese in flagranti aufflog und von seiner Familie abgewürgt wurde - aber damit das spätere Leben und Werk des Lyrikers entscheidend beeinflusste! Rainer Maria Rilke (1875-1926), geboren in einem noch altösterreichischen Prag, musste eine Kindheit und frühe Jugend zwischen zwei Extremen erleiden. Mutter Sophie "Pia" Rilke hatte den frühen Tod der ein Jahr früher als René (so Rilkes eigentlicher Taufname) geborenen Tochter psychisch nicht verkraftet und zog den unglücklichen Buben als Mädchen auf - samt langen Haaren, Puppen und Kleidchen. Vater und Bahnbeamter Josef Rilke hatte wiederum eine militärische Karriere angestrebt, diese jedoch nicht geschafft und projizierte das nun auf den Sohn, indem er ihn in Kadettenanstalten steckte. Von Mamas verzärteltem "Töchterlein" zum militärischen Drill mit hunderten Burschen über Nacht! Das konnte nicht gut gehen und tat es auch nicht. Also musste eine andere Berufslaufbahn her. Onkel Jaroslav Rilke schlug eine kaufmännische vor, worauf sein Neffe im September 1891 mit 16 Jahren in der 1882 erst als vierte Österreich-Ungarns gegründeten Handelsakademie in Linz landete. Und die befand sich damals in der Altstadt unter der heutigen Adresse Hofgasse 23. Ein Gebäude aus dem frühen 16. Jahrhundert, das einst Freihaus der Jörger, Landeskanzlei und "Deutsche Normalschule" gewesen war. Rilke fühlte sich auch hier nicht wohl, begann aber seine ersten Gedichte zu schreiben. Und eben eine Liebesbeziehung mit dem Kindermädchen Olga Blumauer. Wer weiß, ob Rilke nicht ein heute unbekannter Handelsangestellter geworden wäre, wenn er die HAK einfach abgeschlossen hätte. Doch anstatt das zu tun, riss er mit Olga aus! Natürlich in die anonyme Großstadt, also nach Wien. Wie eingangs erwähnt, wurden die beiden aber entdeckt, Olga zurück nach Linz geschickt und Rilke nach Prag heimgeholt. Nach nicht einmal zwei Jahren war die junge Liebe, die Handelslaufbahn und der Lebensabschnitt in Linz als Ganzes abrupt beendet. Rainer Maria Rilke machte außerschulisch die Matura nach, begann zu studieren und ab 1894 regelmäßig Gedichtbände, später auch Prosa-Werke und theoretische Schriften zu publizieren. Der Rest ist Literaturgeschichte.

Das Haus, in dem ein Kaiser wohnte und (angeblich) starb 👑 Linz-AnsichtenLinzer Kinder lernen schon in der Volksschule, ...
05/03/2025

Das Haus, in dem ein Kaiser wohnte und (angeblich) starb 👑 Linz-Ansichten

Linzer Kinder lernen schon in der Volksschule, dass ihre Stadt einmal als Residenz eines Kaisers der Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reiches war. Wenn auch sehr kurz. Kaiser Friedrich III. (1415-1493) hatte Linz vor allem aus sicherheitspolitischen Motiven zu seinem Alterssitz auserkoren und verbrachte hier von 1489 bis 1493 seine letzten Lebensjahre. Im Februar 1493 diagnostizierten seine Ärzte einen "Altersbrand" im linken Bein, der von der modernen Medizin als Folge einer Arteriosklerose angesehen wird. Am 8. Juni 1493 wurde ihm der betroffene Bereich des Beines amputiert - der medizinhistorisch berühmteste und am besten dokumentierte chirurgische Eingriff des gesamten europäischen Mittelalters. Friedrich überstand den Eingriff zunächst gut, starb aber dennoch zwei Monate später am 19. August 1493. Dass dies auf den Genuss "unreifer Melonen" zurückzuführen sein soll - wie das der Bericht der behandelnden Ärzte vermerkte - kann wohl heute ausgeschlossen werden. Die Operation wurde jedenfalls in der Linzer Burg, der Vorgängerin des Schlosses, durchgeführt. Gestorben soll der Kaiser aber in einem Haus an der Adresse Altstadt 10 sein. Dass er neben der ungemütlichen Burg auch hier residierte, ist jedenfalls gesichert. Freilich war es zu diesem Zeitpunkt weder das Kremsmünsterer Stiftshaus noch überhaupt das uns heute bekannte Gebäude. Erst Jahre später, genau 1507, wurde es vom Stift als Freihaus erworben und 1579/1580 neu gebaut. Sein heutiges Erscheinungsbild verdankt es einem Umbau 1615/16, bei dem das oberste Geschoss und die beiden Erker mit den Zwiebelhelmen hinzugefügt wurden. Als es 1979 von der Stadt Linz gekauft und saniert wurde, tat diese noch etwas Bemerkenswertes. Sie transferierte in das Obergeschoß eine Renaissance-Decke aus dem Schloss Hagen, dass die Merkur Versicherung 1963 abgerissen hatte. Das im Haus befindliche Restaurant "Herberstein" ist übrigens nach Ernest Johann Nepomuk von Herberstein (1731-1788) benannt, dem ersten Bischof der 1785 gegründeten Diözese Linz.

Die Bahn, die vor über einem halben Jahrhundert eingestellt wurde 🚋 Linz-AnsichtenVor 51 Jahren, genau am 1. Jänner 1974...
26/02/2025

Die Bahn, die vor über einem halben Jahrhundert eingestellt wurde 🚋 Linz-Ansichten

Vor 51 Jahren, genau am 1. Jänner 1974, absolvierte die Lokalbahn Ebelsberg-St. Florian - oder kurz Florianerbahn - ihre letzte Fahrt. Ihre erste hatte sie am 1. September 1913 angetreten. Allerdings nicht so wie geplant. Denn die als Privatunternehmen unter der Betriebsführung von Stern & Hafferl konzipierte Lokalbahn hätte eigentlich Ebelsberg, das damals noch eine eigenständige Gemeinde war, mit Steyr verbinden sollen. Eine Idee, die um ihren Umsatz fürchtende Kaufleute aus Steyr im Keim erstickten und damit der Florianerbahn bereits vor ihrer Geburt eine schwere Hypothek mitgaben. Spätestens mit Ausbruch des 1. Weltkriegs waren die Steyr-Pläne endgültig tot. Durch den von Anfang an elektrischen Betrieb und der gleichen Spurweite wie die Linzer Straßenbahn war zumindest der Anschluss an ebendiese im Jahr 1929 möglich. Allerdings nicht ohne Umsteigen, die Florianerbahn-Fahrzeuge waren zu breit für den Verkehr in Linz. Waren die Fahrgastzahlen bis nach dem 2. Weltkrieg immer sehr schwankend gewesen, gingen sie durch die zunehmende Motorisierung in den 1950er und 60er Jahren und den Bau der Westautobahn endgültig stark zurück. Nur die Einführung von "Badezügen", für die 1949 extra die neue Haltestelle "Pichling-See" eingerichtet wurde, hielt diesen Trend noch etwas auf. 1973 scheute die ESG ihren Kostenanteil für eine dringende Erneuerung der Traunbrücke und verkürzte ihre Linie E, die heutige Linie 2. Die Florianerbahn verlor damit ihren Bim-Anschluss und ihre einzige Fahrgastquelle aus Linz. Die Defizite der Bahn, die nach wie vor privat war, stiegen ins Unstemmbare. Das Aus am 1. Jänner 1974 war damit unausweichlich. Wird der im Volksmund so genannte "Dschungelexpress" jemals Wiederauferstehung feiern? Das ist mehr als unwahrscheinlich. Die Gemeinde St. Florian hat nicht nur kein Interesse, sie hat auf Druck der anrainenden grundbesitzenden Landwirte auch den seit 1988 von einem Verein durchgeführten Museumsbetrieb der Bahn 2003 abgedreht. Die Stadt Linz wiederum gestaltete ab 2023 die ehemalige Trasse auf ihrem Gebiet in einen Radweg um. Das für überregionalen öffentlichen Verkehr zuständige Land Oberösterreich schließlich hat seinen Fokus hinsichtlich Bahnen in diesem Bereich auf die S-Bahnlinie 1, die auf der Westbahn verkehrt, konzentriert. Das ist kein Wunder. Der Großteil der Pendler hier kommt nicht aus St. Florian, sondern aus den wachsenden Ballungszonen entlang der B1, also aus Asten, Enns und dem NÖ-Bezirk Amstetten. Um die Frequenz der S1 erhöhen zu können, muss jedoch zuerst die Westbahn zwischen Hauptbahnhof und Kleinmünchen viergleisig ausgebaut werden. Ein Projekt, das die ÖBB seit Jahrzehnten verschiebt, aber dessen Baustart nun immerhin final festgelegt hat. Auf 2026.

Das Krankenhaus, das mehrfach als Soldatenlazarett dienen musste 🏥 Linz-AnsichtenIm Jahr 1740 sollten acht Einrichtungen...
18/02/2025

Das Krankenhaus, das mehrfach als Soldatenlazarett dienen musste 🏥 Linz-Ansichten

Im Jahr 1740 sollten acht Einrichtungen des städtischen Versorgungswesen neu geordnet werden. Eines davon war das sogenannte "Siechenhaus zu Straßfelden" am heutigen Schillerplatz. Ein makabrer Name, der es freilich auf den Punkt brachte: Hier wurden Kranke gepflegt, die mit den Methoden des Mittelalters und der frühen Neuzeit nur sehr schwer oder gar nicht heilbar waren. Per Dekret von Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) wurde dieses Krankenhaus mit 10 Betten dem Orden der "Barmherzigen Brüder des Heiligen Johannes von Gott" zugewiesen, der sich dazu verpflichten musste, nur mittellose Patienten zu betreuen. Die ersten wurden am 6. Juli 1757 unter großer Beteiligung der Bevölkerung in einem Festzug ins neue Spital gebracht. Den heutigen Standort an der Herrenstraße bezogen die Barmherzigen Brüder 1789. Einerseits weil die bürgerlichen und kirchlichen Wohltätigkeitsanstalten im Sinne der Zentralisation von Kaiser Joseph II. (1741-1790) in eine staatliche Versorgungsanstalt überführt werden sollten, andererseits weil der Kaiser das dortige Karmelitinnenkloster 1782 aufgehoben hatte und es damit "frei" war. Die Anzahl der Krankenbetten stieg damit auf 80 und das Brüderspital war zum Allgemeinen Linzer Krankenhaus für männliche Kranke geworden. Zum ersten Mal als Militärlazarett diente es während der Napoleonischen Kriege Anfang des 19. Jahrhunderts, was sich im 1. Weltkrieg (1914-1918) wiederholen sollte. Das Bettenkontingent war zu diesem Zeitpunkt durch Zubau eines neuen Traktes an der Rudigierstraße im Jahr 1908 auf 150 angewachsen. 1931 konnte durch Aufstockungen auf 210 erhöht werden. Dass das Spital noch einmal ein Lazarett werden musste, wurde bereits am ersten Tag des 2. Weltkriegs klar. Am 1. September 1939 wurde es von den N***s zum „Reservelazarett A Linz“ bestimmt. Und dem nicht genug: Am 21. Februar 1940 beschlagnahmte die Gestapo das gesamte Vermögen des Ordens und verstaatlichte es zum „Krankenhaus des Reichsgaues Oberdonau“. Ein irreführender Name, denn das einzige Zivilkrankenhaus in Linz während des Krieges war das der Elisabethinen. Das AKH war nach Bad Hall verlegt worden. Nach dem Krieg erhielten die Barmherzigen Brüder ihr bombenbeschädigtes Spital zurück und 1948 das Öffentlichkeitsrecht. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte es endgültig gedeihen, sich spezialisieren und erweitern - bis zur großen Generalsanierung und der Errichtung des sogenannten "Kooperationstraktes" mit dem benachbarten Spital der Barmherzigen Schwestern 2002 bis 2011. Und heute über 300 Betten.

Die Sporthalle, die das Brucknerhaus verzögerte 🤾‍♀️ Linz-AnsichtenDas Brucknerhaus wird gemeinhin als herausragender Au...
11/02/2025

Die Sporthalle, die das Brucknerhaus verzögerte 🤾‍♀️ Linz-Ansichten

Das Brucknerhaus wird gemeinhin als herausragender Ausdruck des Designs der 1970er Jahre betrachtet. Mit den Braun- und Orange-Tönen im Inneren ist das sicher so. Aber auch wenn das Haus 1974 eröffnet wurde, ist es keine architektonische Leistung der frühen 70er - sondern der frühen 60er! Der Architekturwettbewerb dafür wurde bereits 1962 entschieden und der Grund, warum das Konzerthaus noch über 10 Jahre auf sich warten lassen sollte, hatte mit ihm selber gar nichts zu tun. Es war ein typischer Stadt-Land-Streit ausgebrochen, ob die Errichtung des Brucknerhauses nun oberste Priorität hätte oder nicht doch besser einer Sport- und Veranstaltungshalle. Man kann sich vorstellen, dass diese Auseinandersetzung bald ideologische Untertöne bekam - von wegen "elitärem Kulturtempel für die oberen 10.000" und "proletoiden Kunstbanausen". Was schließlich folgte, war auch irgendwie typisch. Es wurden beide Häuser gebaut. Zeitgleich. Die Eröffnung der Linzer Sporthalle erfolgte am 26. September 1974, nur sechs Monate nach jener des Brucknerhauses. Nun hatte man also eine Location für Indoor-Sportarten wie Handball oder Events wie den Silvesterstadl. Ganz glücklich wurde man damit jedoch nicht. Der Hauptgrund dafür war die legendär schlechte Akustik, die so manches Konzert nicht wirklich zum Tournee-Highlight einer Band werden ließ. Darum war die Trauer nicht groß, als im Juni 2000 der Spatenstich zur Neuerrichtung der Halle stattfand. Zuerst noch "Intersport Arena" benannt, heißt die am 7. März 2003 eröffnete Halle heute "TipsArena". Das moderne Haus besticht durch ein mobiles Tribünenkonzept, das jede Form von Veranstaltungen ermöglicht. Und über miesen Sound hat sich auch niemand mehr beschwert.

Seit Kurzem ist Univ.-Prof. Dr. Thomas Gegenhuber neuer SPÖ-Stadtrat für Wirtschaft und Innovation in Linz. Der Wissensc...
06/02/2025

Seit Kurzem ist Univ.-Prof. Dr. Thomas Gegenhuber neuer SPÖ-Stadtrat für Wirtschaft und Innovation in Linz. Der Wissenschaftler, der an der Johannes Kepler Universität Linz lehrt und das Linz Institute for Transformative Change leitet, wagt mit seinem neuen Amt den Sprung in die Politik. Wie er seine Forschungserfahrungen in seine neue Rolle einbringen will, welche Pläne er für die Stadt Linz hat und welchen Ort der Stadt er Gästen zuerst zeigt, verrät er im Gespräch mit alleslinz.at.

Wie Thomas Gegenhuber seine Forschungserfahrungen in seine neue Rolle einbringen will und welche Pläne er für die Stadt Linz hat verrät er im Interview.

Die Kirche, die unfreiwillig zum Dom wurde ⛪️ Linz-Ansichten2023 war das Jahr, in dem sich die "Societas Jesu" mangels N...
04/02/2025

Die Kirche, die unfreiwillig zum Dom wurde ⛪️ Linz-Ansichten

2023 war das Jahr, in dem sich die "Societas Jesu" mangels Nachwuchs offiziell aus Linz zurückzog. Damit endete eine lange Geschichte der Jesuiten in unserer Stadt, die um 1600 - als Lateinlehrer und Prediger - begann und in welcher der Orden zeitweise eine äußerst einflussreiche Rolle spielte. Sichtbarstes Denkmal dafür ist der Alte Dom, der eigentlich gar nicht so heißt. Dem Heiligen Ignatius von Loyola - dem wichtigsten Mitbegründer der Jesuiten - geweiht, wurde sie St. Ignatius oder Ignatiuskirche genannt, landläufig auch einfach Jesuitenkirche. Damit ist ihre ursprüngliche Funktion als Ordensniederlassung klar. Ihr Grundstein wurde 1669 gelegt, 1673 die Dachgleiche erreicht und 1675 die Errichtung der Türme abgeschlossen. Die Weihe des 1676 fertiggestellten barocken Bauwerks erfolgte 1678. Dass sie etwa 100 Jahre später zur Kathedrale erhoben wurde, war nicht geplant und von den Jesuiten schon gar nicht erwünscht. Denn es war eine Konsequenz der Aufhebung ihrer Klöster durch Kaiser Joseph II. und der Gründung der Diözese Linz. Wobei sich deren erster Bischof 1785 für die verwaiste Ignatiuskirche anstatt der eigentlich dafür vorgesehenen Stadtpfarrkirche als Bischofsdom entschied. Diese Funktion sollte er 125 Jahre inne haben, bis 1909 der Neue Dom den bisherigen zum Alten machte. Schön für die Jesuiten, die 1814 kraft einer päpstlichen Bulle wieder zugelassen worden waren, dass sie damit die von ihnen erbaute Kirche wieder zurückbekamen. Seit 2019 erstrahlen ihre Turmhelme in neuem Glanz.

Die Schule, in der um die Demokratie gekämpft und für das Brucknerhaus konzertiert wurde 🎻 Linz-Ansichten Heute ist in d...
02/02/2025

Die Schule, in der um die Demokratie gekämpft und für das Brucknerhaus konzertiert wurde 🎻 Linz-Ansichten

Heute ist in der Diesterwegschule an der Khevenhüllerstraße eine Volksschule (VS 20), eine Mittelschule (MS 11) und eine Allgemeine Sonderschule (A*O 2) untergebracht. Nach dem liberalen deutschen Reformpädagogen Adolph Diesterweg (1790-1866) benannt, war die Diesterwegschule nach ihrem Bau von 1929 bis 1931 die modernste Schule der Stadt. Der Linz prägende Architekt und Stadtbaudirektor Curt Kühne (1883-1963) hatte ein Schulgebäude geplant, das seiner Zeit weit voraus war und neben den Klassen bereits Sonderräume wie einen Physik- und einen Musiksaal beinhaltete. Nur wenige Jahre nach ihrer feierlichen Eröffnung geriet die Schule jedoch unter Beschuss. Und das leider wortwörtlich. Im Zuge der Kampfhandlungen im Bürgerkrieg vom 12. Februar 1934 feuerten sowohl in der Körnerschule postierte Maschinengewehre als auch Kanonen, die in der Artilleriekaserne im Franckviertel stationiert waren, auf den markanten Turm der Diesterwegschule. Stundenlang beschossen Einheiten der Heeresschule Enns in der Schule verschanzte Aufständische des sozialdemokratischen Republikanischen Schutzbundes, bis sie diese zur Aufgabe zwingen und die Schule einnehmen konnten. Wie wir wissen, blieb es nicht dabei. Das autoritäre Regime von Bundeskanzler Engelbert Dollfuss mähte die um die Demokratie kämpfenden Arbeiter mit der vereinigten Waffen-Gewalt von Heimwehr, Polizei und Bundesheer in ganz Österreich nieder und errichtete einen sogenannten Ständestaat, der zu Recht von vielen Historikern als "Austrofaschismus" bezeichnet wird. Waren darin doch alle Parteien außer der Einheitspartei "Vaterländische Front", die aus der Christlichsozialen Partei - der Vorgängerin der ÖVP - hervorgegangen war, verboten. Bis zum Einmarsch der N***s 1938 hieß die Diesterwegschule daher dann auch Dollfussschule. Die moderne Planung der Schule sollte aber nach dem Zweiten Weltkrieg auch etwas Gutes außerhalb des Schulbetriebs bewirken. Ab 1949 setzte sich der Brucknerbund für die Errichtung eines Konzerthauses in Linz ein, das er "Brucknerhalle" nennen wollte. Bis zur Eröffnung des dann in Brucknerhaus umgetauften realisierten Traums im Jahr 1974 sollten zwar noch Jahrzehnte vergehen. Dass Landeshauptmann Gleißner und Bürgermeister Koref aber schon 1960 den Grundsatzbeschluss für dessen Bau vereinbarten, ist auch der Diesterwegschule zu verdanken. Denn diese hatte einen großen Turnsaal. Und so fanden dort, um die Idee der "Brucknerhalle" voranzutreiben, 1950 und 1951 legendäre Benefiz-Konzerte der Wiener Philharmoniker statt - unter dem Dirigat von Herbert von Karajan

Der Bürgermeister, der als erster in der Republik gewählt wurde ❌ Linz-Ansichten Die Bürgermeisterwahl 2025 ist geschlag...
28/01/2025

Der Bürgermeister, der als erster in der Republik gewählt wurde ❌ Linz-Ansichten

Die Bürgermeisterwahl 2025 ist geschlagen. Der neue Bürgermeister heißt - mit seiner Angelobung offiziell ab 6. Februar - Dietmar Prammer. Er wird das zwölfte sozialdemokratische Stadtoberhaupt von Linz werden. Wer aber war das erste? Das war Josef Dametz (1868-1927), dessen nach ihm benannte Straße eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt ist. Und nicht nur für seine Partei war er ein Pionier. Die Gemeinderatswahl vom 18. Mai 1919 war die erste in der Republik, bei der auch erstmals Frauen wahlberechtigt waren. Der Sohn eines Schusters und gelernte Buchdrucker und Setzer hatte sich früh in seiner Gesellenzeit auf der Walz für die gerade geborene Arbeiterbewegung begeistert und gewerkschaftlich für seine Berufskollegen engagiert. Das war auch bitter nötig. Dreizehnstündige Arbeitstage, Sonntagsarbeit und nur fünf Gulden Wochenlohn waren damals üblich. 1905 war er einer der ersten neun Sozialdemokraten gewesen, die überhaupt in den Linzer Gemeinderat einziehen konnten. Und das bei dem auf das Besitzbürgertum ausgerichteten Wahlrecht der Monarchie. Nach deren Zusammenbruch und der Eingemeindung von Urfahr stand Dametz als Bürgermeister plötzlich einer Stadt mit über 100.000 Einwohnern vor. Einer Großstadt, die durch die Folgen des verlorenen Ersten Weltkriegs enorme Not litt. Die Verbesserung der Versorgung, der Bau von Wohnungen und Schulen sowie die Ankurbelung der Wirtschaft durch die Ansiedelung neuer Betriebszweige wurden daher die wichtigsten Punkte auf seiner Agenda. Indem Linz kein eigenes Bundesland war wie das legendäre "Rote Wien" jener Jahre, das Sondersteuern für die Errichtung von Gemeindebauten einheben konnte, war Dametz nicht möglich, den Wohnbau so ambitioniert voranzutreiben wie er wollte. Das soll seine Bemühungen aber nicht schmälern! Wie das auch die Zeitgenossen nicht taten - über die Parteigrenzen hinweg! Da es noch keine Bürgermeisterdirektwahl gab, wurde der Bürgermeister vom Gemeinderat gewählt und der tat das einstimmig für Dametz! Obwohl in jüngeren Jahren als "Haxlbeißer" verschrien, wandelte sich Bürgermeister Josef Dametz zu einem gemäßigten Mann des Ausgleichs, der andere respektierte und von ihnen respektiert wurde. Als er kurz nach seiner dritten Wiederwahl 1927 aufgrund einer schweren Krebserkrankung im Amt starb, kamen Trauerbekundungen und Würdigungen seiner Leistungen für die Stadt von allen Parteien. Schon 1928 wurde die Dametzstraße nach ihm benannt. Und als sie 1945 nach der NS-Zeit erneut seinen Namen tragen sollte, hatte nicht mal die Parteizeitung der ÖVP etwas dagegen. Im Gegenteil: "Dametz war ein loyal denkender Parteiführer, der das öffentliche Wohl dem Parteigedanken immer voranstellte. Wir wollen froh sein, wenn das neue Österreich auch solche Parteiführer gebiert wie einen Josef Dametz ... (Linzer Volksblatt, 16. Oktober 1945)

Die Linzer Bürgermeisterwahl ist entschieden: Dietmar Prammer (SPÖ) sichert sich mit einem deutlichen Ergebnis von 77,1 ...
26/01/2025

Die Linzer Bürgermeisterwahl ist entschieden: Dietmar Prammer (SPÖ) sichert sich mit einem deutlichen Ergebnis von 77,1 Prozent das Amt. Bereits im ersten Wahlgang lag er mit großem Vorsprung vor seinem Konkurrenten Michael Raml (FPÖ), der bei der Stichwahl am 26. Jänner 22,9 Prozent erreichte.

Die Stadt Linz wählt den neuen Bürgermeister. Welches Wahllokal, Wahlsprengel, Wahlkarte: Hier findest du alle Infos zur Linz-Wahl 2025!

Adresse

Landstraße 36
Linz
4020

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