
27/07/2025
Sparsamkeit gilt hierzulande bekanntlich als große Tugend. Speziell bei der Ernährung lieben es die Deutschen zu sparen. Eine Tatsache, die auch eine aktuelle Studie von YouGov erneut bestätigt. Laut der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts sparen seit letztem Jahr 57 Prozent der Deutschen gezielter beim Essengehen, 31 Prozent gehen signifikant seltener auswärts essen, und absolut erschreckende 27 Prozent verzichten sogar ganz oder fast vollständig auf einen Restaurantbesuch.
Eine absolut toxische Entwicklung, insbesondere weil die Anfang 2026 geplante Erhöhung des Mindestlohns trotz der gleichzeitig in Aussicht gestellten Mehrwertsteuersenkung auf Speisen innerhalb der Speisegastronomie, als der klassischen Mindestlohnbranche, einen katastrophalen Kostenschock auslösen wird.
Noch alarmierender wird es, wenn man diese Tatsache mit der Information kontextualisiert, dass die Zahl der Insolvenzen in der Gastronomie bereits im ersten Quartal dieses Jahres mit einem unfassbaren Plus von 28,4 Prozent deutlich stärker gestiegen ist als im gesamtwirtschaftlichen Schnitt von „nur“ beängstigenden 7,5 Prozent.
Man muss also wirklich kein Wirtschaftsnobelpreisträger sein, um zu verstehen, wie düster es tatsächlich um das sterbende Kulturgut der handwerklich seriös arbeitenden Speisegastronomie steht. Auch dürfte damit klar sein, dass unzählige weitere, völlig verzweifelte Wirte reihenweise resigniert das Handtuch werfen werden oder sich zähneknirschend dem politischen Druck beugen und auf billige Convenience-Produkte sowie Fleisch aus konventioneller Massentierhaltung umsteigen. Welche negativen Folgen das langfristig für die allgemeine Volksgesundheit haben wird, haben wir ja bereits mehrfach logisch antizipiert.
Darüber hinaus werden auch viele kleine, bäuerliche Betriebe und regionale Erzeuger zunehmend unter extremen finanziellen Druck geraten, wenn ihnen plötzlich die wichtigen Abnehmer aus der gehobenen Gastronomie wegbrechen. Der Verlust dieser strukturellen Verbindung zwischen Erzeugern und Gastgebern trifft am Ende nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern auch die kulinarische Identität ganzer Regionen. Die großen Lebensmittelkonzerne und Systemgastronomie-Ketten können der deutschen Politik hingegen wirklich nicht dankbar genug sein, ihre maximal gastronomiefeindliche Agenda so unerbittlich konsequent voranzutreiben.
Wir aber versprechen, dem politischen Druck standzuhalten und auch weiterhin bei ethisch arbeitenden Erzeugern wie beispielsweise dem Better-Bio-Hof May einzukaufen. Wer diese Philosophie verachtet und unsere Preise weiterhin für zu hoch empfindet, findet übrigens schon jetzt problemlos unzählige Restaurants, die ihm für viel Geld billiges Fleisch verkaufen.