elektrospieler

elektrospieler Games und Gedrucktes über Games. Heimat der PIXELBUCH-Reihe von Robert Bannert, Thomas Nickel und Martin Nagel Games) und Martin Nagel (RETURN).

elektrospieler – der Verlag für Bücher über klassische Computer- und Videospiele. Von und mit Robert Bannert (Ex-MAN!AC), Thomas Nickel (M!

Verspielter Makro- und Mikro-Kosmos ins Gegenteil verkehrt: Wer den LEGO-"Spielautomaten" aufklappt, entdeckt darin eine...
13/09/2025

Verspielter Makro- und Mikro-Kosmos ins Gegenteil verkehrt: Wer den LEGO-"Spielautomaten" aufklappt, entdeckt darin eine nerdige Keller-Wohnung mit gemütlicher Gamer-Couch, Konsolen-Verpackungen, Automat, Pokalen, Raumschiff-Modell, vielen Spielen, TV und – mein persönlicher Liebling – einer putzigen CD/DVD-Konsole (ich halte es für eine Pseu-PS2).

Für 40 Euro ist die knuffige Regal-Deko ein bisschen klein geraten (468 Teile) … und das Konzept der Kellerkinder-Bude innerhalb eines Automaten nach dem riesigen Pac-Man-Automaten nix Neues mehr. Trotzdem: Weil ich dessen Bau wg. eines fehlenden Teils pausieren musste, war der kleinere Automat ein willkommener Pausen-Snack. Und macht sich ganz hervorragend zwischen "Discworld"-Schmökern und alten SNES-Spielen. Mit den typischen LEGO-Problemen (viele Aufkleber und einige fiese Angusspunkte – einer davon leider direkt auf dem ausnahmsweise bedruckten Display-Stein) muss man leben.

Niedliches Detail: Die Münzen aus der Wohnung (in einer Kiste neben dem TV) kann man in die Münzschlitze auf der Vorderseite des Cabinets stecken … und dann kommen sie sogar aus dem Geldrückgabeschlitz darunter wieder raus! ;)

Wer unsere Pixelbücher kennt, der weiß, dass ich ein großer Fan überbordender, "kreatürlicher Details" bin. Will heißen:...
08/09/2025

Wer unsere Pixelbücher kennt, der weiß, dass ich ein großer Fan überbordender, "kreatürlicher Details" bin. Will heißen: Wenn von überall her irgendwelche verschrobenen, vorzugsweise animalischen bis monströsen Gestalten über die Seiten wimmeln. Das hat zum einen mit meiner Prägung durch die frankobelgische Comic-Szene, aber auch meiner Vergangenheit als Pen-and-Paper-Spielleiter zu tun – denn natürlich kommt jedes Rollenspiel-Regelwerk, das etwas auf sich hält, mit einem eigenen Bestiarium. Also einer monströsen Enzyklopädie, die (hoffentlich) farbenfroh die Flora und Fauna der Spielwelt beschreibt – vor allem den aggressiveren Teil, den man dann Runde für Runde mit Schwert oder Magie filetiert bis flambiert.

Heute sind solche "Bestiarien" längst nicht mehr auf das Pen-and-Paper-Feld beschränkt: Reich illustrierte Nachschlagewerke über furchteinflößende bis verschrobene Gestalten beschreiben die Bewohner fantastischer oder futuristischer Buch-, Film- und Spiele-Kosmen. Manchmal turnen sogar in niedliche Kreaturen verwandelte "Monster des Alltags" ("erforscht und illustriert" von Christian Moser, erschienen bei Knaur) wie "Ignoranz", "Rechthaberei" oder "Käuflichkeit" über die Seiten einer solchen Enzyklopädie.

Und gelegentlich entstehen diese Werke auch einfach mal so – ganz ohne einen narrativen Hintergrund oder ein Regelwerk, die sie zusammenhalten und vielleicht in Daten- bzw. Tabellenform binden würden. Dann geht es nicht notwendigerweise um einen praktischen Einsatzzweck für das Werk – sondern einfach nur um die Lust am hemmungslosen "Rum-Monstern". Und entstehen in unserem Kopf vielleicht ganz von selbst Geschichten rund um die diese fremdartigen bis lustigen Kreaturen.

Je fantasievoller und schöner illustriert dieses "Bestiarium zum Selbstzweck" ist, desto besser funktioniert es – und nach diesen Maßstäben hat meine liebe Kreativ-Kollegin Aina Theede mit ihren "Flussviechern" ganz hervorragende Arbeit geleistet. Zwar hat das klitzekleine Nachschlagewerk rund um aggressives Schleim-, Flossen- und Pelzgetier nur etwa 40 Seiten und damit eher den Charakter eines Surival-Notizbuchs als einer echten Enzyklopädie (tatsächlich will Aina das vorliegende Werk ausbauen), aber immerhin war es ursprünglich auch "schlicht" als Geschenk für einen guten Freund gedacht. Und trotzdem habe ich mich mit gelungen verwortspielten Kreaturen wie "Randaalen", "Bisonratten", "Flachpfützenhaien" und "Schlinguinen" nebst passender Ausrüstungstipps und einem kleinen Einführungs-Kapitel über "Mutations-Biologie" immer wieder echt bestialisch gut amüsiert.

Klarer Fall: Die "Flussviecher" sind der perfekte Wegbegleiter für falloutische Spielleiter und alle, die entweder den Weltuntergang gar nicht erwarten können oder die sich beim Postapokalypsen-Cosplay und -Live-Rollenspiel gut informiert fühlen möchten – über das, was gleich aus dem Sumpfgras springen könnte.

Aktuell bietet Aina (wenn ich das richtig verstanden habe) ihre "Flussviecher" für die um die 25 Euro auf passenden Events persönlich oder auf direkte Online-Nachfrage an … z.B. hier auf FB, wo Ihr sie unter "AinaZeichnet" findet. Und Publishing-Profis, die ihre Mini-Monstrosität in Händen halten, die werden mit Sicherheit nicht anders können, als die talentierte Berlinerin mit Aufträgen regelrecht zu bewerfen.

Fast nie ein freundliches Wort auf, aber dafür so gut wie immer eine Flasche an oder eine Kippe zwischen den Lippen. Das...
17/08/2025

Fast nie ein freundliches Wort auf, aber dafür so gut wie immer eine Flasche an oder eine Kippe zwischen den Lippen. Das war Hilarius oder "Larry" Bannert – geboren am 31. August 1950 in Bonn, verstorben am 14. August 2025 in einem Pflegeheim in Eich bei Worms. Einsam und ohne einen Funken Verstand. Weil er jeden Menschen in seinem knapp 75 Jahre währenden Leben vertrieben und sich mit 73 in eine schwere Demenz gesoffen hatte.

Ich trauere um den Vater, den ich mir so sehr gewünschte habe und den ich gebraucht hätte, der Du aber nie sein wolltest. Mach es im nächsten Leben bitte besser. Deine neue Familie wird es Dir danken.

Kein schöner Anlass dafür, aber back to business: Für Pixelbuch-Fans bedeutet das leider, dass es bei der Produktion nochmal zu einigen Wochen Verzögerung kommen KANN … denn ich habe jetzt natürlich erstmal einen lustigen Behörden-Tanz vor mir. Danke für Euer Verständnis.

Robert Bannert

Habt Ihr ein Faible für die japanische Kultur? Ihre Abbildung in der Kunst? Und mögt Ihr vielleicht auch japanische Comi...
08/06/2025

Habt Ihr ein Faible für die japanische Kultur? Ihre Abbildung in der Kunst? Und mögt Ihr vielleicht auch japanische Comics? Dann solltet Ihr Euch – wenn Ihr auch nur ansatzweise in der Nähe von München lebt – schleunigst auf die Socken in die dortige Staatsbibliothek machen: Dort findet Ihr nämlich bis zum 06. Juli die Ausstellung "Farben Japans" – und die zeigt nicht nur jede Menge prachtvolle Holzschnitte aus der Edo-Zeit des Insel-Reichs … sie illustriert auch noch ganz wunderbar, wie die vielen, bereits serienmäßig produzierten Print-Werke dieser Zeit (manche davon z.B. Reiseführer, andere regelrechte Star-Schnitte prominenter Kabuki-Schauspieler) und ihre darstellerischen Stilmittel die Entwicklung des Mangas beeinflusst haben.

Hier findet sich von spielerisch über die Seiten tänzelnden Fabelwesen, sequenziellen Erzählungen, Abbildungen historischer Ereignisse und manga'esken Grimassen bis hin zu wegweisender, Comic-harfter Reduktion alles, was das Herz von Japan-, Illustrations- und Print-Fans höher schlagen lässt. Und das, obwohl viele der in fantastischer Druckqualität gefertigten Werke 200 Jahre oder mehr auf dem Einband haben.

Leider besteht die eigentliche Ausstellung neben der wunderschön präsentierten Eröffnungshalle, in der uns Wall-Scrolls, kurze Texte und Aufsteller gelungen auf das Thema einstimmen, aus nur drei Räumen (oder "Schatzkammern") mit Original-Exponaten. In denen darf sich außerdem immer nur eine begrenzte Anzahl von Besuchern tummeln – sonst wird's zu kuschelig und besteht ernsthafte Crash-Gefahr.

Immerhin: Damit lässt sich die Ausstellung in zwei bis drei Stunden bequem erfassen – vorausgesetzt, man bemüht nicht den Audio-Guide, um sich zu jedem Exponat ausführlich besäuseln zu lassen. Dann dauert's etwas länger. Wir allerdings haben uns stattdessen am Ende unseres Besuchs den rund 370-seitigen Ausstellungskatalog gegönnt. Der ist mit 48 Euro zwar nicht gerade günstig – aber dafür bekommt Ihr ein liebevoll aufgemachtes Sammlerstück, das mit Fotos der Exponate, interessanten Essays und kulturhistorischer Einordung der gezeigten Kunstwerke noch tiefer in die Materie eintaucht. Die Ausstellung selber ist übrigens kostenlos – durch den Kauf des Katalogs oder eines der anderen angebotenen Blätterwerke gönnt Ihr Ausstellern und Autoren die mehr als verdiente Unterstützung für ihre großartige Arbeit.

Ich für meinen Teil erwäge ernsthaft, "Farben Japans" ein zweites Mal zu besuchen – einfach nur, um die vielen unvergleichlich schönen Bilder nochmal im Original (bzw. in ihrer Original-Reproduktion von damals) bestaunen zu dürfen. Für mich als Print-Medien-Freak und -Macher ist diese Ausstellung ein echtes Nirvana. Sollte ich in einem vergangenen Leben (oder mehreren davon) ebenfalls Print-Fuzzi bzw. Grafiker gewesen sein, dann hoffentlich nicht in Europa, sondern in Japan – denn die Kollegen hatten's ECHT drauf!

Am Abend versuche ich's manchmal mit Lesen. Soll ja bilden. Z.B., wenn man sich mit "ZEIT-Geschichte" über spannende "Wa...
21/05/2025

Am Abend versuche ich's manchmal mit Lesen. Soll ja bilden. Z.B., wenn man sich mit "ZEIT-Geschichte" über spannende "Was wäre wenn?"-Szenarien informiert. Also nicht auf die Marvel-Art bei Disney+ – sondern mit der Frage, wie die Welt heute aussehen würde, wenn sich dieses oder jenes historische Ereignis nicht bzw. anders zugetragen hätte. Das nennt sich wohl auch "kontrafaktische Geschichte". Christentum ohne die Spaltung der Kirche, das frühe 20. Jahrhundert ohne die Weltkriege und Deutschland ohne Wiedervereinigung: Bei solchen Szenarien lernen wir nicht nur, wie Geschichte gemacht und von Entscheidungen beeinflusst wird – sondern auch etwas darüber, was sich tatsächlich zugetragen hat. Das verliert man nämlich manchmal ein bisschen aus dem Blick. Auch wenn man kein AfD-wählender Faktenverdreher ist.

Und ja, irgendwie historische Lektüre gibt's auch über Spiele. Also auch abseits dieser komischen Pixelbücher, von denen manche sagen, dass es eigentlich eher Bilderbücher oder Comics wären. In diesem speziellen Fall hier geht's um "Computerspiele" aus transcripts "Game Studies"-Reihe – herausgegeben von Rudolf Inderst und Daniel Martin Feige. Das sind so komische Akademiker-Typen – also gebildete Menschen, die normalerweise schlaue Sachen machen. Auch wenn sie diesmal nicht ganz so schlau waren. Weil sie mich gefragt haben, ob ich nicht auch einen Beitrag für den Schinken schreiben will: tausende Zeichen Bleiwüste über "Sonic" – und das neben Texten von WIRKLICH klugen Menschen wie Wolfgang Walk, Lena Falkenhagen oder Anatol Locker. Aber: Trotz erheblicher Bedenken habe ich einfach mal "Ja!" gesagt. Das Resultat dieser potentiellen Fehlentscheidung (also falsch für den Leser und das Niveau der knapp über 400-seitigen Schwarte) findet Ihr ab Seite 285! ;)

VERKLOPPEN SICH N***S BEIM "INDIANA JONES"-ZOCKEN EIGENTLICH SELBER?Wie ist das eigentlich so, wenn N***s „Indiana Jones...
17/05/2025

VERKLOPPEN SICH N***S BEIM "INDIANA JONES"-ZOCKEN EIGENTLICH SELBER?

Wie ist das eigentlich so, wenn N***s „Indiana Jones und der große Kreis" spielen? Haben die dann Mitleid mit ihren Gegnern, wenn sie als Ego-perspektivischer Action-Archäologe Schläge oder mitunter auch Schüsse auf Hi**ers und Mussolinis Schergen prasseln lassen? Ihnen die Knochen brechen, die Kiefer ausrenken oder die Fascho-Fresse mit dem Smith-&-Wesson perforieren? Fühlt sich das für Vertreter der kackbraunen Fraktion dann vielleicht so an, als würden sie sich selber verdreschen? (Vorausgesetzt natürlich N***s KÖNNEN überhaupt so etwas wie Empathie empfinden.) Und müssen sie dann eventuell nach einer halben Stunde entkräftet den Controller fallen lassen, weil sie – von Prellungen und Blutergüssen übersät – kurz davor sind, besinnungslos vom Sessel und geradewegs ins Koma zu rutschen?

Wenn dem so wäre, dann hätte der jüngste Daddel-Output von Bethesda und seiner schwedischen Action-Schmiede MachineGames einen wertvollen Dienst an der Menschheit getan – und würde obendrein dem Ruf der "Indiana Jones"-Marke als eine Art N**ijäger-Erkennungs-Emblem gerecht zu werden. Immerhin ist der auf Wehrmacht-Soldaten einschlagende Dr. Jones in den letzten Jahren immer häufiger zum zumindest zeitweiligen Profilbild derjenigen Medien-Freaks geworden, die braunen Profilbesuchern besonders unmissverständlich klarmachen wollen: "Du N**i? DANN AUFS MAUL!!!“

Schon dabei hat sich mir immer wieder die Frage gestellt: Kann ein N**i überhaupt "Indiana Jones"-Fan sein? Und ja, das meine ich durchaus ernst – immerhin steht aktuell ein gutes Viertel der deutschen Wahlberechtigten zumindest in dem dringenden Verdacht, Hakenkreuz, Hi**ergruß und das, wofür sie stehen, wenigstens ein bisschen geil zu finden – und das reicht im Grunde schon aus, um dem kackbraunen Zombie-Heer derjenigen Gehirn-abstoßenden Verstandes-Widerständler anzugehören, die bei einem "Sind Sie vielleicht ein N**i?"-Formular zwar 95 von hundert Fragen ohne großes Grübeln hakenkreuzen könnten, das Ergebnis aber trotzdem nicht akzeptieren würden. Wahrscheinlich deshalb nicht, weil sie trotz allen Vernagelt-seins im Grunde eben doch wissen, dass es nichts Erstrebenswertes ist, ein N**i zu sein, es aber lieber als subjektive Beleidigung denn als die objektive Definition von etwas verstehen, das man schlicht und ergreifend einfach IST, sobald man gewisse Grundvoraussetzungen erfüllt. Darum ist die Beleidigungs-Definition des Begriffs wesentlich bequemer für sie – weil sie sich dann keine unangenehmen Wahrheiten eingestehen müssen, sondern sich nur lautstark über die vermeintliche Beleidigung zu empören brauchen. Und wir wissen ja: Wenn es etwas ist, was N***s besonders gut können – also außer draufhauen, "Heil Hi**er!" schreien und in "Indiana Jones"-Geschichten mithilfe magischer Artefakte nach der Weltherrschaft streben – dann ist es Empörung. Empörung über diese linksgrün-versiffte Ungerechtigkeit der widerlich woken Welt im Allgemeinen. Gerecht ist für N***s nur, was N***s begünstigt und die anderen zum Schweigen bringt – also im Zweifelsfall ist ein Stiefelabsatz im Gesicht oder ein Baseballschläger im Genick.

Nun ist die „Indiana Jones“-Interpretation von Bethesda-Studio Machine Games keine reine N**i-Vernichtungs-Maschine – ganz anders als in den ebenfalls von den Schweden stammenden "Wolfenstein"-Spielen, bei denen Baller-Bro Blazkowicz mit vorgehaltener Großkaliber durch arische Metropolen oder braune Böslings-Burgen wetzt, um ganze Heil-Hi**er-Hundertschaften umzumähen. Denn obwohl Machine Games' dreidimensionaler Dr. Jones die Fieslinge zünftig vermöbeln oder ihnen auch mal eine Kugel verpassen darf, ist er bei der Konfrontation mit vielen Faschos im Zweifelsfall doch eher zurückhaltend als offensiv. Schleicht beim Erkunden um die Ekelpakete herum, meuchelt die Mieslinge von hinten oder mischt sich mithilfe einer Verkleidung mitten unter sie. Weil die Schleich-Mechanismen des Spiels aber weder besonders präzise noch auf dem normalen Schwierigkeitsgrad sonderlich verzeihlich sind, habe ich an dieser Stelle recht schnell in den Luschen-Spielmodus gewechselt, der eher zu offensivem Faustkampf-Recht als nerviger Heimlichtuerei verführt. Ich für meinen Teil hatte deutlich mehr Spaß daran, die braunen Buben aufzumischen, als ständig darauf achten zu müssen, in keine Keilerei verwickelt zu werden. Oder anders ausgedrückt: Es macht mir deutlich mehr Spaß, N***s zu verkloppen, als selber von ihnen verdroschen zu werden.
Letztlich entscheide ich also selber darüber, ob ich mehr N**i-Umschleicher oder N**i-Vermöbler und -Killer sein will, während ich mich in Ägypten, dem thailändischen Dschungel oder unter dem Vatikan an die übergroßen Fersen der legendären Nephilim-Riesen hefte. Schade finde ich dabei allerdings, dass Indys Suche nach dem "Großen Kreis" die Chance verpasst, das Klischee-beladene N**i-Motiv der alten Filmklamotten zumindest behutsam zu modernisieren. Damit Adolfs Schergen mehr sind als stark abstrahierte, weitestgehend gesichtslose Prügelknaben – im Grunde also die Indy-Jones-Entsprechung zum gemeinen Fantasy-Ork. Das vereinfacht natürlich den Verkauf an solche Kunden, die selber viele (oder viell. sogar alle) Elemente des Fascho-Weltbilds teilen, ohne sich selber als solche zu betrachten. Wer auf den Verkauf an ethische Sonnenschutz-Vermeider wie AfD-Heinis oder MAGA-Gagaisten angewiesen ist, um eine möglichst große Zielgruppe zu bedienen, der vermeidet es gerne, zu klar politische Stellung zu beziehen. Dazu würde in diesem Fall z.B. gehören, die Erzählung so zu gestalten, dass man die Anti-Faschisten-Botschaft besser auf das Hier und Heute übertragen könnte. Oder Ober-Kotzbrocken wie Emmerich Voss noch mehr Tiefe verleihen – einen Charakter zu zeichnen, dessen Züge universelle Gültigkeit besitzen und die sich damit gedanklich von Zeit sowie Raum dieses spezifischen Szenarios entkoppeln lassen. Denn obwohl Indys Gegenspieler Emmerich Voss beim Wettrennen um den "Großen Kreis" für einen nur gelegentlich auftretenden Gaming-Bösling schon recht fein (und dabei vor allem sehr hassenswert) gezeichnet ist, so fehlt mir hier doch der letzte, entscheidende Schritt, der ihn über den Rang eines opportunistischen, bösen Ehrgeizlings und Artefakt-Jägers hinaus zu jemandem macht, der mich auch noch zum Nachdenken bringt, nachdem der Spiel-Abspann längst an mir vorbei gescrollt ist. Zugegeben: Auch die Film-Fieslinge, mit denen es Indiana Jones seit über vier Jahrzehnten zu tun hat, sind kein Muster an (un)moralischem Tiefgang – zum Beispiel, weil sich das N**i-Etikett früher perfekt dafür geeignet hat, um einen Fiesling mit so etwas wie ekliger Ideologie und Bedeutung aufzuladen, ohne ihn dabei wirklich besonders detailliert ausarbeiten zu müssen. Weil eben jeder weiß, was ein N**i ist und was ihn ausmacht.

Oder zumindest GLAUBEN wir das. Und genau da haben wir auch schon die gedankliche Bruchstelle im N**i-Narrativ-Konstrukt vieler Abenteuerfilme: Wer etwas nur zu verstehen glaubt, der läuft Gefahr, es zu marginalisieren – und wer etwas marginalisiert oder in seiner Erzählung zu stark weichzeichnet, der läuft Gefahr, es zu stärken. Das vermutlich beste Beispiel dafür ist das "Star Wars"-Imperium – eine Fascho-Show, die man mit so viel ästhetischem Aufwand schöngezeichnet hat, dass sie bis heute vielen Film-Fans als die verführerischere Fraktion erscheint. Nun haben Spielberg & Co. ihre N***s nicht besonders sexy gemacht: Die meisten von ihnen sind einfach nur dumme Brutalos, die dafür leben, die Befehle ihres Führers auszuführen. Doch der von den "Indiana Jones"-Filmen etablierte Mythos des Artefakt-jagenden, mystisch aufgeladenen Fascho-Imperiums aus Deutschland hat sich in der Popkultur festgesetzt – und so hat der Mann mit Schlapphut und Peitsche nicht unwesentlich dazu beigetragen, eine Sache cooler und attraktiver erscheinen zu lassen, die er eigentlich mit Leib und Seele bekämpft. Natürlich war das niemals Spielbergs Intention – das sollte spätestens seit "Schindlers Liste" klar sein. Aber klar ist eben auch, dass "Indiana Jones" als groschenromanige Pulp-Ikone in einer Kino-Ära entstand, in der die N**i-Zeit gefühlt schon ewig zurück lag und sich kaum jemand vorstellen konnte (oder mochte), dass die braune Bedrohung aus dem Innern wieder derart erstarken könnte. Und man vermutlich lieber bekömmliche Unterhaltung machen wollte, als eine moralische Keule zu schwingen, von der man nicht dachte, dass man sie nochmal brauchen würde. Vor diesem Hintergrund kann (oder will) ich es Indy nicht allzu übelnehmen, dass er sich vielleicht ein bisschen zum Komplizen seiner Gegner gemacht hat. Aber die Reichweite, die Dr. Henry Jones Jr. mit seinen Filmen, Spielen, Büchern oder auch Comics hat, die verpflichtet ihn eben GERADE HEUTE zu einem besonders reflektierten Umgang mit diesem Thema. Denn der Schlag in eine N**i-Fresse verschafft dem Betrachter eben nur dann die angebrachte Genugtuung, wenn er zu diesem Zeitpunkt bereits weiß, was diesen N**i so überaus verdreschenswert macht. Sonst ist dieser Schlag ebenso wie künstliche Spinnennetze oder Gummi-Spinnen und CGI-Skorpione bloße Effekthascherei – diesmal eben im Gesicht eines absolut austauschbaren Klischee-Bösewichts.

Darum hätte ich mir gerade von den heutigen Auftritten unseres Lieblings-Archäologen deutlich mehr Sensibilität und Reflexion im Umgang mit einem Thema gewünscht, dessen bloße Darstellung die Macher ganz zwangsläufig in die Pflicht nimmt, es nicht nur abzubilden, sondern dabei eben auch ordentlich zu durchleuchten. Und das gilt für ein "Dial of Destiny" natürlich ebenso wie für einen "Great Circle". Spaß hatte ich mit beiden – vor allem deshalb, weil sie sich endlich mal darum bemühen, ihren Helden menschlicher, sterblicher und fehlerhafter zu machen. Schade nur, dass man sich bei Indys Gegnern nicht die gleiche Mühe gegeben hat. Denn dann würden sich "Indiana Jones"-zockende N***s tatsächlich selber die Fresse polieren. Schöööööön

Auch nach drei mit unfassbar vielen Details gespickten PIXELBÜCHERN will es einfach nicht leichter werden, neue Schmöker...
01/05/2025

Auch nach drei mit unfassbar vielen Details gespickten PIXELBÜCHERN will es einfach nicht leichter werden, neue Schmöker zu entwickeln und zu produzieren. Vor allem dann nicht, wenn es sich um eine neue Buchreihe handelt, die sich zwar der bereits bekannten Marke konzeptionell annähert, die das etablierte Konzept aber gleichzeitig fit machen muss für eine neue Ausrichtung. Wie im Fall der für einen Sommer-Release terminierten PIXELFIBELN zu "Zelda"-Abenteuern auf dem GBA und "Secret of Mana". Da unterschätzt man auch schnell mal, wieviel aufwendiger es wird, wenn man die betreffenden Themen nicht nur anschneidet, sondern mit möglichst vielen Details und Facetten erschöpfend abbilden, beschreiben und analysieren muss – eine Ochsentour, auf deren Weg man fast schon ein Lösungsbuch produzieren könnte.

Mehr als genug Material hätte man nämlich dafür. Denn auch wenn sich am Ende zwar nicht jeder Dungeon-Winkel, jeder Strauch oder jeder Gegner im Buch findet (dafür ist einfach kein Platz auf jeweils 150 Seiten), so muss man ja trotzdem jeden Titel (evtl. sogar mehrmals) durchspielen. Screenshotten, kartographieren usw. Ganz unabhängig davon, wieviel von dem mit viel, viel Energie angefertigten Material am Ende unter dem "Schneidetisch" landet.

Will sagen: Zwei PIXELFIBELN mit insg. 300 Seiten produzieren – ja, das ist MINDESTENS so Kräfte-, Ressourcen- und natürlich auch Zeit-fressend wie das Bauen eines ganzen PIXELBUCHs. Ächz.

ABER: Das Ende des Produktions-Trips ist in Sicht – und darum endet auch an diesem Wochenende (am 04. Mai, um genau zu sein) der in fast schon lachhaft viele Verlängerungen gegangene Vorverkauf. Und damit die Möglichkeit, eine etwas günstigere Fibel-Kombi (also aus beiden Büchern) nebst Posterkarte zu ergattern. Wir freuen uns riesig über jeden, der das Projekt noch unterstützt – damit sich unsere mit eigentlich schon viel zu viel Aufwand entwickelten "Mini-PIXELBÜCHER" am Ende doch noch irgendwie rechnen … und sie kein teures Experiment bleiben.

Bereuen kann und will ich das Projekt trotzdem nicht: Ich für meinen Teil wollte unbedingt wissen, wie es aussieht, wenn sich ein PIXELBUCH ganz und gar einigen meiner absoluten Lieblingsspiele widmet und ich sie mir dann endlich in angemessener Print-Form ins Bücherregal stellen kann. Ich hoffe, vielen von Euch geht es zumindest ähnlich – denn in diesem Fall würden es nicht die letzten Projekte ihrer Art bleiben. :)

Hier werdet Ihr fündig und könnt nur einen Klick weiter auch Bestell-mäßig tätig werden:

https://www.elektrospieler.de/pixelfibeln/

Danke!

Falls Du auch zu denjenigen PIXELBUCH-Fans bzw. -Vorbestellern gehörst, die schon (viel zu) lange sehnsüchtig auf die "Z...
30/03/2025

Falls Du auch zu denjenigen PIXELBUCH-Fans bzw. -Vorbestellern gehörst, die schon (viel zu) lange sehnsüchtig auf die "Zelda"-PIXELFIBEL "HELD der HERZEN" warten, anbei ein kurzes Update! ;)

Und nein, ein wirklich zuverlässiges Release-Zeitfenster gibt es leider noch immer nicht – es gilt weiterhin: Der Schmöker (ebenso wie die Mana-Pixelfibel) erscheint dann, wenn alles perfekt (oder zumindest verdammt dicht dran) ist. ABER: Das Werk nähert sich der Fertigestellung. :)

Bitte nicht wundern, wenn Ihr die Seiten rein-zoomt: Es geht hier einzig ums Layout, hier sind mehrheitlich noch keine fertigen Texte, sondern WIP- und Blindtexte drin.

Früher wurden Spiele gesh*tstormed, weil beim Spiel was nicht gestimmt hat – heute werden sie gebullsh*ted, begraben und...
22/03/2025

Früher wurden Spiele gesh*tstormed, weil beim Spiel was nicht gestimmt hat – heute werden sie gebullsh*ted, begraben und zerpflückt, weil bei den Gamern was nicht stimmt. Will sagen: Der Launch von "Assassin's Creed: Shadows" verläuft ungefähr genauso absurd, wie ich es befürchtet habe. Auf der einen Seite ein Publisher, der dringend den Erfolg braucht und sich deshalb richtig Mühe gegeben hat – zusammen mit einer Gruppe von Journalisten-Kollegen, die das anerkennen und mit entsprechend guten Wertungen honorieren. Auf der anderen Seite: Eine gefühlt viel zu kleine Gruppe aus Gamern, die das ebenfalls zu schätzen wissen – und eine gigantische Meute aus geifernden, nicht selten offen sexistischen und rassistischen Verrückten, die sich einfach aufregen WOLLEN und die Qualität des Titels verleugnen, ohne ihn überhaupt gespielt zu haben. Warum auch? Dann müsste man ja vielleicht zugeben, dass man Unrecht hat! Also lieber unreflektiert und hasserfüllt draufhauen, während man gleichzeitig bemerkt, dass es bei so einem Kackspiel ja reichen würde, wenn man es sich in ein paar Jahren im Sale kauft. Also offene, ungeniert zur Schau getragene, selbstgerechte Dummheit.

Natürlich ebenfalls mit dabei: Eine Meute selbsternannter Japan-Experten, die Ubisoft Geschichts- und Kultur-Lehrstunden erteilen möchten – wg. "Ungenauigkeiten", die bei Fantasy-Versionen alter Epochen wie in "Assassin's Creed", "Assassin's Creed: Odyssey" oder "Black Flag" kein Schwein interessiert haben, die jetzt, da es darum geht, eine weibliche Shinobi und einen schwarzen Samurai zu spielen, aber urplötzlich UNGLAUBLICH WICHTIG sind.

Kolumne dazu incoming!

Preview: Ein einzelner Screenshot, der ganz "wunderbar" illustriert, was ich meine und womit wir es hier aktuell zu tun haben. Und greifen die entsprechenden Plattformen oder ihre Community-Manager regulierend ein? Ne, ist doch geil – sorgt ja für Aufmerksamkeit! Und ja, das gilt für unsere einheimischen Medien genauso – da sieht's auch nicht besser aus! LEUTE: RÄUMT EUREN SAUSTALL AUF!!!!! UND NEIN, ES REICHT NICHT, WENN MAN AUF DIE USER VERTRAUT, DIE DEN ARSCHLÖCHERN WIDERSPRECHEN! WENN IHR DAS NICHT SELBER REGULIERT, MACHT IHR EUCH DERJENIGEN WERTE, DIE DORT AUSGEKOTZT WERDEN, MITSCHULDIG UND VERDAMMT EURE EIGENE COMMUNITY DAZU, EIN MISTHAUFEN ZU WERDEN!!! RAFFT DAS BITTE ENDLICH MAL!!!

Die lieben Kollegen von Maschinen-Mensch ("Curious Expedition") machen jetzt einen auf Maschinen-Mother und haben dabei ...
26/02/2025

Die lieben Kollegen von Maschinen-Mensch ("Curious Expedition") machen jetzt einen auf Maschinen-Mother und haben dabei selber ganz offensichtlich nicht mehr alle Schrauben am Mutterschiff.

Irgendwie weckt der Trailer in mir den Wunsch, sofort kleine, knuffige Spielzeuge zu kaufen, die ich dann mit einem Plastik-Portal ins Spiel beame … aber NEIN, Robert, STOPP, PFUI … damit wollen wir gar nicht erst wieder anfangen! Davon verstauben bei Dir bereits hunderte im Regal … 😆

Wishlist on Steam! https://store.steampowered.com/app/1555980/Mother_MachineMother Machine has a release date! Ready your gremlin claws for March 26th 2025. ...

Wer wie ich seit 30 Jahren Kritiken schreibt und damit (teils ziemlich hart) über die Produkte anderer urteilt – für den...
22/02/2025

Wer wie ich seit 30 Jahren Kritiken schreibt und damit (teils ziemlich hart) über die Produkte anderer urteilt – für den fühlt es sich ganz schön komisch an, wenn er sich auf einmal selber genau dieser Kritik ausgesetzt fühlt und schlottern muss, ob Gamer und andere Journalisten sein neues Buch mögen … und natürlich hegt man die Hoffnung, dass die anderen das eigene Werk vielleicht mit ähnlich viel Liebe aufschlagen wie man selber.

Zum Glück hat das bisher ziemlich gut funktioniert. Wie bei einem Review von Polygon.com im letzten Jahr, die tatsächlich fanden, dass unser GBA-PIXELBUCH der beste Gaming-Schmöker 2024 war!

https://www.polygon.com/deals/499835/best-video-games-books-2024

Und jetzt auch noch das hier: Die Kollegen von Game-Reactor haben eine regelrecht Lobeshymne auf unser aktuelles PIXELBUCH verfasst! ^^ Danke an den Autor Marcus Persson! ^^

https://www.gamereactor.eu/the-gba-pixel-book-1494223/

Fast 20.000 Screenshots und an die tausend aus dem GBA-Emulator exportierte, komplette "Kacheln" hat es mich gekostet, d...
17/02/2025

Fast 20.000 Screenshots und an die tausend aus dem GBA-Emulator exportierte, komplette "Kacheln" hat es mich gekostet, die Welt aus "A Link to the Past" nachzubauen – samt Hyrule, Dark World, aller Höhlen, sämtlicher Dungeons, Bosse usw. Als ich erstmal richtig drin war, wollte ich keine halben Sachen machen.

Was hier hier seht, das ist die "Dark World" – allerdings mit noch einigen Anschlussfehlern, die auch im Spiel selber so aussehen und die ich (wo möglich) ausbügeln werde. Oder kaschieren, indem ich Headlines, BU-Boxen usw. an diesen Stellen platziere. 😉 Die Bergbesteigung oben rechts – das ist allerdings ein so harter Bruch, dass sie ihn nicht verstecken oder sinnvoll integrieren kann. Dieses Gebiet bekommt vermutlich einen eigenen Rahmen.

Und dabei ist das Material für das zweite GBA-"Zelda" – "Minish Cap" – noch gar nicht mitgerechnet. Daran wurschtle ich noch. Eigentlich sollten die Pixelfibeln ursprünglich nur nette, kleine Büchlein mit großzügig gesetztem Text, vielen großformatigen Screenshots und ein paar Freisteller-Sammlungen werden … XD

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Hörmannsberger Str. 5
Mering
86415

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