27/07/2025
🎧 “Große Klappe, kleiner Respekt: Warum so viele Newcomer über erfolgreiche DJs herziehen – aber insgeheim selbst auf die großen Bühnen wollen”
Ein Phänomen, das man immer öfter sieht – und zwar nicht nur auf YouTube oder TikTok, sondern direkt in der Szene, im Backstage, in Telegram-Gruppen, oder zwischen den Zeilen in Insta-Posts. Viele Nachwuchs-DJs äußern lautstark Kritik an etablierten Acts wie Deborah DeLuca, Marika Rossa, Charlotte de Witte, oder auch Männern wie Fisher, Claptone oder Amelie Lens – oft mit einem abfälligen Unterton:
„Das ist kein richtiger Techno“,
„Die spielt doch eh nur vorgefertigte Sets“,
„Nur wegen ihrem Aussehen bekannt“…
Doch bei genauerem Hinsehen kommt ein ganz anderes Motiv zum Vorschein: Neid.
Oder noch präziser: unerfüllte Ambition, gepaart mit fehlender Anerkennung.
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🔍 Was steckt dahinter?
1. Unerreichte Träume
Viele Newcomer möchten genau da hin: auf die Bühne von Tomorrowland, Parookaville, Awakenings. Aber weil der Weg dorthin schwer ist und das eigene Talent vielleicht noch nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die man sich erhofft, schlägt die Frustration in Verachtung um.
2. Das Ego will glänzen
Statt sich inspirieren zu lassen, wird lieber runtergezogen. Denn wenn man andere kleinredet, wirkt man selbst automatisch größer. Kurzfristig vielleicht effektiv – langfristig eine Sackgasse.
3. Soziale Medien als Ventil
Plattformen wie TikTok oder Instagram belohnen polarisierende Inhalte. Wer laut „Fake DJ!“ oder „Das ist Kommerz!“ ruft, bekommt oft mehr Aufmerksamkeit als jemand, der sachlich bleibt oder lobt. Der Algorithmus liebt die Empörung.
4. Sexismus und Szene-Doppelmoral
Gerade weibliche DJs wie DeLuca oder Rossa stehen oft unter härterem Beschuss – nicht wegen ihrer Musik, sondern wegen Aussehen, Kleidung, Attitüde. Was bei männlichen DJs als „Marke“ gefeiert wird, wird bei Frauen als „Oberflächlichkeit“ abgestempelt. Das ist nicht nur respektlos, sondern heuchlerisch.
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🧠 Widerspruch in sich: Hass gegen das, was man heimlich will
Und hier liegt die bittere Ironie:
Die meisten derjenigen, die öffentlich schimpfen, würden keinen Moment zögern, selbst auf die Mainstage von Parookaville zu steigen – mit exakt denselben Mitteln. Management, PR, kurze Sets, geile Outfits, Promo-Videos, Lichtshow. Alles kein Problem – wenn es für sie selbst ist.
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🤝 Lektion für Newcomer:
🔸 Arbeite hart an deiner Musik.
🔸 Respektiere, wer den Weg vor dir gegangen ist.
🔸 Lerne, statt zu lästern.
🔸 Und frag dich: Wäre ich bereit, mit der Kritik umzugehen, die ich gerade selbst verteile?
Denn wer wirklich etwas reißen will, baut sich selbst auf, statt andere runterzumachen.
Wer andere hasst für ihren Erfolg, steht sich letztlich nur selbst im Weg