
11/10/2025
Die Bilder vom Gipfel der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit von Anfang September gingen weltweit durch die Medien. Zu sehen waren da der russische Präsident Wladimir Putin, Chinas Staatspräsident Xi Jinping und Indiens Premierminister Narendra Modi, wie sie scherzend nebeneinander stehen und sich an den Händen halten. Der gemeinsame Auftritt der drei Staatschefs sorgte für heftige Diskussionen, vor allem im Westen. US-Präsident Donald Trump reagierte sogleich mit einem Post auf Truth Social: „Sieht so aus, als hätten wir Indien und Russland an das tiefste, finsterste China verloren.“ Die Aussage, die USA hätten Indien „verloren“, mutet allerdings reichlich übertrieben an. Denn die Partnerschaft zwischen Delhi und Washington lässt sich eher als „Situationship“ bezeichnen und nicht wie eine verbindliche Beziehung.
Zwar hat sich Indien in den letzten 20 Jahren stärker nach Westen orientiert, aber zugleich hat es seine Politik der Blockfreiheit zu keinem Zeitpunkt aufgegeben. Seit seiner Staatsgründung betreibt Indien eine Außenpolitik der „strategischen Autonomie“, erklärt unser Autor Samrat Choudhury im Aufmacher der neuen LMd. In der multipolaren Welt von heute heißt dies, dass Delhi seine Beziehungen zu Moskau, Peking und Washington sorgfältig ausbalanciert.
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