Bernauer Altstadt-Kurier

Bernauer Altstadt-Kurier Wir Informieren Sie über Aktuelles rund um Bernau, sowie über die Historie der Stadt Bernau b. Berlin

Was geschah Damals in und um Bernau, im Monat AugustWir zeigen hier originale Artikel aus den Lokal- und Provinzial-Nach...
03/08/2025

Was geschah Damals in und um Bernau, im Monat August

Wir zeigen hier originale Artikel aus den Lokal- und Provinzial-Nachrichten der Region. Jetzt haben wir den Monat Juli nach interessanten Artikeln durchsucht.

Dienstag, den 1. August 1899 (Nr. 178), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Bernau. Die Beerdigung des am vergangenen Sonntag auf Vorwerk Elisenau ermordeten Mädchens, der Auguste Fraedrich [!], fand am letzten Mittwoch auf dem Friedhofe zu Börnicke statt. Wie der „Niederbarnimer Anzeiger“ schreibt, ist die Verhaftung des mutmaßlichen Mörders gestern erfolgt. Das Gericht hat sich nach dem Orte der That begeben, um den Mörder dort zu vernehmen und mit ins Gerichtsgefängnis zu transportieren.

Donnerstag, den 3. August 1899 (Nr. 180), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Bernau. Durch Säulenanschlag macht die königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht II bekannt, daß der Präsident der königl. Regierung in Potsdam eine Belohnung von 300 Mark auf die Ergreifung und Entdeckung des Thäters ausgesetzt hat, der am Sonntag 23. v. M. die 19 Jahre alte Auguste Fraedrich, Tochter des Arbeiters Fraedrich zu Elisenau, vormittags um 10½ Uhr zwischen Elisenau und Blumberg ermordete. Das Mädchen, das mit einem Handkarren von Elisenau nach Blumberg gefahren war, wurde mit durchgeschnittener Kehle und tödlicher Schädelverletzung etwa eine halbe Stunde nach der That aufgefunden. - Inzwischen ist es Dienstag Vormittag gelungen, den Mörder in Werneuchen dingfest zu machen. Der Verhaftete, der seine That eingestanden hat, ist ein in Elisenau beschäftigter Arbeiter namens Rehm.

Bernau. Feuerlärm erschreckte am Montag Vormittag um 9¼ Uhr die Einwohner unserer Stadt. In den Kellerräumen der Firma C. F. Raum, wo selbst große Mengen von Spirituosen, Petroleum und anderen Waren lagern, war durch die Unvorsichtigkeit eines Angestellten Feuer entstanden; der betreffende hatte mit Spiritus zu tun und ging zu diesem Zwecke mit einer Lampe nach dem Keller; während der Beschäftigung spritzte nun etwas Spiritus in die Flamme der Lampe, wodurch letztere explodierte, und in wenigen Minuten stand der geräumige Keller in Brand. Durch die Geistesgegenwart des Herrn Raum und seiner Angestellten gelang es noch, aus dem Keller mittels Fahrstuhl einige Fässer Petroleum und Spiritus herauszuschaffen. Als die Feuerwehr eintraf, stand man sich dem verheerenden Feuer mit Wasser machtlos gegenüber und wurden mehrere Wagen zum Sandholen requiriert, um mit Sand das Feuer zu ersticken, welches nach dreistündiger angestrengter Arbeit auch gelang. Die Kellerräume sind gänzlich ausgebrannt.

Sonntag, den 6. August 1899 (Nr. 183), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Bernau. Als der Personenzug Stettin-Berlin gestern früh kurz nach 1 Uhr Bernau verlassen hatte, hielt er plötzlich auf freiem Felde. Der Grund war der, dass sich in einem Wagen der IV. Klasse ein Faustkampf zwischen einem Studenten und einem anderen Mitreisenden entsponnen hatte. ...

den 25. August 1899 (Nr. 199), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Bernau. Eine verhängnisvolle Wettfahrt unternahmen am Sonnabend zwei Radfahrer, junge Kaufleute aus Berlin, die einen Ausflug nach hier machen wollten. Hinter Französisch-Buchholz veranstalteten sie auf der Chaussee ein Wettrennen. Als sich nun der vordere Fahrer nach seinem Freunde umblickt, um den Abstand zu ermitteln, übersah er, dass hinter einem die Chaussee kreuzenden Lastwagen eine nach Hunderten zählende Schafherde daherkam. Im nächsten Moment waren beide Wettfahrer unter die Herde geraten und zu Boden gestürzt, während die in Verwirrung versetzten Tiere im wilden Lauf über sie fortgaloppierten. Nach einer zur Ewigkeit gewordenen Minute waren sie jämmerlich zerschunden und zerstoßen und vom Staub halb erstickt. Mit ihren arg beschädigten Maschinen mussten sie die Heimfahrt mit der Bahn antreten. Das Straßen¬wettrennen haben beide abgeschworen.

Donnerstag, den 21. August 1902 (Nr. 195), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Bernau. Am Sonntag Abend gegen 9 Uhr wurde unsere Einwohnerschaft durch Feuerlärm erschreckt. Es brannte die in der Chausseestraße hierselbst belegene Scheune des Ackerbürgers Wilhelm Graßnick, welche mit ihrem Inhalt ein Raub der Flammen wurde. - Auch im Dorfe Lindenberg brannte in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag gegen 12 Uhr die mit Getreide gefüllte Scheune des Bauerngutsbesitzers Wilhelm Ebel mit zwei darin befindlichen Wagen nieder.

Bernau. Eine seltene Beobachtung machte Montag Vormittag ein hiesiger Landwirt. Als derselbe um die angegebene Zeit den Blumberger Weg passierte, gewahrte er dort ein sich ruhendes starkes Rehkalb, welches sich von dem Landwirt ruhig aufnehmen ließ. Bei näherer Besichtigung fand man nun, dass das Tierchen gänzlich blind war. Als sich nun letzteres durch Schreien bemerkbar machte, wurde auch die zu demselben gehörige Ricke sichtbar, worauf man das Tier wieder in Freiheit setzte.

Text und Foto: Bernauer Altstadt-Kurier
bzw. Auszüge aus den Lokal- und Provinzial-Nachrichten der Kreis Rundschau und dem Bernauer Wochenblatt

Kunst & Kultur am Kanalin der Galerie Kunst & Kultur am Kanal, in Zerpenschleuse konnte heute viel Kunst betrachtet werd...
02/08/2025

Kunst & Kultur am Kanal

in der Galerie Kunst & Kultur am Kanal, in Zerpenschleuse konnte heute viel Kunst betrachtet werden. Auch der Bernauer Künstler Utz Gennermann stellte dort seine Werke aus.

Hier sind einige Impressionen.

Text und Foto: Bernauer Altstadt-Kurier

31/07/2025
Neues Buch über die Geschichte von BernauNeben der Festschrift des Heimatvereins der Hussitenstadt Bernau e.V ist auch v...
31/07/2025

Neues Buch über die Geschichte von Bernau

Neben der Festschrift des Heimatvereins der Hussitenstadt Bernau e.V ist auch von Eugen Gliege im Selbstverlag ein kleines Buch in Hardcover Ausführung erschienen.

"Sagen und Geschichten aus Bernau" ist der Titel des kleinen und gut lesbaren Buches zu lesen. In sehr guter Qualität und reichlich bebildert macht es einen soliden

Eindruck. Der Autor schöpft sein Wissen in vielen Fällen aus dem Kalender des Kreises Nieder-Barnim von verschiedenen Jahrgängen. Aber auch die Neuzeit kommt nicht zu kurz. So finden wir auch die Benauer Schleife in einer lustigen Form wieder. Viele Geschichten dürften den Bernauern neu sein und sind leicht lesbar.

Aktuell ist dieses Buch in der Buchhandlung Schatzinsel Bernau vorrätig und kann dort käuflich erworben werden.

Dieses Buch bereichert die Infos zur Historie von Bernau.

Horst Werner Heimatverein Bernau
Bild: Bernauer Altstadt Kurier

Bernau – wie es damals warAdler ApothekeHeute geht es mal wieder in die Mitte der Bernauer Altstadt. Die Adler-Apotheke ...
27/07/2025

Bernau – wie es damals war
Adler Apotheke

Heute geht es mal wieder in die Mitte der Bernauer Altstadt. Die Adler-Apotheke hat eine sehr lange Tradition. Aber lest selbst:
Seit über 300 Jahren wird in der Bürgermeisterstraße Medizin hergestellt und verkauft. Das frühere Gebäude war nicht so prunkvoll wie das heutige, aber es erfüllte seinen Zweck. Um 1900 erhielt das Gebäude sein heutiges Aussehen.
Die Inschrift über dem Eingang ist allerdings etwas verwirrend. Sie lautet: „Königliches Privileg 1698“. Das bezieht sich auf den Apotheker Joachim Bork, der vom Kurfürsten Friedrich III., dem späteren König Friedrich I., ein Privileg zum Führen einer Apotheke in Bernau erhielt. 1752 wurde die Apotheke meistbietend versteigert. Als Käufer meldet sich am 25. April Benjamin Thiele aus Freienwalde. 1754 wurde das Apotheker Privileg von König Friedrich den Großen erneuert.

Am 11. November 1766 kam die Apotheke in Zahlungs-schwierigkeiten und es kam zur Zwangsversteigerung. Der Apotheker Johann Friedrich Westphal erwarb sie für 2000 Taler in Gold und 50 Taler in Silbergeld.
Die Apotheke wurde am 18. April 1772 von der Witwe des Apothekers Johann Friedrich Westphal an Johann Friedrich Böhme für 3500 Taler verkauft. Er führte lange Zeit die Apotheke und versorgte die Bernauer mit Pillen und allem, was benötigt wurde. Nach seinem Tod begrub man ihn auf dem Friedhof unmittelbar hinter dem Mühlentor. Die Familie Böhmer blieb aber Eigentümer der Apotheke. Über sechs Generationen wurde das Zepter immer an den ältesten Sohn vererbt.
Nun noch etwas sagenhaftes. Im Jahre 1801 fand man auf dem Galgenberg ein Skelett. Der Apotheker Böhme erwarb den Schädel für seine Sammlung. Seine Sammlung war aber nicht der einzige Grund, denn er wusste, wem dieser Schädel gehörte. Der Schädel gehörte Johann Friedrich Winter, ein als Giftmörder verurteilter Mann. Er hatte 1794 aus Geldgier zwei Frauen umgebracht.

Bis heute ist das Gebäude der „Adler-Apotheke“ erhalten worden. Das Ergebnis sehr umfangreicher und aufwendiger Restaurierungsarbeiten wird immer wieder bewundert.

Es kann gern wieder geteilt werden, denn die Geschichte unserer schönen Stadt interessiert viele und darf nicht in Vergessenheit geraten

Text und Bild: Bernauer Altstadt-Kurier

Bernau – wie es damals warVon der Bahnhofsgaststätte bis zur MITROPABereits 1860 wurde die Bahnhofsrestauration in der G...
14/07/2025

Bernau – wie es damals war
Von der Bahnhofsgaststätte bis zur MITROPA

Bereits 1860 wurde die Bahnhofsrestauration in der Gewerberolle der Stadt Bernau erwähnt. Ein gewisser Herr Marwitz war zu der Zeit als Wirt bekannt. Dann folgten Schlag auf Schlag verschieden Inhaber. Ab 1890 führte Adolf Schönemann die Restauration. in der Wernicke Chronik kann man nachlesen, das ab dem 1. November 1892 Carl Dreger aus Stettin das Lokal inkl. einer Wohnung für 2200 Mark gepachtet hat.
Weitere Pächter waren Paul Köhler und Paul Hofmeister. Von 1932 bis 1932 führte Gustav Engel die Bahnhofswirtschaft mit Biergarten. Dieser befand sich rechts neben dem Bahnhofsgebäude, in etwa dort wo heute das Fahrrad-Parkhaus steht. Dessen Witwe übernahm die Wirtschaft von 1945 bis 1950.

Dann übernahm die MITROPA die Geschäfte der Gaststätte im Bahnhofsgebäude, bis zur deutschen Einheit. 1990 endete dann die Geschichte der Bahnhofsrestauration. Sie wurde geschlossen. In den Räumlichkeiten entstand ein Presse-Shop und ein Blumen Geschäft. Das geschah im Zuge von Restaurierungsarbeiten im und am Bahnhofs-Gebäude. Dabei wurden im inneren sehr schön verzierte Gusssäulen freigelegt, die damals mit Sicherheit zur alten Bahnhofswirtschaft gehörten.

Der Text kann gern wieder geteilt werden, denn die Geschichte interessiert viele.

Foto: Bernauer Altstadt-Kurier/Bernauer Ansichten

Mambuso will nicht tanzen – Musiktheater RUMPELSTIL begeistert mit Familienprogramm im Lustgarten Schlossgut Altlandsber...
08/07/2025

Mambuso will nicht tanzen – Musiktheater RUMPELSTIL begeistert mit Familienprogramm im Lustgarten Schlossgut Altlandsberg

Die Berliner Band RUMPELSTIL, bekannt durch ihre legendären „Taschenlampenkonzerte“, bringt mit ihrem neuesten Musiktheaterstück eine neue Lieblingsfigur auf die Bühne: Mambuso, den eigenwilligen Dalmatinerbären.

Mal frech, mal brummig und stets charmant eigenständig – so lässt sich Mambuso am besten beschreiben. In witzigen Liedern erzählt er von seiner Liebe zu Waschmaschinen, seinem Bedürfnis, im Mittelpunkt zu stehen, und natürlich – seinem ganz eigenen Verhältnis zum Tanzen. Begleitet wird das musikalische Spektakel von einer mitreißenden Mischung aus lateinamerikanischen Rhythmen, Rock, Musical und Jazz. Die humorvollen Texte von Jörn Brumme sorgen für zusätzliche Unterhaltung und Schmunzelmomente bei Jung und Alt.

Am 26. Juli 2025 ist es so weit: Im malerischen Lustgarten des Schlossguts Altlandsberg feiert das Stück „Mambuso will nicht tanzen“ seine Aufführung – ein mitreißendes Musiktheater-Erlebnis für die ganze Familie.
Samstag, 26. Juli 2025, 16 Uhr
Rumpelstil: „Mambuso will nicht tanzen“
Schlossgut Altlandsberg
Krummenseestraße 1
15345 Altlandsberg

Tickets ab 23,00 € zzgl. Gebühren. Erhältlich in der Stadtinfo Altlandsberg oder unter www.reservix.de.

Presse-Info der Schlossgut Altlandsberg GmbH

Ein Hamburger in BörnickeIn loser Folge stellen wir Ihnen die acht Bernauer Ortsteile und ihre Ortsvorsteher vor. Bisher...
04/07/2025

Ein Hamburger in Börnicke

In loser Folge stellen wir Ihnen die acht Bernauer Ortsteile und ihre Ortsvorsteher vor. Bisher erschienen sind Birkholzaue mit seinem Ortsvorsteher Heiko Schilsky und Lobetal mit Stephan Böttcher.

Seit Mai 2014 leitet Matthias Jitschin als Ortsvorsteher die Geschicke von Börnicke –ein zugezogener Hamburger, der sich seit 1999 in diesem Bernauer Ortsteil „pudelwohl“ fühlt.

Nachdem die Dienststelle des Bundesgrenzschutzes in Hamburg, wo er als Berufstaucher und Techniker arbeitete, aufgelöst wurde, verschlug es ihn im Mai 1998 zum Bundesgrenzschutz nach Blumberg in eine Kaserne. Dort konnte er beruflich seiner Leidenschaft als Techniker weiter folgen, aber seine Familie musste in Hamburg bleiben. „Nach Feierabend bin ich mit einem Kollegen durch die Umgebung gefahren und habe nach ‚schönen Flecken‘ Ausschau gehalten, an denen ich mit meiner Frau und den zwei Kindern sesshaft werden könnte“, berichtet Matthias Jitschin. Dabei fiel seine Wahl auf Börnicke.

„Ich wollte aber in Börnicke nicht nur schlafen und täglich zur Arbeit fahren“, erzählt der inzwischen pensionierte 63-Jährige. „Deshalb habe ich mich an den Aktivitäten im Dorf, beispielsweise dem Frühjahrsputz, beteiligt und bin regelmäßig zu den Sitzungen des Ortsbeirats gegangen“, erwähnt er. Als bei den Kommunalwahlen 2009 eine Position im Ortsbeirat neu besetzt werden musste, fragte ihn die damalige Ortsvorsteherin Monika Grascha, ob er im Ortsbeirat mitwirken möchte. Als sie 2014 ihr Amt abgab, fragte Matthias Jitschin in die damalige Ortsbeiratsrunde, wer denn dann den Ortsbeirat leiten solle. „Darauf haben mich vier Augen angeschaut und gesagt: Mach du es doch!“, erinnert er sich.

So ein Ehrenamt neben einem Vollzeit-Job zufriedenstellend auszufüllen, ist kein „Pappenstiel“. Glücklicherweise hatte Matthias Jitschin einen loyalen Chef, der es ihm ermöglichte, bei dringenden Börnicker Angelegenheiten hin und wieder die Arbeitszeiten zu verschieben. „Dafür bin ich meinem Dienstherrn noch heute sehr dankbar“, so der 63-Jährige.

Straßenbau, schnelles Internet und Windräder
Den zeitlichen Aufwand für sein Ehrenamt beziffert Matthias Jitschin mit ca. 20 Stunden wöchentlich. Neben allerhand Papierkram und Sitzungen ist der Ortsvorsteher täglich mit seinem Fahrrad in „seinem Ort“ unterwegs.

„Neben der Freude, mich einbringen zu können, brauche ich viel Energie, manchmal einen sehr langen Atem und eine hohe Frustrationstoleranz, bis sich zuweilen etwas bewegt“, schätzt der Ortsvorsteher ein. So war der Start in sein Amt mit großen Schlaglöchern versehen, ging es 2014 doch um eine Änderung des Bebauungsplans für Börnicke und um das dringende, aber leidige Thema Straßenbau und eine möglicherweise hohe Kostenbeteiligung durch die Bürger.

Glücklicherweise legte die Stadt Bernau das Programm zur erweiterten Straßenunterhaltung auf, bei dem sich auch in Börnicke sukzessive staubige, löchrige und matschige Sandpisten in asphaltgedeckte Straßen verwandelten. „Die erweiterte Straßenunterhaltung unterscheidet sich von einem grundhaften Straßenausbau dahingehend, dass sie für die Grundstückseigentümer nicht beitragspflichtig ist und daher außerhalb der gängigen Regelwerke des Straßenbaus erfolgen kann. Bernau ist eine der wenigen Kommunen im Barnim, die die erweiterte Straßenunterhaltung unbefestigter Wege als kostengünstige Alternative zum grundhaften Ausbau praktizieren“, weiß Matthias Jitschin das Engagement der Stadt zu schätzen.

Einen großen Coup hatte der Ortsbeirat im Corona-Jahr 2020 gelandet und mit Organisationstalent schnelles Internet in den Ortsteil geholt. „Das ist essentiell, wenn man im Homeoffice arbeiten muss und ein wichtiger Faktor für junge Familien und für Firmen, sich hier niederzulassen“, so der Vorsitzende des Ortsbeirats. Nach umfangreicher Beratung der Bürger schlossen die Börnicker im Februar 2020 die Verträge ab und im November lag das schnelle Internet in den meisten Haushalten an. Für das zügige Verlegen der Glasfaser-Kabel war es ein Vorteil, dass viele Straßen noch Sandwege waren.

Wenn das Thema auf die sieben neuen Windkraftanlagen kommt, die in der Nähe von Börnicke gebaut werden sollen, dann spürt man bei Matthias Jitschin ein beträchtliches Frustrationslevel. Um den Bau der Anlagen noch zu verhindern, hatte sich in Börnicke eine Gruppe gegründet und einen Umweltanwalt beauftragt. „Wir haben unsere Gegenargumente konstruktiv an vielen Stellen vorgebracht und insgesamt 90 Stellungnahmen abgegeben. Leider vergebens“, so der Ortsvorsteher. „Wir werden die Windräder im Auge behalten und nachbohren, ob alle Auflagen beim Bauen und Betreiben erfüllt werden“, legt Matthias Jitschin den Finger in die Wunde.

Kulturdorf Börnicke
In Börnicke gibt es keine Freiwillige Feuerwehr, keinen Fußballverein, keine aktive Kirchengemeinde, die Leben ins Dorf bringen. „Deshalb arbeiten wir an unserem Status als Kulturdorf“, sagt Matthias Jitschin. Mit dem Gutshaus und dem Gutshof, dem schönen Park und dem Sportplatz stehen ausreichend Flächen und Möglichkeiten zur Verfügung, um Kultur, Feste und Feiern in Börnicke zu zelebrieren.

„Die Braugenossen brauen das beste Bier in Bernau und haben sich auch einen Namen weit über die Grenzen unseres Dorfes hinaus gemacht. Die Brauerei-Feste sind eine feste Größe in unserem Veranstaltungskalender“, so Bierliebhaber Matthias Jitschin, der sich auch im Aufsichtsrat und Gebäudemanagement der Ersten Bernauer Braugenossenschaft e.G. engagiert.

Wenn alljährlich die Störche aus dem Süden nach Börnicke zurückgekehrt sind, wird dies im Dorf mit einem Storchenfest gefeiert. Organisiert vom KulturGut Börnicke e.V. kommen die Dorfgemeinschaft und Gäste auf dem Gutshof zusammen, um bei frisch Gegrilltem und frisch Gezapftem oder Kaffee und Kuchen die Frühlingsluft zu genießen, mit den Kinder zu basteln und am Abend beim Storchenball das Tanzbein zu schwingen.

Dem Charme des Feuerwehrtheaters, der kleinsten Spielstätte Brandenburgs, kann sich niemand entziehen, der dort schon einmal eine Vorstellung erlebt hat. In dem vom Geschichtenreich e.V. mit viel Enthusiasmus betriebenen Zimmertheater, das gerade einmal ca. 30 Zuschauern Plätze bietet, können nicht nur Börnicker liebevolle Märcheninszenierungen, szenische Lesungen, Kammermusik oder modernen Jazz erleben.

„Neben den angestammten Kulturangeboten unserer Börnicker bekommen wir auch Veranstaltungsanfragen von außerhalb“, sagt der Ortsvorsteher. So bricht beispielsweise das „Inselleuchten“ in diesem Jahr zu neuen Ufern auf und zieht nach Börnicke um. „Mit dem Gutshof, diesem wunderbaren Ensemble von alten Backsteingebäuden, dem morbiden Charme des Schlosses, der Parkanlage und dem kleinen Teich, konnte der Veranstalter den Ortsbeirat überzeugen, eine gute Wahl für dieses anspruchsvolle Event mit hochkarätigen Musikern und viel Illumination zu sein“, erklärt Matthias Jitschin.

Im Mai 2022 hat sich die Hoffmann Baumaschinen GmbH in Börnicke angesiedelt. „Wir freuen uns sehr, wenn uns die Firmengruppe Hoffmann als Sponsor unter die Arme greift oder ihr weitläufiges Gelände am Wochenende für Veranstaltungsbesucher als Parkplätze zur Verfügung stellt“, erklärt der Ortsvorsteher anerkennend. „Das ist für uns als Kulturdorf von unschätzbarem Wert.“

725-Jahre Börnicke
Am Samstag, dem 12. Juli, feiert Börnicke sein 725-jähriges Jubiläum. Im Jahr 1300 wurde das Dorf erstmalig in einer Urkunde erwähnt.

„Wir können auf eine lange Geschichte zurückblicken und wollen das gebührend begehen“, verrät Matthias Jitschin, der auch dem fünfköpfigen Festkomitee angehört. Um 14 Uhr wird es einen Festumzug der Börnicker für die Börnicker und ihre Gäste geben, in dem die Geschichte des Angerdorfs lebendig wird. Es wird altehrwürdige Technik und auch moderner Motorsport präsentiert, historische Persönlichkeiten wie Familie Mendelssohn-Bartholdy oder Albrecht Philipp Thaer, die das Dorf geprägt haben, werden zum Leben erweckt. Auch die jüngere Geschichte wird im Umzug zu erleben sein.

Als Festwiese hat das Komitee nicht den Gutshof, sondern den Sportplatz auserkoren. „Das ist der bewährte Platz für unsere Dorffeste. Wir wollen in erster Linie ein Dorffest feiern, bei dem sich die Börnicker einbringen können und wohlfühlen sollen“, erklärt der Ortsvorsteher die Wahl.

Am Freitag, dem 11. Juli, ist ein Rundgang durch das alte Dorf entlang der vielen historischen Gebäude geplant, die mit Tafeln kenntlich gemacht werden sollen. „Gerade für Neu-Börnicker, die zahlreich in den letzten Jahren zu uns gezogen sind, dürfte dieser Spaziergang wie eine Geschichtsstunde sein“, sagt der Ortsvorsteher. Start ist am Feuerwehrhaustheater, weiter geht es zur Streuobstwiese der Lokalen Agenda 21 Börnicke e.V., zur ehemaligen Bäckerei, der altehrwürdigen Kirche, dem Marienheim, dem alten Schulhaus und dann auf den Gutshof mit dem Gutsverwalterhaus, dem Speicher, der Brauerei/Brennerei, dem Pferdestall und dem angrenzenden Schloss.

Lebens- und liebenswertes Börnicke
In den letzten Jahren haben viele junge Familien ihre Zelte in Börnicke aufgeschlagen – oder besser gesagt - ein Haus gebaut. „Dadurch hat sich unser Dorf deutlich verjüngt“, freut sich der Ortsvorsteher und hat gleich etwas Statistik parat: 719 Einwohner zählt Börnicke, davon sind 108 Rentner sowie 172 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahre.

„Das gute Miteinander, die lebendige Dorfgemeinschaft, die positiven Energien für neue Projekte, der Gutshof und der Park, die schöne Natur, die Rad– und Wanderwege, die in die Barnimer Feldmark führen, all das macht Börnicke für mich so liebens- und lebenswert“, fasst Matthias Jitschin kurz zusammen, weshalb er es bis heute nicht bereut hat, Hamburg gegen Börnicke eingetauscht zu haben.

Bildunterschriften:
• Ortsvorsteher Matthias Jitschin vor seinem Amtssitz im ehemaligen Gutsverwalterhaus in Börnicke.
• Matthias Jitschin im Speicher des Gutshofs Börnicke. Fotos: Stadt Bernau/Cornelia Schach
Presse-Info der Stadt Bernau

Rund 650 Literaturfans besuchten das 4. LeseKlang-HoffestZum vierten Mal war die Stadtbibliothek am Sonntag, dem 29. Jun...
30/06/2025

Rund 650 Literaturfans besuchten das 4. LeseKlang-Hoffest

Zum vierten Mal war die Stadtbibliothek am Sonntag, dem 29. Juni, Gastgeberin für das LeseKlang-Hoffest. Trotz hochsommerlicher 29 Grad kamen zwischen 11 und 17 Uhr rund 650 Bernauerinnen und Bernauer auf den Kulturhof an der Breitscheidstraße 43, um ein buntes und abwechslungsreiches Programm rund um Literatur, Musik und Kunst zu erleben.

Die Autorinnen Kate Lewandowski, Franziska Szmania, S. H. Raven, Antje Niendorf, Peggy Langhans, S. Maria Ahlert und Dr. Ulrike Gillert, Stefanie Steenken und Doreen Mechsner präsentierten ihre Werke. Die stündlich terminierten Lesungen boten sowohl für Erwachsene als auch für Kinder spannende Geschichten, fachkundige Einblicke und literarische Erlebnisse.

Bücher der Aktion „Bernau liest ein Buch"
Auch die diesjährigen Bücher der Aktion „Bernau liest ein Buch" und „Bernau liest ein Kinderbuch" durften beim LeseKlang-Hoffest nicht fehlen: „25 letzte Sommer" von Stephan Schäfer und „Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix" von Maria Kling waren mit von der Partie und wurden musikalisch untermalt auf der Bühne im Hof bzw. in der Bibliothek präsentiert. Claudia Dombrowsky und Beate Modisch vom Lesezauber e.V. sowie Sylvia Pyrlik von der Buchhandlung Schatzinsel tauchten beim Vorlesen tiefer in die literarischen Werke ein. Die musikalische Untermalung einiger Lesungen durch Schüler der Musikschule Barnim hatte seinen ganz eigenen Reiz.

Für Kids: Comic-Workshop und Wortsalon
Ein besonderes Highlight im Kinderprogramm waren zwei Workshops. Im Comic-Kurs um 13 Uhr, geleitet von Christian Bartz, lernten Kinder ab 9 Jahren Comics zu verstehen und mit einfachen Tipps und Tricks eigene Bildergeschichten zu entwerfen. Wer sich traute, durfte seinen Comic anschließend auch präsentieren. Um 16 Uhr konnten Kinder ab 8 Jahren den Wortsalon besuchen und in der Schreibwerkstatt unter Anleitung der Autorin Nathalie Groß eigene Geschichten schreiben.

Zusätzlich zu den Ausstellern in der Bücherwelt präsentierten dieses Jahr regionale Künstler ihre Werke auf dem Kulturhof: handgefertigte Drucke, Aquarelle, Zeichnungen, Schmuck, Lesezeichen und Postkarten konnten von den Bernauerinnen und Bernauern bestaunt und erworben werden.

Das LeseKlang-Hoffest ist eine Kooperation der Stadtbibliothek mit dem Lesezauber Bernau. „Es ist ein ereignisreicher Tag – vollgepackt mit Geschichten, Anregungen und kreativen Aktivitäten. Wir bringen als Bibliothek und Bildungseinrichtung die Autorinnen und Autoren der Region mit ihren Leserinnen und Lesern zusammen. Für uns bietet sich darüber hinaus die Möglichkeit des Netzwerkens mit den Literaturschaffenden und Literaturbegeisterten“, schätzt Bibliotheksleiterin Gabriele Karla den Mehrwert der Veranstaltung ein.

Neben Büchern, Kunst und Live-Musik sorgten lokale Anbieter wie der Bioladen Grünbär Naturkost und Momos Waffeln mit Herzhaftem und Süßem für das leibliche Wohl der Literaturfans.

Bildunterschriften:
• In der Bücherwelt stellten sich zahlreiche Autorinnen und Autoren mit ihren Werken vor. Auch das Netzwerken der Autorinnen untereinander nahm einen breiten Raum ein.
• Mieke (9 Jahre) präsentierte ihr Comic, welches im Workshop bei Christian Bartz entstanden ist.
• Bei der Lesung von Doreen Mechsner aus „Lilo und die die Dubties“ hörten Groß und Klein gespannt zu. Fotos: Stadt Bernau/Cornelia Schach
Presse-Info der Stadt Bernau

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Mittwoch 10:00 - 17:30
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