06/02/2025
Ich war lange stolz darauf, wie wir Deutschen aus unserer Vergangenheit gelernt hatten. Stolz darauf, dass wir uns unserer Geschichte gestellt haben, dass wir aus ihr Konsequenzen gezogen haben, dass wir eine Demokratie aufgebaut haben, die ein Bollwerk gegen das war, was nie wieder geschehen darf. Ich dachte, wir hätten die hässliche Fr**ze des Faschismus dorthin zurückgetrieben, wo sie hingehört – in die Vergessenheit.
Ich habe mich getäuscht. Und sich das einzugestehen, tut weh.
Synagogen werden wieder attackiert. Politiker werden ermordet. Menschen hetzen offen gegen Minderheiten, gegen Andersdenkende, gegen alles, was nicht in ihr rückständiges Weltbild passt – und es bleibt ohne Konsequenzen. Dinge, die früher (zurecht) geächtet worden wären, werden heute mit Stolz und Selbstbewusstsein in jede Kamera posaunt. Die Grenzen des Sagbaren haben sich so weit verschoben, dass selbst die bösartigsten Lügen und Ungeheuerlichkeiten hingenommen werden, während dieselben Leute von einer angeblichen „Meinungsdiktatur“ faseln.
Das ist kein Zufall.
Seit 15 Jahren werden wir mit einem Trommelfeuer aus Fehlinformationen, Troll-Accounts und gezielten Lügen überzogen. Der politische Diskurs ist vergiftet, echte Debatten sind kaum noch möglich. Wir haben verlernt, einander zuzuhören, und das zeigt sich jetzt.
Und während wir uns in endlosen Kulturkämpfen aufreiben, in Scheindebatten über Gendern oder Heizungen, während wir uns über Nebensächlichkeiten zerfleischen, sitzen im Hintergrund mächtige und reiche Einzelpersonen, die genau das wollen. Die mit ihren Medienhäusern systematisch Falschinformationen verbreiten, die Menschen gegeneinander aufhetzen und mit Lügen Wahlkampf betreiben. Sie wissen genau, wen sie damit stärken.
Die Geschichte zeigt uns, wohin das führt. Und trotzdem marschieren wir mit offenen Augen in die Katastrophe.
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[ ... das gesamte Statement mitsamt Belegen findet ihr auf meinem Discord...]