Rübenrock

Rübenrock 🎸 Rübenrock ist mein Projekt zwischen Buch, Radio & Rockgeschichte. Also kauf Dir 'ne Gitarre und werde Rockstar! Rübenrock. Denn Krautrock war Gestern.
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Hier gibt’s Interviews, Anekdoten & Fundstücke aus dem Maschinenraum des Rock’n’Roll – direkt vom Niederrhein.
📻 Bekannt aus WDR Lokalzeit & „On the Rocks“. Die Siebziger Jahre - auf'm Dorf in der BRD:
Schützenfeste langweilen Dich und für Fußball bist Du zu schlau.

🫜🐍🫜 Rübenrock History Special24. November 2006 – David Coverdale und Doug Aldrich am HansaringManche Ereignisse brennen ...
23/09/2025

🫜🐍🫜 Rübenrock History Special

24. November 2006 – David Coverdale und Doug Aldrich am Hansaring

Manche Ereignisse brennen sich für immer ein. Der 24.11.2006 war ein solcher Tag: David und Doug spielten ein Mini-Set im Saturn am Hansaring – kostenlos, mitten im Plattenladen.

📀 Hintergrund:
Whitesnake hatte sich 2005 mit neuer Power zurückgemeldet. Auf die DVD Live… In the Still of the Night folgte 2006 die Doppel-CD Live in the Shadow of the Blues, ergänzt um brandneue Studio-Tracks.
Whitesnake klang plötzlich härter, bluesiger, manchmal sogar kompromisslos. Doug Aldrich und Reb Beach brachten die nötigen Skills mit.
Ergebnis: Die Verjüngungskur trug Früchte.

🎸 Der Instore-Gig:
Nur mit einem schlichten Flyer angekündigt, standen Lotte und ich plötzlich im Treppenaufgang des Kölner Saturn – umringt von Fans, die wie wild Whitesnake-CDs zur Kasse trugen. Und dann: DCs Stimme in voller Pracht, Dougs Gitarre glasklar, zwei Klassiker, dazu neues Material. Dazwischen beantworteten sie Fragen – und danach gaben sie geduldig Autogramme.

🤝 Persönlicher Moment:
Als Coverdale mir die Hand drückte, war’s ein Schraubstockgriff. Zwei Wochen lang bestand kein Bedarf an rechter Morgentoilette. Ein seltener Moment, denn wann trifft man schon einen Frontmann von Weltklasseformat hautnah, im Lieblings-Plattenladen.

📷 Die Beweise:
– Original-Flyer (damals nur für Eingeweihte)
– Ein grobkörniges Handy-Foto vom Treppenaufgang, wo das Duo regionale Rock-Geschichte schrieb (Smartphones gab es noch nicht)
- Zwei Unterschriften auf dem einst aktuellen Album.

👉 Ein Event, den man rückblickend kaum für möglich hält, selbst wenn man dabei war.

👉 „Heute feiert David Coverdale seinen 74. Geburtstag – die Stimme von Here I Go Again und Burn.“1974 zerriss es Deep Pu...
22/09/2025

👉 „Heute feiert David Coverdale seinen 74. Geburtstag – die Stimme von Here I Go Again und Burn.“

1974 zerriss es Deep Purple: Gillan und Glover waren raus – und plötzlich stand ein unbekannter Sänger aus Saltburn-by-the-Sea im Rampenlicht.

Ritchie Blackmore wollte Glenn Hughes als alleinigen Frontmann, doch das Management bestand auf einen Leadsänger. So kam David Coverdale ins Spiel – ein lad from the North, dessen Organ augenblicklich alle Zweifel wegfegte.

Gemeinsam mit Hughes führte er Purple in eine neue Ära. Mit Burn, Mistreated und Stormbringer schrieb er sich bluesgetränkt, kraftvoll und unverwechselbar in die Rockgeschichte.

🔥 👉 Später gründete er Whitesnake – und aus dem vermeintlichen Notnagel wurde ein Bandleader von Weltrang. Coverdales Stimme reichte von verrauchten Clubs bis in die größten Stadien – ein Organ, das Räume sprengte und Generationen prägte.

Die Reise begann mit Lovehunter, führte über Ready an’ Willing und Slide It In bis hin zu Still of the Night. Der Höhepunkt: das legendäre Album 1987, das ihm endgültig den Platz im Rock-Olymp sicherte.

Heute wird der Ausnahmesänger 74.
Wir erheben die Rübenhüte 🥕🎩 – auf den Mann, der Purples Feuer weitertrug und der Rockwelt eine weiße Schlange schenkte.

Happy Birthday, David Coverdale – We Wish You Well! ⚡🐍

🫜🎸🫜 Rübenmonographien  #15Grobschnitt – Straberg, 30 Kilo Trockeneis und ein Pink-Floyd-Traum (1977)„Auch 1977 galt bei ...
21/09/2025

🫜🎸🫜 Rübenmonographien #15

Grobschnitt – Straberg, 30 Kilo Trockeneis und ein Pink-Floyd-Traum (1977)

„Auch 1977 galt bei uns die Devise: Ab auf die Dörfer und neue Fans erobern!“
(Lupo, Grobschnitt)

Straberg , das Walddorf, 22. Mai 1977.
Die Hagener Prog-Legende Grobschnitt machte auch vor den kleinsten Dörfern nicht Halt – und landete in der örtlichen Mehrzweckhalle. Veranstaltet vom Kreisjugendamt, vorbereitet mit 30 Kilo Trockeneis („unbedingt in Zeitungspapier einwickeln!“), wurde der Sonntagabend zum kosmischen Dorffest.

Die Band:
Lupo, Eroc, Mist und Co. hatten mit Rockpommel’s Land ein regelrechtes Prog-Märchen veröffentlicht. Doch statt nur Philharmonie oder Stadthalle zu bespielen, blieben sie ihrer Devise treu: raus in die Provinz, Fanbase vor Ort aufbauen, neue Potenziale erschließen.

Die Show:
Die Halle war klein, der Sound groß -
ein Höllenlärm donnerte ins Publikum, während Nebelschwaden und Lichteffekte den Raum in eine Zauberwelt verwandelten. Viele sahen die Musiker vor lauter Rauch kaum – was die Begeisterung nicht minderte. „Grobschnitt war unser Pink Floyd“, so ein Zeitzeuge – nur eben mit mehr Humor und Trockeneis.

Der Nachhall:
Straberg war kein Einzelfall, sondern Teil einer konsequenten Strategie: unzählige Schützenhallen, Schulaulen, Dorffeste. Was für andere Bands Provinz war, galt für Grobschnitt als Stufe auf dem Weg zum Olymp. Für die Kids vor Ort war es ein bleibendes Erlebnis - und der Nachweis, dass selbst im Rübenland kosmischer Rock abheben konnte.

🎧 Hörtipps:
– Rockpommel’s Land (1977)
– Solar Music Live (1978)
– Illegal (1981, spätere Phase)

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🎷⚡🫜 Rübenrock Reveals: SUPERTRAMP & THIN LIZZY – Kalifornische Brüder, britische Bühnen, irische LegendenMan könnte denk...
20/09/2025

🎷⚡🫜 Rübenrock Reveals:
SUPERTRAMP & THIN LIZZY – Kalifornische Brüder, britische Bühnen, irische Legenden

Man könnte denken, Supertramp und Thin Lizzy hätten nichts miteinander zu tun.
Hier die melancholischen Architekten des Art-Pop mit Saxophon und langen Suiten,
dort die irischen Hardrock-Helden mit Doppelleads und Straßenpoesie.
Doch die Rockgeschichte kennt manchmal eine Abkürzung – sie führt durch Glendale, Kalifornien.

👉 Dort wuchsen zwei Freunde auf: Bob Siebenberg (später als Bob C. Benberg Drummer von Supertramp)
und Scott Gorham (später Gitarrist von Thin Lizzy).

Scott verliebte sich in Bobs Schwester, ging nach England – und das Schicksal verknüpfte zwei Welten, die eigentlich nie hätten zusammenstoßen sollen.

🔗 Schnittpunkte & Überschneidungen

• 1974 – Supertramp „Crime of the Century“
Auf Hide in Your Shell singt im Hintergrund ein junger Scott Gorham – noch bevor Phil Lynott ihn in den Lizzy-Kosmos holte.
• 1977 – Thin Lizzy „Bad Reputation“
Das ikonische Dancing in the Moonlight (It’s Caught Me in Its Spotlight) bekam seinen Schimmer durch John Helliwell – Supertramps Saxophonist.
• 1980 – Phil Lynott „Solo in Soho“
Am Schlagzeug: „Bobby C. Benberg“ – Bob Siebenberg, frisch aus der Welt von Breakfast in America.
• 1985 – Supertramp „Brother Where You Bound“
Mit David Gilmour als weiterem Gast an der Gitarre – Bob und Scott hielten weiter Kontakt über den Atlantik hinweg.
• 1989 – Heads Up „The Long Shot“
Ein fast vergessenes Projekt: Bob Siebenberg + Scott Gorham, kalifornischer Rock mit britischem Einschlag.
• 2015 – Glendale River „To Shine On Endlessly“
Bobs Soloalbum wirkt wie ein Rückblick auf die gemeinsamen Jugendjahre – „Glendale“ bleibt als Codewort der Freundschaft bestehen.
• Heute – Black Star Riders
Scotts post-Lizzy-Band: Underneath the Afterglow trägt noch den Geist jener Verbindung, entstanden in den späten 60ern am Rand von Los Angeles.

🌌 Der Mythos Glendale

Noch bevor die Welttourneen riefen, hießen die Bands The Ilford Subway oder The 3rd Prophecy.
Zwei Kids, die nie ahnten, dass ihre Wege Supertramp und Thin Lizzy kreuzen würden.
Von Kalifornien nach Dublin, von London bis in die Arena-Welten der 70er.



👉 Fazit: Supertramp und Thin Lizzy sind keine entfernten Planeten.
Sie sind Sterne, die einmal in Glendale aufeinander trafen –
und seitdem immer wieder kleine Lichtstrahlen zueinander senden.

🫜🎸 RÜBENROCK – Mark Farner SpecialVor einigen Wochen hatte ich das Vergnügen, mit Mark Farner zu sprechen – einem Musike...
19/09/2025

🫜🎸 RÜBENROCK – Mark Farner Special

Vor einigen Wochen hatte ich das Vergnügen, mit Mark Farner zu sprechen – einem Musiker, den ich seit meiner Kindheit verehre. Für meine Radiosendung On the Rocks haben wir ein langes Interview geführt. Der Sendetermin verzögert sich zwar um zwei Wochen (eine Grippe hat mich kurzzeitig ausgebremst), aber die Wartezeit habe ich sinnvoll genutzt: mit der aktuellen LP „Closer to My Home“.

Ein echtes Hochamt! 🙌 Zwar hatte mir das fabelhafte Management eine dicke Pressemappe geschickt – doch manchmal muss es einfach Polyvinylchlorid sein. Hier also ein paar Bilder der Preziose: rotes Vinyl, starkes Artwork, und das Ganze für unter 20 €. Value for money? Aber absolut.

Das Interview mit Mark wird übrigens auch seinen Platz in meinem neuen Buch finden, das gerade im Entstehen ist. Mehr verrate ich noch nicht – vorerst gibt es sowieso noch Neuigkeiten aus dem Rübenumfeld.

👉 Stay tuned – die Stimme von Grand Funk kommt bald „On the Rocks“!

🧨⚡️ RÜBENROCK – Vom Proberaum Dormagen bis zu den PlasmaticsSubline: Als Günther Hilds Ludwig-Set im Dierks Studio Stomm...
18/09/2025

🧨⚡️ RÜBENROCK – Vom Proberaum Dormagen bis zu den Plasmatics
Subline: Als Günther Hilds Ludwig-Set im Dierks Studio Stommeln landete und Rockgeschichte schrieb.

1982 nahmen die Plasmatics ihr Album Coup d’État im legendären Dierks Studio Stommeln auf – Explosivstoff zwischen Punk, Heavy Metal und totalem Abriss.

Was kaum jemand weiß: das Schlagzeug dazu kam aus Dormagen. Jakob Knöchel, damals hautnah dabei, erinnert sich:

„Bei uns nebenan probte eine waschechte Metal-Band. Drummer Günther Hild hatte sich als Cozy-Powell-Fan ein identisches Ludwig-Set zugelegt – riesige Bassdrums, Toms wie 50-Liter-Fässer. Das Monster-Kit nahm den halben Proberaum ein. Zusammen mit Marshall-Türmen und einer Ampeg-Anlage blieb den Jungs zum proben so viel Platz wie auf einem Bierdeckel. Ob es laut war? Infernalischer Lärm ist noch untertrieben. Aber wir spielten genauso laut – und eines Tages kamen die Heavy-Metal-Typen flehend zu uns rein: Macht mal leiser! Das macht mich heute noch stolz.“

Besonders stolz konnte Günther wenig später sein: Dierks fragte an, ob er sein Drumset für die Aufnahmen der Plasmatics ausleihen würde. Günni war zwar nervös – schließlich war die Sängerin Wendy O. Williams berüchtigt für ihre Kettensägen-Einlagen – aber am Ende kam das Set tipp-topp gepflegt zurück.

So verband sich die Rübenwüste mit New Yorker Punk-Metal-Exzess. Coup d’État wurde Kult – und Günnis Ludwig-Kit schrieb Rockgeschichte.

👉 Panzer auf dem Cover, Kettensäge auf der Bühne – und mittendrin ein Schlagzeug aus Dormagen.

🎭🇷🇺 RÜBENROCK – Kuriosum aus St. PetersburgWas aussieht wie Led Zeppelin IV – ist genau das … und doch wieder nicht.Anfa...
17/09/2025

🎭🇷🇺 RÜBENROCK – Kuriosum aus St. Petersburg

Was aussieht wie Led Zeppelin IV – ist genau das … und doch wieder nicht.

Anfang der 90er, in den wilden Nachwendejahren, kursierten in Russland allerlei Bootlegs, oft mit abenteuerlichen Covern. Dieses Doppelalbum aus St. Petersburg vereint gleich Led Zeppelin IV und Houses of the Holy – die Songtitel kyrillisch, das Label mit russischer Flagge und dem stolzen Siegel „Consummari in unum“.

Auf dem Frontcover: Statt des Wiltshire Thatchers – der „Mann am Büdchen“!

Offiziell? Wohl kaum. Aber auf jeden Fall ein Zeitdokument: Rockgeschichte im Untergrund, entstanden in einer Welt, in der Musik wie Kontrabande gehandelt wurde. Man hört die Songs – aber man hört auch zwischen den Rillen den Hunger einer ganzen Generation nach Freiheit und Gitarren.

👉 Sammlerträume sehen manchmal schräger aus, als man denkt.

🎁 GESCHENK MEINES HIMMELAYA-KOLLEGEN 🎶Heute kam ein ganz besonderes Päckchen aus dem Reich der Feen, Elfen und Schwertfi...
16/09/2025

🎁 GESCHENK MEINES HIMMELAYA-KOLLEGEN 🎶

Heute kam ein ganz besonderes Päckchen aus dem Reich der Feen, Elfen und Schwertfische: Darkness to Light – The Recordings 2004–2006 von Judy Dyble.

Judy war nicht nur die erste Sängerin von Fairport Convention, sondern stand auch bei Giles, Giles & Fripp (den Ur-King Crimsons) am Mikro und gründete später Trader Horne. Nach jahrzehntelanger Pause meldete sie sich in den 2000ern mit genau diesen Aufnahmen eindrucksvoll zurück.

Das Besondere: die Box kam mit Widmung und einem herrlich stilisierten Schwertfisch-Autogramm – direkt von meinem Kollegen Marc Swordfish (Himmelaya). Er war als Produzent, Musiker und Komponist das kreative Herzstück dieser Sessions. Auf den Aufnahmen spielen zudem viele weitere Himmelaya-Freunde, Paul Chousmer zum Beispiel – und sogar Robert Fripp ist als Gast dabei.

Von Fairport bis Himmelaya, von der Folk-Mythologie bis in unsere Gegenwart – mehr Vergangenheit, Zukunft und Schicksalsfäden in einem Paket geht kaum. ✨

📖🫜 RÜBENROCK KURIOSUM 🫜📖Das fehlende Buch Odenthal (1995)Manchmal tauchen in der Rübenwüste Dinge auf, die fast schon Le...
16/09/2025

📖🫜 RÜBENROCK KURIOSUM 🫜📖
Das fehlende Buch Odenthal (1995)

Manchmal tauchen in der Rübenwüste Dinge auf, die fast schon Legende sind – und die doch nur ein paar Eingeweihte je gesehen haben. Eines davon: Das fehlende Buch Odenthal.

👉 Erschienen in winziger Auflage von 500 Stück, anlässlich einer Lesung in Grevenbroich-Elsen am 13. Juli 1995. Herausgegeben von Ralf-Peter Franken, gestaltet von Uwe Dressler. Darin: Predigten, Gedichte und „Hisulfs“ (ja, so hieß das!) vom selbsternannten Gegenpapst J. Odenthal.

Die Texte oszillieren irgendwo zwischen satirischer Predigt, dadaistischem Manifest und rheinischer Anarchie. Oder wie es im Prolog heißt: „Das Grau etablierter Geistlichkeit mit dem Pinsel pornografischer Poesie benetzen.“

Und ja – ich war damals tatsächlich live dabei, am Vorabend meines Geburtstags, als das Büchlein in Elsen vorgestellt wurde. Eine dieser Abende, bei denen man noch nicht ahnt, dass man 30 Jahre später ein Stück Subkulturgeschichte im Regal stehen hat.

🌱 Fazit: Rar, regional – und ein herrliches Beispiel dafür, wie wild, verspielt und selbstironisch die Kultur im Schatten der Rübenfelder manchmal sein konnte.

📷 Aus: „Das fehlende Buch Odenthal“, Erste Auflage 1995 (500 Ex.)














🫜💿 RÜBENROCK – Beutebericht von der Düsseldorfer PlattenbörsePlattenbörse im Boston Club Düsseldorf – normalerweise wird...
15/09/2025

🫜💿 RÜBENROCK – Beutebericht von der Düsseldorfer Plattenbörse

Plattenbörse im Boston Club Düsseldorf – normalerweise wird hier getanzt, diesmal aber drehte sich alles um Vinyl & Silberlinge. Die schwerstabhängigen Digging-Spezialisten waren in gewohnt verbissener Jagdlaune. Ich selbst hatte das Format in den letzten Jahren eher links liegen gelassen – zu viel Testosteron, zu viel Wettkampf um die „beste Gurke“.

Umso schöner die Überraschung: entspannte Atmosphäre, gute Gespräche, keine Fleischtheke-Mentalität. Zwar blieb die Suche nach echten Rübenwüsten-Raritäten erfolglos, aber ganz ohne wollte ich den Heimweg dann auch nicht antreten. Am Ende war der Gegenwert einer Tankfüllung im Rucksack – und der größte Spaß kam ausgerechnet von den günstigsten Fundstücken.

Highlight: El Rayo-X von David Lindley – samt altem Warner-Promoblatt. Für mich als unheilbaren Archivar fast schon heiliger Gral. Und: ein Cover von „Werewolves of London“ – zur Ehre des unvergessenen Warren Zevon.

👉 Nächster Termin: 2. Dezember.
Vielleicht sieht man sich – ich hätte da noch eine Mainpoint-Single auf meiner Liste…

🫜🎸🫜 Rübenmonographien  #14Hölderlin – Clowns, Clouds und Geigensoli in Holzbüttgen (1977)„Intelligente – wohlgemerkt nic...
14/09/2025

🫜🎸🫜 Rübenmonographien #14

Hölderlin – Clowns, Clouds und Geigensoli in Holzbüttgen (1977)

„Intelligente – wohlgemerkt nicht intellektuelle – Rockmusik.“
(Neuss-Grevenbroicher Zeitung)

Holzbüttgen, 1977.
Im evangelischen Jugendzentrum drängte sich das Publikum dicht auf den Boden, gespannt auf Hölderlin, die Wuppertaler Poeten des Krautrock. Mitgebracht hatten sie ihr aktuelles Album Clowns & Clouds – und eine Formation auf kreativem Höhepunkt.

Die Band:
Ursprünglich Folk-orientiert, dann bei Intercord gelandet und mit Spiegelei (1975) sowie Clowns & Clouds (1976) zu progressiven Romantikrockern gereift. Mit dabei: Christian von Grumbkow (g), Hans Bäär (b, Bruder von Wolf Maahn), und das markante Cover-Artwork von Grumbkow selbst.

Die Show:
Ein Querschnitt durchs Repertoire – von Prog-Folk bis Jazzrock. Höhepunkt: das Geigensolo von Christoph Noppeney, das die Aula zum Brodeln brachte. Die NGZ hörte „intelligente, aber nicht intellektuelle Rockmusik“, die ihre Fans fast täglich wachsen ließ.

Der Nachhall:
Bald darauf folgten TV-Auftritte, eine Bilderbuchkarriere – und der Song Phasing wurde sogar Titelmusik der ZDF-Sendung Aspekte. Doch in Holzbüttgen blieb der Abend einzigartig: Kultur, Kraut und Rübenrock – alles in einer Aula.

🎧 Hörtipps:
– Clowns & Clouds (1976)
– Traumstadt (1978, Live-Klassiker)
– Phasing (bekannt aus dem ZDF)

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🥁 RÜBENROCK – Supertramp ExtendedDer dritte und letzte Teil unserer kleinen Serie zum Tod von Rick Davies führt in die ä...
13/09/2025

🥁 RÜBENROCK – Supertramp Extended

Der dritte und letzte Teil unserer kleinen Serie zum Tod von Rick Davies führt in die äußerste Umlaufbahn des Supertramp-Universums. Kein Hodgson-Solo, sondern ein Album aus der zweiten Reihe – von Drummer Bob Siebenberg: Heads Up – The Long Shot (1984).

Zur Erinnerung: Bei Supertramp trat er als Bob C. Benberg auf. Auf Heads Up aber nutzt er seinen echten Namen.

Warum die Platte bei mir im Schrank steht? Ehrlicherweise: wegen Scott Gorham 🎸. Mein Thin-Lizzy-Gitarrenheld schrieb sogar einen Song fürs Album. Schon auf Brother Where You Bound (1985) war er mit David Gilmour dabei – jetzt also an der Seite seines Schwagers Bob.

🤓 Fun Fact: Siebenberg holte Gorham ursprünglich nach England, um bei Supertramp einzusteigen – nicht bei Lizzy. Klappte nicht. Der Rest ist Rockgeschichte.

Zum Album: Jenseits jeder Öffentlichkeit, nur in Europa erschienen, spielt Bob mit Freunden einfach alles, worauf er Lust hatte. Ein echtes Hidden Gem für Supertramp-Fans – und völlig unter dem Radar. Selbst Spotify zeigt kaum mehr als 1000 Plays für den beliebtesten Song. Musik, die nicht gestreamt werden möchte.

📎 Hier geht’s zurück…
…zu Rick Davies’ Nachruf 👉 https://www.facebook.com/share/p/1DCQDhYKcG/?mibextid=wwXIfr
…und zu Crime of the Century 👉 https://www.facebook.com/share/p/1BGFaBoshW/?mibextid=wwXIfr
…den beiden anderen Teilen unserer Trilogie.

📷 Im Bild: meine abgerockte Original-LP aus dem Regal.

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Rommerskirchen
41569

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Rockidylle. Das Buch.

Hallo Leser*in, ich bin Jochen Oberlack und wir werden uns hier näher kennenlernen. Ich werde für Sie aus dem Grau der Menschenmassen, die einem tagtäglich begegnen, heraustreten und Farbe bekommen. Hoppla, das war nun erst der zweite Satz und ich habe bereits zweimal geflunkert. Das kann ja heiter werden! „Menschenmassen“ sind nämlich in der Region um die es in dieser Geschichte geht, nicht zu erwarten. Der ländliche Raum zeichnet sich eher durch eine Art von geselliger Gleichgültigkeit rund um die großzügig parzellierten Einfamilienhäuser aus. Zudem ist diese Welt in den 1970er Jahren alles andere als grau – sie ist geradezu schillernd bunt. Orange war nicht länger eine Zumutung, sondern die Farbe der Schlipse von Bankangestellten und Gemeindebeamten. Am Liebsten groß gemustert und auch noch passend zum lila Kaftankleid der Herzdame. Einige ältere Jugendliche, nämlich die 18-, 19- und 20jährigen wurden erst 1975 auf einen Schlag erwachsen. Die Volljährigkeit wurde per Dekret von 21 auf 18 Jahre herabgesetzt. Fröhliche Zeiten für die heranreifenden Rockmusiker*innen.

Dem allgemeinen Wohlstand der Zeit ist auch ein Teil der Liberalität geschuldet, welche zumindest in den größeren Städten der „BRD“ längst Einzug gehalten hatte. Sogar Damenfußball war seit 1970 erlaubt, wenn auch von der Männerwelt belächelt - im günstigsten Fall. Auf W***y Brandt folgte Helmut Schmidt als Kanzler, das kannte man bis dahin nicht. Selbst auf dem Land fielen die Wahlergebnisse für die sieggewohnte CDU etwas spärlicher aus, oftmals landete man gar bei unter 60% der Wählerstimmen. War man nun auf dem Land geboren und nicht etwa im benachbarten, aber unerreichbaren Düsseldorf oder gar in der Dom-Metropole Köln, gab es für den engagierten Mittelklasse-Schnösel ziemlich genau zwei Möglichkeiten, die Damenwelt zu beeindrucken. Entweder als Mittelstürmer des örtlichen Fußballvereins oder - traditionsbewusst - als Unteroffizier im Schützenverein. Wenn man nun auf dem Gebiet der Körperertüchtigung Grenzanbieter war und zudem die obligatorische Messdienerkarriere, welche in gerader Linie in die Vereinsmeierei des „Glaube Sitte Heimat“-Komplexes führte erfolgreich mied, wurde es schnell knapp mit den eigenen Alternativen. Ein Blick in die Bravo, die Sounds oder in das gar nicht immer so dürftige Programm der öffentlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten wies hinaus in eine mögliche, bessere Zukunft: Eine Rockstarkarriere! Nur ein einziger Blick auf den Glitzeranzug des beliebten Mädchenschwarms Marc Bolan von T. Rex machte das klar. In den 1970er Jahren war die Rockmusik durchaus noch Ort für alternative Lebensentwürfe und –ganz anders als heute – gleichzeitig Verheißung und Statement; ein Distinktionsgewinn, entstanden aus der Abgrenzung vom Establishment: Ich bin nicht so wie ihr! Sicher, viele Musiker*innen sind einfach verklärt dem Ruf des Glamours gefolgt und haben von der großen Karriere mit Geld, Reisen und Groupies geträumt. Den weitaus meisten Mädchen und Jungen war aber vermutlich bewusst, dass die eigene Band das kaum erreichen kann. Statt dessen wurde der in Mode kommende do-it-yourself Gedanke bedient. Sich engagieren, selber zur Gitarre greifen, eine Bühne suchen und besetzen! Das war Grund genug, eine „Gruppe aufzumachen“. Den meisten war klar, am Ende würde das oft mittelprächtige Gerocke doch nur wieder in eine bürgerliche Existenz führen. Zumindest bei mir ist das genauso gewesen. Aber es galt eben nicht für alle! Außerdem blieb das Leben abseits der eingefahrenen Pfade nicht ohne Wirkung; für das damals so betitelte „Spießbürgertum“ war man verloren. Für immer. Begeben wir uns also in die Zeit von Glam-, Progressive- und Krautrock. Vorgetragen von den musikalischen Protagonisten unseres schönen Landstriches. Hier bei uns zu Hause. Zwischen Kühen, Rübenfeldern und Schützenhallen. Willkommen in der Rockidylle.