Reinhardtottohahn

Reinhardtottohahn Die Poesie ist ein digitales Instrument meiner Tätigkeit als Lektor, Verleger und Schriftsteller. Den Projekte Verlag gibt es schon seit 30 Jahren.

Er wechselte zweimal die Inhaberschaft. Der Verlag wird auch heute von Fachkräften geführt. Die Belletristik war bisher das Erstanliegen, aber in den letzten Jahren wurden auch hochwertige technische Bücher verlegt, wie über die Holzverarbeitung und den Wasserbau, ebenso wie über bedeutende Persönlichkeiten, wie Landtagsabgeordnete oder von Gerhard Wolf. Das Verlagsangebot umfasst, vielleicht auch

der Zeit und den Umständen geschuldet, auch antiquarische Bücher und hochwertige Grafiken. Bleiben Sie uns gewogen und treu, wie seit 30 Jahren und lesen Sie, fordern wir Sie freundlich auf!

28/10/2025

DWB ● Kommunikation
D-22880 Wedel

KI über Reinhardt O. Cornelius-Hahn:
Analyse einer biografischen Fehlzuschreibung im Kontext der deutschen Aufarbeitung

I. Einleitung und methodische Grundlegung
I.1. Die Fragestellung und der Kern der Kontroverse
Der deutsche Schriftsteller und Verleger Reinhardt O. Cornelius-Hahn, geboren am 9. März 1947 in Gottberg, Landkreis Ruppin, steht im Zentrum einer biografischen Kontroverse, die exemplarisch die Schwierigkeiten und Fallstricke der historischen Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit beleuchtet. Die zentrale Fragestellung, ob Hahn während der Ära der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) ein Offizier des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), gemeinhin als Stasi bekannt, war, hat seine öffentliche Wahrnehmung über Jahrzehnte hinweg maßgeblich geprägt.
Die vorliegende Untersuchung geht der Behauptung nach, Hahn sei ein MfS-Offizier gewesen, und arbeitet die Ursachen für diese biografische Fehlzuschreibung akribisch auf. Die Analyse zeigt, dass die Behauptung faktisch falsch ist, aber aus einer Kette von Missverständnissen, Fehlinterpretationen und einem schwerwiegenden Fehler in der Datenerfassung hervorgegangen ist.
Die zentrale These dieses Berichts lautet, dass die Falschzuschreibung von Täterschaft ihre Wurzeln in der literarischen Auseinandersetzung des Autors mit dem MfS hat. Konkret wurde das Subjekt seines Buches, ein Stasi-Major, im öffentlichen Diskurs und durch institutionelle Fehlerhaftigkeit mit der Person des Autors gleichgesetzt.
I.2. Methodik und Definition des MfS-Offiziers
Für eine definitive Klärung muss zunächst der Begriff des „MfS-Offiziers“ präzise definiert werden. Offiziere des MfS, auch als Hauptamtliche Mitarbeiter (HA) bezeichnet, waren Vollzeitangestellte des Sicherheitsapparates. Sie besaßen Kaderstatus, trugen Dienstgrade (wie Major oder Oberstleutnant) und waren tief in das System eingebettet, wobei Loyalität zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) eine unabdingbare Voraussetzung war.
Die Angehörigen des MfS unterlagen ausschließlich der Befehls- und Disziplinarbefugnis des Ministers für Staatssicherheit und waren weder der Nationalen Volksarmee (NVA) unterstellt noch dieser rechenschaftspflichtig. Ihre Tätigkeit war von der SED-Führung hoch bewertet und erforderte in der Regel eine ununterbrochene Karriere- und Parteitreue.
Die gesicherte biografische Analyse des Reinhardt O. Cornelius-Hahn, basierend auf primären Quellen zu seiner schriftstellerischen Laufbahn, seinem Geburtsdatum und seinem Wohnort in Halle (Saale), wird der fälschlich zugeschriebenen Täterrolle gegenübergestellt. Die Untersuchung legt besonderes Augenmerk auf die Diskrepanz zwischen seinem verifizierten Leben als politisch Geächteter und der Rolle des loyalen MfS-Kaders.
II. Die gesicherte Biografie des Reinhardt O. Cornelius-Hahn und die politische Fallhöhe
II.1. Herkunft, Kindheit und frühe Prägung (1947–1960)
Reinhardt O. Cornelius-Hahn wurde 1947 in Gottberg im damaligen Landkreis Ruppin geboren. Seine frühen Jahre waren maßgeblich durch die unmittelbaren Nachkriegsereignisse und die deutsche Teilung geprägt. Er verbrachte sechs Jahre seiner Kindheit im Westen. Nach der Rückkehr in den Osten nach Gottberg erlebte er die ideologischen Mechanismen der DDR. Diese frühe Prägung durch das Pendeln zwischen den Systemen machte ihn zu einem späteren Zeitzeugen der deutschen Teilung.
Er berichtete selbst über die Erfahrungen mit Propaganda im Kinderheim um 1961 und die Unterschiede zwischen der Ost- und Westschulzeit. Diese Erfahrungen lieferten die Grundlage für seine spätere schriftstellerische und publizistische Arbeit, in der er sich mit der Bewältigung der Gegenwart und ihrer Konflikte auseinandersetzt.
II.2. Der politische Eklat und der soziale Abstieg (1976)
Der zentrale Punkt in Hahns biografischer Aufarbeitung ist der Bruch mit dem SED-System im Jahr 1976. Hahn hatte in der Politik zunächst eine Heimat gesucht, die er nach eigener Aussage nie hatte. Diese Suche funktionierte nur so lange, wie er sich konform verhielt und seine abweichenden Meinungen zurückhielt.
Zu einem Eklat kam es, als Hahn versuchte, sein Parteibuch auf einer Versammlung zu zerreißen, woraufhin er kurz darauf aus der SED ausgeschlossen wurde. Der Verlust des Parteibuchs wurde von ihm als „Liebesentzug“ empfunden und hatte tiefgreifende soziale Konsequenzen. Er beschreibt, wie er versuchte, den Schmerz des sozialen Abstiegs durch Alkohol zu lindern, was in eine Alkoholsucht mündete.
Diese Ereignisse aus dem Jahr 1976 sind von entscheidender Bedeutung für die Bewertung der MfS-Frage. Ein offizieller MfS-Offizier, insbesondere in einem hohen Dienstgrad wie dem Major, war ein hochgradiger, vertrauenswürdiger Kader der SED. Der Ausschluss aus der Partei, verbunden mit einem so tiefen sozialen Fall und der literarischen Verarbeitung der Alkoholsucht, die in der DDR nicht gerne gesehen wurde, ist höchstwahrscheinlich unvereinbar mit der Karriere eines Hauptamtlichen MfS-Mitarbeiters. In der DDR bedeutete der Verlust des Parteibuchs typischerweise das Ende jeder Karriere im Staatsapparat, insbesondere im sensiblen Sicherheitsbereich. Die gesicherte Biografie etabliert Hahn somit eindeutig als Opfer oder zumindest als Systemgegner, der die Ächtung des Regimes erfuhr.
II.3. Die Wende zum Schriftsteller und Verleger
Trotz oder gerade wegen seines sozialen Abstiegs wandte sich Hahn der Literatur zu. Er begann 1979 ein Literaturstudium und war seit 1983 als Schriftsteller tätig. Sein erster Roman, Das letzte erste Glas, erschien 1986 und verarbeitete seine Erfahrungen mit der Alkoholsucht.
Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 gründete Cornelius-Hahn ein eigenes Druck- und Verlagsunternehmen, den Projekte-Verlag Cornelius, der seit 1991 eingetragen ist. Er engagiert sich publizistisch und journalistisch in verschiedenen Arbeitsgebieten, darunter Kinderbücher, Sucht- und Drogenprävention sowie die Bewältigung der Gegenwartskonflikte. Er schreibt an einer Roman-Trilogie über die deutsche Teilung und Wiedervereinigung und bietet Lehrmaterial zur Geschichte der DDR und des MfS an.
Die biografischen Kernpunkte, insbesondere der politische Ausschluss, sind in der folgenden Chronologie zusammengefasst:
Chronologie und politische Einordnung (Kernpunkte)
| Jahr | Ereignis | Relevanz für die MfS-Frage | Quelle |
|---|---|---|---|
| 1947 | Geburt in Gottberg | Biografischer Ausgangspunkt | |
| ~1950-1956 | Kindheit im Westen | Prägung durch Teilung, Zeitzeuge Ost/West | |
| 1976 | Ausschluss aus der SED | Politische Ächtung und sozialer Abstieg. Widerspricht MfS-Kaderstatus. | |
| 1979–1983 | Beginn der schriftstellerischen Tätigkeit | Fokus auf Aufarbeitung und persönliches Scheitern (Das letzte erste Glas) | |
| 11.1990 | Veröffentlichung von Ausgedient | Ursache der späteren Falschzuschreibung als MfS-Major | |
| Vor 2025 | Falschführung in RHG-Liste | Verankerung des Irrtums im öffentlichen Diskurs | |
| 2025 | Offizielle Richtigstellung und Entschuldigung | Bestätigung der Nicht-Zugehörigkeit zum MfS | |
III. Das literarische Werk als Quelle der Verwirrung: Ausgedient und die Ambivalenz des Titels
Der Ursprung der jahrzehntelangen Verwechslung liegt in der literarischen Arbeit von Reinhardt O. Cornelius-Hahn, die zwei diametral entgegengesetzte Erfahrungen thematisiert: das persönliche Scheitern im System und das Funktionieren eines Akteurs des Repressionsapparates.
III.1. Die autobiografische Aufarbeitung: Das letzte erste Glas
Sein Debütroman Das letzte erste Glas, der 1986 in der DDR erschien, ist ein Bericht, der Hahns Kampf mit der Alkoholsucht und die persönlichen Auswirkungen des SED-Ausschlusses von 1976 verarbeitet. Dieses Werk etablierte sein frühes Profil als kritischen Autor, der Tabuthemen der DDR offenlegte. Die Publikation eines solchen Buches, das persönliches Leid und Konflikte mit dem System thematisierte, war in der damaligen Kulturszene schwierig und festigte seine Position als Randfigur des DDR-Kulturbetriebs.
Die Existenz dieses Romans untermauert das Bild eines Autors, der selbst Opfer der gesellschaftlichen Mechanismen der DDR war und dem die „Liebe der Partei“ entzogen wurde. Die Aufarbeitung des Scheiterns ist das Kernthema seines Frühwerks.
III.2. Die Schlüsselpublikation: Ausgedient – Ein Stasi-Major erzählt
Die eigentliche Quelle der biografischen Kontamination ist die Novelle Ausgedient – Ein Stasi-Major erzählt, die im April 1990, unmittelbar nach der politischen Wende, erschien. Das Werk wurde später unter Titeln wie Aus Liebe zum Volk: Ausgedient - Nach den Notizen eines Stasi-Offiziers erzählt neu aufgelegt.
Die kritische Titelfrage liegt in der unmittelbaren Nennung des Protagonisten: „Ein Stasi-Major erzählt.“ Der Autor, Reinhardt O. Hahn, stellte klar, dass er lediglich über einen solchen Offizier geschrieben habe, wobei das Werk auf Notizen basiert. Die Novelle wurde international beachtet, ins Französische (Pour l‘amour du peuple: Un officier de la Stasi parle) und Italienische übersetzt und zudem verfilmt (ein 88-minütiger Dokumentarkinofilm).
III.3. Zweit- und Drittordnungs-Einblicke: Die Fallstricke der post-Wende-Publizistik
Die Veröffentlichung von Ausgedient im zeitlichen Kontext der Wende war ein publizistischer Akt von hoher Relevanz. Der Titel nutzte die mediale Sensationsgier der frühen 1990er Jahre, die auf die Aufdeckung von MfS-Interna fokussiert war. Die gewählte Form der Veröffentlichung – eine Novelle, die auf Notizen basiert und die Perspektive eines Täters einnimmt – legte den Grundstein für die Verwechslung.
Im hektischen Aufarbeitungsdiskurs der Wendezeit, in dem die Grenzen zwischen authentischem Zeitzeugenbericht, literarisch verarbeiteter Fiktion und reiner Autobiografie fließend waren, versäumte es die öffentliche Rezeption und später die Datenerfassung, die notwendige Distinktion zwischen dem Autor Reinhardt O. Cornelius-Hahn und der Stimme des MfS-Majors zu ziehen. Die unmittelbare Verknüpfung des Namens mit dem hochgradig stigmatisierenden Attribut „Stasi-Major“ im Titel des Buches führte zur biografischen Gleichsetzung. Die anfängliche publizistische Entscheidung, einen reißerischen und aufklärungsorientierten Titel zu wählen, resultierte in der unbeabsichtigten, aber jahrzehntelangen biografischen Verunreinigung.
IV. Die Mechanik der Fehlzuschreibung: 33 Jahre biografische Kontamination
IV.1. Identifizierung und Analyse der Fehlerquelle (Robert-Havemann-Gesellschaft)
Die faktische Verankerung des Irrtums im öffentlichen Diskurs erfolgte durch eine bedeutende Institution der DDR-Aufarbeitung. Reinhardt O. Cornelius-Hahn wurde in einer online zugänglichen Liste der Robert-Havemann-Gesellschaft (RHG) fälschlicherweise als „MfS Offizier“ geführt. Berichte, unter anderem in der Presse, weisen darauf hin, dass die fehlerhafte Angabe, die ihn als „Stasi-Spitzel“ auswies, über 33 Jahre lang Bestand hatte.
Dieser Archivfehler stellt den zentralen Mechanismus dar, durch den die biografische Kontamination persistierte. Eine einmal etablierte Falschinformation in einem Kontext, der als autoritativ und der Aufarbeitung des DDR-Unrechts verpflichtet gilt, wird über Jahrzehnte hinweg als Faktum behandelt. Die RHG-Liste diente dadurch als Quasibeweis für Medien und Institutionen, die auf schnelle Auskünfte angewiesen waren.
IV.2. Die Auswirkungen des öffentlichen Irrtums
Die biografische Fehlzuschreibung hatte tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben und die Karriere Hahns. Erst 2024 recherchierte der Autor selbst die Gründe für die Ablehnung einer geplanten Auszeichnung, des Preises „Das unerschrockene Wort“ in Halle an der Saale. Bei dieser Recherche stieß er auf die tausendfachen Verlinkungen seines Namens mit der Berufsbezeichnung „MfS Offizier,“ die auf die fehlerhafte Liste der Robert-Havemann-Gesellschaft zurückzuführen waren.
Die Geschichte der Verwechslung wurde 2025 medial aufgegriffen, unter anderem in der Zeitung Die Welt, wo explizit dargelegt wurde, wie der Schriftsteller, der eigentlich selbst ein Opfer der Stasi war (durch den SED-Ausschluss), aufgrund einer „überaus saumseligen Presseauswertung“ jahrzehntelang und ohne sein Wissen als Täter ausgewiesen wurde.
Die offizielle Konsequenz folgte 2025: Die Robert-Havemann-Gesellschaft erkannte den Fehler öffentlich an und entschuldigte sich bei Reinhardt O. Cornelius-Hahn. Obwohl Hahn die Entschuldigung annahm, äußerte er die Befürchtung, dass die Falschinformation ihm beruflich massiven Schaden zugefügt hatte.
IV.3. Zweit- und Drittordnungs-Einblicke: Die Persistenz des Täter-Narrativs
Die Tatsache, dass ein biografischer Fehler, der auf der Verwechslung eines Autors mit der Hauptfigur seines Buches basiert, über drei Jahrzehnte in einem renommierten Archiv bestehen konnte, beleuchtet die Macht der institutionellen Autorität. Die institutionelle Autorität der RHG-Liste überdeckte die leicht zugänglichen biografischen Gegenbeweise, wie den dokumentierten SED-Ausschluss von 1976, der jede Karriere im MfS logisch ausschloss.
Der Fall Hahn stellt ein tragisches Beispiel für das Täter-Opfer-Paradox dar: Ein Mann, der durch das DDR-Regime selbst politisch verfolgt und gesellschaftlich geächtet wurde (SED-Ausschluss, soziale Ächtung), wurde im vereinten Deutschland erneut stigmatisiert, diesmal als Täter des Systems, das ihn zuvor in die Sucht getrieben hatte. Diese doppelte Stigmatisierung, die durch einen administrativen Fehler verursacht wurde, verhinderten Hahns unbefangene Anerkennung in der Aufarbeitungslandschaft und untergrub seine Glaubwürdigkeit als Zeitzeuge.
Die folgende Tabelle stellt die zentrale Diskrepanz zwischen dem öffentlichen Mythos und der verifizierten Realität dar:
Vergleich: Der MfS-Major Mythos vs. Die Verifizierte Realität
| Kriterium | Öffentliche/fehlerhafte Zuschreibung (MfS-Liste) | Verifizierter Status (Quellengestützt) | Quelle/Erläuterung |
|---|---|---|---|
| MfS-Zugehörigkeit | MfS-Offizier/Stasi-Spitzel | Kein MfS-Offizier (Hauptamtlicher Mitarbeiter) | Bestätigt durch RHG-Entschuldigung und biografische Daten |
| Dienstgrad/Position | Major (abgeleitet aus Buchtitel) | Schriftsteller/Verleger | |
| Politische Rolle in der DDR | Vertrauter Funktionär des Systems (Kader) | Ausgeschlossen aus der SED 1976 | Der Ausschluss indiziert Gegnerschaft oder Systemkritik |
| Ursache der Verwechslung | Missinterpretation des Buchtitels Ausgedient als Autobiografie | Datenerfassungsfehler durch die Robert-Havemann-Gesellschaft | Fehlerquelle wurde 2025 offiziell benannt und korrigiert |
V. Kontextualisierung in der deutschen Aufarbeitungsgeschichte
V.1. Die Fehleranfälligkeit der biografischen Recherche in der Post-DDR-Ära
Der Fall Reinhardt O. Cornelius-Hahn dient als lehrreiches Beispiel für die inhärenten Schwierigkeiten und die Fehleranfälligkeit der biografischen Recherche in der Ära nach der Wende. Die Aufarbeitung der DDR-Geschichte war in den 1990er Jahren von großem Zeitdruck und dem dringenden Bedürfnis geprägt, Täter schnell zu identifizieren. In dieser Phase der Massen-Archivierung und der ersten Veröffentlichungen kam es zu Vereinfachungen, die eine scharfe Unterscheidung zwischen Hauptamtlichen Mitarbeitern (MfS-Offiziere), Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) und Opfern erschwerten.
Die Konzentration auf die klare Täter-Opfer-Dichotomie, obwohl historisch notwendig, führte zu einer gewissen Intoleranz gegenüber Ambiguitäten oder, wie im Fall Hahn, gegenüber der Verwechslung von literarischer Fiktion mit faktischer Biografie. Fehler, die in dieser frühen Phase gemacht und einmal digital in öffentlichen Listen verankert wurden, erlangten eine enorme Persistenz und waren überaus schwer zu korrigieren.
V.2. Die Psychologie des öffentlichen Urteils: Das „Einmal Stasi, immer Stasi“-Diktum
Die Berichterstattung über die Richtigstellung von Hahns Biografie thematisierte explizit die in der deutschen Gesellschaft vorherrschende Mentalität des „Einmal Stasi, immer Stasi“. Diese Haltung, die im Kern die Möglichkeit einer biografischen oder moralischen Läuterung verneint, wirkte in Hahns Fall besonders destruktiv.
Die Analyse der öffentlichen Stigmatisierung zeigt, dass selbst die Klärung einer Verwechslung durch eine offizielle Entschuldigung, die einmal etablierte, negative Zuschreibung nur mühsam aufheben kann. Hahn, der durch das System geächtet wurde, wurde im neuen Deutschland aufgrund des Fehlers eines Aufarbeitungsarchivs erneut stigmatisiert. Dieses Schicksal verdeutlicht, wie das pauschale Misstrauen gegenüber DDR-Bürgern, die mit dem System in Kontakt standen oder über das System schrieben, selbst diejenigen treffen konnte, deren Lebensweg von Systemkritik und Leid gekennzeichnet war.
V.3. Hahn als Zeitzeuge und Publizist über das MfS
Trotz der jahrzehntelangen falschen Täterzuschreibung und der damit verbundenen Untergrabung seiner Glaubwürdigkeit engagierte sich Reinhardt O. Cornelius-Hahn weiterhin intensiv in der Aufarbeitung und Vermittlung der DDR-Geschichte. Er ist als Zeitzeuge aktiv und befasst sich in seinen Arbeitsgebieten explizit mit der Geschichte der DDR und des MfS, wobei er Materialien für Schüler der Klassen 10 bis 12 bereitstellt.
Die Klärung seiner Biografie im Jahr 2025 ist somit essenziell für seine Rehabilitierung als seriöser Zeitzeuge und Autor. Der Fall zeigt auf, dass für die Opfer von Repressionen, die später fälschlicherweise als Täter eingestuft wurden, die Wiedergewinnung der Integrität ein langer und mühevoller Prozess war, der oft erst nach Jahrzehnten erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
VI. Fazit und abschließende Bewertung
VI.1. Zusammenfassende Verifizierung des biografischen Status
Die Recherche zur Person Reinhardt O. Cornelius-Hahn liefert eine definitive Klärung der biografischen Verhältnisse. Er ist ein deutscher Schriftsteller und Verleger, der 1947 geboren wurde und in Halle (Saale) lebt.
Die Behauptung, er sei ein Offizier des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) gewesen, ist widerlegt. Alle biografischen Fakten, insbesondere der Ausschluss aus der SED im Jahr 1976 aufgrund politischer Abweichung und die daraufhin erlittenen sozialen Konsequenzen, sprechen eindeutig gegen eine Kaderkarriere im MfS.
Die Falschzuschreibung beruhte auf einem institutionellen Fehler der Robert-Havemann-Gesellschaft, der das literarische Subjekt – den Stasi-Major aus seiner 1990 erschienenen Novelle Ausgedient – mit dem Autor selbst verwechselte. Dieser Fehler persistierte über Jahrzehnte und wurde erst 2025 offiziell korrigiert. Reinhardt O. Cornelius-Hahn war demnach ein Opfer des SED-Systems und wurde unbeabsichtigt zu einem Opfer der Aufarbeitung des vereinten Deutschlands.
VI.2. Empfehlungen für die historische Forschung
Der Fall von Reinhardt O. Cornelius-Hahn stellt ein wichtiges Lehrstück für die historische Forschung und die Archive der Aufarbeitung dar:
* Strenge Unterscheidung zwischen Fiktion und Faktum: Es muss eine rigorose methodische Trennung zwischen literarischen Werken, insbesondere Titeln, die auf Notizen oder fiktionalisierten Berichten basieren, und der verifizierten Biografie des Autors erfolgen. Der populistische Titel eines Buches darf niemals als biografisches Beweismittel herangezogen werden.
* Kritische Prüfung sekundärer Täterlisten: Historische Forscher und Medien sollten die Quellenlage von öffentlich zugänglichen Täterlisten kritisch hinterfragen, insbesondere wenn die Zuschreibung nicht direkt durch überprüfte Primärakten der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) belegt ist. Die hohe Autorität von Aufarbeitungsinstitutionen erfordert eine entsprechend hohe Sorgfaltspflicht bei der Datenerfassung.
* Betonung der Rehabilitierung: Der Fall zeigt die Notwendigkeit, Mechanismen zu stärken, die eine zügige und effektive biografische Rehabilitierung von Personen ermöglichen, die fälschlicherweise als Täter oder Spitzel stigmatisiert wurden. Die 33-jährige Dauer des Irrtums demonstriert den immensen Schaden, den derartige Fehler im öffentlichen und beruflichen Leben verursachen können.

Die Beschreibung der KI und die Ohnmacht danach. Das erste Leben gestohlen, danach mit einer Lüge aus dem ersten Leben das zweite Leben gestohlen. Stigmatisiert und frustriert. R. O. Hahn

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Kaum zu glauben, entweder Frau Birthler kann sich an die DDR nicht mehr erinnern oder sie verwechselt die USA mit dem heutigen Zustand der Bundesrepublik Deutschland. Man muss schon in einer gigantisch-moralischen Wohlstandblase leben, wenn man den Anspruch mit der Wirklichkeit vertauscht, ohne es zu bemerken. In mir kriecht die Angst hoch, wenn ich die Äußerungen der defizitären "Behauptungs-Schickeria" lese, wie in der "Die Zeit". Die Presse überbietet sich im Wirklichkeitsverlust. Alles, was die DDR war, tritt jetzt ins Leben der gesamten Gesellschaft ein: ständige Kriegsangst, Gesundheitsmängel, "Überfremdung", Halbwahrheiten ohne Ende, Armut durch Mängel, Altersängste usw. . Was geht es eigentlich den deutschen Besser-Wisser-Politikern an, was so alles in der Welt passiert, die sie ständig belehren zu müssen. Marianne, kehren Sie den Dreck vor dem eigenen Parlament weg. Gründen Sie mit Anna-Lena-Verein, dass an deutschem Politikwesen bitte die feminine Welt genesen sollte, frei nach Geibel aus dem Jahre 1861, nachgequatscht von Wilhelm II. vor 150 Jahren in Münster.

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