30/11/2025
An den Protesten gegen die Gründung der neuen AfD-Jugendorganisation haben sich nach Angaben der Polizei rund 25.000 Menschen beteiligt. Das Protestbündnis Widersetzen meldete am Samstag mehr als 50.000 Demonstranten. Widersetzen warf der Polizei zudem einen massiven Einsatz von Gewalt vor. Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) sprach von mindestens zehn leicht verletzten Polizisten und übte Kritik an den Demonstranten.
Nach Angaben des Protestbündnisses Widersetzen nahmen 15.000 der angegebenen 50.000 Teilnehmer an Blockaden teil. Das Bündnis zeigte sich seinerseits „erschrocken über das Ausmaß an Polizeigewalt gegen die Protestierenden“. Die Beamten hätten zahlreiche Demonstranten „durch Faustschläge ins Gesicht sowie den massiven Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray“ verletzt. Widersetzen warf der Polizei vor, sie habe „Faschisten den Weg freigeprügelt“.
In weiten Teilen verliefen die Kundgebungen gegen Rechtsextremismus, zu denen zahlreiche Organisationen und Gewerkschaften aufgerufen hatten, friedlich. Seit den frühen Morgenstunden hatte ein Teil der Demonstranten aber versucht, die Zufahrten zur Messehalle in Gießen, wo die Veranstaltung der AfD-Jugendorganisation stattfand, zu blockieren. Der Gründungskongress konnte deshalb erst mit gut zweistündiger Verspätung beginnen.
Vereinzelt sei es zu Flaschen- und Steinwürfen auf Beamte gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Aus einer Gruppe von 1500 Demonstranten sei auch mit Leuchtstoffmunition auf Polizeikräfte geschossen worden. Bei der Auflösung von Blockaden auf Zufahrtsstraßen setzte die Polizei teilweise Pfefferspray und Wasserwerfer ein.
Einige Demonstranten versuchten am Nachmittag zu der auf dem Westufer in Gießen liegenden Messehalle vorzudringen. Die Polizei drängte sie mithilfe eines Wasserwerfers zurück.