20/10/2025                                                                            
                                    
                                                                            
                                            GEDENKEN: MIT POGROMNACHT AM 8. NOVEMBER 1938 ERREICHT JUDENVERFOLGUNG NEUE DIMENSION
Am 9. November 1938 rufen die Nationalsozialisten dazu auf, jüdische Geschäfte und Synagogen zu zerstören. Mit der Reichspogromnacht erreicht die Judenverfolgung eine neue Dimension - auch in Frankenthal.
Als Adolf Hi**er und ein Teil der NS-Führungsriege am 9. November 1938 den Jahrestag des missglückten Münchener Hi**er-Putsches von 1923 feiern, wird bekannt, dass Ernst vom Rath, NS-Diplomat der deutschen Botschaft in Paris, den Schüssen des polnischen Juden Herschel Grynszpan erlegen ist. Propagandaminister Joseph Goebbels hält eine antisemitische Hetzrede. Kurz darauf ergehen erste Anweisungen an Partei- und SA-Stellen, in denen zur Zerstörung jüdischer Synagogen und Geschäfte aufgerufen wird. Was folgt, gilt als offizielles Signal zum größten Völkermord in Europa.
Auch in Frankenthal werden Menschen an diesem Tag verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt. Jüdische Geschäfte sowie  Häuser und Wohnungen werden demoliert und verwüstet. Und in der Nacht zum 10. November brennt auch hier die Synagoge.
Hedwig Müller (geb. Scheuermann), eine Frankenthalerin, die damals 14 Jahre alt war, hat Ihre Erlebnisse beschrieben: 
"1938 war die Reichskristallnacht, d.h. die Zerstörung, der Synagogen, der jüdischen Geschäfte und Wohnungen durch die SA - SS. Auch das konnte ich erleben. Als ich in der Mittagszeit durch die Bahnhofstraße nach Hause ging, kam plötzlich ein offener Lastwagen mit SA-Männern in Uniform angefahren, hielten vor dem dortigen Textilwaren-Geschäft an, zertrümmerten die Schaufensterscheibe, warfen die Kleider und Stoffballen auf die Straße, zerrten den Ladenbesitzer aus dem Geschäft und stießen ihn auf den Laster, dann fuhren sie in Richtung Synagoge, die sie zum Teil zerstörten."
Bislng ist nicht bekannt, ob die Stadt zu einer Gedenkveranstaltung einlädt. 
(Foto: Müller)