23/09/2025
+++ Neuer Rektor für den „Campo Santo Teutonica“ +++
Mit einem Festgottesdienst ist am vergangenen Sonntag der Paderborner Priester und bisherige Leiter der Akademie Schwerte sowie der Kommende Dortmund, Prälat Dr. Peter Klasvogt, in das Amt des Rektors am Campo Santo Teutonico eingeführt worden. In seiner Predigt betonte der Beauftragte der Deutsche Bischofskonferenz für den Campo Santo, Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg), dass die Aufgabe des Rektors am 799 n. Chr. erstmals erwähnten Campo Santo anspruchsvoll und exponiert sei. „In Rektor Klasvogt bündeln sich Wissenschaft und Weisheit, Gottverbundenheit und Welt(zu)gewandtheit, Organisationstalent und Menschenkenntnis, die Fähigkeit, Netzwerke aufzubauen – unter Menschen und mit Gott.“
Meier ermutigte den neuen Rektor, auf die Menschen zuzugehen: „In Anlehnung an ein Wort des heiligen Augustinus lege ich dir ans Herz: Sei mit den dir Anvertrauten Christ und sei für sie Rektor! Deine Biographie weist dich aus als kompetent in der Priesterbildung, erfahren in der Spiritualität und kundig in der Wissenschaft.“ Er fügte hinzu: „Sei für die Mitglieder und Gäste des Priesterkollegs da, lebe für sie, sei ihnen nahe und achte gleichzeitig ihre Individualität! Begleite die Erzbruderschaft, damit sie eine wirklich geistliche Gemeinschaft bleibe und immer mehr werde: ein Netz, das trägt und hält. Der Campo Santo liegt in unmittelbarer Nähe zu St. Peter – der Basilika, die wie kaum eine andere von der Herrlichkeit der Kirche kündet.“
Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz (Paderborn) würdigte bei der Amtseinführung den neuen Rektor als jemanden, der eine Leidenschaft für die priesterliche Existenz habe. Gerade dies sei eine gute Voraussetzung für den Ort, an dem in einem Priesterkolleg junge Priester begleitet und gefördert würden. Außerdem habe Rektor Klasvogt ein gutes Gespür für die Weite der Weltkirche: „Er versteht es, gerade auch mit seinem Engagement für Osteuropa, den Blick aus jeglicher Verengung zu weiten und das Eigene in das je Größere der ganzen Kirche einzubinden.“ Prälat Klasvogt verstehe sich, so Erzbischof Bentz, als Brückenbauer: „Brückenbauer zwischen Kirche und Welt, Tradition und Gegenwart, Theologie und anderen wissenschaftlichen Disziplinen, Kirche und Politik, Kirche und Kunst. Solche Brücken zu bauen, Menschen miteinander in Beziehung zu bringen, Begegnungs- und Dialogräume zu schaffen – all das hat Peter Klasvogt als Akademiedirektor in einer hervorragenden Weise lange Jahre getan.“ Bentz fügte hinzu: „Peter Klasvogt wird dem Campo Santo gewiss guttun! Und meine Bitte als sein Bischof an Sie: Gehen Sie nur ja gut mit ihm um! Da bin ich aber auch ganz zuversichtlich. Denn: Peter Klasvogt wird hier im römischen Kosmos schnell zuhause sein und sehr gut wirken können.“
In seinem Dankeswort sagte Prälat Klasvogt: „Wir, die wir hier auf dem Campo leben, sind gewissermaßen ein Nucleus (Kern – die. Redaktion) von Kirche, in der kulturelle und theologische Vielfalt und die Pluralität unterschiedlicher Lebenserfahrungen und Lebensentwürfe zusammenkommen; konsistent in unserer inneren Struktur und relevant in unseren äußeren Interaktionen.“ Diese Form der Einheit könne man nicht einfach dekretieren, „sondern muss ermöglicht werden, in der Haltung des Dienens, Befähigens und Versöhnens. Darin sehe ich als Rektor des Campo Santo meinen vornehmlichen Auftrag – mit den Worten von Papst Leo: ‚das Haus Gottes in geschwisterlicher Gemeinschaft, im Einklang des Heiligen Geistes und in einem Zusammenleben in Verschiedenheit aufzubauen‘. Und so ist es für mich bewegend und eine wunderbare Fügung, dass ich fast zeitgleich mit dem neuen Papst Leo XIV. hier mein Amt als Rektor des Campo Santo antrete, heute an seinem 70. Geburtstag, gewissermaßen als kleiner Nachbar des großen Brückenbauers.“
Der Campo Santo Teutonico liegt auf dem Territorium der frühmittelalterlichen Schola Francorum auf extraterritorialem Gebiet des heutigen italienischen Staates. Bereits seit dem späten 8. Jahrhundert wird dort ein Friedhof bezeugt, auf dem vor allem Pilger deutscher Sprache bestattet wurden. Papst Leo III. schenkte das Gelände 800 n. Chr. Karl dem Großen anlässlich seiner Kaiserkrönung in Rom. Heute gehört es der um 1450 gegründeten Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes. Zum Campo Santo gehören ein Priesterkolleg und das Römische Institut der Görres-Gesellschaft (Quelle: DBK; Foto: Matthias Kopp/Deutsche Bischofskonferenz)