08/11/2025
Die Premiere ist gelungen: Das erste dreitägige Newcomer-Festival in der Bettfedernfabrik wurde gestern erfolgreich eröffnet. Dabei gehörte die Bühne im Foyer der Bettfedern ganz den Nachwuchskünstler:innen, die jeweils in rund 30 Minuten zeigten, was in ihnen steckt. Bereits der Eröffnungsabend sorgte unter der humoristischen Moderation von Bürgermeisterin Natascha Matousek für die Bewegung der Lachmuskeln des Publikums.
Fünf Talente standen auf der Bühne, drei von ihnen hatten sich im Vorfeld per Video für einen Auftritt beworben.
Den Beginn machte Michelle Niefergall aus Oberwaltersdorf mit ihrer musikalischen Einlage und begeisterte mit ihrer schönen klaren Stimme, die mit viel Gefühl das Publikum von der ersten Note an überzeugte.
Der Kabarettist Leo Grünberger aus Blumau-Neurißhof startete dann mit seinem Auftritt den humoristischen Teil des Abends. In seiner Heimatgemeinde betreibt Grünberger die „Kabarettfabrik“ und schaffte mit ein paar guten Schmähs aus dem "echten" Leben geschildert, Lacher im Publikum.
Für regelrechte Lachstürme mit anschließendem Bauchmuskelkater sorgte Barbara Eichberger (Künstlername "Eichberger & Niemand"), die mit ihrer Parodie eines echten Wiener Hausmeisters sowie einer oberflächlich und nicht allzu "gscheit" gestrickten Influencerin auf höchstem kabarettistischen Niveau überzeugte. Zu Eichbergers Erfolgen zählen bereits der Sieg in der „Kabarett-Talente-Show 2025“ und die „Publikumspreisträgerin des Burgenländischen Kabarettpreises 2025“. An diesem Abend erreichte sie den Höhepunkt an stürmischen Lachsalven mit dem Vortrag der Notizen aus dem Tagebuch der Influencerin, der zum Teil die Absurdität der aktuellen Gesellschaft zutage brachte.
Aber auch die beiden „Nachwuchsprofis“ Sebastian Haring aus der Steiermark und Romeo Kaltenbrunner aus Oberösterreich ließen die Bettfedern beben: Mit jeder Menge pointiertem Humor.
Besonders stach an diesem Abend Romeo Kaltenbrunner hervor, dessen kabarettistische Ausführungen auf besonders hohem Niveau daherkamen und gleichermaßen die junge als auch die ältere Generation ansprachen. Da wurden sowohl die Menschen aus dem Mühlviertel als auch aus den "snobigen" Wiener Gemeindebezirken auf die Schaufel genommen. Kaltenbrunner macht aber auch vor diffizilen Gesellschaftsthemen wie Rassismus nicht Halt und vollführt diesen Drahtseilakt mit so feinem Gespür und gezielt gesetzter Pointe, dass es einerseits nicht unangenehm daherkommt und andererseits auch nachdenklich nach Hause entlässt.
Bettfedernmanagerin Sabine Hauger ist mit der Umsetzung dieses Kabarett-Newcomerfestivals ein Gustostückerl im Kulturleben der Region gelungen, denn dieser Event vereint alle wichtigen Faktoren für gelungene Unterhaltung auf hohem Niveau: Qualität, Herzblut und lockere Atmosphäre sowie die passende kulinarische Begleitung mit Popcorn & Co. Man darf auf eine Weiterführung im kommenden Jahr hoffen.
Morgen besteht noch die Möglichkeit, sich beim Festival zu köstlichst unterhalten.
Foto: B. Windwarder