15/09/2025
Ein Abend voller Gläserklang und Genuss!
Das Sommelier-Duell im Restaurant Rosenbauchs ging in die dritte Runde!
Im Haubenrestaurant Rosenbauchs in Ebreichsdorf wurde am 12. September bewiesen, dass Wein weit mehr ist als nur ein Getränk. Er ist Leidenschaft, Spiel und ein kleines bisschen Nervenkitzel. Bereits zum dritten Mal fand hier das „Sommelier Duell“ statt, bei dem Hausherr Karl Rosenbauch gegen den Herausforderer Weinakademiker Wolfgang Neuhauser antrat.
Charmant und pointiert führte Christoph Valenta als Moderator und Schiedsrichter durch den genussvollen Wettstreit.
Das Spielprinzip? Ganz einfach und doch spannend. Jeder der beiden Sommeliers durfte vorab ein Kontingent an Flaschen in einer Preisklasse von rund 20 Euro vorbereiten. Erst nach dem Aperitif wurde das Fünf-Gang-Menü von Küchenchef Franz Rosenbauch enthüllt. Ab diesem Moment hieß es: Strategisch denken, Weine dekantieren und hoffen, dass die eigene Wahl zur jeweiligen Speise die bessere war.
Für die Gäste war es ein Blind Date im Glas. Niemand wusste, welcher Tropfen im Glas war und von welchem Sommelier er stammte. Vergeben werden konnten pro Wein fünf, drei oder ein Punkt.
Zum Vulcano-Rohschinken mit Sechs-Minuten-Ei und Kürbiscreme holte Rosenbauch mit dem Sauvignon Blanc 2022 von Marjan Simcic (Slowenien) knapp die ersten Punkte: 88 zu 82, hauchdünn.
Bei der Regenbogenforelle vom Josper Grill mit Kürbisgulasch und Kaspressknödeln ließ Neuhauser nichts anbrennen. Sein Friulana von Oscar Sturm (Friaul) begeisterte die Gäste, satte 110 Punkte. Der von Rosenbauch gewählte Phitos Bianco 2022 aus Sizilien – ein mutiger Orange-Wein – blieb bei 66 Zählern deutlich zurück.
Beim Leithaland-Schwein mit Pasta und Eierschwammerln baute Neuhauser seinen Vorsprung aus. Mit dem Avidita 2011, einem Cuvée aus Cabernet Sauvignon und Blaufränkisch, den er gemeinsam mit einem burgenländischen Winzer entwickelt hat, holte er 106 Punkte. Rosenbauchs Blaufränkisch 2021 Leithakalk von Kollwentz (Burgenland) kam auf respektable 90 – aber eben nicht genug.
Zum Entrecôte von der alten Kuh mit Garnelen, Pilzen, Trüffeln und Süßerdäpfeln setzte Rosenbauch den Ottocenti Crni 2019 vom istrischen Weingut Giorgio Clai (Kroatien) ins Glas und überzeugte klar: 110 zu 98 Punkte.
Zum süßen Finale, Powidltascherl mit Mohnnudeln und Sauerrahmeis, wurde es wieder spannend. Die Gäste entschieden sich mehrheitlich für den von Rosenbauch gewählten Ruby Reserve „Sotto Voce“ von Burmester (Portugal). 94 zu 82 Punkte gegen den Ruster Ausbruch 2018 von Feiler-Artinger (Burgenland).
Am Ende lag der Applaus für beide und auch für die exzellente Küchenleistung hoch in der Luft und das Ergebnis auf der Hand. Mit 478 zu 448 Punkten entschied Gast-Sommelier Wolfgang Neuhauser das dritte Sommelier-Duell für sich. Rosenbauch hatte zwar mehr Einzelsiege für sich verbucht, aber in Summe bei den Punkten das Nachsehen.
Das Fazit des Abends: Mut wird nicht immer belohnt. Gerade Orange-Weine sind nach wie vor Geschmackssache.
Die Kombination aus herausragender Küche, großartigen Weinen und einer Portion spielerischer Spannung machte den Abend für alle Gäste zu einem Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst.
Bild oben von links nach rechts: Karl Rosenbauch, Christoph Valenta und Wolfgang Neuhauser