14/07/2025
Pibersteinersee
Wasserübung der Feuerwehren
Dass "Feuerwehr" auch fernab vom "Feuer" Kompetenz aufweist, zeigte eine eindrucksvolle Übung am Pibersteinersee.
Von Freitag, 11. Juli bis Samstag, 12. Juli 2025 fand eine umfassende Übung der Wasserdienststaffel IV – bestehend aus Einheiten der Feuerwehren der Bereiche Voitsberg, Deutschlandsberg und Graz-Umgebung – statt.
● Trotz wechselhafter Wetterverhältnisse startete die Übung wie geplant, das ursprünglich vorgesehene Zeltlager musste wetterbedingt abgesagt werden. Als alternative Unterkunft stellte die Feuerwehr Maria Lankowitz dankenswerter Weise ihr Rüsthaus zur Verfügung.
● Start mit „Checkdive“
Im Anschluss an die Eröffnung begann die praktische Ausbildung mit einem sogenannten „Checkdive“. Dabei konnten sich alle Taucher mit den spezifischen Gegebenheiten des Pibersteinersees vertraut machen: Während die Wassertemperatur an der Oberfläche angenehme 24 °C betrug, fiel sie in wenigen Metern Tiefe rasch ab – auf nur 6 °C ab ca. 10 Meter. Auch die Sichtverhältnisse unter Wasser waren stark eingeschränkt.
Parallel zum Tauchbetrieb stellten die Bootsführer den Sicherungsdienst für die Taucher und übten das korrekte Anlegen.
● Intensives Übungsprogramm am Samstag
Nach einem gemeinsamen Frühstück wurde die Übung am Samstag fortgesetzt. Auf dem Programm standen zwei anspruchsvolle Tauchübungen:
○ Die Schleppstangensuche mit Unterwasserkommunikation: Eine Schleppstange wurde von einem Boot gezogen. Bis zu sechs Taucher suchten daran befestigt den Seegrund ab. Die beiden äußeren Taucher trugen Vollgesichtsmasken mit Kommunikationssystemen, um mit dem Boot und untereinander kommunizieren zu können. Diese Übung stellte auch hohe Anforderungen an die Präzision der Bootsmannschaft.
○ Die Linearsuche vom Ufer aus: Dabei kommt ein Unterwasser-Such- und Transportgerät (Scooter) zum Einsatz, mit dem ein Taucher eine Suchleine auslegt. Diese Leine wird an Land von einem Leinenmann gehalten, der mittels definierter Leinenzeichen den Suchbereich vom Ufer aus begrenzt und das Umdrehen der Taucher koordiniert. Entlang dieser Leine reihen sich die weiteren Taucher in Sichtweite an, um systematisch den Gewässergrund abzusuchen.
Währenddessen führten zwei Boote Sicherungsaufgaben durch – eines davon war speziell bei der Schleppstangensuche im Einsatz, das andere übernahm allgemeine Absicherungsaufgaben für die Taucher. Ein weiteres Boot diente zur Unterstützung der Linearsuche. Die Bootsbesatzungen nutzten die Gelegenheit auch zur Auffrischung der Knotenkunde.
● Beteiligt waren Einheiten der Feuerwehren Gössendorf, Stallhofen, Frohnleiten mit Booten, die
Feuerwehren Stallhofen, Maria Lankowitz, Krems, Eibiswald, Thondorf, Soboth, Frohnleiten, Unterpremstätten mit Tauchern.
● Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll das kameradschaftliche Miteinander innerhalb der Wasserdienststaffel IV und war ein wesentliches Ausbildungs- und Übungselement eines in allen Situationen schlagkräftigen Einsatzteams.
(📝Kinzer Dominik, 📷Wasserdienststaffel IV)