14/07/2025
Heute hätte Erich Hallhuber Junior seinen 74. Geburtstag gefeiert.
Sein Vater war der ehemalige Opernsänger bzw. Schauspieler Erich Hallhuber sen. (1929 – 2015), seine Mutter eine hervorragende Pianistin. Nach dem Abitur am "Albert-Einstein-Gymnasium" absolvierte er zwischen 1971 und 1974 in seiner Geburtsstadt eine Ausbildung zum Schauspieler an der renommierten "Otto–Falckenberg-Schule" u.a. zusammen mit Sepp Bierbichler und Gisela Schneeberger.
Neben zahlreichen Film- und Fernsehauftritten hatte der beliebte Schauspieler zudem Engagements unter anderem an den "Münchner Kammerspielen", am "Münchner Volkstheater" und am "Theater Bonn". Neben Auftritten in so beliebten Krimi-Serien wie "Der Alte", "Derrick", "Ein Fall für zwei", "Die Männer vom K3", "Tatort", "Anwalt Abel" oder "Die Verbrechen des Professor Capellari" wurde Hallhuber mit der Serie "Cafe Meineid" richtig populär. Als Richter Wunder hat er über 140 Fälle gelöst und der heiter-besinnlichen BR-Gerichtsserie damit seinen unverwechselbaren Charme aufgedrückt. Zwischen 1989 und 1992 übernahm er in acht Episoden die Rolle des zwielichtigen, wenn auch charmanten Schiebers "Metzger-Willi " in der mit dem "Adolf-Grimme-Preis" ausgezeichneten Serie "Löwengrube". 1995/1996 erfreute er das Publikum als schräger, bayerischer Kommissar Max Haller zusammen mit seiner "Gegenspielerin", der ehrgeizigen "preußischen" Staatsanwältin Katharina Mohndorff (Nicole Spiekermann), in der SAT.1-Krimiserie "Kriminaltango". 1999 war er der streitbare Chirurg Fabian Sternberg, in den Geschichten um "Die Sternbergs".
Donnernden Applaus bekam Hallhuber, als er 1997 und 1998 beim traditionellen Starkbier-Anstich auf dem Münchner Nockherberg als "Bußprediger Barnabas" die "Großkopferten", sprich die Prominenz, "derbleckte" - der zarteste Kabarett-Mönch, den es je gab, mit seinen unverwechselbaren, ironisch-kritischen Zwischentönen. Schon immer hatte Hallhuber ein Faible für mit dem Florett getupfte statt grob hingesäbelte Pointen. Das "Hauruck-Bayerntum" war ihm zuwider, doch Münchner war Erich Hallhuber durch und durch. 70 Jahre hatte die Familie schon in dem Haus am Wiener Platz gewohnt, in dem Erich 1951 zur Welt kam - für ihn "eine absolute Form der Heimat".
In Franz-Xaver Bogners Serie München 7 spielte Erich Hallhuber - mit dicker Brille und Bart - den etwas dubiosen, auf alle Fälle ziemlich überspannten Oberamtsrat Rudolf Kalisch. Eine Rolle, die ihm Bogner auf den Leib geschrieben hat und in der er einmal ganz anders sein sollte als der liebenswerte und weise Amtsrichter Heinz Wunder im Café Meineid. Dass die Rolle des Rudolf Kalisch Hallhubers letzte sein würde, konnte kein Mensch ahnen: Beim Abschlussfest zu den Dreharbeiten von München 7 am 12. September 2003 war Hallhuber dabei - braun gebrannt, vom Urlaub in der Toskana bestens erholt und ausgesprochen gut gelaunt. Am 21. September 2003 wurde Erich Hallhuber tot in seiner Wohnung aufgefunden. Alle, die ihn gekannt haben, waren und sind über seinen plötzlichen Tod erschüttert, bestürzt, fassungslos.
Fotos: BR/Foto Sessner