manuskripte

manuskripte Literaturzeitschrift aus Graz. In den "manuskripten" werden ausschließlich Erstveröffentlichungen publiziert.

"manuskripte" ist eine der wichtigsten Literaturzeitschriften im deutschsprachigen Raum. 1960 von Alfred Kolleritsch gegründet, wird sie heute von Andreas Unterweger herausgegeben. In den 1960ern und 1970ern galten die "manuskripte" als Skandalmedium, in dem so bedeutende Autor*innen wie Peter Handke, Elfriede Jelinek, Wolfgang Bauer, Barbara Frischmuth, Ernst Jandl, Friederike Mayröcker oder Oswa

ld Wiener das erste Mal oder sehr früh veröffentlichten. Auch in den folgenden Jahrzehnten verfolgten die "manuskripte" die von Kolleritsch umrissene Poetik des Offenen, die möglichst vielen hochqualitativen Schreibweisen Platz zu bieten versucht. Mit dem Relaunch im Frühjahr 2021 ist dieser Anspruch auch im Untertitel manifest: "weiter schreiben" - wobei "weiter" auch im Sinn von "weiterdenken", "den Horizont erweitern" zu verstehen ist. "Die Zeit" urteilte 2021: "Ohne die manuskripte sähe Österreichs Kulturlandschaft anders aus."

Mittwoch, 10.12., 19:00, Literaturhaus Graz"Die Atemluft Europas" - Srebrenica 1995-2025Präsentation der manuskripte 250...
10/12/2025

Mittwoch, 10.12., 19:00, Literaturhaus Graz
"Die Atemluft Europas" - Srebrenica 1995-2025

Präsentation der manuskripte 250 | Mit Hasan Hasanović, Monika Herceg und Matthias Fink
Moderation: Alida Bremer und Andreas Unterweger
Musik: Melancolibris
Cover: Aida Šehović

manuskripte in Kooperation mit Kulturvermittlung Steiermark

Herzlichen Glückwunsch zum manuskripte-Förderungspreis der Stadt Graz, liebe Hannah K Bründl!Diese Woche wurde der Preis...
24/10/2025

Herzlichen Glückwunsch zum manuskripte-Förderungspreis der Stadt Graz, liebe Hannah K Bründl!

Diese Woche wurde der Preis an die Autorin überreicht, auf YouTube gibt es ein sehenswertes Kurzporträt
(https://youtu.be/bFiX3ZLtTW0?si=aTR7Kyn2cXpD8VNr), hier die Jurybegründung von manuskripte-Herausgeber Andreas Unterweger:

Jurybegründung

„In Österreich“, heißt es zum Auftakt von Hannah K Bründls neuem Gedichtband schilfern, sei „jede dritte Frau ab dem Alter von 15 Jahren / von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt betroffen“. Die folgenden 61, schlicht durchnummerierten (anonymisierten?) Textkondensate wenden sich gegen das Schweigen, das dieses himmelschreiende Gesellschaftsverbrechen begleitet. Bründl gibt den Opfern ihre Stimmen zurück, setzt ihnen ein ebenso wütendes wie berührendes Denkmal aus Sprache.

Der „feministische“ Aspekt ist der – nicht zuletzt angesichts des Amoklaufs in Graz, der wiederum den Gewaltexzess eines Mannes gegenüber vorwiegend Frauen darstellt – dringlichste Ausdruck eines Engagements, das bei genauerer Betrachtung aufs Ganze zielt: „es haben die väter versagt“, und zwar in mehrerlei Hinsicht.
In einem kraftvollen poetologischen Abriss, der in der jüngeren zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur vergeblich seinesgleichen suchen wird, macht Bründl neben dem als „gesund und cis-männlich imaginierten Volkskörper“, der weiblichen Schmerz normalisiere, ignoriere oder tabuisiere, etwa auch das von „Konkurrenz und Vereinzelung“ profitierende „Wirtschaftssystem“ oder die Verlogenheit des Diskurses zum „sogenannte[n] Natürliche[n]“ als Reibungsflächen ihres Schreibens fest.
Selten fand sich ein berühmter Satz von Ingeborg Bachmann in so angemessener Umgebung wieder: „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar.“

Wie ihrer legendären Vorgängerin ist Bründl dabei bewusst, „dass es um die Sprache an sich gehen muss“, dass „unser infiziertes sprechen“ abgestreift bzw. – entsprechend dem Titel ihres neuen Bands – (ab-)geschilfert werden muss, wenn zu dieser „Wahrheit“ durchgedrungen werden soll.
Folgerichtig ringen sowohl ihre lyrischen als auch ihre dramatischen Texte – mittels Verknappungen, Wiederholungen oder der nahtlosen, dabei stets ausgewiesenen Einbindung von Zitaten – um Sätze, Satzfetzen, Verse, die „bestehen bleiben in dieser sprache, die zu grob, zu materiell ist / auf dem boden / der die leiber versteckt hält, body by body“.

Es mag an ihrer Erfahrung als Dramatikerin liegen, dass es Hannah K Bründl gelingt, auf der Höhe ihres künstlerischen Anspruchs zu beharren, ohne dabei das Publikum aus den Augen zu verlieren.
So gesehen verfasst Hannah K Bründl Theaterstücke, die nicht nur inszeniert werden können, sondern auch gespielt, sie schreibt Gedichte, die man nicht nur loben will, sondern auch lesen.

Andreas Unterweger, Herausgeber manuskripte


HANNAH K BRÜNDL, geb. 1996 in Steyr, lebt in Wien. Sie ist Autorin von Lyrik, Theatertexten, Hörspielen und Prosaformen.

Ihre Arbeiten wurden in Anthologien wie dem Jahrbuch der Lyrik publiziert, zum Open Mike, Literarischen März und Berliner Hörspielfestival eingeladen, ihre szenische Texte waren beim Münchner Förderpreis, Hans-Gratzer-Stipendium, Retzhofer Dramapreis und Nachwuchspreis des Theaters Drachengasse zu sehen.

Buchveröffentlichungen: Mother_s (Lyrikdebüt; roughbooks, 2023) und tender (Theaterstück; Wiener Wortstaetten, 2024).
Im Herbst 2025 erscheint bei Ritter ihr neuer Gedichtband schilfern.
Das Theaterstück tender wird am 13.03.2026 im Schauspielhaus Graz uraufgeführt.

In den manuskripten debütierte Hannah K Bründl in Ausgabe 235 (2021) mit einem Auszug aus dem Theaterstück Krimhild! Eine bessere Metapher als diese. Es handelte sich um den Auftakt einer seither bestehenden Kooperation mit der Sprachkunst Wien.
2024 publizierten die manuskripte einen Vorabdruck aus schilfern, der im Rahmen des steirischen herbst gelesen wurde.
Ebenso erschienen ihre mit dem Poesiepreis Ausseerland 2024 ausgezeichneten Gedichte in manuskripte 247 (2024).

Jetzt im Handel: manuskripte 249Mit Texten von Natascha Gangl, Fiston Mwanza Mujila, Ulrike Draesner, Ilya Trojanow, Max...
19/10/2025

Jetzt im Handel: manuskripte 249

Mit Texten von Natascha Gangl, Fiston Mwanza Mujila, Ulrike Draesner, Ilya Trojanow, Max Höfler, Max Oravin, Klaus Kastberger, und vielen anderen mehr!

Cover von Eva Ďurovec, Never Again Peace Now (2025), steirischer herbst ’25

Die manuskripte 249 wurden am 08.10.2025 im Rahmen des steirischer herbst '25 präsentiert.
Diesmal wurde nicht nur das neue Heft vorgestellt, sondern auch ein Film: In Kooperation mit dem steirischen herbst (Partnerprogramm) produzierten die manuskripte gemeinsam mit AVbaby motion pictures bekanntlich den Kurzfilm „Die Exhumierung Hödlmosers. Eine literarchäologische Dokufiktion“.
https://www.youtube.com/watch?v=5vODNQ3cNvo&t=1s

Auch das Heft selbst ist von der Zusammenarbeit mit dem steirischen herbst geprägt:
Vom Cover von Eva Ďurovec (war zu sehen in der Ausstellung im „Bau“) über Max Höflers und Andreas Unterwegers Rede zur Eröffnung des „Bau“ (eine gedankliche Führung durch das „Haus Steiermark“ mit all seinen Kellern, es geht immer rechtsherum) bis zum Kapitel „6 characters of Hotel W.“, in dem die Texte über ein fiktives Grazer Hotel im Jahr 1945 abgedruckt sind, die sich auch im „Bau“ im Rahmen von Installationen fanden (u.a. von Maria Stepanova, Ilya Trojanow, Erich Klein, Madame Nielsen …).

Weitere Highlights: neue Texte von unlängst preisgekrönten Autor*innen wie Natascha Gangl (Bachmann-Preis), Fiston Mwanza Mujila (Nabl-Preis), Ulrike Draesner (Lavant-Preis), Max Oravin (rotahorn-Preis), Bernhard Strobel (Celan-Preis), Christian Filips (Mondseer Lyrikpreis), dazu die Klassiker Klaus Hoffer (über Maria Lassnig) und Franz Weinzettl (70. Geburtstag).
Spannend auch 2 Essays: Klaus Kastberger mit „Graz. Die Hauptstadt der Literatur“ und der Berliner Autor/Jurist Christian Lange-Hausstein mit dem Beginn einer Serie über „Generative KI in der Literatur“ (etwa in Bezug auf das Urheberrecht).

Die manuskripte 249 sind auf https://www.manuskripte.at/wordpress/shop/ als Print- oder e-Ausgabe zu bestellen oder im Fachhandel erhältlich.

Adresse

Sackstraße 17
Graz
8010

Öffnungszeiten

Montag 09:00 - 14:00
Dienstag 09:00 - 14:00
Mittwoch 09:00 - 14:00
Donnerstag 09:00 - 14:00
Freitag 09:00 - 13:00

Telefon

0043316825608

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