
25/07/2025
…, dass zu ihrem Schulabschluss das Schulsystem, in das sie gerade startet, nicht mehr existieren würde.
Heute teilt unsere Coworkerin ihre Gedanken zum Thema Herkunft:
„Meine Herkunft hat für mich lange keine Rolle gespielt. Mehr das Wohin und das Weggehen. Bevor ich mich als Texterin und Autorin selbstständig machte, bildete ich mich weiter im Biografischen Schreiben, begann eine ehrenamtliche Tätigkeit im Entwicklungsteam des Instituts Biografiearbeit in Nürnberg. Am Anfang meiner Selbstständigkeit begleitete ich noch Kund*innen dabei, ihre Biografie aufzuschreiben.
Und ganz allmählich dämmerte es mir, dass mich nicht nur die Geschichte anderer Menschen interessierte, sondern meine eigene und die meiner Familie. Und dass Herkunft mich prägt. Ich wurde in der DDR geboren, in einem Land, das es nicht mehr gibt. Das brachte mir die Erfahrung, dass wir Menschen Systeme, die wir selbst erschaffen haben, auch wieder verändern können, dass sie nicht beständig sind. Dass es mehrere Deutungen von Wahrheit gibt. Und dass uns Dinge aus der Kindheit lange prägen können. Noch heute fällt mir eher „Nu pagadi“ ein als ein Zitat aus Ronja Räubertochter.“