14/09/2025
PRESSEMITTEILUNG
Benjamin Baier tritt für „Ja zu Tettau“ als Bürgermeisterkandidat an
Tettau – Der Markt Tettau hat einen neuen, weiteren Bürgermeisterkandidaten: Benjamin Baier (43) wurde am Samstag im Schützenhaus einstimmig von der Wählerliste des Vereins „Ja zu Tettau“ nominiert. Gemeinsam mit über 20 Unterstützern feierte er die Nomminierung – und zeigte sich von der großen Resonanz überrascht.
Baier ist in Tettau kein Unbekannter. Als „alter“ Tettauer ist er seit Jahrzehnten in vielen Vereinen aktiv und bekannt. Seit mehr als 27 Jahren engagiert er sich bei der Feuerwehr, gründete den „Helfer vor Ort Tettau“ des Tettauer BRK, ist Gesellschafter und Beirat der Skiliftbetriebe sowie Gründer und Vorsitzender der Neuen Tettauer Theatergruppe, deren Musical- und Theateraufführungen über die Region hinaus Bekanntheit erlangt haben. Auch musikalisch ist er tief verwurzelt: Baier spielt seit frühester Kindheit in der Tettauer Blasmusik - übernahm dort zeitweise sogar die musikalische Leitung als Dirigent und ist überdies Organist in der katholischen Christ-König-Kirche Tettau.
Beruflich begann seine Laufbahn in den einstigen Tettauer Glashüttenwerken. Später ließ er sich zum Rettungssanitäter ausbilden und absolvierte eine Grundausbildung bei der Berufsfeuerwehr in Fürth. Seit mehr als 15 Jahren arbeitet Baier als Disponent der Integrierten Leitstelle Coburg und ist damit eine der Stimmen hinter der Notrufnummer 112 die für die Sicherheit von rund 260.000 Menschen in der Region verantwortlich ist. Beim ASB Kronach leitet er nebenberuflich die Abteilung Aus- u. Fortbildung im Bereich Erste-Hilfe und ist überdies der Katastrophenschutzbeauftragte des ASB für den Landkreis Kronach.
Auch politisch blickt Baier auf Erfahrung zurück: Als früherer Ortsvereinsvorsitzender der SPD Tettau war er über Jahre hinweg kommunalpolitisch aktiv und gestaletet, wenn auch nur im Hintergrund, Wahlen mit. Nach parteiinternen Querelen verließ er die Sozialdemokraten jedoch, nachdem die SPD vorknapp zwölf Jahren das Rathaus verlor – und damit die Ära der einst „rotesten Gemeinde Bayerns“ endete.
Nun wagt Baier mit „Ja zu Tettau“ den Neustart. Neben ihm wurden auch Tina Heinrich und Nancy Baier als Kandidaten für den Gemeinderat aufgestellt.
Das Wahlprogramm: Bürgernähe, Transparenz und Vernunft
In seiner Rede stellte Baier auch die politischen Leitlinien vor, die er im Falle seiner Wahl umsetzen möchte.
Ein zentrales und polarisierendes Thema ist der geplante Windpark am Rennsteig. „Hier gab es eine Bürgerbefragung, eine echte Beteiligung – und am Ende auch eine breite Mehrheit für diesen Windpark“, betonte Baier. Ganz anders sei hingegen das Vorgehen im Ortsteil Langenau mit den Photovoltaik-Feldern verlaufen. Mangelnde Transparenz und eine Arte „Basta-Politik“ führt nun dazu, dass nicht nur in Langenau, sondern auch in Nachbargemeinden der „kleine Windprak“ auf Ablehnung stößt – so zumindest Baiers Eindruck.
Mit Baier soll es einen klaren Politikwechsel geben: „Weg vom Ich-ich-ich – hin zu einem wirklichen Wir.“ Dafür will er die Gemeinderatssitzungen künftig digital übertragen mit der ausrücklichen Möglichkeit, dass Bürger sich über die Chatfunktion mit einbringen sollen und können. Außerdem wolle er ein monatliches Bürgerforum einführen, in dem die Anliegen der Bürger ernsthaft diskutiert werden. Und: Er wolle zuhören. Bereits in den ersten 100 Tagen im Amt möchte er damit beginnen. Darüber hinaus verspricht Baier, dass das Rathaus wieder eine offene Anlaufstelle für alle Bürger wird – auch ohne vorherige Terminvereinbarung. Die Bürger wenn Ad-hock ein Problem oder eine Frage haben, können, wollen und müssen Sie nicht warten bis Sie einen Termin bekommen.
Die Verwaltung muss von Montag bis Freitag zu den üblichen Geschäftszeiten „absprechbar“ sein.
Ein weiterer Schwerpunkt ist ein kritischer Umgang mit geförderten Projekten. Baier kritisierte, dass manche Maßnahmen – trotz hoher Förderung – die Kommune stark finanziell belasten. Als Beispiele nennt er etwa das Tropenhausbistro oder das Dorfgemeinschaftshaus in Schauberg und Kleintettau sowie die kürzlich errichtete Feierhütte in Langenau. Eine 80-prozentige Förderung sei in vielen Fällen „unehrliche Polemik“, da sie sich i.d.R. nur auf die förderfähige Summe beziehe. Durch Baukostensteigerungen und Zusatzaufwendungen müsse die Gemeinde oft deutlich mehr tragen als die avisierten 20%, bis zu 40 Prozent der grundsätzlich geplanten Summen könnten es nach seinen Schätzungen sein. „Nur weil etwas gefördert wird, muss man es nicht umsetzen – vor allem, wenn der Nutzen fraglich ist und Folgekosten entstehen.“
Stattdessen setzt Baier auf bezahlbaren Wohnraum, bessere Rahmenbedingungen für junge Familien, sowie die Stärkung von Einzelhandel und Wirtschaft in Tettau. Sein erklärtes Ziel in den ersten Hunder Tagen: „Ich muss den Gemeinderat davon überzeugen, dass die Neuregelung zur Grundgebühr für Wasser und Abwasser unsozial und ungerecht ist“. Baier schwebt eine Mengenbasierte Staffelung der Grundgebühren vor. „Ich finde es im höchten Maße unsozial und ungerecht, dass eine alleinstehende ältere Dame, mit zirka 3 Kubikmeter Wasserverbrauch im Jahr die selbe Grundgebühr bezahlen muss wie zum Beispiel wir im Gasthaus Possecker mit weit über 400 Kubikmeter Verbrauch“.
Baier selbst blickt optimistisch auf die kommenden Monate: „Tettau braucht frischen Schwung und endlich wieder ein Miteinander – nicht das Gegeneinander, dass sich vor allem in der letzten Amtszeit noch verschärft hat. Für Überraschung sorgte auch seine Statement, dass, sollte er Tettaus neuer Bürgermeister werden, er weiterhin ein bis zweimal im Monat an seinem derzeitigen Arbeitsplatz, der Notrufzentrale 112 zu hören sein wird.
„Ich schaffe es jetzt mit einem unregelmäßigem Schichtplan alles unter einen Hut zu bringen – warum sollte es nicht andersrum auch funktionieren?“ Sein Vorbild dazu ist die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner, welche mit der selben Motivation, nämlich nicht den Bezug zur „normal“ arbeitenden Bevölkerung und den Bezug zum eigenen Job zu verlieren, einzelne Tage in ihrem Job weiterarbeitet. „Wenn das bei einem Bundestagsabgeordneten klappt, dürft es auch für Tettaus Bürgermeister machbar sein, erklärt Baier und danke allen für die Unterstützung und den Besuch.