Missbrauch überleben und das Leben danach

Missbrauch überleben und das Leben danach Durch viele Täler des Schmerzes gegangen, schreibe ich hier mit Tiefe und Mitgefühl.

Mein Weg hat mich gelehrt, das Dunkel zu kennen und das Licht zu suchen – jedes Wort
trägt meine Erfahrung und das Verständnis für den Schmerz, den andere erleben.

20/11/2025
Der Friedhof war klein.Efeu wuchs über viele der Grabsteine.Ein Kiesweg knirschte unter ihren Schritten, obwohl sie lang...
20/11/2025

Der Friedhof war klein.
Efeu wuchs über viele der Grabsteine.
Ein Kiesweg knirschte unter ihren Schritten, obwohl sie langsam ging.

Sie war allein.
Keine Beerdigung. Kein Kranz.
Der Mann, den sie einmal „Onkel“ genannt hatte, war vor zwei Wochen gestorben.
Im Heim.
An Altersschwäche.
Die Familie hatte niemanden benachrichtigt. Nur in der Todesanzeige stand sein Name.
Ein Bekannter hatte sie angerufen. „Vielleicht willst du das wissen.“

Jetzt stand sie vor seinem Grab.
Frisch umgegraben, ein einfaches Holzkreuz, kein Foto.

Sie sagte nichts.

Sie hatte ihn 1984 zum letzten Mal gesehen.
Damals hatte sie nicht gewusst, was genau passiert war.
Nur, dass sie sich schämte.
Dass ihr Körper sich verschloss.
Und dass niemand ihr glauben wollte, als sie es versuchte, mit zehn.

Sie hatte lange gedacht, Vergebung müsse laut sein.
Oder gerecht.
Oder öffentlich.

Aber jetzt stand sie da.
Mit 49 Jahren.
In einem einfachen Mantel.
Und wusste:
Sie musste ihm nichts sagen.
Nicht vergeben.
Nicht hassen.
Nicht erklären.

Sie blieb zehn Minuten.
Nur das Rauschen der Bäume.
Nur ihr Atem.
Nur ihr Herz, das plötzlich ruhig schlug.

Dann ging sie.
Ohne sich umzudrehen.
Und wusste:

Er war tot.
Aber sie –
sie lebte.

"𝗗𝗮𝘀 𝗚𝗿𝗮𝗯" von Melia Rosta

📌
𝗔𝗹𝗹𝗲 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗧𝗲𝘅𝘁𝗲, 𝗕𝗶𝗹𝗱𝗲𝗿 𝘂𝗻𝗱 𝗩𝗶𝗱𝗲𝗼𝘀 𝘀𝗶𝗻𝗱 𝘂𝗿𝗵𝗲𝗯𝗲𝗿𝗿𝗲𝗰𝗵𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗴𝗲𝘀𝗰𝗵𝘂̈𝘁𝘇𝘁.
𝗞𝗼𝗽𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻, 𝗩𝗲𝗿ä𝗻𝗱𝗲𝗿𝗻 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝘄𝗲𝗶𝘁𝗲𝗿𝘃𝗲𝗿𝗯𝗿𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻 𝗼𝗵𝗻𝗲 𝘃𝗼𝗹𝗹𝘀𝘁ä𝗻𝗱𝗶𝗴𝗲 𝗤𝘂𝗲𝗹𝗹𝗲𝗻𝗮𝗻𝗴𝗮𝗯𝗲 𝗶𝘀𝘁 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗲𝗿𝗹𝗮𝘂𝗯𝘁.
𝗠𝗲𝗹𝗶𝗮 𝗥𝗼𝘀𝘁𝗮
📌

Über bedingungslose Liebe – über das Bleiben, das Verstehen, das Sehen. Eine Erinnerung daran, dass wahre Liebe nicht la...
20/11/2025

Über bedingungslose Liebe – über das Bleiben, das Verstehen, das Sehen. Eine Erinnerung daran, dass wahre Liebe nicht laut sein muss, um echt zu sein.

🎲

Ich bin diejenige,
die dich liebt,
leise,
still,
im Verborgenen,
ohne große Worte,
ohne Dramen,
einfach nur mit dem Herzen.

Ich bin diejenige,
die bei dir bleibt,
auch wenn die Welt sich dreht,
auch wenn der Boden schwankt,
und alles um uns fällt.

Ich bin diejenige,
die deine Fehler kennt,
deine Schwächen,
die Narben, die du verbirgst.
Ich sehe dich –
nicht nur das Bild,
das du der Welt zeigst,
sondern alles,
was du bist.
Auch die Teile,
die du selbst nicht lieben kannst.

Ich bin diejenige,
die deine Stille versteht,
die Worte zwischen den Zeilen liest,
die Geduld hat,
auch wenn du dich zurückziehst,
auch wenn du Mauern baust,
weil du gelernt hast,
dich zu schützen.

Ich bin diejenige,
die bleibt –
nicht weil es einfach ist,
sondern weil du es wert bist.

Ich bin diejenige,
die in deinen Schatten tritt,
die Licht in deine Dunkelheit bringt,
auch wenn ich manchmal selbst darin verschwinde.
Die dir Raum gibt,
um dich selbst zu finden,
und dich trotzdem hält,
wenn du das Gleichgewicht verlierst.

Ich bin diejenige,
die dich liebt –
nicht nur für das,
was du mir gibst,
sondern für das,
was du bist:
für den Sturm,
für das Chaos,
für die Ruhe,
die du manchmal suchst
und manchmal selbst nicht findest.

Ich bin diejenige,
die weiß,
dass Liebe kein Besitz ist,
kein Versprechen,
dass alles perfekt bleibt.

Ich liebe dich,
auch wenn es schwer ist,
auch wenn das Leben uns trennt –
weil Liebe nicht daran gemessen wird,
wie leicht der Weg ist,
sondern daran,
wie fest man bleibt,
auch wenn die Welt uns wankt.

𝗜𝗰𝗵 𝗯𝗶𝗻 𝗱𝗶𝗲𝗷𝗲𝗻𝗶𝗴𝗲, 𝗱𝗶𝗲 𝗱𝗶𝗰𝗵 𝗹𝗶𝗲𝗯𝘁 von Melia Rosta

🎲

Nicht jeder, der laut liebt, bleibt.
Aber manchmal ist es die stille Liebe,
die am meisten trägt.

© Melia Rosta

📌
𝗔𝗹𝗹𝗲 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗧𝗲𝘅𝘁𝗲, 𝗕𝗶𝗹𝗱𝗲𝗿 𝘂𝗻𝗱 𝗩𝗶𝗱𝗲𝗼𝘀 𝘀𝗶𝗻𝗱 𝘂𝗿𝗵𝗲𝗯𝗲𝗿𝗿𝗲𝗰𝗵𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗴𝗲𝘀𝗰𝗵𝘂̈𝘁𝘇𝘁.
𝗞𝗼𝗽𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻, 𝗩𝗲𝗿ä𝗻𝗱𝗲𝗿𝗻 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝘄𝗲𝗶𝘁𝗲𝗿𝘃𝗲𝗿𝗯𝗿𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻 𝗼𝗵𝗻𝗲 𝘃𝗼𝗹𝗹𝘀𝘁ä𝗻𝗱𝗶𝗴𝗲 𝗤𝘂𝗲𝗹𝗹𝗲𝗻𝗮𝗻𝗴𝗮𝗯𝗲 𝗶𝘀𝘁 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗲𝗿𝗹𝗮𝘂𝗯𝘁.
𝗠𝗲𝗹𝗶𝗮 𝗥𝗼𝘀𝘁𝗮
📌

19/11/2025
Was ich ihr nicht sagen konnteSie war schon 41, als sie begriff, dass es nicht besser werden würde.Nicht von allein.Nich...
19/11/2025

Was ich ihr nicht sagen konnte

Sie war schon 41, als sie begriff, dass es nicht besser werden würde.
Nicht von allein.
Nicht, weil sie sich genug anstrengte.
Und auch nicht, wenn sie weiter so tat, als sei alles „nicht so schlimm gewesen“.

Anja war Mutter.
Zwei Kinder, halbzeitgeschieden, wie sie selbst sagte.
Montag bis Freitag allein, jedes zweite Wochenende wieder zu zweit – auf dem Papier.
In Wahrheit war sie oft allein.
Mit den Kindern.
Mit den Gedanken.
Mit der Vergangenheit.

Ihre Mutter rief regelmäßig an.
Immer dieselbe Frage: „Und, alles gut bei euch?“
Und Anja antwortete jedes Mal: „Klar. Alles gut.“
Weil sie gelernt hatte, dass diese Frage keine echte war.
Nur eine Höflichkeitsfloskel.
Wie ein Pflaster auf einem gebrochenen Bein.

Als Kind hatte sie oft Fieber bekommen.
Oft einfach, weil es ihr zu viel war.
Zu laut. Zu hart. Zu einsam.
Und jedes Mal war da dieser Blick ihrer Mutter:
„Du übertreibst wieder.“

Anja hatte früh verstanden, dass man lieber nichts sagt, wenn man nicht gehört wird.
Und das hatte sie mitgenommen – in die Schule, in Beziehungen, in ihren Beruf.
Sie war eine Meisterin im Funktionieren.
Sogar in der Therapie hatte sie sich anfangs dabei ertappt, die „gute Patientin“ zu spielen.

Doch dann kam dieser Moment.
Ihre Tochter, gerade zehn, stand zitternd in der Küche.
„Ich will nicht mehr zur Oma“, hatte sie gesagt.
„Ich mag nicht, wie sie guckt, wenn ich was falsch mache. Ich krieg dann Bauchweh.“
Ein Satz.
Ein Echo.

Und Anja wusste in diesem Moment: Es wiederholt sich.
Nicht das Gleiche. Aber das Gefühl.
Und wenn sie jetzt nicht handelt, wird ihre Tochter lernen, was sie selbst gelernt hatte:
Schweigen.
Anpassen.
Zweifeln.

Am selben Abend rief sie ihre Mutter an.
Sie sagte nicht viel. Nur:
„Ich hab als Kind so oft gedacht, ich sei zu empfindlich.
Jetzt weiß ich: Ich war einfach nur allein mit dem, was ich fühlte.“

Am anderen Ende kam nur ein:
„Ach Anja, das war doch früher…“
Aber Anja unterbrach sie.
Nicht laut.
Nicht wütend.
Nur klar.

„Ich will nicht, dass meine Tochter sich so fühlt wie ich damals. Und deshalb möchte ich, dass du sie nur noch siehst, wenn ich dabei bin.“

Es war kein Bruch.
Aber ein Schnitt.
Durchs Netz des Schweigens.
Ein Riss im alten Muster.

Später schrieb sie diesen Satz in ihr Notizbuch:
Ich konnte es meiner Mutter nicht sagen, als ich ein Kind war.
Aber ich werde nicht warten, bis meine Tochter es mir eines Tages sagen muss.

„𝗪𝗮𝘀 𝗶𝗰𝗵 𝗶𝗵𝗿 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝘀𝗮𝗴𝗲𝗻 𝗸𝗼𝗻𝗻𝘁𝗲“ von Melia Rosta

📌
𝗔𝗹𝗹𝗲 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗧𝗲𝘅𝘁𝗲, 𝗕𝗶𝗹𝗱𝗲𝗿 𝘂𝗻𝗱 𝗩𝗶𝗱𝗲𝗼𝘀 𝘀𝗶𝗻𝗱 𝘂𝗿𝗵𝗲𝗯𝗲𝗿𝗿𝗲𝗰𝗵𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗴𝗲𝘀𝗰𝗵𝘂̈𝘁𝘇𝘁.
𝗞𝗼𝗽𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻, 𝗩𝗲𝗿ä𝗻𝗱𝗲𝗿𝗻 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝘄𝗲𝗶𝘁𝗲𝗿𝘃𝗲𝗿𝗯𝗿𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻 𝗼𝗵𝗻𝗲 𝘃𝗼𝗹𝗹𝘀𝘁ä𝗻𝗱𝗶𝗴𝗲 𝗤𝘂𝗲𝗹𝗹𝗲𝗻𝗮𝗻𝗴𝗮𝗯𝗲 𝗶𝘀𝘁 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗲𝗿𝗹𝗮𝘂𝗯𝘁.
𝗠𝗲𝗹𝗶𝗮 𝗥𝗼𝘀𝘁𝗮
📌

Über die Schatten, die wir alle tragen – über Fehler, Schweigen, Versäumnisse. Dieser Text spricht nicht von Perfektion,...
19/11/2025

Über die Schatten, die wir alle tragen – über Fehler, Schweigen, Versäumnisse. Dieser Text spricht nicht von Perfektion, sondern davon, was uns wirklich menschlich macht: die Fähigkeit, Schuld anzuerkennen – und trotzdem weiterzugehen.

🎲

Niemand ist unschuldig.
Wir alle tragen Schatten.
Spuren,
die unsichtbar scheinen,
aber tief in uns ruhen.

Manche klein,
wie ein leiser Zweifel.
Andere groß,
wie das Schweigen,
als die Wahrheit zu weh tat.

Jeder trägt ein Stück Dunkelheit,
eine Geschichte,
die er nicht laut erzählen will.

Wir alle haben Narben,
die wir uns selbst zugefügt haben
– oder anderen,
ob wir es wollten oder nicht.

Wir haben Worte geworfen,
die wir nicht zurückholen konnten.
Türen geschlossen,
die sich nie wieder öffnen ließen.
Blicke abgewendet,
weil die Wahrheit zu nah war.

Schuld ist nicht immer laut.
Nicht immer ein Verbrechen.
Manchmal ist sie nur ein Zögern.
Ein Atemzug,
in dem wir nichts sagen,
weil es leichter war,
still zu bleiben.

Wir alle haben Fehler.
Kleine Risse in der Fassade.
Spuren von Vergangenem,
das nie ganz vergeht.

Denn die Welt ist kein Ort
für makellose Seelen.
Kein Raum für Perfektion.
Wir stolpern. Wir fallen.
Und manchmal sind wir das Hindernis,
über das andere stolpern.

Niemand ist unschuldig.
Weil wir alle Menschen sind.
Gebrochen.
Unvollkommen.
Und doch voller Leben.

Vielleicht liegt die wahre Stärke darin,
nicht perfekt sein zu müssen.
Nicht makellos,
sondern ehrlich.
Die eigene Schuld anzuerkennen.
Die Schatten zu sehen.
Und trotzdem weiterzugehen.

Denn Unschuld ist nur ein Ideal.
Eine Illusion,
die das Leben nicht kennt.

Wir alle tragen Schuld.
Doch die eigentliche Frage ist:
Was machen wir mit ihr?

Lassen wir sie über uns bestimmen?
Oder lernen wir, zu vergeben –
uns selbst,
und anderen?
Um weiterzugehen?

Vielleicht ist das,
was uns wirklich menschlich macht,
nicht die Unschuld,
sondern die Fähigkeit,
trotz unserer Fehler
Liebe zu geben,
Verantwortung zu tragen,
und uns selbst zu vergeben.

𝗡𝗶𝗲𝗺𝗮𝗻𝗱 𝗶𝘀𝘁 𝘂𝗻𝘀𝗰𝗵𝘂𝗹𝗱𝗶𝗴 von Melia Rosta

🎲

Die Schuld macht uns nicht schlecht.
Sie macht uns echt.
Und wer vergibt,
wird nicht schwach –
sondern frei.

© Melia Rosta

📌
𝗔𝗹𝗹𝗲 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗧𝗲𝘅𝘁𝗲, 𝗕𝗶𝗹𝗱𝗲𝗿 𝘂𝗻𝗱 𝗩𝗶𝗱𝗲𝗼𝘀 𝘀𝗶𝗻𝗱 𝘂𝗿𝗵𝗲𝗯𝗲𝗿𝗿𝗲𝗰𝗵𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗴𝗲𝘀𝗰𝗵𝘂̈𝘁𝘇𝘁.
𝗞𝗼𝗽𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻, 𝗩𝗲𝗿ä𝗻𝗱𝗲𝗿𝗻 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝘄𝗲𝗶𝘁𝗲𝗿𝘃𝗲𝗿𝗯𝗿𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻 𝗼𝗵𝗻𝗲 𝘃𝗼𝗹𝗹𝘀𝘁ä𝗻𝗱𝗶𝗴𝗲 𝗤𝘂𝗲𝗹𝗹𝗲𝗻𝗮𝗻𝗴𝗮𝗯𝗲 𝗶𝘀𝘁 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗲𝗿𝗹𝗮𝘂𝗯𝘁.
𝗠𝗲𝗹𝗶𝗮 𝗥𝗼𝘀𝘁𝗮
📌

18/11/2025

Gute Nacht ❤

Er war charmant.Witzig.Gut im Vermissen, aber nicht im Bleiben.Und sie –war wie immer Feuer und Asche zugleich.Alles in ...
18/11/2025

Er war charmant.
Witzig.
Gut im Vermissen, aber nicht im Bleiben.

Und sie –
war wie immer Feuer und Asche zugleich.
Alles in ihr sagte: Lauf.
Aber etwas anderes flüsterte: Vielleicht diesmal nicht.

Sie wartete auf Nachrichten.
Las zwischen Zeilen.
Verzog das Gesicht, wenn das Handy vibrierte –
und strahlte, wenn sein Name auftauchte.

Doch es blieb ein Ziehen.
Ein ständiges Balancieren.
Ein Gefühl, nicht gut genug zu sein, nicht interessant genug, nicht „leicht“ genug.

Er sagte:
„Ich kann gerade keine Beziehung führen.“
Und sie antwortete:
„Ist okay. Ich will ja nur… Zeit mit dir.“

Aber das war nicht die Wahrheit.
Sie wollte Liebe.
Gegenseitig.
Nicht einseitig.
Nicht auf Abruf.

Eines Abends, als er wieder absagte – „stressiger Tag, sorry, vielleicht morgen?“ –
saß sie auf dem Sofa, allein.
Und plötzlich traf sie der Gedanke wie ein offenes Fenster im Winter:

„Ich liebe nicht ihn. Ich liebe die Hoffnung, endlich gesehen zu werden.“

Sie weinte.
Nicht wegen ihm.
Sondern wegen sich.
Weil sie all die Jahre geglaubt hatte, Liebe müsse wehtun, um echt zu sein.

Am nächsten Tag schrieb sie ihm nicht mehr.
Und vermisste nicht ihn –
sondern die Illusion.

Aber mit jedem Tag wurde sie klarer.
Und irgendwann sagte sie laut:
„Ich verdiene jemanden, der nicht überlegt, ob er bleibt.“

"𝗨𝗻𝗲𝗿𝗿𝗲𝗶𝗰𝗵𝗯𝗮𝗿" von Melia Rosta

📌
𝗔𝗹𝗹𝗲 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗧𝗲𝘅𝘁𝗲, 𝗕𝗶𝗹𝗱𝗲𝗿 𝘂𝗻𝗱 𝗩𝗶𝗱𝗲𝗼𝘀 𝘀𝗶𝗻𝗱 𝘂𝗿𝗵𝗲𝗯𝗲𝗿𝗿𝗲𝗰𝗵𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗴𝗲𝘀𝗰𝗵𝘂̈𝘁𝘇𝘁.
𝗞𝗼𝗽𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻, 𝗩𝗲𝗿ä𝗻𝗱𝗲𝗿𝗻 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝘄𝗲𝗶𝘁𝗲𝗿𝘃𝗲𝗿𝗯𝗿𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻 𝗼𝗵𝗻𝗲 𝘃𝗼𝗹𝗹𝘀𝘁ä𝗻𝗱𝗶𝗴𝗲 𝗤𝘂𝗲𝗹𝗹𝗲𝗻𝗮𝗻𝗴𝗮𝗯𝗲 𝗶𝘀𝘁 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗲𝗿𝗹𝗮𝘂𝗯𝘁.
𝗠𝗲𝗹𝗶𝗮 𝗥𝗼𝘀𝘁𝗮
📌

Ein Poetry Slam über die inneren Räume, in denen Schmerz wohnt – und über den leisen, unbeugsamen Funken des Überlebens....
18/11/2025

Ein Poetry Slam über die inneren Räume, in denen Schmerz wohnt – und über den leisen, unbeugsamen Funken des Überlebens. Für alle, die Narben tragen, die niemand sieht, aber die schreien.

🎲

Es gibt Orte in der Seele,
die wie stumme Räume sind,
verborgen vor dem Licht der Welt.

In diesen Räumen
wächst der Schmerz wie ein wilder Dornbusch,
dessen Dornen sich tief
in das Fleisch der Seele graben.

Jede Berührung des Täters
reißt neue Wunden auf.
Jede Drohung,
jedes giftige Wort
hinterlässt Spuren,
die kein Auge sehen kann,
aber die dennoch das Herz zerreißen.

Die Zeit in der Dunkelheit vergeht anders.
Sekunden fühlen sich an wie Stunden.
Und jede Stunde
dehnt sich zu einer Ewigkeit,
während das Opfer
mit jeder Faser seines Seins kämpft –
um Atem,
um ein winziges Stück Hoffnung,
um das Überleben.

Der Täter ist nicht nur eine Gestalt im Außen.
Er wird zum Schatten,
der sich ins Innere brennt.
Zur Stimme,
die flüstert:
„Du bist nichts.
Du verdienst das.“

Und doch –
tief in diesen stummen Räumen
gibt es einen Teil,
der nicht bricht.

Ein kleiner Funke,
der inmitten des Chaos überlebt.
Vergraben unter Schichten aus Angst und Scham,
aber da.
Das leise, hartnäckige Flackern
des Überlebenswillens.

Es ist dieser Funke,
der das Opfer am Leben hält,
auch wenn die Welt
zu Staub zerfällt.

Es gibt Tage,
an denen die Narben zu laut schreien,
an denen der Schmerz
jede andere Empfindung übertönt.

Doch es gibt auch Momente,
in denen der Funke heller glimmt.
Wenn das Opfer beginnt zu verstehen:
Der Schmerz bleibt nicht für immer.
Die Dunkelheit ist nicht das Ende.

Überleben heißt nicht,
dass die Wunden verschwinden.
Aber es heißt:
Der Schmerz ist nicht länger alles.

Der Weg zur Heilung ist kein gerader Pfad.
Er ist ein Labyrinth
aus Rückschritten,
Tränen,
Zweifeln –
und dem langsamen Wiederaufbau
eines zerbrochenen Selbst.

Jeder Schritt
fühlt sich an wie Gegenwind.
Doch mit jedem Atemzug,
jedem neuen Tag,
wächst die Erkenntnis:

Ich bin mehr als mein Schmerz.

Der Täter hat die Dunkelheit gesät.
Aber das Opfer –
die Überlebende –
ist es,
die den Mut findet,
sich zu erheben.

Und in dieser Erhebung
liegt wahre Macht.

Sie wird nicht in den Schatten bleiben.
Sie wird nicht länger schweigen.
Sie wird schreien.
Sie wird singen.
Sie wird leben.

Denn inmitten der Asche
liegt die Kraft,
sich selbst neu zu erschaffen.

Und eines Tages,
wenn die Wunden nur noch Narben sind,
wird sie den Funken in sich tragen
und sagen können:

Ich bin frei.

𝗠𝗮𝗻𝗰𝗵𝗺𝗮𝗹 𝗳𝗹𝘂̈𝘀𝘁𝗲𝗿𝘁 𝗱𝗶𝗲 𝗗𝘂𝗻𝗸𝗲𝗹𝗵𝗲𝗶𝘁 von Melia Rosta

🎲

Der Schmerz war laut.
Doch in mir war etwas lauter.
Es hieß:
Ich höre nicht auf.

© Melia Rosta

📌
𝗔𝗹𝗹𝗲 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗧𝗲𝘅𝘁𝗲, 𝗕𝗶𝗹𝗱𝗲𝗿 𝘂𝗻𝗱 𝗩𝗶𝗱𝗲𝗼𝘀 𝘀𝗶𝗻𝗱 𝘂𝗿𝗵𝗲𝗯𝗲𝗿𝗿𝗲𝗰𝗵𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗴𝗲𝘀𝗰𝗵𝘂̈𝘁𝘇𝘁.
𝗞𝗼𝗽𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻, 𝗩𝗲𝗿ä𝗻𝗱𝗲𝗿𝗻 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝘄𝗲𝗶𝘁𝗲𝗿𝘃𝗲𝗿𝗯𝗿𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻 𝗼𝗵𝗻𝗲 𝘃𝗼𝗹𝗹𝘀𝘁ä𝗻𝗱𝗶𝗴𝗲 𝗤𝘂𝗲𝗹𝗹𝗲𝗻𝗮𝗻𝗴𝗮𝗯𝗲 𝗶𝘀𝘁 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗲𝗿𝗹𝗮𝘂𝗯𝘁.
𝗠𝗲𝗹𝗶𝗮 𝗥𝗼𝘀𝘁𝗮
📌

Guten Morgen ❤
18/11/2025

Guten Morgen ❤

Gute Nacht ❤
17/11/2025

Gute Nacht ❤

𝗗𝗶𝗲 𝗙𝗿𝗮𝘂, 𝗱𝗶𝗲 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗠𝘂𝘁𝘁𝗲𝗿 𝘄𝗮𝗿,  trug Schatten in sich,  die länger waren als die Tage,  die ich je zählte.  Sie war ein...
17/11/2025

𝗗𝗶𝗲 𝗙𝗿𝗮𝘂, 𝗱𝗶𝗲 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗠𝘂𝘁𝘁𝗲𝗿 𝘄𝗮𝗿,
trug Schatten in sich,
die länger waren als die Tage,
die ich je zählte.
Sie war eine Festung,
doch die Mauern waren kalt,
die Türen verschlossen,
wenn ich anklopfte,
vergeblich wartend
auf Wärme, auf Schutz.

Die Frau, die meine Mutter war,
hielt keine Monster von mir fern.
Sie ließ sie ein,
ließ sie gewähren,
und ich, ein Kind,
stand allein im Sturm,
ohne ein Wort,
ohne eine Hand,
die mich gehalten hätte.

Vielleicht wollte sie lieben,
aber sie wusste nicht wie.
Vielleicht wollte sie schützen,
aber sie war selbst ein Trümmerfeld,
eine Seele,
die im Nachkriegstaumel verloren ging,
gefangen in einer Welt,
die ihr keine Liebe schenkte,
und deshalb hatte sie keine,
um sie weiterzugeben.

Die Frau, die meine Mutter war,
gab weiter,
was sie selbst nie loslassen konnte:
Schweigen, Härte,
Bitterkeit,
eine Leere,
die in mir wuchs,
bis ich dachte,
dass ich es verdient hätte.
„Du bist nicht genug,“
war keine Botschaft aus ihren Lippen,
aber aus jedem Blick,
aus jeder fehlenden Umarmung.

Sie trug ihre eigenen Wunden,
ihre eigene Geschichte,
doch ihre Last wurde meine.
Ihr Schmerz fand seinen Weg zu mir,
ihre unerfüllten Sehnsüchte,
ihre gebrochenen Träume,
ihre verdrängten Tränen –
sie prägten mein Herz,
formten meine Kindheit
zu einem Ort,
der nie sicher war.

Die Frau, die meine Mutter war,
sah nicht,
wie ich kämpfte,
wie ich nach ihrer Liebe schrie,
in den stillen Nächten,
in den leeren Räumen.
Sie hörte nicht die Fragen,
die ich nie laut stellen konnte,
weil ich wusste,
dass es keine Antworten geben würde.

Und doch,
verstehe ich jetzt:
Sie war ein Produkt ihrer Zeit,
ein Kind,
das nie Kind sein durfte,
eine Frau,
die nie lernte, zu heilen.
Aber verstehen heißt nicht vergeben,
heißt nicht,
die Narben zu vergessen,
die sie mir hinterlassen hat.

Die Frau, die meine Mutter war,
war nicht die Mutter, die ich brauchte.
Sie war ein Schatten,
der mich prägte,
eine Abwesenheit,
die mich formte.
Und jetzt,
wo ich erwachsen bin,
trage ich die Aufgabe,
mich selbst zu lieben,
mich selbst zu heilen,
mir selbst das zu geben,
was sie mir nicht geben konnte.

Die Frau, die meine Mutter war –
sie hinterließ Narben,
aber ich weigere mich,
sie an die nächste Generation weiterzugeben.

"𝗗𝗶𝗲 𝗙𝗿𝗮𝘂, 𝗱𝗶𝗲 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗠𝘂𝘁𝘁𝗲𝗿 𝘄𝗮𝗿" von Melia Rosta

📌 𝗔𝗹𝗹𝗲 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗧𝗲𝘅𝘁𝗲, 𝗕𝗶𝗹𝗱𝗲𝗿 𝘂𝗻𝗱 𝗩𝗶𝗱𝗲𝗼𝘀 𝘀𝗶𝗻𝗱 𝘂𝗿𝗵𝗲𝗯𝗲𝗿𝗿𝗲𝗰𝗵𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗴𝗲𝘀𝗰𝗵𝘂̈𝘁𝘇𝘁. 𝗞𝗼𝗽𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻, 𝗩𝗲𝗿ä𝗻𝗱𝗲𝗿𝗻 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝘄𝗲𝗶𝘁𝗲𝗿𝘃𝗲𝗿𝗯𝗿𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻 𝗼𝗵𝗻𝗲 𝘃𝗼𝗹𝗹𝘀𝘁ä𝗻𝗱𝗶𝗴𝗲 𝗤𝘂𝗲𝗹𝗹𝗲𝗻𝗮𝗻𝗴𝗮𝗯𝗲 𝗶𝘀𝘁 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗲𝗿𝗹𝗮𝘂𝗯𝘁. 𝗠𝗲𝗹𝗶𝗮 𝗥𝗼𝘀𝘁𝗮 📌

Adresse

Biergasse 4
Calw
75365

Webseite

https://www.lovelybooks.de/autor/Melia-Rosta/

Benachrichtigungen

Lassen Sie sich von uns eine E-Mail senden und seien Sie der erste der Neuigkeiten und Aktionen von Missbrauch überleben und das Leben danach erfährt. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht für andere Zwecke verwendet und Sie können sich jederzeit abmelden.

Teilen

Kategorie

Ich bin eine Überlebende

Noch nie hat Melia Rosta ein Blatt vor den Mund genommen, schon gar nicht in ihrem ersten, alles andere als gewöhnlichen, auf Tatsachen beruhenden Roman – denn Normalität ist für sie, seit sie denken kann, ein Fremdwort.

Wird Gewalt im Allgemeinen verleugnet und die harte Realität ausgeblendet, so geht Melia Rosta genau den entgegengesetzten Weg. Schonungslos und sprachgewandt beschreibt sie die Schritte ihrer Entmenschlichung, wie sie zu einem seelenlosen Körper wurde.

Sie bringt in ihrer, auf eigenen Erlebnissen basierenden Biografie in Romanform, die sexualisierte Macht der Männer zum Ausdruck und spiegelt ein Frau-Mann-Verhältnis wider, das so in keiner Weise zu akzeptieren ist.