01/04/2025
"Montanushof" wird abgerissen – Ein neues Wohnparadies für die Zukunft!
Der letzte Vorhang fällt im Montanushof, dem Juwel der Stadt. Doch jetzt, endlich, wird dem tristen Mosaik aus Geschäften, einem Kino und noch mehr Geschäften der Gar ausgemacht. Abgerissen, plattgemacht, neu gedacht!
Was lange währte, wird endlich Geschichte: Der Montanushof, ein Ensemble aus alten Geschäftsläden, einem Kino, das in den 90ern wohl noch ein bisschen Charme hatte, und dem Gefühl, als wäre die Zeit dort stehen geblieben, wird abgerissen. Im Kampf gegen die Verfallskultur der Stadt hat die Baugesellschaft „Zukunft Baut“ endlich den Mut gefunden, das Projekt „Besser Leben – Besser Wohnen“ in die Tat umzusetzen.
„Wir schaffen Raum für die Zukunft“
„Es war an der Zeit, dieser Stadt etwas zu geben, das den Namen Zukunft verdient“, erklärt der leitende Architekt Klaus von Neubau. „Dieser unwürdige Klumpen aus vergangener Einkaufswelt und Kino-Relics ist der ideale Ort, um endlich modernen Lebensraum zu schaffen. Wir bieten den Menschen das, was sie brauchen: Wohnungen, die aussehen wie die, die sie auf Instagram gesehen haben, und gehobene Gastronomie, die jeder gerne in der Werbung sieht.“
Denn, so von Neubau weiter, es gehe nicht nur um das Wohnen, sondern auch um den Lifestyle. „Wir wollen den Einwohnern der Stadt zeigen, dass sie in der neuen Ära nicht mehr von der Vergangenheit angekettet sind. Diese Wohnungen werden mehr als nur Wände sein – sie werden zu einem Erlebnis. Und wer braucht schon das Kino, wenn es den angesagtesten Starbugs im Erdgeschoss gibt?“
Die Frage, was mit dem Kino und den alten Geschäften wird, ist schnell beantwortet: „Ganz ehrlich, das Kino hatte doch seit Jahren niemand mehr besucht, außer den ganz nostalgischen Rentnern, die nicht mal wissen, wie man Netflix benutzt“, sagt ein Sprecher der Stadtverwaltung. „Und die Geschäfte? Wozu brauchen wir sie? Jetzt gibt es endlich Platz für die wahren Bedürfnisse der modernen Welt: ein Superfood-Bowl-Laden, ein Concept Store für minimalistische Gartenstühle und ein Yoga-Studio, das sich nur nach der Bezahlung von drei Monatsmieten in den eigenen Räumen zeigen lässt.“
Doch es gibt auch gute Nachrichten für diejenigen, die sich eine Wohnung im neuen Gebäude nicht leisten können. „Die unteren Etagen werden mit Gastronomie und Geschäften gefüllt, die die Herzen der Stadtbewohner höher schlagen lassen – und ihre Geldbeutel ebenfalls“, verspricht der Bauträger. „Ein Thai-Vegan-Bistro und ein Laden für fair gehandelte Algen-Nudeln sind nur der Anfang!“
Das Ende einer Ära
Die Stadt freut sich, dass mit dem Abriss eines alten Klotzes endlich ein neuer, glänzender Komplex entstehen kann, der „sofort von den echten Bürgern unserer Stadt gekauft wird“. Denn es gibt eine klare Vorstellung: „Es ist wichtig, dass wir nicht nur auf die historischen, sondern auch auf die finanziellen Werte setzen. In einer Welt, in der Kultur und Geschichte nur dann zählen, wenn sie einen profitablen Zusatzwert bieten, hat der Montanushof keine Chance gegen den Charme eines schicken Neubaus.“
In den nächsten Monaten wird also das letzte Stück „echtes“ Stadtbild weichen. Stattdessen zieht die Zukunft in Form von Luxuswohnungen, Designer-Cafés ein. Die Menschen werden bald über den neuesten urbanen Hotspot flanieren – und sich sicher fragen: „Wie haben wir nur so lange ohne diesen neuen, schicken Ort leben können?“
Der Abriss beginnt im Mai.