Kellner Verlag

Kellner Verlag Bücher unterschiedlicher Thematik, Interkulturelle Studien, Bremensien, Biografien und "Bücher fü

Engagierte Sachbücher und Romane unterschiedlicher Thematik, Interkulturelle Studien, Bremensien, Biografien und "Bücher für eine gerechte Arbeitswelt" erscheinen im KellnerVerlag seit 1988. Erhältlich im Buchhandel (auf Bestellung) oder schnell und direkt vom Verlag. Fachliteratur für Betriebsräte, Personalräte, MAVen, JAVen, Schwerbehindertenvertretungen und Beschäftigte liefert der BuchKellner.

Empfohlen werden nur arbeitnehmer-orientierte Werke, aber alle besorgt. Auch alle von anderen Verlagen und Buchhandlungen angebotenen Bücher, Ordner, CD-ROM und Fachzeit- schriften liefert der BuchKellner: mit Rechnung, zu den gleichen Bedingungen: 14 Tage Widerrufsrecht, Versandkostenfrei über 20 € Bestellwert. Wenn der Warenwert von 20 € nicht erreicht wird, kostet die Lieferunge bis 500 g: 1 €, ab 500 g: 1,65 €. Ausnahme: Lieferungen in andere EU-Länder:

Versandkosten sind vorher zu erfragen.

»Der Schnoor« – Ein Kleinod im Herzen der Stadt BremenUllrich Altmann stellt seinen neuen Bildband vor.Bremer Presse-Clu...
03/07/2025

»Der Schnoor« – Ein Kleinod im Herzen der Stadt Bremen
Ullrich Altmann stellt seinen neuen Bildband vor.
Bremer Presse-Club, Schnoor 27/28, in Bremen am 16.06.2025 um 19:00 Uhr
>>> Ein Lesungsbericht von Sattelberg

Bereits mit dem Einlass um 18:30 Uhr trafen viele Besucherinnen und Besucher im Presse-Club ein – Verwandte, Bekannte, Freunde, selbst Touristen, die im Schnoor unterwegs waren, wie auch interessierte Buten- und Binnen Bremer. Jeder von ihnen wurde herzlich willkommen geheißen. In dem geselligen Ambiente des Veranstaltungsraumes waren sowohl der Eintritt als auch kulinarische Angebote an diesem Abend kostenfrei. Als dicht gedrängt vor Beginn noch Stühle verrückt wurden, um jedem Gast einen guten Blick auf die Präsentation zu ermöglichen, schaute der Autor mit Freude in eine erwartungsvolle Runde von ca. 60 Personen!

Wolfgang Kmieciak vom KellnerVerlag begrüßte zunächst alle Anwesenden, dankte Ullrich Altmann für sein umfangreiches Werk und betonte dessen Bedeutung auch für nachkommende Generationen.

Mit den Worten: »Der Schnoor ist mehr als ein Freilichtmuseum und viel mehr als eine Touristenattraktion«, begann Ullrich Altmann seine Lesung. »Diese Auffassung in vielen Köpfen ist gegenüber den Bewohnern unfair.« Seine Fotografien stellen das Leben, Wohnen und Arbeiten im Schnoorviertel vor. Neben touristischen Anziehungspunkten sind hier Bildung, Kultur, Kunst und Religion ansässig. Traditionsreiche Gastronomie- und Gewerbebetriebe sorgen für eine hohe Lebensqualität. Der Schnoor sei ein Lebensmittelpunkt mit Arbeitsplätzen für über 300 Bremerinnen und Bremer, denkmalgeschützt und im Heute verwurzelt, so der Autor. Man tauscht sich aus – am Stammtisch, verabredet Treffen, veranstaltet Aktionen.
Die Idee zum Bildband entstand durch einen Radiobeitrag, bei dem Fritz Haase und Phil Porter über das Missverständnis »Touristenattraktion« sprachen, verriet der Fotograf Ullrich Altmann. Aus seiner Idee wurde schließlich ein Konzept, das überzeugte …

»Dieses Viertel ist ein Stadtteil wie jeder andere, nur eben besonders. Er hat eine spannende Geschichte.«
Dann begann er seinen ›Rundgang durch den Schnoor‹. Dabei stellte er dem interessierten Publikum Themen aus seinem Bildband vor: Kultur, Kunst, Denkorte, den »kleinen Vatikan« und eine vielschichtige Unternehmenskultur. Er projizierte Bilder auf die Leinwand – Geschäfte früher und heute, schmale Gassen, bunte Häuser – und gab Einblicke in grüne Oasen hinter den Häusern, die sich ganz oder teilweise dem touristischen Blick entziehen.
Seine fotografischen Dokumentationen hat er präzise erfasst – in unterschiedlichen Perspektiven und Detailaufnahmen, aus verschiedenen Blickwinkeln.
Mittendrin und lebenswert ist hier das Wohnen im Herzen der Stadt. Davon ist Ullrich Altmann fest überzeugt. Viele Menschen, die ihm vertrauten, gewährten einen Einblick in ihre Wohnsituationen. Dafür sei er sehr dankbar gewesen. »Mach die Tür zu, wenn du gehst«, wurde ihm einmal zugerufen. Dankbar sei er auch den vielen ehrenamtlich tätigen Menschen, die ihm die Türen geöffnet haben.

Schließlich wandte sich Ullrich Altmann mit Dankesworten auch an Fritz Haase, Webdesigner in Bremen. Er habe maßgeblich zum Gelingen des Buches beigetragen. Sein fachkundiger Rat, seine vielen Tipps und Hinweise seien für ihn unverzichtbar gewesen, teilte er den Zuhörenden mit.
Am Ende der Buchpräsentation wandte sich Fritz Haase an das Publikum mit den Worten: »Ullrich Altmann zeigt in seiner kühlen, objektiven Bildsprache die Dinge, wie sie sind. Sein Blick ist auf Augenhöhe, er rückt nichts ins Bild. Er wendet keine Tricks an, keine Teleobjektive. Seine Aufnahmen sind objektiv, neutral, präzise. Er überlässt der Stadt eine kulturelle, großartige Leistung. Er ist beharrlich. Das macht ihn aus. Sein neuer Bildband dokumentiert wieder einmal ein Stück Bremer Kulturgeschichte.«

Mit einem großen Applaus endete die Veranstaltung im Presse-Club.
Für all diejenigen, die es noch nicht wussten, gab der Autor mit auf den Weg:
»Der Begriff ›Schnoor‹ stammt vom plattdeutschen ›Snoor‹ und bedeutet nichts anderes als Schnur. Die kleinen Häuser stehen so eng aneinandergereiht wie Perlen auf einer Schnur.«

Auf die Frage: »Was kommt als Nächstes?«, zögerte der Autor einen kurzen Augenblick. Dann verriet er: »Es könnte die Böttcherstraße und ihre Geschichte werden.«

Monika Sattelberg

Foto: Marta Urbanelis

>>> Hier geht’s zum Buch: https://www.kellnerverlag.de/der-schnoor.html

Literaturerlebnis und kulinarischer Genuss – im Bürgerhaus Weserterrassen Mittwoch, den 02.04.2025, um 10.00 Uhr – Fraue...
16/04/2025

Literaturerlebnis und kulinarischer Genuss –
im Bürgerhaus Weserterrassen
Mittwoch, den 02.04.2025, um 10.00 Uhr – Frauenfrühstück und Lesung
Autorin Martha Bull – Dörthe im Haifischbecken
>>>Ein Lesungsbericht von Sattelberg

In der östlichen Vorstadt – im Café Weserterrassen – gab es an diesem Vormittag wieder einmal einen kulinarischen wie auch literarischen Genuss, was bedeutete: entspannt zurücklehnen nach einem reichhaltigen Frühstücksangebot und gespannt sein auf das, was danach kommt.
Viele der zahlreich erschienenen Besucherinnen sind Martha Bull – langjährige Wahlbremerin und Autorin Bremer-Krimis, insbesondere der Krimi-Reihe Dörthe Petersen – bekannt. In der heutigen Veranstaltung stellte sie eine weitere Folge ›Dörthes fünfter Fall‹, 2024 im Kellner-Verlag erschienen, vor.
Zu Beginn begrüßte jedoch Frau Neubert – Leiterin im Seniorenbereich – alle Anwesenden freundlich, bevor die Autorin sich an das Publikum wandte: »Meine Lesung wird ungefähr 40 Minuten dauern, danach können Sie gern ihre Fragen an mich loswerden. Aber ich kann ja erstmal ›Guten Tag‹ sagen. Hab ich in der Aufregung ganz vergessen.« Mit diesen Worten schlug sie ihr Buch auf und begann zu lesen:
»Ich bin schuld, hämmert es in meinem Kopf. Ich bin schuld. Ich hätte ihm helfen können. Stattdessen bin ich weggejagt wie ein Häschen. Ich habe versagt …« In diesem Bremen-Krimi geht Dörthe Petersen neue Wege – als Nachbarschaftshelferin. Bei ihrem ersten Einsatz ist sie Zeugin eines Bootsunglücks auf der Weser. Wer ist der Ertrunkene, und ist überhaupt jemand ertrunken? Fragen und Verstrickungen … Paranoia oder zu Recht? Das Ende ließ die Autorin wie immer mit den Worten offen: »Das müssen Sie selber lesen!«
Mit ihrer deutlichen und lebendigen Sprechweise erreichte sie die Zuhörerschaft, die still und aufmerksam ihren Worten lauschte und – wie es schien – sich entführen ließ in die Geschichte.
Auf die Frage, wie Sie zum Schreiben gekommen sei, antwortete Martha Bull, dass sie schon als Kind Gedichte für die Schublade schrieb, also seit jeher immer gern geschrieben hat. Ihre Bremer Krimi-Reihe begann sie vor 15 Jahren.
Martha Bull verfügt über eine gute Beobachtungsgabe und besitzt die Fähigkeit, Gefühle, Gedanken und Motive eines anderen Menschen nachzuempfinden. Das ist wohl ihr Rezept beim Schreiben ihrer Romane. Als Mensch wird sie geschätzt durch ihre aufrichtige Art.
Die Autorin, 1949 in Bonn geboren, lebt seit 1979 in Bremen. Sie hat nach dem Abitur Geschichte, Politik und Deutsch für das Lehramt studiert und danach lange in der Erwachsenenbildung gearbeitet. Später war und ist sie bis heute (!) in einer Kinderbibliothek im ›Bremer Viertel‹ beschäftigt – weit über ihren Renteneintritt 2015 hinaus. Zur Ruhe setzen? Auf keinen Fall! Weder mit der einen noch mit der anderen Tätigkeit. Dabei verriet sie auf Nachfrage eine weitere Neuerscheinung von ihr im Herbst 2025. Wir dürfen gespannt sein.
Eine unterhaltsame Veranstaltung ging zu Ende. Frau Neubert dankte der Autorin und den Gästen für ihr Kommen und wünschte allen einen guten Heimweg.
»Bis bald!«

Foto: Monika Sattelberg

Hier geht’s zum Buch: >>>https://www.kellnerverlag.de/dorthe-im-haifischbecken.html

»Gefühlserbinnen« – Geschichten von Müttern und TöchternMichaela Hauser und Katja Reiche überraschten mit ihrer LesungOr...
13/02/2025

»Gefühlserbinnen« – Geschichten von Müttern und Töchtern
Michaela Hauser und Katja Reiche überraschten mit ihrer Lesung
Ort: Gerhard-Marcks-Haus, Am Wall 208, 28195 Bremen,
Zeit: 18.30 Uhr
Ein Lesungsbericht von Sattelberg

Es war Donnerstag, der 6. Februar 2025. Öffnungszeit im Gerhard-Marcks-Haus von 10–21Uhr.
Im großen Raum im Erdgeschoss – vor den dort ausgestellten Kunstobjekten ›Alles Eisen‹ von Anna Franziska Schwarzbach – waren mehr als 30 Stühle aufgestellt, als die Gäste der Lesung nach und nach einen dieser Plätze einnahmen. Andere Besucher:innen des Hauses an diesem Abend verteilten sich im Gebäude. Unauffällig. So fand wider Erwarten ein störungsfreier Ablauf der Lesung statt.
Die Idee zu Gefühlserbinnen entstand in Anlehnung an Sigmund Freuds Begriff »Gefühlserbschaft«, erfuhr das Publikum. Was besagt die Theorie von Freud? Freud war davon überzeugt, »dass das menschliche Verhalten nicht nur von den bewussten Gedanken und Gefühlen, sondern auch von verborgenen Erinnerungen, Wünschen und Erfahrungen beeinflusst wird.«
So verbinden die Autorinnen in ihren Texten insbesondere die Themen Abnabelung und Annäherung, Vergessen und Erinnern. Das gefühlte Erbe ihrer Mütter – oft unausgesprochen.
Michaela Hauser und Katja Reiche zitierten aus dem Gedichtband »Tiefer graben« und dem Buch »Wagnis des Lebens – eine biografische Suche nach den Spuren der NS-Zeit«. Katja Reiche las zudem aus ihren bisher unveröffentlichten Manuskripten.
Die Autorinnen, die sich beim Lesen im Raum zwischen den Skulpturen bewegten, brachten verschiedenste Emotionen und Stimmungen zum Ausdruck und erzeugten so eine spannende Atmosphäre.
»Wie war der Blick meiner Mutter auf ihr Leben?« – »Was soll aus mir nur werden?« – »Was ist eine richtige Frau?« – »Wie werde ich eine richtige Frau?«
Gefühle und Zweifel, die verschiedene Lebensphasen mit sich bringen, sind Herausforderungen, die das Leben stellt: Geburt, Heranwachsen, Familie, Tod. Themen, die das Publikum nachempfand: Es reagierte mal zustimmend mit dem Kopf nickend, mal schmunzelnd, mal schallend lachend. Von dem Gute-Nacht-Gebet aus »Tiefer graben« waren die Anwesenden tief bewegt.
Es war ein Vortragsabend mit Gedichten und Kurzprosa, der für den einen zum Nachdenken Anlass gab, bei dem anderen einfach nur Begeisterung auslöste.
Abschließend bedankte sich die Zuhörerschaft für diesen kreativen literarischen Genuss mit viel Beifall!

Fotos: Monika Sattelberg

Hier geht’s zu den Büchern:
https://www.kellnerverlag.de/tiefer-graben.html
https://www.kellnerverlag.de/wagnis-des-lebens.html

21/11/2024

Elias Mateo, unser hauseigener Krimi-Autor, liest aus seinem neuen Kriminalroman "schwarzweißtot", der im Oktober erschienen ist.
Einschlägigen Kenner*innen sind der Autor und sein Protagonist, der schwule Hauptkommissar Manuel Álvarez, bereits aus seinem ersten Fall "Ein sicherer Hafen" bekannt, den Elias 2023 im untenrum vorgestellt hat.

📅 Wann? Freitag, 22.11.2024, von 20:00 bis 21:00 Uhr
📍 Wo? CheckPoint untenrum, Weißekreuzstraße 20, Hannover

Erlebt die packende Lesung und lasst euch von spannenden Geschichten in den Bann ziehen! 🕵️‍♂️📚

👉 Follow the white rabbit!

Bremer BuchPremiere ›Swinging Bremen‹ – Jazzgrooves bei LuftalarmAutorin Birgit KöhlerEin Lesungsbericht von Monika Satt...
08/10/2024

Bremer BuchPremiere
›Swinging Bremen‹ – Jazzgrooves bei Luftalarm
Autorin Birgit Köhler
Ein Lesungsbericht von Monika Sattelberg
Georg-Büchner-Buchhandlung, 26. September 2024, 19:00 Uhr
An diesem Abend wird es in der Buchhandlung von Beruta Adolf proppevoll oder wie der Norddeutsche sagt: ›rappelvull‹. So war der Eindruck beim Betreten des Raumes – auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick – neben dem kleinen Büchertisch der Autorin – Guido Bolero, DJ aus Bremen, auf dem roten Sofa. Neben sich ein Grammophon und eine stolze Sammlung Schellackplatten. ›Dies verspricht eine Lesung besonderer Art zu werden‹, dachte da wohl manch einer der eingetroffenen Gäste.
Als die letzten Besucherinnen und Besucher die Buchhandlung vereinnahmten, legte zum Auftakt der Veranstaltung Guido Bolero auf. Er ist vielen Bremern mit seinen Klassikern der 20er- bis 50er-Jahre bekannt, wie zu erkennen war. Das Lied von Benny Goodman ›Sing, Sing, Sing‹ versetzte das Publikum sofort in schwungvolle Laune …
Wie gewohnt bei einer Buchpremiere stellten sich zu Beginn der Lesung Janin Rominger vom Bremer Literaturkontor sowie Manuel Dotzauer, Verleger des KellnerVerlages, vor und hießen die zahlreichen Interessenten, unter ihnen auch ein junges Publikum, herzlich willkommen. ›Dass das Thema so viele junge Leute anspricht, hatte ich nicht erwartet‹, äußerte der Verleger erstaunt und zugleich hocherfreut. Soweit die Eröffnung …
Dann wurde die Zuhörerschaft jedoch auf die Probe gestellt. Zum Einstieg der Lesung hielt Moderatorin Ulrike Marie Hille eine lange, geradezu leidenschaftliche Laudatio – gerichtet an die Autorin als Person und Schriftstellerin. Bezogen auf das Buch, verwies sie im Verlauf ihrer Rede auf die gegenwärtige politische Situation im In- und Ausland und betonte: ›Der Roman ‘Swinging Bremen’ von Birgit Köhler ist eine reale historische Zeitgeschichte.‹ Basierend auf Zeitzeugenberichten und aufwendigen Recherchen der Autorin, sei er von hoher didaktischer Qualität, aus literarischer Sicht lebendig und in einfacher Sprache geschrieben. ›Ich würde das Buch sofort bestellen!‹
Den originellen Hut jener Zeitepoche getauscht gegen das Mikro und das Buch hochhaltend, begann Birgit Köhler mit einem jubelnden ›Yeah, ich hab’s geschafft!‹, ihren Vortrag.
›Neben Autorin, Journalistin, Historikerin und Musikliebhaberin bin ich von Herzen Wahlbremerin! Ich liebe Geschichten, Dichtung und Wahrheit‹, verriet sie dem Lesepublikum. ›Ich bin überglücklich, das Buch – mein Buch – in den Händen halten zu dürfen. Ich möchte damit ein Zeichen setzen. Es ist ein Roman zwischen heißen Rhythmen und Bombennächten, erster Liebe und Verrat.‹ Die Autorin berichtete über zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen. So habe sie in ihrem Buch die Bremer Swingkids im Zweiten Weltkrieg – in ihren schicken Klamotten und mit langen Haaren –, die trotz HJ-Streifen, Razzien, Gestapo und Luftkrieg ihre Freiheitsträume lebten, beschrieben. Sie habe ein genaues Bild von Bremen und jenen rebellischen Jugendlichen, die von den N***s wegen harmloser Swingtänze gehasst wurden, entworfen. Junge Menschen, die durch ihre Abneigung zum Regime in Gefahr gerieten und deren Motto es war: ›Lieber im Swingtakt tanzen als im Gleichschritt marschieren.‹
Birgit Köhler las und erläuterte Textauszüge aus ihrem Buch, während in den Denkpausen bekannte Töne vom Grammophon erklangen. Eine perfekte Interaktion!
›Meine Figuren sind fiktiv, die Erinnerungen, die mir zugetragen wurden, sind wahr.‹
Auf die Frage am Ende der Lesung, wie und wann ihr Roman entstanden sei, schilderte Birgit Köhler:
›Als ich 1996/97 für meine Magisterarbeit über Swingkids in der Nazizeit zahlreiche Bremerinnen und Bremer interviewte, hörte ich so viele wunderbare Anekdoten, die für eine rein wissenschaftliche Arbeit viel zu schön schienen. Dennoch hat es mehr als 25 Jahre gedauert, bis ich den Mut hatte, aus dem Material einen fiktionalen Roman zu schreiben … In dieser Zeit habe ich viel Ansporn, Zuspruch und Unterstützung erfahren – die mir Mut machten – während die Play-List auf YouTube mich während des Schreibens inspirierte.‹
Wie war das damals im Krieg? ›Diese Frage hat mich als Heranwachsende lange beschäftigt. Die heutige Jugend in Deutschland hat mit der Antwort ein Problem: Denn die Generation, die die Nazizeit und den Zweiten Weltkrieg bewusst miterlebt hat, ist fast ausgestorben‹ …
›Dennoch ist es mein größtes Anliegen: Nur, wenn wir an die Vergangenheit erinnern, wird sie nicht wiederkehren.‹
Mit Dankesworten an alle, die bei der Entstehung und Veröffentlichung ihres Buches involviert waren, diesen Abend ermöglicht und musikalisch begleitet haben, verabschiedete sich die Autorin. An das Publikum gewandt: ›Herzlichen Dank für Ihr Interesse. Es war mir ein großes Vergnügen, Ihnen von meinen Begegnungen und Erlebnissen zu erzählen.‹
Zum Abschluss dankte auch Manuel Dotzauer Birgit Köhler und dem Publikum für den gelungenen Abend mit den Worten: ›Er war eine Achterbahn der Emotionen!‹
Darauf das Fazit aller Anwesenden:
Dieser Roman bedarf einer Fortsetzung!

Fotos: Monika Sattelberg

Hier geht’s zum Buch: https://www.kellnerverlag.de/swinging-bremen.html

JETZT VORBESTELLEN – »Bremer Stadtrandweg(e)« von Ullrich HorstmannBremen aus neuen PerspektivenDie Stadt am Fluss ist v...
13/08/2024

JETZT VORBESTELLEN – »Bremer Stadtrandweg(e)« von Ullrich Horstmann

Bremen aus neuen Perspektiven

Die Stadt am Fluss ist vor allem als Fahrradstadt bekannt. Dabei lässt sie sich hervorragend zu Fuß umrunden – immer entlang des Randgebietes zwischen Wiesen, Wohnvierteln und Parks sowie oft mit Blick auf die Silhouette Bremens. Der stete Wechsel von naturbelassener Landschaft und Bebauungen schafft Abwechslung und einmalige Wanderfreuden.

Dieses Buch beschreibt zwölf Etappen, die einen fast geschlossenen Kreis um Bremen bilden. Sie können entweder komplett oder einzeln abgelaufen werden. Am Ende einer Tour besteht immer die Möglichkeit, den ÖPNV nach Hause zu nutzen. 90 Erläuterungen entlang der Route sowie Fotos und detaillierte Karten sorgen für ein unbeschwertes Wandererlebnis.

Viel Spaß beim Wandern und Entdecken!

Hier geht’s zum Buch: >>>https://www.kellnerverlag.de/bremer-stadtrandwege.html

Lesungsbericht: Bremer BuchPremiere »Aus jedem Garten eine Blume« –Gedanken und Gedichte über Flucht und das Leben von F...
16/07/2024

Lesungsbericht: Bremer BuchPremiere »Aus jedem Garten eine Blume« –
Gedanken und Gedichte über Flucht und das Leben
von Farhan Hebbo
Dienstag, 18. Juni 2024, Kriminalbibliothek am Wall, Bremen
Ein Lesungsbericht von Monika Sattelberg

»Wie schön, dass die heutige Lesung in einem Raum der Stadtbibliothek stattfindet und Sie so zahlreich erschienen sind.« Mit diesen Worten begrüßte Janin Rominger vom Literaturkontor Bremen sowohl die Besucher:innen als auch geladene Gäste, die maßgeblich am Erscheinen des Buches beteiligt waren. Nach kurzer Vorstellung ihrer Person übergab sie das Wort Manuel Dotzauer, Verleger vom KellnerVerlag.
»Für die, die es noch nicht wissen – wir sind ein kleiner Verlag in der Bremer Neustadt. Wir bieten eine Vielzahl von Büchern zu unterschiedlichen Themen an«, informierte er das Publikum. Auch er freue sich über die vielen Interessenten, die zur Lesung erschienen sind und stellte den Autor vor:
»Farhan Hebbo flüchtete 2014 vor dem Krieg aus einem Dorf in Nordsyrien und kam 2015 nach Bremen. Als Flüchtling anerkannt, begann er hier zu schreiben. Er bringt seine Gedanken zu Papier, schreibt Geschichten und Gedichte. Bereits 2016 wurde eine Kolumne im Weser-Kurier von ihm veröffentlicht. Nun ist sein erstes Buch erschienen, das er heute vorstellt.« Dann wandte sich Manuel Dotzauer mit dankenden Worten an die Gäste im Raum, die den Autor während des Schreibprozesses begleitet und untzerstützt haben: Angelika Sinn, Leiterin Literarischer Kulturaustausch beim Bremer Literaturkontor, sowie Hannah und Hugo Wohlleben, die dem Autor hilfreich mit deutscher Übersetzung in Wort und Tat zur Seite standen. »Selbstverständlich gehöre auch der Frau des Autors gebührender Dank«, so der Verleger. Dem Publikum zugewandt erklärte er:
»Heute werde ich unterstützend zur Lesung beitragen und ebenfalls etwas vortragen, obwohl Herr Hebbo die deutsche Sprache schon recht gut beherrscht.« Daraufhin nahm er neben dem Autor Platz, der über diese Bemerkung schmunzelte. Mit dem Gedicht aus seinem Buch ›Herzlich willkommen‹ begrüßte Farhan Hebbo die Anwesenden und stimmte sie damit auf die Lesung ein.
Das Publikum folgte aufmerksam den Erzählungen des Autors, die die Seele berührten, wenn es um die Flucht aus Syrien ging. In seinen Gedichten hingegen war von der Schönheit des Lebens zu hören – oft mit Ironie und Humor. Auch stellte er gern augenzwinkernd ein paar belehrende Worte voran, zur Freude der Zuhörerschaft. Zeichnungen, mit PowerPoint präsentiert, machten die Geschichten aus dem Buch lebendig.
Die Lust am Erzählen und Schreiben, sich literarisch mit gesellschaftlichen und persönlichen Themen auseinanderzusetzen, ist dem Autor anzusehen. In einer Gruppe sich austauschen zu können, sei ihm wichtig.
In Bremen gibt es viele offene Sprachcafés und Sprachtreffs, welche die Möglichkeit bieten, Leute kennenzulernen. Alteingesessene wie Zugezogene kommen ins Gespräch, tauschen ihre Erfahrungen aus, erwerben Kenntnisse der deutschen Sprache und erhalten Einblicke in unterschiedliche Kulturen.
Im Quartierszentrum Huckelriede wurde 2018 das Sprachcafé »Marie schnackt« für Geflüchtete eröffnet. Hier kennt man seither Farhan Hebbo. Jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr wird nicht nur Tee oder Kaffee angeboten, es wird auch zu Beginn eine Geschichte von ihm vorgelesen. Er selbst liest die Texte auf Arabisch, die auch in Farsi und ins Deutsche übersetzt werden, erfuhren die Gäste.
Im Anschluss an die Lesung wurde der Autor gefragt: »Was wünschen Sie sich mit diesem Buch zu bewirken, was möchten Sie den Zuhörenden mitgeben?«
»Immer dabeizubleiben und zu lernen, auch wenn es schwerfällt. Die Situation der Flüchtlinge, gerade im höheren Alter, ist nicht einfach. Kinder dagegen lernen täglich in der Schule, im Kindergarten, beim Spielen. Als es in einem von mir besuchten Deutschkurs einmal hieß: ›Ihr müsst Deutsch lernen‹, widersprach ich zum Erstaunen des Lehrers. ›Ich muss nicht Deutsch lernen, ich w i l l Deutsch lernen!‹«
»Jeder sucht einen Hafen«, so der Autor. »Weil ich nicht mehr in meiner Heimat leben kann, ist das Schreiben zu meiner Heimat geworden.«
Vielleicht entsteht aus einer Geschichte zukünftig ein Roman, aus seinen Gedichten ein Gedichtsband? Pläne dafür sind schon in seinem Kopf, verriet er nebenbei …
Manuel Dotzauer dankte zum Abschluss unter großem Applaus für das Interesse an dieser Lesung und wünschte allen einen schönen Abend, während Muntaha Othman, die Frau des Autors, auf einem großen Tablett Selbstgebackenes anbot. »Welch eine Überraschung und nette Geste«, war aus den Reihen der Besucher und Besucherinnen zu hören.
Und da war wieder das Schmunzeln des Autors, der von seiner Frau eingangs sagte: »Immer hat sie an mich geglaubt.«

Fotos: Monika Sattelberg

Hier geht’s zum Buch: >>>https://www.kellnerverlag.de/aus-jedem-garten-eine-blume.html

Bremer BuchPremiere: Julie – Fluchtpunkt Paris von Martina RappVilla Ichon, Goetheplatz 4, BremenMittwoch, 05. Juni 2024...
13/06/2024

Bremer BuchPremiere: Julie – Fluchtpunkt Paris von Martina Rapp
Villa Ichon, Goetheplatz 4, Bremen
Mittwoch, 05. Juni 2024, Beginn: 19:00 Uhr
Veranstalter: Bremer Literaturkontor und Stadtbibliothek Bremen
Moderation: Manuel Dotzauer, KellnerVerlag; musikalische Begleitung am Saxofon Sabine Diepenbruck.
Ein Lesungsbericht von Sattelberg

Vor Beginn der Lesung hieß Janin Rominger die zahlreich erschienenen Gäste im Goldenen Saal der Villa Ichon herzlich willkommen und stellte sich vor: »Ich arbeite als Projektleitung beim Bremer Literaturkontor und koordiniere unter anderem Projekte der Bremer BuchPremieren. Seit 1983, also seit 41 Jahren, älter als ich – bemerkte sie scherzhaft – ist das Bremer Literaturkontor Anlaufstelle für kreativ Schreibende. Wir unterstützen angehende und etablierte Autorinnen und Autoren beratend, organisatorisch und finanziell bei ihrer Arbeit wie auch bei öffentlichen Präsentationen von Bremer BuchPremieren. Ebenso sind wir an der Organisation und Vergabe des Bremer Autoren:innenstipendiums sowie der damit verknüpften Preisträgerleistung beteiligt. Die heutige Autorin, Martina Rapp, wurde 2017 mit dem Bremer Autorenstipendium ausgezeichnet und stellt ihren ersten Roman vor.« Nachdem Janin Rominger abschließend allen Anwesenden viel Spaß wünschte, übergab sie das Wort an Manuel Dotzauer.
Nach freundlicher Begrüßung und kurzer Vorstellung des KellnerVerlags dankte er Janin Rominger für die Einführung und machte das Publikum mit der Autorin bekannt. So erfuhren die Gäste: In Tübingen geboren, studierte Martina Rapp Romanistik und Germanistik in Freiburg. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Paris folgte eine Ausbildung zur Logopädin und Pädagogin mit anschließender Dozententätigkeit in Bremen. Zum Buch sagte der Verleger: »Bremen ist nicht Paris – die Thematik des Buches ist jedoch übertragbar.« Er wünschte allen hier Versammelten einen schönen und vergnüglichen Abend.
Bevor die Autorin zu lesen begann, schilderte sie in kurzen Sätzen, worum es in ihrem Roman geht. Sie erzähle von Geflüchteten, deren Schicksale sie alle nach Paris führen. Dabei handele es sich um Personen, die scheinbar unterschiedlicher nicht sein könnten. Auch beleuchte sie in ihrem Roman wichtige Themen, die in Migrationsgesellschaften zunehmend relevanter werden …
Die im Anschluss von ihr vorgetragenen Texte wurden mit dem Saxofon untermalt. »Sehr eindrücklich«, wie Manuel Dotzauer später äußerte.
Von Sabine Diepenbruck erfuhren die Anwesenden: »Ich habe das Buch gelesen und habe meine bildhaften Assoziationen aufgeschrieben und komponiert.«
Am Ende der Lesung beantwortete Martina Rapp Fragen aus dem Publikum, unter anderem:
Wieviel Zeit brauchte es, von Beginn bis zur Vollendung des vorliegenden Buches?
Lässt es ihren Kopf freier sein, nach Fertigstellung des Romans?
Worauf die Autorin zu verstehen gab: »Es bedurfte erst einer Ermutigung, nach 50 Seiten Manuskript nicht aufzugeben. Das war 2017. Danach folgte ein langer Weg vom Schreiben, mehrfacher Überarbeitung, der Produktionsphase bis hin zur Veröffentlichung. »Jetzt bin ich stolz und überaus glücklich, mein erstes Buch in der Hand halten zu können.« Dem Verleger zugewandt sprach sie ihren Dank aus.
»Mit den Figuren in meinem Roman habe ich innerlich abgeschlossen. Für ein neues Projekt gibt es bereits Ideen«, verriet sie dem Publikum. Vielleicht eine Fortsetzung?
Mit großem Beifall und/oder mit erhobenem Glas – im Nebenraum standen Getränke bereit – dankten und gratulierten Anwesende und Bekannte der Autorin. Viele Exemplare ihres Buches wurden erworben und von ihr signiert.
Es folgte ein anregender Gesprächsaustausch unter den Anwesenden, bevor die meisten von ihnen – mit dem Romandebüt ›Julie‹ unter dem Arm – sich verabschiedeten. So ging ein stimmungsvoller Abend zu Ende.

Fotos: Monika Sattelberg

Hier geht’s zum Buch: >>>https://www.kellnerverlag.de/julie-fluchtpunkt-paris.html

»Bremer Denkwürdigkeiten« Ein illustriertes Stadtbuch von Johann-Günther KönigHumboldt-BuchhandlungBremen – Ostertorstei...
04/06/2024

»Bremer Denkwürdigkeiten«
Ein illustriertes Stadtbuch von Johann-Günther König
Humboldt-Buchhandlung
Bremen – Ostertorsteinweg 76
Donnerstag, 23. Mai 2024, 19:00 Uhr
Ein Lesungsbericht von Monika Sattelberg

Die kleine Buchhandlung im Viertel – als serviceorientiert, kompetent und freundlich bekannt – musste an diesem Abend improvisieren, um jedem Gast eine Sitzgelegenheit anbieten zu können. Inhaberin Anja Köster hieß das Publikum zur Buchpremiere herzlich willkommen – ebenso Manuel Dotzauer vom Kellner-Verlag und Verleger des angekündigten Buches. »Auf ein kleines logistisches Problem muss ich leider hinweisen. Die Lektüre ›Bremer Denkwürdigkeiten‹ liegt hier heute bedauerlicherweise nicht vor. Ihr Interesse zum Erwerb, einschließlich Signatur, nehmen wir jedoch gern entgegen und senden Ihnen das Buch selbstverständlich zu. Danke für Ihr Verständnis. Ich wünsche Ihnen dennoch einen unterhaltsamen Abend.«
Bevor Johann-Günther König ebenfalls die Anwesenden mit einem freundlichen Gruß willkommen hieß, wurden in der Runde alkoholfreie Getränke und Snacks angeboten.
»Mehr als 40 Bücher, überwiegend Bremensien habe ich bisher verfasst«, verriet er und zeigte auf eine Auswahl der ausgelegten Exemplare vor ihm. Nach dem Buch ›Pünktlich wie die Deutsche Bahn‹ ist eine neue Ausgabe zum Thema Bahn mit dem Titel ›Anschluss verpasst‹ in Arbeit, kündigte er an.
»Meine Idee zu ›Bremer Denkwürdigkeiten‹ war, kurzweilig Ereignisse und Dinge der Stadt – die Historie ebenso wie die Gegenwart betreffend – zu beleuchten.«
Er schilderte, wie aus der Hansestadt und der Seestadt Bremerhaven das Bundesland Freie Hansestadt Bremen entstanden ist, berichtete über Plätze, von Häusern und Kellern, den Parks, von Deichen und Häfen, der Überseestadt und Überseeinsel … Er erinnerte an Besuche von Persönlichkeiten und untermalte diese mit Annekdoten.
Was ist typisch bremisch? Der Autor klärte auf: Von »Beck’s-Spitzen-Pilsener von Welt« über »dreimal ist Bremer Recht« und den »Tagenbaren«, dem Zusammenhang zwischen den »Sieben Faulen« und Goethes Zitat: »Was nicht ist, es kann ja noch werden« …
So unterhielt er auf spannende Weise das Publikum mit Erzählungen, Bedeutungen von Redewendungen und bremischen Erfolgsgeschichten aus seinem Buch und verwies in diesem Zusammenhang auch auf eine seiner Herausgaben ›Diese Stadt ist echt, und echt ist selten‹ – eine Liebeserklärung an Bremen und Bremerhaven.
Ebenso erwähnte der Autor die deutsche Schriftstellerin Lene Voigt, bekannt auch für ihre sächsische Mundart. »Bremen sehen und lieben …« soll sie bei ihrer Ankunft im Juni 1929 am Bremer Hauptbahnhof gesagt haben.
Und wo gab es einen Nobelpreisträger? Wer nach Bremen zugezogen und sich für die Geschichte der Stadt interessiert, erfuhr an diesem Abend auch etwas über den 1858 in Bremen geborenen Ludwig Quidde – Historiker, Pazifist und Kriegsgegner. »Sein Abitur absolvierte er 1876 am ›Alten Gymnasium‹ in der Bremer Innenstadt«, berichtete der Autor. Obwohl er viel herumgekommen ist, soll er einmal geäußert haben: »Ich habe nie aufgehört, mich Bremer zu nennen.« Quidde erhielt 1927 den Friedensnobelpreis. Ein vergessener Bremer? In der Hansestadt wurde eine Straße nach ihm benannt.
»Apropos Bremer: Manch einer unter ihnen legt mehr Wert darauf, nach dem Ortsteil benannt zu werden und bezeichnet sich als Finndorfer, Lilienthaler, Hemelinger.« Auf die Frage an den Autor, der im Viertel wohnt, als was er sich bezeichnen würde, war die klare Antwort: »Als Bremer!«
Mit dem wohl bekanntesten Wahrzeichen der Hansestadt, den ›Bremer Stadtmusikanten‹ – die Bremen nie erreichten –, was ›Till Eulenspiegel‹ mit Bremen zu tun hat und andere Historien erheiterte der Autor die Zuhörerschaft. Nicht unerwähnt blieben auch die steinernen Zeugen bürgerlicher Selbstbestimmung, das Rathaus und der Roland. Sie wurden 2004 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Darauf sind Bremerinnen und Bremer zurecht stolz.
Am Anfang seiner Lesung verkündete der Autor: »Heute ist ein besonderer Tag«. Am 23. Mai 1949, vor 75 Jahren, wurde – wie alle wissen – das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verkündet. Erwähnenswert an dieser Stelle ist jedoch auch, dass zuvor Wesermünde, damals eine kreisfreie Stadt in der preußischen Provinz Hannover, 1947 in das Land Bremen eingegliedert und in Bremerhaven umbenannt wurde. Worauf die Verkündung der Bremer Landesverfassung bereits 1947 erfolgte. Sie enthielt schon zu dieser Zeit klassische Grundrechte und Grundpflichten, wie sie auch im heutigen Grundgesetz stehen.
»Rückblick ist immer schöner«, gab der Autor im Anschluss an seine Lesung zu verstehen. Wachsende Unzufriedenheit, Vermüllung öffentlicher Räume, Beschmutzung von Gebäuden – auch mit N***symbolen – verfestigte Armut, unzureichende Bildungspolitik …
Johann-Günther König gedachte in diesem Zusammenhang Josef Kasteins – 1890 ebenfalls in Bremen geboren, 1935 nach Palästina ausgewandert. Er war ein deutsch-jüdischer Schriftsteller und Jurist. In seinem Buch ›Was es heißt, Jude zu sein‹, beschreibt dieser eine jüdische Kindheit in Bremen vor über 100 Jahren. Die Frage nach ›Abgrenzung‹ gegenüber anderen im Text zieht sich wie ein roter Faden … bis in die heutige Gegenwart. In den 1930er-Jahren war Kastein weltweit bekannt. »In seiner Heimat geriet er leider in Vergessenheit …«, so der Autor.
Auf unterhaltsame Weise zog Johann-Günther König seine Gäste in den Bann, machte neugierig auf seine litararischen Herausgaben, in denen er sich seit den 1980er-Jahren überwiegend kulturhistorischen und politökonomischen Themen widmet – und auf sein neuestes Werk!
Bremerinnen und Bremer, die viel für die Hansestadt geleistet haben, hob er in seinen Erzählungen heraus. Doch über den Autor erfuhr die Zuhörerschaft an diesem Abend wenig. Umsomehr lohnt es sich in Erfahrung zu bringen, welche vielschichtige Person sich hinter dem Schriftsteller verbirgt.
Ein erfrischender, anregender und amüsanter Leseabend ging zu Ende.
Hoffentlich, bis bald!

Fotos: Monika Sattelberg

Hier geht’s zum Buch: >>>https://www.kellnerverlag.de/bremer-denkwurdigkeiten.html

Adresse

St./Pauli-Deich 3
Bremen
28199

Öffnungszeiten

Montag 08:30 - 16:00
Dienstag 09:00 - 16:00
Mittwoch 09:00 - 16:00
Donnerstag 09:00 - 16:00
Freitag 09:00 - 12:00

Telefon

042177866

Benachrichtigungen

Lassen Sie sich von uns eine E-Mail senden und seien Sie der erste der Neuigkeiten und Aktionen von Kellner Verlag erfährt. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht für andere Zwecke verwendet und Sie können sich jederzeit abmelden.

Teilen

Kategorie