25/10/2025
Klimawandel, Kriege, Atomangst – wenn die Welt bedrohlich wird, flammt die Sehnsucht nach dem grossen Finale auf. Das Bedürfnis nach einem Sinn in der Katastrophe ist uralt.
Im November findet in Basel eine wissenschaftliche Konferenz des Karl-Barth-Zentrums zum Thema Apokalyptik statt.
«Wenn Jesus das Ende der Welt vorhersagte und es ausblieb – hatte er sich geirrt? Und wenn ja: Worauf gründet dann der christliche Glaube?» Moisés Mayordomo, Neutestamentler an der Theologische Fakultät Basel
Die ersten Christen waren überzeugt: Die Wiederkunft steht kurz bevor. Als nichts geschah, mussten sie umdenken. Der Theologe Alfred Loisy brachte es 1902 mit seinem Bonmot auf den Punkt: «Jesus kündete das Reich Gottes an und gekommen ist die Kirche.»
Das Ende war in der Bibel nie nur Katastrophe. Es galt als Reinigung, göttliches Gericht, Übergang zu einer besseren Ordnung. Kein blosses Ende mit Schrecken, sondern eine schmerzhafte Wende zum Guten.
«Die Apokalyptik ist unruhig, unbequem – als ständige Erinnerung daran, dass die Versöhnung, die Christus gewollt und gebracht hat, in der Welt noch keineswegs überall angekommen ist.» Georg Pfleiderer, Professor für Systematische Theologie in Basel
Von den Buchrollen zu TikTok: Die christliche Apokalyptik, die Vorstellung der Wiederkunft Christi, fordert seit 2000 Jahren die Gläubigen heraus.
Ob Theologen selbst an die Wiederkunft glauben und was apokalyptische Bewegungen mit Klimaaktivismus zu tun haben – die ganze Geschichte auf
https://www.kirchenbote-online.ch/artikel/apokalypse-das-ende-ist-nah-und-auch-der-anfang/
Text: Tilmann Zuber