21/07/2025
Die berühmteste Zeile im wohl berühmtesten Song von Britney Spears war angeblich ein Missverständnis. Zwar fragte sich die halbe Welt schon 1999, warum eine junge Frau mit Liebeskummer mit dem Satz «Hit Me Baby One More Time!» darum bitten sollte, nochmals geschlagen zu werden. Ernsthaft hinterfragt wurde der Hit aber nicht. Manche Medien unterstellten Spears gar eine sadomasochistische Ader. Das Image der damals knapp 18-Jährigen wurde von Beginn weg sexuell aufgeladen – befeuert durch Songtexte, die nicht sie selbst schrieb. Sondern im besagten Fall schwedische Songwriter, die dachten, so die Erzählung, dass «hit me» im amerikanischen Slang «call me» heisse.
Spears steht wie kein anderer Popstar für den Sexismus, der in den Nuller-Jahren den Mainstream prägte. Junge Frauen, die kaum in der Lage waren, für ihre Interessen einzustehen, wurden von Managern an den Pophimmel gepinnt. Diesem Phänomen geht Sophie Gilbert in ihrem Buch «Girl on Girl» nach – und deckt erschreckende Parallelen zu heute auf.
Sophie Gilbert deckt in «Girl on Girl» den grassierenden Sexismus der Nullerjahre auf.