26/08/2025
+++𝐃𝐢𝐞 𝐃𝐢𝐬𝐤𝐮𝐬𝐬𝐢𝐨𝐧𝐬𝐫𝐮𝐧𝐝𝐞 𝐢𝐬𝐭 𝐞𝐫𝐨̈𝐟𝐟𝐧𝐞𝐭.+++
Er hat „bewusst polarisiert“ mit seinen Worten, meinte der ehemalige Thun Trainer Hanspeter Latour. Mögen diese Aussagen auch bei vielen anecken, so muss man feststellen, unrecht hat der Berneroberländer keineswegs.
Ja wir sind und haben eine Ausbildungsliga. Daran gibt es eigentlich nichts zu rütteln. Ein Blick in die Vergangenheit aber unterstreicht eigentlich wie instabil unsere Liga geworden ist. Manche nennen es bereits „𝙂𝙪𝙧𝙠𝙚𝙣𝙡𝙞𝙜𝙖“ andere wiederum sehen nur noch „𝙗𝙞𝙚𝙙𝙚𝙧𝙚𝙨 𝙉𝙞𝙫𝙚𝙖𝙪“ in der höchsten Schweizer Spielklasse. Die Champions League Nächte, waren früher durch den FC Basel und dann YB gebucht. In der Euroleague war man oft sehr gut vertreten. Doch diese Stamm-Startplätze sind weg. Überholt in der Jahreswertung von Dänemark und Österreich. Basel hatte über Jahre hinweg ein Stammpersonal auf dem Platz. YB wurde mit einer Stamm-Elf Serienmeister. Diese Tage scheinen heute gezählt. Momentan kann in der Super League wirklich jeder gegen jeden gewinnen. Hört sich doch eigentlich spannend an. Doch genau da liegt irgendwie doch auch der Hund begraben. Wo früher, bei einer eingespielten Truppe gezielt und kontinuierlich der Nachwuchs herangeführt wurde, steht heute eigentlich der Nachwuchs auf dem Platz. Von Stammspielern fast keine Spur mehr.
Welcher aktuelle Stammspieler beim FCL steht schon seit 3 oder mehr Jahren im Kader? Wie soll so ein Team zusammenwachsen? Wo ist die Identifikation? Gibt es diese noch? Für was noch ein bedrucktes Trikot im Fanshop kaufen, wenn der Spieler vielleicht nach 6 Monaten wieder weg ist?
Aber diese Instabilität der Super League, und da geben wir Latour sowas von Recht, ist es doch, dass es uns an Internationalen Startplätzen fehlt, wo sich Klub und Spieler zeigen können.
𝘐𝘴𝘵 𝘥𝘦𝘳 𝘍𝘊𝘓-𝘞𝘦𝘨 𝘭𝘢𝘯𝘨𝘧𝘳𝘪𝘴𝘵𝘪𝘨 𝘦𝘵𝘸𝘢 𝘥𝘰𝘤𝘩 𝘥𝘦𝘳 𝘧𝘢𝘭𝘴𝘤𝘩𝘦 𝘞𝘦𝘨?
Jedes Jahr, zum Ende einer Saison wird in der Innerschweiz gejubelt. Meistens nicht der Meisterschaftstabelle wegen, nein. Man steht an erster Stelle für die eingesetzten jungen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Man klopft sich gegenseitig voller Stolz auf die Schulter. Halt, natürlich hat sich der FCL einen Namen gemacht in der Jugend und Talentförderung. Und das ist auch gut so. Und es ist auch lobenswert, kriegt ein Nachwuchsspieler die Chance auf höchster Ebene zu Spielen. Keine Frage. Die andere Frage an dieser Stelle sei erlaubt, geht es denn da wirklich um den Mehrwert des Teams oder nur noch um möglichst viel Geld zu kassieren mit den Jungen. Wenn natürlich ein Jährliches hohes Defizit vorliegt, ist es mehr als nur legitim. Der Verein ist saniert aber zu welchem Preis am Schluss? Was passiert, sollte diese „goldige Generation“ plötzlich aufhören zu existieren?
Aus der Ferne betrachtet, fehlt da der Plan ein Gerüst aufzubauen mit Jungen Stammspielern und der damit verbundenen Kontinuität. Gerade beim Wechsel von Sascha Britschgi fehlte doch ein gestandener Spieler im Kader wie es einst Pascal Schürpf war, zu dem die Junioren hochgeschaut haben, der dem "Junior" vielleicht mit einem guten Rat bei Seite stand? (𝘕𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘻𝘶 𝘷𝘦𝘳𝘨𝘦𝘴𝘴𝘦𝘯, 𝘣𝘦𝘪 𝘥𝘦𝘮 𝘨𝘶𝘵𝘦𝘯 𝘙𝘶𝘧 𝘥𝘦𝘳 𝘑𝘶𝘨𝘦𝘯𝘥𝘢𝘣𝘵𝘦𝘪𝘭𝘶𝘯𝘨 𝘧𝘰𝘭𝘨𝘦𝘯 𝘯𝘢𝘵𝘶̈𝘳𝘭𝘪𝘤𝘩 𝘢𝘶𝘤𝘩 𝘉𝘦𝘳𝘢𝘵𝘦𝘳 𝘮𝘪𝘵 𝘴𝘤𝘩𝘭𝘦𝘤𝘩𝘵𝘦𝘮 𝘌𝘪𝘯𝘧𝘭𝘶𝘴𝘴).
Beim FC Thun haben sie dieses Gerüst erstellt. Gestandene Spieler formten in den letzten 3 Jahren in der Challenge League eine Einheit. Wie lange dieser Höhenflug andauern wird, wird sich zeigen. Auch hier gehen wir mit dem Fussballexperten Latour einig, durch die Erfahrung der älteren Spieler, stellt sich langfristig der Erfolg ein.
Wie denkst Du darüber?