13/12/2025
🕯 Das Luciafest und die Luziennacht 🌠✨️
Am 13. Dezember wird das Luciafest begangen. Der Festtag der heiligen Lucia wird vor allem in Schweden gefeiert. Dort treten die sogenannten Luciabräute auf, die einen Lichterkranz auf dem Kopf tragen. Verehrt wird dabei das Licht: Der Name Lucia bedeutet „die Helle“ und steht in Verbindung mit Helligkeit und Licht. Lucias Gedenktag fiel ursprünglich auf denselben Zeitpunkt wie die frühere Wintersonnenwende, die heute um den Thomastag liegt. Aufgrund verschiedener Kalender hat sich das Datum im Laufe der Zeit auf den 21. Dez. verschoben. Während in den skandinavischen Ländern Lucia als helle und lichte Gestalt verehrt wurde, ging bei uns früher in der Luziennacht eine dunkle und unheimliche Gestalt um, die als Sagengestalt erhalten geblieben ist.
Besonders in Schweden, aber auch in Italien, Bayern und in einzelnen Regionen Österreichs, steht das Luciafest in einer volkstümlichen Tradition. Im Altmühltal galt der die Nacht davor als Losnacht und mancherorts gilt die Nacht auch als Rauhnacht. Entsprechend versuchte man, durch Orakel und Zeichen einen Blick in die Zukunft zu gewinnen.
In der Luziennacht glaubte man, geheime Zeichen deuten zu können. Die schaurige Gestalt der Luz, teilweise begleitet von einer männlichen Gestalt (wie dem Thamerl), zog in Regionen des Naturparks Altmühltal als eine Art Sauberkeitswächter durch die Dörfer. Haus und Stall mussten am Luziatag gründlich gereinigt sein. Nachlässige Arbeiten wurden öffentlich bloßgestellt, indem der Kehricht gut sichtbar in der Stallmitte oder an der Hauswand abgelegt wurde.
Bei uns beobachteten früher junge Männer in dieser Nacht vom Dach aus geheimnisvolle Lichterscheinungen am Himmel und hofften auf den sogenannten Luzienschein. Was genau darunter zu verstehen ist, bleibt unklar; möglicherweise handelte es sich um Nordlichter oder andere auffällige Himmelserscheinungen. Der Luzienschein galt sowohl als Vorzeichen für Glück als auch für Unglück.
Mit dem Luzienkreuz begann hier früher eine Zeit der Wahrsagung, die bis Neujahr andauerte. Heiratswillige junge Frauen führten heimliche Rituale mit einem Luzienkreuz an Weidenbäumen durch. Nach Mitternacht wurde auf der Innenseite der Weidenrinde ein kleines Luzienkreuz eingeritzt, anschließend mit Wasser befeuchtet und die Rinde wieder geschlossen. Wer nicht spätestens vor ein Uhr nachts zurückkehrte, sollte die Nacht nicht überleben. Die Veränderungen am Luzienkreuz wurden am Neujahrstag als Zeichen für die Zukunft gedeutet und besonders von älteren Menschen gemeinsam besprochen.
A. Hirsch