Zeitschrift Abwärts

Zeitschrift Abwärts Das neue literarisch-politische Periodikum wird seit März 2014 alle zwei Monate herausgegeben. Der Name ABWÄRTS geht auf Franz Jung zurück. Es geht abwärts.

Keine Freiheit ohne Gleichheit durch Empörung


ABWÄRTS ist das Gemeinschaftsprodukt folgender Zeitschriften: Es beerbt die seligen Sklaven, den unregelmäßig erschienenen Nachfolger Gegner und integriert die floppy myriapoda (als „Subkommando für die freie Assoziation“), den politjournalistisch ausgerichteten telegraph, der dem katastrophalen Abbau ostdeutscher Ökonomie, Kultur und Identität seit

1989 – als Nachfolgeblatt der Ostberliner Umweltblätter – nachgeht, und den kulturpolitischen Almanach Zonic. Die Autobiographie des Schriftstellers, Ökonomen und Politikers erschien unter den Titeln Der Weg nach unten (1961) und Der Torpedokäfer (1972), der Arbeitstitel des ersten Manuskriptes jedoch war Die Vögel und die Fische. 33 Stufen abwärts. Aus dem Leben eines Deutschen (Brief an Ruth Fischer vom 24. 1. 1947). Im Mai 1994 erschien die erste Nummer der Sklaven, die gegen die damals wie heute um sich greifende Verunsicherung des gesellschaftlichen Bewußtseins ankämpfte. Diese „Revolte gegen die Lebensangst“ (Franz Jung: Fürchtet euch nicht …, 1960) zielte nach dem gescheiterten sozialistischen Impuls der Revolution von 1989/90 im Osten Deutschlands auf die Sammlung der zersprengten und vereinzelten Linken in Ost und West. Sie standen und stehen vor der erfahrbaren Tatsache, daß die entgrenzte kapitalistische Profitwirtschaft politische wie künstlerisch-literarische Demokratisierungsbestrebungen torpediert. Abwärts bleibt wehrhaft, stemmt sich gegen diese barbarische Maschine, nimmt diese Erkenntnis mit der aktuell nötigen Reife ernst. Seit den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts glaubt sich die westliche Welt in der Offensive, aber die kapitalistische Welt ist nicht die beste aller möglichen; sie ist nur übriggeblieben und überfällig. Ihren Niedergang als Realität und Religion erleben wir heute. Die verstärkt panische und bellizistische Aggressivität ihrer Prediger und Verwalter belegt das. Die Mainstream-Medien sprechen nicht gern von Kapitalismus, lieber von „westlicher Moderne“ oder „westlicher Demokratie“, nicht von kapitalistischer Gesellschaft, die im Alltagsbewußtsein zumindest moralisch negativ konnotiert ist, sondern lieber von „Freier oder Sozialer Marktwirtschaft“ – als wären die kapitalistischen Märkte weltweit je Freiheitsanker der Mehrheiten gewesen. Diese Verdunkelung
ist Ausdruck einer intern unlösbaren Systemkrise. Für die gesellschaftlichen Mehrheiten gibt es keine Freiheit ohne soziale Gleichheit. Masken runter! ABWÄRTS. Noch nie wurde dem Kapitalismus ernsthafter die Stirn geboten als 1917 in Rußland. Und obwohl der Untergang des sich auf die Russische Revolution stützenden Sozialismus folgerichtig gewesen ist, kann das Programm der überwiegenden Mehrheit der Weltbevölkerung nur ein auf der Entfaltung der Demokratie gegründeter Sozialismus sein. Nach dem Zusammenbruch des osteuropäischen Sozialismus wird das Illusionäre einer „demokratischen Modernisierung“ kapitalistischer Prägung immer deutlicher. Wie die jüngsten Ereignisse in der Ukraine zeigen, bleibt diese Illusion für den Westen jedoch Maxime des Handelns. IWF und EU machen Finanzhilfen von Privatisierungen und Subventionskürzungen abhängig. Mit klar absehbaren Folgen für die Mehrheit der Bevölkerung, die sicherlich etwas anderes will. Und das wäre nur der Anfang. ABWÄRTS – „willst du leibhaftiger sein / oder leibeigener, dem es schmeckt / daß er gesamtvollstreckt nahrhafte stiefel leckt“? ABWÄRTS konstatiert Realität – und sucht Partner, um sich gegen jene zu verbünden. Redaktion: Robert Mießner, Bert Papenfuß, Alexander Pehlemann, Kai Pohl, Stefan Ret, Andreas Schreier, Kristin Schulz, Hugo Velarde, Karsten Wildanger, Dietmar Wolf. Erscheinungsweise: Ab März 2014 zweimonatlich im Umfang von mind. 32 Seiten. Einzelpreis: 4 Euro. Abo-Konditionen: 12 Euro für 3 Ausgaben inkl. Porto. Abos, Einzelbestellungen (exkl. Porto), Spenden und Kontakte über den Verlag. Bankverbindung: Berliner Volksbank, BLZ: 100 900 00, Kontonummer: 576 249 9004. Redaktion ab März 2015 nach dem Ausstieg der telegraph-Redaktion aus dem Gemeinschaftsprojekt: Robert Mießner, Bert Papenfuß, Alexander Pehlemann, Kai Pohl, Stefan Ret, Kristin Schulz, Hugo Velarde, Karsten Wildanger.

Auch für die ABWÄRTS! ist das Watt ein Hort der Sammlung und Zerstreuung ...
18/06/2025

Auch für die ABWÄRTS! ist das Watt ein Hort der Sammlung und Zerstreuung ...

„Hierhin kommt also die im Kiez verbliebene Prenzlauer-Berg-Connection aus den Achtzigerjahren, aber das Lokal hat nichts von einem Veteranentreff oder von programmatischer Nostalgie. Denn zugleich kommen ganz junge Leute aus aller Welt.“
Schreibt Mark Siemons in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 15. Juni, und wir können ihm nur recht geben und uns bedanken. Auch dafür, dass Mark Siemons seit den Neunzigerjahren, wir erinnern an die Berliner Seiten der FAZ, unsere Kreise und unser Tun interessiert beobachtet und kommentiert.

19/04/2025

So rollt die Welt / so brüllt der Schlund & lockt an seinen grausen GrundOdysseus Was? Was sagst du mir da?Athene Eingewandert.Odysseus Sie haben die Hahneni...

03/04/2025

Die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt vergibt, vorbehaltlich zur Verfügung stehender Haushaltsmittel, für das Jahr 2026 Arbeitsstipendien für Autorinnen und Autoren, die ihren ersten Wohnsitz in Berlin haben und nicht in deutscher Sprache schreiben.

Das Stipendium richtet sich an Autorinnen und Autoren belletristischer Literatur, darin eingeschlossen sind Kinder- und Jugendbuchliteratur sowie Lyrik. Neben der künstlerischen Weiterentwicklung soll die Zeit des Stipendiums die Möglichkeit geben, Entwürfe zu realisieren, begonnene Arbeiten fortzuführen und Texte zu vollenden.

Vorgesehen sind Arbeitsstipendien in Höhe von 24.000 Euro für einen Zeitraum von 12 Monaten, 16.000 Euro für einen Zeitraum von 8 Monaten und 8.000 Euro für einen Zeitraum von 4 Monaten.

⏰ Bewerbungsschluss für die Online-Antragstellung ist der 20. Mai 2025, 11.00 Uhr.

Weitere Hinweise zu den Bewerbungsvoraussetzungen, zum Informationsblatt und den Antragsformularen: https://www.berlin.de/sen/kultur/foerderung/foerderprogramme/literatur/artikel.621412.php

Die Zeitschrift „Abwärts!“ und der BasisDruck Verlag trauern um ihren Autor Lothar Trolle (1944–2025). Trolle, wie wir i...
01/04/2025

Die Zeitschrift „Abwärts!“ und der BasisDruck Verlag trauern um ihren Autor Lothar Trolle (1944–2025). Trolle, wie wir ihn alle nur nannten, kam aus Brücken bei Sangerhausen, Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Der Sohn eines kommunistischen, als Halbjude geltenden Vaters, der den
Faschismus bekämpft und nicht überlebt hatte, und einer halbjüdischen Mutter sollte als „rassisch minderwertig“ in ein Kinderheim. Trolles Großvater übernahm die Vormundschaft, die ihm aber aberkannt wurde, als er sich weigerte, sich von der jüdischen Großmutter scheiden zu lassen. Der Großvater wurde in ein Arbeitslager deportiert. Vor dem Heim hat Trolle die Befreiung bewahrt.

Trolle ging mit Einar Schleef zur Schule, arbeitete als Transportarbeiter und Bühnentechniker, studierte bei Wolfgang Heise Philosophie und wurde freischaffender Dramatiker, Erzähler, Lyriker, Hörspielautor und Übersetzer. In den Achtzigerjahren war er mit Uwe Kolbe und Bernd Wagner einer der Herausgeber der unabhängigen Literaturzeitschrift „Mikado oder der Kaiser ist nackt“.

1991 erschien bei BasisDruck „Die 81 Min. des Fräulein A. (Annas zweite Erschaffung der Welt)“. 2001 fungierte Trolle als einer der Übersetzer von Vítězslav Nezval und Karel Teige, „Depesche auf Rädern. Theatertexte 1922–1927“. 2001 erschien „Zwei Komödien“, darin das 17. Juni-Stück „Greikemeier“. Trolle war regelmäßiger Beiträger der Zeitschriften „Sklaven“, „Gegner“ und bis in den März 2025 von „Abwärts!“

In dem 2016 veröffentlichten „Berlin Lichterfelde-Ost“ heißt es: „Wessel fiel um.“ Wir arbeiten weiter daran. Ein ausführlicher Nachruf folgt.

Das könnte für einige aus der Abwärts!-Corona durchaus relevant sein.
26/03/2025

Das könnte für einige aus der Abwärts!-Corona durchaus relevant sein.

Open Call zur Nutzung der Kapelle99: Mit der Kapelle99 in der Boxhagener Straße 99 hat der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg einen neuen kommunalen Spielort erschlossen.
Künstler*innen und freie Gruppen aus den Sparten Musik, Darstellende Künste, Urbanes Leben und Soziokultur in Friedrichshain-Kreuzberg können sich ab sofort bewerben, um die Kapelle99 im Zeitraum vom 29. August 2025 zunächst bis Juni 2026 für eine Tagespauschale in Höhe von 150 Euro zu bespielen.
Mehr dazu: https://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/politik-und-verwaltung/aemter/amt-fuer-weiterbildung-und-kultur/kapelle99/
Foto: © Jan Gerke

GEGENWEHR!
20/03/2025

GEGENWEHR!

Liebe Gäste, Freunde und Interessierte,
das WATT ist nach zehn Jahren Betrieb nun von der Schließung bedroht.
Wir möchten diesen sonst für Veranstaltungsankündigungen reservierten Kanal einmalig nutzen, um auf unser Anliegen aufmerksam zu machen.
Alle genauen Informationen findet ihr auf www.initiative-watt-retten.de und unsere Petition kann via www.openpetition.de/!vwqqc/ besucht werden.

10/02/2025

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