
02/10/2025
Herbstliche Genüsse aus der Heimat
Von Montag, den 6. bis Sonntag, den 12. Oktober 2025, sind alle Bürgerinnen und Bürger aus der Region aufgerufen, bei der RegioplusChallenge teilzunehmen.
Bereits zum fünften Mal beteiligt sich die Öko-Modellregion Nürnberg, Nürnberger Land, Roth, angesiedelt im Referat für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg, an dieser Aktion unter dem Motto „Iss, was um die Ecke wächst“. Wer mitmachen will, meldet sich unter regiopluschallenge.com für den Newsletter an, oder beteiligt sich über den Hashtag , mit eigenen Beiträgen und Rezepten. Auf regiopluschallenge.com gibt es auch Infos zu den Aktionen in der Ökomodellregion.
Die Herausforderung besteht darin, eine Woche lang hauptsächlich das zu essen, was in der aktuellen Saison regional, also höchstens 50 Kilometer vom eigenen Wohnort entfernt, produziert wurde und möglichst Bio-Qualität hat. Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit, erläutert: „Es klingt einfach, doch schon ein Blick in den Vorratsschrank verrät es: Der Kaffee kommt aus Peru, der Käse aus Österreich und selbst die Äpfel sind bestenfalls vom Bodensee. Wir ernähren uns also mit Lebensmitteln aus der ganzen Welt. Mit der RegioplusChallenge lenkt die Öko-Modellregion den Blick auf die Produkte der Region. Ich finde es beeindruckend, welche Vielfalt, Qualität und Tradition es bei regionalen und saisonalen Produkten gibt.“ Um die Teilnahme an der Challenge etwas zu vereinfachen, dürfen die Teilnehmenden für Produkte, die nicht aus der Region stammen – das sind zum Beispiel Kaffee, Gewürze oder Schokolade – drei Joker verwenden. Neben der Challenge gibt es noch Kochkurse, Hoffeste und Wanderungen.
Regionale Ernährung war einst die Normalform und prägte unsere heutige Esskultur. Beinahe alle bekannten traditionellen Rezepte entspringen der saisonalen Verfügbarkeit. Dabei gab es immer auch Ausnahmen. So konnten zum Beispiel Nürnberger Elisenlebkuchen im Mittelalter nur entstehen, weil Nürnberg ein wichtiger Handelsknoten war. Heimischer Honig und Nüsse wurden mit exotischen Gewürzen, Mandeln und Trockenfrüchten zu der Spezialität, für die Nürnberg heute noch steht.
Die tägliche Entscheidung, was gekocht wird, wirkt sich mit dem Wocheneinkauf direkt auf die Landwirtschaft, Landschaft und Artenvielfalt weltweit, aber auch direkt vor Ort aus. Mit der RegioPlusChallenge werden die Teilnehmenden ermutigt, sich spielerisch mit Produkten, Erzeugerinnen und Erzeugern aus der Region zu beschäftigen und dabei nicht nur neue Gerichte und Einkaufsmöglichkeiten zu entdecken, sondern sich auch mit dem Einfluss des eigenen täglichen Handelns auf unsere Umwelt auseinanderzusetzen.
Beispielhaft kann man dies an den Zutaten für den Nürnberger Elisenlebkuchen durchspielen: Heute kommen nicht nur Gewürze, Mandeln oder Zitrusfrüchte aus weit entfernten Ländern, sondern auch die Nüsse, die noch vor hundert Jahren in der Region angebaut wurden. Die Kombination aus altbewährten Kulturpraktiken und neuen Konzepten wie Agroforstsysteme bringt dabei viele Synergien im Bereich Ökologie und Biodiversität, Erosionsschutz und Landschaftspflege mit sich.
Britta Walthelm: „Jedes Jahr zur RegioplusChallenge entdecke ich neue Bio-Produkte aus der Region. Die Landwirtschaft vor Ort entwickelt sich stetig weiter. Im letzten Jahr waren dies regional produzierte Nüsse, die inzwischen durch mehrere Produzenten rund um Nürnberg angebaut werden. So trägt die Challenge auch zum Klimaschutz bei.“
Lebensmittel, die die Kriterien regional, saisonal und bio erfüllen, findet man überall. In Naturkostläden, Supermärkten und auf Wochenmärkten gibt es eine große Auswahl an Bio-Lebensmitteln. Ein Blick auf das Etikett verrät Herstellungsort und Bio-Siegel. Kleine Regionalläden, Bio-Bäcker und Bio-Metzger sind auch eine gute Adresse. Auf Wochenmärkten in den Stadtteilen gibt es besonders frisches Obst und Gemüse, zudem ermöglichen sie den direkten Kontakt zum Bio-Bauern und Verarbeiter. Die Regioplus Challenge ist eine Aktion in der Öko-Modellregion Nürnberg, Nürnberger Land, Roth. Seit 2015 arbeitet sie daran, Stadt und Land nachhaltiger zu verknüpfen und den Bio-Anteil zu erhöhen.
Im Juli 2019 hat der Stadtrat erkannt, dass die bisherigen Maßnahmen der Stadt nicht ausreichen, um die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen. Deshalb hat sie Klimaschutz zur zentralen Zukunftsaufgabe der Stadt Nürnberg erklärt. Um seiner Vorbildfunktion im Klimaschutz gerecht zu werden, hat der Stadtrat im Juni 2020 außerdem beschlossen, dass die Stadt Nürnberg die Klimaneutralität der Stadtverwaltung bis zum Jahr 2035 anstrebt. Die Stadtverwaltung soll damit bereits deutlich früher klimaneutral werden, als es die städtischen Zielsetzungen für die Gesamtstadt vorsehen. Laut Stadtratsbeschluss vom Mai 2022 strebt die Stadt Nürnberg die gesamtstädtische Klimaneutralität, unter Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele und des für Nürnberger verbleibenden CO2-Budgets bis spätestens 2040 an.
Foto: Christa König-Rücker