26/09/2025
Fast zwei Jahre her, da hat diese Seite erstmals darauf hingewiesen, dass auch die neuen Fachleute an der DSB-Spitze eher nicht erfunden haben, wie man Personal führt, motiviert, wie Ansprache und Zuspruch gehen. Seitdem immer mal wieder angedeutet, dass da etwas gärt und nicht gut läuft, und dass einige Leute an verantwortlicher Stelle dringend hinterfragen sollten, wie sie mit Menschen umgehen.
Auf der langen und öffentlich einsehbaren Liste der Schachthemen, denen sich jemand annehmen sollte (Link unten), steht dieser Missstand seit Monaten. Passiert ist nichts. Interessiert hat es niemanden; nicht diejenigen, deren Aufgabe wäre, sich zu kümmern, und noch weniger diejenigen, deren Aufgabe wäre, Öffentlichkeit herzustellen. Was gerade passiert, steht, wieder, in der guten, alten Tradition des Nichtwissen- und Nichtsehenwollens im organsierten Schach. Die hat 100.000 Beitragszahler mittlerweile siebenstellig gekostet, was aber auch niemanden so richtig interessiert.
Eskalieren tut es schon seit Wochen. Jetzt haben wir offenbar einen "Skandal". Einen mit Ansage, wie immer, ein hausgemachter und herzlich unnötiger, wie immer. Erwachsen daraus, dass, wie immer, niemand zeitig reingrätscht, wo offensichtlich Dinge aus dem Ruder laufen. Wo jeder sehen kann, dass das nicht gut ausgehen wird. Aber es will ja, wie immer, so lange niemand hinschauen, bis es knallt.
Als das hier anfing, sollte es das Blog eines Fans des Sports sein. Soll es immer noch. Und darum mache ich jetzt erstmal eine schöne Blübaum-Geschichte. Rund um unseren WM-Kandidaten ist manches noch nicht erzählt und eine ganz wichtige Frage noch nicht gestellt. Dann mache ich eine Faustino-Oro-Geschichte. Unglaublicher Junge. Es wäre ein schlimmes Versäumnis, dessen neueste Errungenschaften nicht abzubilden.
In unserem Sport ist ja nicht zu befürchten, dass zwischen Jubelberichterstattung, Ergebnisstenografie und Pressemitteilungswiedergabe plötzlich jemand ein kontroverses Thema recherchiert und aufbereitet. Ob ich den neuesten DSB-Skandal jetzt morgen mache oder nächste Woche, piepegal. Die Perlen werden die Geschichte exklusiv haben, die relevanten Infos wird es nur hier geben, und sie werden am Sonntag oder nächste Woche genauso gut angeklickt, wie sie heute angeklickt würden. Vielleicht nächste Woche sogar noch besser, weil Ihr dann noch mehr danach lechzt zu erfahren, was los ist.
Die notorische Journalismusverweigerung im Schach ist in erster Linie für den Sport schädlich. Dem fehlt ein Korrektiv. Wüssten immer alle, was läuft, vor allem dann, wenn es zählt, stünden wir besser da. Ich find's aber auch persönlich schade. Perlen würden mir noch mehr Spaß machen, stünden sie im Wettbewerb.
An tollen Themen fürs nächste Schachblog fehlt es nicht. Hier:
https://docs.google.com/document/d/1vOwUPT7C6BgGauiQ18fCh6DA-yFLxqyPKAfpOkdvRWA/edit?tab=t.0