12/08/2024
Immer mehr Menschen halten diese Welt angesichts von Kriegen und der Klimakrise für einen ungeeigneten Ort für Kinder.
Die Debatte ist emotional stark aufgeladen – Hasstäter oder Täterinnen drängen Beteiligte in die Anonymität – aber die Aussage einer jungen Berlinerin bleibt:
«Ich will keine Kinder haben, wenn ich diesen Kindern kein besseres Leben als meins versprechen kann, und ich weiss, dass das unmöglich ist. Wir tun der Erde so viele schreckliche Dinge an.»
Der Kolumnist Benji Kuster auf der Innerschweizer Newsplattform Zentralplus schreibt: «Ein Kind in die Welt zu setzen muss in unserer freien Gesellschaft die freie Entscheidung jeder und jedes Einzelnen sein.» Für ihn selbst aber sei es ein Statement, dass man diese Welt noch nicht aufgegeben habe, und ein Zeichen, dass man noch Hoffnung für die Menschheit hege.
Autorin der Sachbücher «Kinderfrei statt kinderlos» Verena Brunschweiger sieht in erster Linie die Menschen in den Industrienationen in der Verantwortung: «Wenn ich in Burundi 500 Leute habe, die nichts besitzen und zusammen so viel verbrauchen wie ich alleine, dann sollte mir das schon einiges sagen»
Matthias Klettner, Psychologe und Ethiker der Universität Witten/Herdecke: «Man könnte ja auch gegenteilig argumentieren – nämlich, dass die Welt so schlecht ist, dass sie jeden gut erzogenen Menschen, der gute ethische Werte vertritt, braucht, um unter anderem auch gegen die Klimakatastrophe anzukämpfen.»
«In jedem Fall jedoch sollte Kinderkriegen eine bewusste Entscheidung sein unter Berücksichtigung aller Risiken und Nebenwirkungen.» Äussert sich das Paar Selama Moia und Martin Thönes im Wissenschaftsmagazin Nano.
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