23/06/2025
Ganz in Sarah-Manier, möchte ich noch ein paar mehr Gedanken, etwas tiefere Einblicke zu meinem Erleben vom Jodler*innenfest mit euch teilen…
Mehre Male dieses Wochenende ging mir die Frage durch den Kopf: wofür mache ich das eigentlich?
Der Anlass an sich war mir viel zu viel. Die vielen Menschen, der andauernde Lärmpegel, die immense Vorbereitung, Organisation von Noten, Proben, Anreise, Übernachtung und das alles während einer eh schon vollen Agenda…am Samstagabend war ich mit den Kräften komplett am Ende. Kopfschmerzen, das Herz pumpt, die Hände zittern, die Gedanken rasen und wieder diese Frage: WOFÜR MACHE ICH DAS EIGENTLICH????
Doch oft kommt mir die Antwort darauf erst in den Sinn, wenn ich mir die umgekehrte Frage stelle - also „wofür mache ich es NICHT?“
1. für die Klassierung. Eine Bestnote für den Vortrag zu erhalten ist Ambition, jedoch nicht Motivation.
2. Ansehen in der Jodelszene. Diese Szene ist so breit gefächert und doch heisst es auch im Jahr 2025 noch JODLERfest…
3. Selbstdarstellung. Aus dieser Phase bin ich raus.
Da bleibt die erste Frage immer noch unbeantwortet.
„Wofür mache ich es?“
1. weil es mein von Gott gegebenes Geschenk ist. Mein Herz, alles in mir, alles was mich im Kern ausmacht, wird für einen kurzen, doch sehr wertvollen Moment sicht- und spürbar.
2. Kulturgut. Es ist für mich ein riesen Privileg, Kultur offen, in Frieden und von anderen respektvoll erachtet, auszuleben. In der Tracht da zustehen und in meiner Ursprungssprache ein Lied über den Frieden und die Stille zu singen und dafür ehrlichen und tobenden Applaus zu ernten ist nicht selbstverständlich!
3. meine Grosseltern, meine Eltern, meine Familie, meine Freund*innen. Weil sie mich so viel öfter neben der Bühne erleben, auffangen, beschützen, trösten, hochhalten, aufbauen, begleiten, beklatschen, aufbauen und belohnen.
Für mich wird dieses „wofür“ immer wie wichtiger.
Und die Antwort auf diese Frage wird entscheiden, welche Erlebnisse wir eines Tages Erinnerungen nenne können.
Lasst uns das in all dem „noch grösser, noch weiter, noch besser“ nicht ausser Acht lassen.🤍
