25/10/2025
Das Donautheater Krems spielt Peter Turrinis "Sieben Sekunden Ewigkeit"
Peter Turrinis Stück „Sieben Sekunden Ewigkeit“ wurde 2017 mit Sandra Cervik in der Hauptrolle im Theater in der Josefstadt uraufgeführt. Turrini hat sich von der realen Biografie der Lamarr entfernt und hat sie in den abstrakten Raum ihrer Zeit gestellt. Er schreibt über sie: „Sie war unfassbar für ihre Umgebung und wohl auch für sie selbst.“
Bei einem Zusammentreffen des Ensembles des Donautheaters Krems mit Peter Turrini vor der Inszenierung seines „Josef und Maria“ hat dieser Hanna Mayer das Buch von „Sieben Sekunden Ewigkeit“ in die Hand gedrückt und gemeint: „Das wäre etwas für Dich!“. Schöner kann ein Auftrag nicht sein.
Das Donautheater Krems spielt "Sieben Sekunden Ewigkeit“ in der Musikschule Krems, Hafnerplatz 2, am 13. und 14. November um 19:30, sowie am 16. November um 11:00 Uhr. Hanna Mayer ist Hedy Lamarr, die musikalische Einrichtung gestaltet Klaus Bergmaier - diesmal gemeinsam mit Johannes Wels und Paul Bergmaier, Regie führt Helmut Mayer.
Hedy Lamarr war gewiss eine der faszinierendsten Frauen der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. 1914 als Hedwig Kiesler, Tochter des Bankdirektors Emil und der Pianistin Gertrud Kiesler, geboren, fühlte sie sich schon sehr früh zu Theater und Film hingezogen. Sie begann als Scriptgirl bei der legendären Sascha-Film und wurde von Max Reinhard, dem Eigentümer und Direktor des Theaters in der
Josefstadt entdeckt. Schon 1931 gestaltete sie in Filmen mit Heinz Rühmann und Hans Moser Hauptrollen.
1933 spielte sie als erste Frau der Welt eine Nacktszene. Ein Bad im See und ein kurzer Lauf durch einen Wald machte sie berühmt. Sie heiratete den vermögenden Waffenhändler Fritz Mandl, Eigentümer der Hirtenberger Patronenfabrik, der Geschäfte mit Dollfuss, Hi**er und Mussolini machte. In der kurzen Zeit ihrer Ehe – sie flüchtete bald vor der Eifersucht ihres Mannes in die USA – eignete sie sich in Mandels Fabrik Wissen aus Mechanik und Elektrotechnik an.
Louis B. Mayer, der Kinofürst, nahm sie unter Vertrag und gab ihr den Namen Hedy Lamarr. Unter diesem Namen machte sie Karriere und galt als die schönste Frau der Welt. Mit zunehmendem Alter verblasste ihr Ruhm, ihren letzten Film drehte sie 1958.
Sie sah sich, nicht zuletzt wegen ihrer jüdischen Herkunft, verpflichtet, den Alliierten im 2. Weltkrieg zu helfen und erfand tatsächlich das Frequenzsprungverfahren. Diese Innovation sollte eine störungsfreie Steuerung von Torpedos ermöglichen. Das Verfahren gilt heute als die Basis für Stereophonie und letztlich auch für die mobile Telefonie. 1942 wurde es als Patent eingetragen. 1997 wurde sie für die geniale Erfindung mit dem Pioneer-Award der „Electronic Frontier Foundation“ geehrt. Hedy Lamarr war sechs Mal verheiratet. Sie starb im Jahr 2000 verarmt, wegen Ladendiebstahls verurteilt, vom Alkohol und durch unzählige Schönheitsoperationen gezeichnet in Florida, USA.
Foto (c) Enselmble Donautheater Krems, v.l.n.r. Musiker Klaus Bergmaier, Regisseur Helmut Mayer, Hauptdarstellerin Hanna Mayer als Hedy Lamarr in Peter Turrinis "Sieben Sekunden Ewigkeit".
Rückfragen an [email protected] oder 0 664 / 33 00 190 (Helmut Mayer)