23/08/2025
Peter Krammer von der Brauerei Hofstetten wurde für den Bier Guide Austria 2025 vom Bierpapst gleich 2x ausgezeichnet. Und zwar für seine Biere des Jahres: Granitbock und Friends Neipa - G´froren´s IPA.
Das Friends NEIPA hatten wir bereits im Vorjahr - gleich in zwei Versionen. Einmal als Hazy IPA und einmal als Sour IPA. Peter Krammer war das aber nicht genug und nun gibt es drei weitere, stärkere Versionen aus demselben Grundbier.
Peter hat einen Teil des ursprünglich 6,5 Prozent starken Bieres noch einmal nachbehandelt − in jenem legendären Kühlgefäß, in dem das Wasser aus dem fertigen Bier ausgefroren werden kann. Das Verfahren wird „umgekehrte Destillation“ genannt: Wenn man den im Kühlgefäß gebildeten Eisring entfernt, bleibt ein alkoholreiches Konzentrat übrig. Und dieser Eisbock wurde dann noch einmal mit Hopfen gestopft. Der Clou dabei: Der Eisbock wurde in drei verschiedenen Tanks mit jeweils einer der drei im Grundbier verwendeten Hopfensorten kalt gestopft, um noch einmal jeweils ein charakteristisches Hopfenaroma zu betonen.
Da ist einmal die Citra Edition, kaltgehopft mit dem derzeit in den USA kommerziell dominierenden Citra-Hopfen. Dieses Bier ist von sehr hellem Goldgelb, leicht trüb und hat wenig Schaum. Limetten und Zitronengras dominieren die Nase, im Antrunk gesellen sich tropische Früchte wie Ananas und Maracuja dazu. Wärmender Alkohol und leichte Süße, im Nachtrunk dann durchaus kräftige, trockene Bittere.
Die zweite Variante ist mit Simcoe Hopfen kaltgehopft − dieses Bier wirkt trüber, hat auch eine leichte Orange-Färbung. In der Nase melden sich Grapefruit, Litschi, Basilikum und Fichtennadeln, der Trunk wirkt voll und süß, es kommen die harzigen Töne nun immer deutlicher hervor und die Bittere liefert eine perfekte Balance.
Schließlich die Variante mit Mosaic Hopfen: Hier ist die Farbe deutlich orange-golden, harzig-fruchtige Noten von Kiwi und Stachelbeere (!) dominieren, getrocknete Früchte (Pflaumen, Feigen,
Datteln) in der Nase und im Trunk. Dieser ist ausgeprägt süß und wird mit einer pfefferigen Bittere balanciert.
Von der Hofstettner Brauerei ist man ja allerhand starke Biere gewohnt − und wenn eines einmal aussieht wie ein Rotwein, na dann sieht es eben so aus. Tatsächlich ist der ausgezeichnete Granitbock von einem satten Dunkelrot - was an Schaum beim Einschenken entsteht, ist zu vernachlässigen. Nicht so der Duft: Man meint, eine Crème Brûlée zu riechen, dazu rote Ribisel und Himbeeren.
Wenn man antrinkt, wird diese Erwartung sofort umgesetzt: Der erste Geschmackseindruck ist extrem fruchtig. Das kommt nach Ansicht von Peter Krammer von der Vorbelegung des Fasses: Dieser Granitbock durfte volle zwei Jahre in einem amerikanischen Bourbon-Fass nachreifen, in dem vorher mehrere Jahre ein schottischer Glen Moray Whisky sein Aroma entwickeln und an die Fassdauben abgeben durfte.
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📷medianet AG/APA-Fotoservice/Rudolph