30/05/2025
Generation XYZ – eine Annäherung in Kommunikation, KI und Politik
Bei der re:publica 2025 in der STATION Berlin drehte sich diesmal alles um das Miteinander der Generationen, um die Tiefe der Gräben – und wie wir sie überwinden können. Jede Generation hat die Digitalisierung anders geprägt: X (1965-1980) hat den Computer gebaut und kann ihn hacken, Y (1981-1996) hat das Internet zu einem sozialen Raum gemacht und Z (1997-2012) kennt Räume nicht mehr als ortsgebunden.
Aber Gräben verlaufen nicht nur zwischen den Generationen, sondern auch zwischen sozio-ökonomischen Bubbles und politischen Lagern. Wie schaffen wir eine gemeinsame Realität in Zeiten von Desinformation und Filterblasen, Radikalisierung und Hass? Wir müssen unabhängiger werden, mehr in Open Source und europäische Lösungen investieren. Wir brauchen Dialog und Mitgestaltung – statt uns die digitale Zukunft von Konzernen und machtbesessenen Individuen diktieren zu lassen.
Dafür waren sie hier, die 30.000 Teilnehmer:innen der re:publica 2025. Sie wollen gemeinsam etwas tun für die digitale Unabhängigkeit, sie wollen verhindern, dass wir bei Künstlicher Intelligenz die gleichen Fehler machen wie bei Social Media – dass große Tech-Unternehmen noch mächtiger werden. KI ist nicht nur ein neues Tool, sondern eröffnet völlig neue Möglichkeiten. Wir können diese Chancen aktiv und verantwortungsvoll nutzen – damit KI der Gesellschaft dient und sie nicht spaltet.In den mehr als 200 Sessions ging es um die großen Themen: Krieg und Frieden, Sicherheit und Unabhängigkeit, Demokratie und Zusammenhalt, Politik und Regulierung, Wirtschaft und Nachhaltigkeit, Inklusion und Verantwortung. Aber auch um kleinere Dinge. Was jede:r Einzelne tun kann, wie wir politische Forderungen wirkungsvoll platzieren, Fake News erkennen und für demokratische Werte einstehen. Wie wir uns fit machen für die digitale Zukunft und für ein inklusiveres Miteinander sorgen. Wie wir digitale Zivilcourage zeigen und uns aktiv in gesellschaftliche Debatten einbringen.
Viele waren da. Digitalminister Karsten Wildberger zum Beispiel – der ehemalige Mediamarkt-Chef, der uns jahrelang Faxe verkauft hat und sie uns jetzt wieder wegnehmen will. Heidi Reichinnek, die in einer völlig überfüllten Stage 1 gefeiert wurde wie ein Superstar. Anne Will und Ulf Buermeyer – mit einer Liebeserklärung an Podcasts als Plattform für politischen Journalismus, jenseits von Social-Media-Lärm und Filterblasen. Lunia Hara mit einem eindringlichen Plädoyer für mehr Menschlichkeit und emphatische Führung. Klaus Hurrelmann mit der Trendstudie „Jugend in Deutschland“ und der Erkenntnis, dass junge Menschen durchaus bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – aber eben nicht um den Preis der alten Spielregeln. Und viele, viele mehr.
Wir nehmen viele Impulse mit, wie wir als kleine Agentur, aber auch als Gesellschaft, die digitale Zukunft aktiv mitgestalten können.