27/10/2025
ÖGB-Frauen Südoststeiermark
Equal Pay Day 2025: Über Geld redet man. Punkt!
10.000 Euro weniger im Jahr? Reden wir darüber!
Frauen arbeiten in der Südoststeiermark ab Montag, dem 27. Oktober „gratis“
Der sogenannte Gender Pay Gap liegt in der Südoststeiermark bei 17,8 Prozent (Steiermark 18,0 Prozent). Übersetzt bedeutet das, dass Frauen in der Südoststeiermark somit 65 Tage (Steiermark 66 Tage) „gratis“ arbeiten. Bereits am 27. Oktober haben Südost-Steirer (männlich) jenes Einkommen erreicht, für das Südost-Steirerinnen noch bis Jahresende arbeiten müssen.
„Jedes Jahr erkämpfen wir Verbesserungen, aber der Einkommensunterschied zwischen Mann und Frau ist nach wie vor sehr groß. Das gilt auch für Frauen, die Vollzeit und ganzjährig arbeiten“, stellt Maria Hauer, Frauenvorsitzende des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) Südoststeiermark, fest. „Damit verlieren Frauen in der Südoststeiermark im Schnitt fast 825 Euro pro Monat bzw. deutlich über 9.900 Euro im Jahr im Vergleich zu ganzjährig beschäftigten Männern in Vollzeit. Auf ein Arbeitsleben von 40 bis 45 Jahren gerechnet, entgeht Frauen somit rund 445.000 Euro an Einkommen“, rechnet die Frauenvorsitzende des ÖGB- Südoststeiermark vor.
Unermüdlicher Einsatz für die Schließung der Einkommensschere
Laut ÖGB-Frauen haben die hohen Einkommensunterschiede viele Gründe, demnach ist auch ein Maßnahmenpaket notwendig, um kräftige Verbesserungen für Arbeitnehmerinnen zu erreichen.
Lohntransparenz als Wegbereiter für mehr Gerechtigkeit
„Transparenz ist der Schlüssel zu fairen Löhnen. Nur wenn klar ist, wer wie viel verdient, lassen sich bestehende Ungleichheiten abbauen“, erklärt ÖGB-Regionalsekretär der Südoststeiermark Karl Heinz Platzer. Die neue EU-Lohntransparenzrichtlinie verpflichtet Unternehmen zu mehr Lohntransparenz. Österreich hat bis Juni 2026 Zeit, die Richtlinie umzusetzen.
„Beschäftigte haben dann das Recht zu erfahren, was andere für vergleichbare Arbeit verdienen. Verschwiegenheitsklauseln fallen weg, wenn Beschäftigte ihr Gehalt oder ihren Lohn für die Durchsetzung ihrer Rechte freiwillig offenlegen wollen. Künftig müssen Arbeitgeber nachweisen, dass Unterschiede gerechtfertigt sind – nicht die Beschäftigten“, betont auch Hauer.
„Es handelt sich hierbei nicht um Einzelfälle, sondern um tief verankerte strukturelle Ungleichheiten. Deshalb braucht es klare gesetzliche Regelungen, starke Gewerkschaften und gesellschaftlichen Druck, damit sich endlich etwas ändert. Gerechte Einkommen dürfen kein Privileg sein – sie sind ein Recht für alle!“, so die beiden Gewerkschafter