
29/09/2025
Das mysteriöse Verschwinden von Katrin: Über 35 Jahre Schmerz ohne Antwort
Ein kalter Morgen im Dorf Karbow, Mecklenburg-Vorpommern. Auf den Feldern liegt Tau, das Thermometer zeigt kaum mehr als ein Grad. An der Straße Sandkrug haben sich einige Bewohner versammelt: Die Freiwillige Feuerwehr pumpt einen kleinen Teich aus – nur wenige Meter vom ehemaligen Wohnhaus der verschwundenen Katrin entfernt.
Für Reinhardt Jarosch, heute 78 Jahre alt, ist dieser Tag mehr als nur ein gewöhnlicher Morgen. Mit eingefallenen Wangen und tränennassen Augen steht er regungslos da. Genau hier verschwand vor 35 Jahren seine einzige Tochter. Katrin, damals 13 Jahre alt, war auf dem Weg zur Schule – und kam dort nie an.
Der verhängnisvolle Tag
Katrin lebte nach dem frühen Tod ihrer Mutter bei der Großmutter, während der Vater oft beruflich unterwegs war. Doch an jenem Morgen kam sie nicht zur Schule. Wenige Stunden später fand man ihr Fahrrad und ihre Schultasche in einem nahegelegenen Waldstück. Von dem Mädchen selbst fehlte jede Spur – bis heute.
„Ein unfassbarer Schmerz, nicht zu wissen, was passiert ist. Ich habe nie Ruhe gefunden“, sagt Reinhardt Jarosch.
Das Dorf und ein verborgenes Geheimnis
In Karbow ist Katrins Name bis heute präsent. Auch Sabrina, ihre Großcousine, erinnert sich noch genau: „Wir wollten damals gemeinsam zur Schule fahren. Unsere Häuser lagen nur wenige Schritte auseinander. Aber sie kam nicht.“
Mit leiser Stimme berichtet sie zudem von einem beunruhigenden Moment: Kurz vor ihrem Verschwinden habe Katrin sie vor dem eigenen Großvater gewarnt. Er sei bereits wegen Missbrauchs vorbestraft gewesen und hatte sogar eine Haftstrafe verbüßt.
Neue Hoffnung nach Jahrzehnten
In seiner Verzweiflung wandte sich Reinhardt Jarosch an Axel Petermann – den bekannten Profiler und ehemaligen Leiter der Bremer Mordkommission. Seit über einem halben Jahr arbeitet Petermann an dem Fall, führt Gespräche und untersucht alte Spuren.
Diesmal ruht die Hoffnung auf dem kleinen Teich. Speziell ausgebildete Leichenspürhunde hatten dort angeschlagen. Vielleicht, so die Hoffnung, könnte man Katrins Überreste finden und ihr Schicksal endlich klären.
Petermann erklärt: „Ich vermute, dass der Täter im familiären Umfeld zu suchen ist. Auch ein Sexualverbrechen ist nicht auszuschließen.“
Doch die Wahrheit bleibt verborgen
Als das Wasser schließlich abgepumpt ist, herrscht Ernüchterung: Kein Hinweis auf Katrin. Der Vater weint. „Solange der Schmerz da ist, ist sie noch da“, sagt er leise.
Petermann gibt nicht auf. Er führt weitere Interviews im Dorf, analysiert die Akten und sucht nach Antworten – entschlossen, dass dieser Fall nicht in Vergessenheit gerät.
Fazit: Eine offene Wunde
Mehr als 35 Jahre nach Katrins Verschwinden bleibt der Fall eines der tragischsten Rätsel Mecklenburg-Vorpommerns. Familiengeheimnisse, unklare Spuren und das Schweigen der Zeit haben die Ermittlungen immer wieder ins Leere laufen lassen.
Die entscheidende Frage bleibt: Wer nahm der 13-Jährigen ihr Leben und ihre Zukunft? Und wird es eines Tages möglich sein, das Dunkel zu durchbrechen und endlich Gewissheit zu finden?