31/10/2025
Another German review, courtesy of FATAL Underground Fanzine! Thanks for the support!
HAMMER
NORKH – “ UNDER TEARGAS FIRE”
Ist es wirklich schon wieder ganze 6 Jahre her, das die Berliner uns mit ihrem Debüteinstieg „Tides Of Acid // Piles Of Dirt“ beehrten? Da ist unsereins nun mal echt gespannt drauf, ob man gleichbleibende Qualität bieten kann, ob man sich weiterentwickelt hat oder sich doch irgendwie „verschlechtert“ hat. Soweit ich mich noch erinnern kann, konnte das Trio mich damals mit ihrem Debütalbum, nicht nur durch ihre gewisse Eigenständigkeit, sondern auch musikalisch voll überzeugen. Dass die Jungs die lange „Ruhephase“ bestens genutzt haben, um noch einmal an ihrem Sound zu feilen, merkt man auf jeden Fall ganz deutlich bei jedem einzelnen der 8 Tracks. Denn dass, was die hier nun auf ihrem zweiten Album rausgehauen haben, verdient echt unsere Beachtung und stellt ganz klar noch mal ne Steigerung zum Debüt dar. Obwohl natürlich auch dieses Mal das musikalische Grundgerüst dem Geist des 90`ziger Jahre rohem Black- und Death Metal entspringt, sind dennoch auch ein paar mehr Elemente aus dem Thrash und sogar Doom Bereich vorzufinden. Und diese für mich doch eher etwas unerwartete Vielfalt an metallischen Einflüssen verbindet sich zu einem brutalen und direkten Soundgeschehen, welches sich dann auch immer wieder im Bezug auf das Tempo wiederspiegelt. Mal gehts richtig brachial vernichtend zur Sache, dann wird auch mal ein bissel mehr Ruhe reingebracht und im nächsten Moment ein wahrer Höllensturm entfacht. Umgeben von einer teils beklemmenden, tief schwarzen, rauen Atmosphäre kann da beim Zuhören doch schon über weite Strecken ein eher mulmiges und beängstigendes Gefühl aufkommen. Da wirklich die komplette Scheibe überzeugt, gibts hier nur nen kurzen Abriss meiner persönlichen „Best off“ . Das man schon beim Opener “ Under Teargas Fire” auf irgendwelchen Introfirlefanz verzichtet, werte ich als sehr positiv. Vom ersten Ton an zeigt man ganz deutlich, wo hier „der Hammer“ hängt. Rohr frei und volle Pulle in Richtung Verdunklung der Himmelsphäre. Zwar nicht im absolut infernalischen Tempo gehalten, knallt der dennoch enorm stark. Im Zwischenteil legt man den Ausdruck dann auch mal mehr auf ne stärkere dahingleitende Atmosphäre, bevor man dann erneut mit enormer Gewalt wieder herausbricht.„ Liquid Sculptures“ hingegen wirkt erst mal eher etwas beruhigender und schleppt sich mit seinem dunklen Sound etwas dahin .So mit nem ganz leicht doomig wirkenden Anstrich versehen - welcher zwischendurch durch extreme bösartige Attacken unterbrochen wird - setzt man hierbei natürlich auch ne rhythmische Vielfalt frei , welche wie aus einen „Guss“ zu kommen scheint und einen immer wieder aufs neue aufhorchen lässt .Insbesondere in Punkto Gitarrenarbeit lässt man hier so einiges von sich hören , was einem echt richtig gut in „Mark und Bein „ übergeht . Ein ganz dichter und enorm fetter Klangteppich, welchen sich hier über einen ausbreitet. Titel 5 „The Grey Old Ones“ beginnt auch eher sachte und zaghaft mit ner tiefschwarzen atmosphärischen Stimmung und eher etwas minimalerem Instrumenteneinsatz, bevor man sich dann langsam steigert und uns mit einer ganz dunklen, bedrückenden Aura überzieht. Bestückt mit einer eher helleren und aber sehr bedrohlichen Stimme, zeigt man sich zwischenzeitlich auch mal etwas zurückhaltender, bevor man dann erneut mit unbarmherziger black metallischer Kraft zuschlägt. Das dieses Stück sicherlich so einen gewissen hymnischen oder sogar epischen Charme ausstrahlt, lässt sich nicht verleugnen. Bei „Simplicity of Man“ wird mal etwas länger und intensiver an den Gitarren gearbeitet und denen ein durchaus recht deutlichen thrashigen Anstrich verpasst. Auch im vocalen Bereich setzt man hier auf etwas Abwechslung, wobei gerade die hellen grellen kurzen Schreie einen irgendwie verwundern und echt aufschrecken können. Beim Rausschmeißer „Asset in Blood“ fährt man noch mal richtig „schwere Geschütze“ auf. Kalte, dunkle und bedrohlich Riffwänden (welche einen doch schon recht stark an die nordischen Gefilde erinnern), permanent hämmernde Drums und eine äußerst miese bedrohliche und rohe Gesangsdarbietung durchziehen das gesamte Stück. Ein wahres Inferno, welches einen absolut mitreißen wird. Keine Gnade, nur purer Hass! Boah, ich bin echt beeindruckt, was die hier an sau starkem Liedgut abfackeln. In keinster Weise irgendwie modern oder kommerziell beeinflusst, wirkt das hier dennoch absolut professionell und vor allem ansprechend. Über dem gesamten Geschehen schwebt immer so eine pure Rohheit, gepaart mit nem leichten dreckigen old school Charme. Im direkten Vergleich zu „Tides Of Acid // Piles Of Dirt“ ist „Under Teargas Fire“ um einiges intensiver, abwechslungsreicher, dunkler und sicherlich auch atmosphärischer geworden.
Bleeding Heart Nihilist Production https://bleedingheartnihilist.de/