29/09/2025
Check out this great (German) review of the new VICTIMS OF CLASSWAR record!
Victims of Classwar - Invitation to a Funeral
Victims of Classwar, unsere Band of the Day, ist eine deutsche Band, die sich im Schnittpunkt von Black Metal und Crust Punk bewegt, und hat ihren Ursprung in Leipzig.
Ihr Stil zeichnet sich durch die Verschmelzung der rohen, schnellen und aufgeladenen Aggression des Crust Punk mit der atmosphärischen Düsternis und den typischen Merkmalen des Black Metal aus.
Die Texte der Band haben in der Regel einen starken Fokus auf gesellschaftliche und politische Themen, was man durchaus, im Bezug zum Bandnamen, "Class War Black Metal" entspricht.
In der Zeit seit Gründung 2011 gab es verschiedene Veröffentlichungen, die hauptsächlich aus Split-Veröffentlichungen mit anderen Bands aus dem Punk- und Metal-Untergrund bestehen.
Die Band hat nun mit Invitation to a Funeral das erste Album released, und ich bin echt gespannt, was da auf mich zukommen wird.
Als ich mich auf Invitation to a Funeral eingelassen habe, wusste ich schnell, dass dies keine einfache, glattgebügelte Angelegenheit werden würde.
Das Trio liefert hier eine rohe, kompromisslose Mischung aus Blackened Crust und Hardcore, die mich schnell überzeugt hat – oder mich zumindest gehörig wachgerüttelt hat.
Der Sound des Albums ist absolut scharfkantig und böse.
Was sofort ins Ohr sticht, ist die bewusst rohe, „garagige“ Produktion, die dem Material eine enorme, ungefilterte Wucht verleiht.
Die Gitarren sägen mit einem herrlich dreckigen, basslastigen Ton durch die Tracks, der ständig bedrohlich mitschwingt.
Der Bass ist keine Füllmasse, sondern ein knurrendes, dumpfes Fundament, das oft genug auch eigenständige Akzente setzt.
Die Produktion verstärkt den Eindruck der Unmittelbarkeit und Wut.
Sie ist weit entfernt von Hochglanz, was hier aber perfekt passt.
Man hat das Gefühl, die Band spielt direkt vor mir in einem feuchten Keller.
Besonders die Vocals von Klara sind ein zentrales Element:
Ihr Schreien und Keifen ist brutal, leidenschaftlich und voller Schmerz, oft fast schon unbequem verzweifelt – aber genau das macht es so authentisch und herausragend.
Die Drums kommen wuchtig und direkt rüber, treiben unnachgiebig voran und betonen mit ihrem Wummern die schwere, düstere Atmosphäre.
Im Songwriting zeigt die Band eine beeindruckende Balance zwischen Crust-typischer Direktheit und Black Metal-inspirierten, ausladenderen Strukturen.
Die kürzeren Tracks, wie das brutal schnelle "Lust for Pain" oder "The Funeral is Unwritten", sind prägnante Ausbrüche von Wut und Geschwindigkeit. Sie treffen sofort und hinterlassen ,,blutige Spuren".
Interessant wird es bei den längeren Stücken wie "Disappointment" oder dem über acht Minuten langen Closer "Lux Interior".
Hier erlauben Victims of Classwar dem Black Metal-Einfluss, sich stärker zu entfalten.
Die Songs atmen mehr, arbeiten mit Repetition, langsameren, fast schon doomigen Passagen und wiederkehrenden, hypnotischen Riffs.
Solche Momente der relativen Ruhe, oft nur durch eine cleanere Gitarrenmelodie oder einen Basslauf eingeleitet, dienen als effektive Atempause, bevor der nächste Angriff startet.
Und dieser Mix zwischen kurzen, prägnanten Stücken und ausladenden, komplexeren Songs wirkt zwarcerst willkürlich, fetzt aber doch ordentlich.
Die Struktur des Albums ist klug gewählt.
Es beginnt mit einem Schlag in die Magengrube und hält die Intensität durchgehend hoch, erlaubt sich aber zwischendurch die notwendigen dynamischen Wechsel, damit das über 45-minütige Hörerlebnis nicht monoton wird.
Die Band schafft es, trotz der Einfachheit und Rohheit des Genres, eine texturierte und spannende Reise zu bieten.
Invitation to a Funeral ist ein ehrliches und wütendes Album.
Es ist ein düsterer, verstörender Gang in die Grube, der mir durch die unorthodoxe, schonungslose Gesangsdarbietung und die authentische, rohe Produktion besonders im Gedächtnis bleiben wird.
Victims of Classwar haben hier ein herausragendes Beispiel dafür geschaffen, wie man einfache, aggressive musikalische Einflüsse zu etwas Komplexem, Eindringlichem und absolut Unvergesslichem schmieden kann. Es ist Musik, die nicht verführen, sondern angreifen will – und das gelingt perfekt.
Trackliste:
1. The Funeral Is Unwritten 03:12
2. Disappointment 06:41
3. Nightshift 04:58
4. Pigpriest 05:35
5. LIfe in Time 04:10
6. Homo Homini Lupus 06:41
7. Lust for Pain 02:56
8. Silence 03:01
9. Lux Interior 08:05
Hörprobe auf YouTube
https://youtu.be/95RsbpK4fXo?si=jRP_beTno0X82kIz
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