24/12/2025
JAHRESTAG:
Am 23. Dezember 1918 eskalierten in Berlin die sogenannten Weihnachtskämpfe – gewaltsame Auseinandersetzungen, die die junge Weimarer Republik an den Rand des Zusammenbruchs brachten. Auslöser war der Konflikt zwischen der provisorischen Reichsregierung und der Volksmarinedivision, einer bewaffneten Einheit revolutionärer Matrosen, die im Berliner Stadtschloss und den Marställen stationiert war.
Die Regierung unter Friedrich Ebert wollte die Volksmarinedivision entwaffnen und auflösen, da sie deren Loyalität infrage stellte. Als ausstehende Soldzahlungen verweigert wurden, verschärfte sich die Lage. Am Morgen des 23. Dezember rückten regierungstreue Truppen gegen die Stellungen der Matrosen vor. In der Innenstadt kam es zu schweren Kämpfen mit Artillerieeinsatz, Barrikaden und zahlreichen zivilen Opfern. Die Bevölkerung erlebte bewaffnete Gefechte aus nächster Nähe – mitten in der Weihnachtszeit.
Militärisch endeten die Kämpfe mit einem Misserfolg für die Regierung: Die Volksmarinedivision behauptete sich zunächst und erzwang die Auszahlung der ausstehenden Gelder. Politisch jedoch hatte die Gewalt weitreichende Folgen. Der Bruch zwischen der sozialdemokratischen Führung und den linksrevolutionären Kräften vertiefte sich nachhaltig.
Weitere spannende historische Beiträge finden Sie in unseren Büchern und Zeitschriften unter: https://www.verlagshaus24.com/