Frizz Das Magazin Halle

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Neustart Das freie Theater Apron wagt mit dem diesjährigen Sommerstück „Alles wird anders, alles wird gut.“ im Graben de...
10/07/2025

Neustart

Das freie Theater Apron wagt mit dem diesjährigen Sommerstück „Alles wird anders, alles wird gut.“ im Graben der Moritzburg nicht nur einen Bruch mit den Rezeptionsgewohnheiten des langjährigen Stammpublikums, sondern stellt auch in gut zwei Stunden stolze 100 Jahre Deutschland aus. Das ist mutig und ambitioniert. Aber formt sich das Ganze auch zu einem tiefgründig flotten Sommertheater? Eine Rezension von Frizz-Redakteur Mathias Schulze

Reflexe, langjährig trainiert. Gleich am Anfang, gleich in den ersten Sekunden. Kaum erscheint ein zehnköpfiges Schauspiel-Ensemble auf der zur Kneipe geformten Bühne, um sich im Jahr 1899 an den Tresen zu lehnen, kaum ertönt der treibend-hüpfende Punk-Klassiker „Es geht voran“ (1982) von den Fehlfarben, klatscht das wieder zahlreich erschienene Publikum im fröhlich frohlockenden Schlagerrhythmus.

Ähm, Moment! Ist es schon soweit? Dürfen sich die inneren Florian Silbereisen-Show-Feelings schon austoben? Jetzt sind doch erst einmal alle Stände unter Wilhelm II. vereint! Pickelhaube statt blinkender Leuchtkrone! Und tatsächlich bricht das diesjährige Apron-Sommertheater „Alles wird anders, alles wird gut.“, das aus der Feder von Lutz Hübner stammt und von einem vierköpfigen Regie-Team aus dem Hause Apron inszeniert wird, mit altbewährten Rezeptionsgewohnheiten. Man hat die Schenkelklopfer, die Zoten, die Schlüpfrigkeiten, den brachialen Bollerwagen-Humor der letzten Jahre, der gerne mal komplett frei dreht, in den Giftschrank gepackt. Der Humor und Witz wirkt feiner dosiert. Angesichts des sommerlichen Kassenerfolges der letzten Jahre ist das mutig, das verlangt und bekommt höchsten Respekt.

Mehr noch: Um der sogenannten „Jahrhundertrevue“ folgen zu können, muss das Publikum historisches Wissen auf den Tisch legen. Die Kneipe der Wilma (Katrin Schinköth-Haase) bleibt gleich. Die Figuren – von der Sozialistin Clara (Andrea Martin) über den Lebemann und Frauenschwarm Eddie (Oliver Rank) bis zum Mitläufer Kurti (Jesper Vöcks) – bleiben in ihrem Wesen stabil. Nur die Zeiten ändern sich halt. Für die Szenen 1899, 1918 und 1923 hat Alexander Terhorst die Regie übernommen, für die Jahre 1938, 1945 und 1958 trägt Lars Schulz Verantwortung. Katja Blüher inszeniert 1968 und 1977 und Oliver Rank 1989 und 1999. Und dann werden die Jahre ab 1945 auch noch aus westdeutsche Perspektive erzählt: „Bei mir schläft kein Ossi auf der Couch!“

Die Gretchenfrage ist omnipräsent: Was macht die Agathe (Astrid Beier), die Grete oder Bine (beide Katja Röder), was macht der Horst (Jannik Sulger oder Daniel Musketa) und der Ernst (Martin Sommer), wenn sich die Zeiten, Moden, Geschmäcker, Gewalten und Verhältnisse ändern? Opportunisten und Revolutionäre, Biedermänner und Brandstifter, Verblendete und Dummköpfe, Knechte und Herrscher, Menschen wie du und ich.

In dem Stück liegt eine Frage versteckt, die eine Gewissensherausforderung darstellt: Was hättest du getan, was würdest du tun, wenn dein Nachbar mit Judenstern Gefahr läuft, verschleppt und ermordet zu werden? Was tust du, wenn eine offene, tolerante und demokratische Gesellschaft zerbricht? Das Stück liefert einen ungemein spannenden Stoff, es bietet Material, um das Publikum intensiv zu fordernd. Respekt für diese Auswahl!

Doch was passiert auf der Bühne? Zuerst einmal ist die Spiellust des Ensembles greifbar, die Kostüme (Lynne Eichhorst) passen. Die zeitgeschichtlichen Songs und die kollektiven Erinnerungen - vom Kaiserbild über die Ruinen der Nachkriegszeit bis zur Elvis-Tolle und zum Tamagotchi – funktionieren prächtig. Und natürlich ist die Musik von Alexander Goldenberg und der Gesang von Lydia Viloria hervorzuheben. Und doch ist es das Stück selbst, das mit einer Sequenz, mit drei bis vier ganz besonderen Minuten, einen hohen Maßstab setzt, der zeigt, dass und wie man auch mit vergleichsweise minimalen Mitteln große Theatermagie erzeugen kann.

Wir sind in der Nazi-Zeit, der Hakenkreuz-Horror fordert die Grete zum Bekenntnis auf: Wird ihr Nachname „Rosenthal“ mit oder ohne „H“ geschrieben? Die eine Version ist jüdisch, die andere nicht. Wir alle wissen, was die eine Schreibweise zu bedeuten hat. Als Grete in Grabesruhe langsam zu buchstabieren beginnt, kurz bevor ihr Todesurteil an einem Buchstaben festgemacht wird, singt Lydia Viloria sanft und zerbrechlich das „Lied von der Loreley“ (Heinrich Heine): „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten.“ Man hält den Atem an. Eine beklemmende, eine berührende Szene. Grete wird nach ihrem Bekenntnis mit aller Brutalität abgeführt, lauter Fliegeralarm rahmt ihre Schicksalsminuten. Eine Szene, die zu Herzen geht. Eine Szene, die letztlich auch zeigt, dass es vielen Passagen an Intensität mangelt.

Das Stück gibt keinen handfesten und konkreten Plot vor, an dem sich der beobachtende Geist mit Neugierde aufladen kann. Es lebt vielmehr von jenem Spannungsfeld, in dem sich die immer gleichen Figuren unter neuen Verhältnissen arrangieren müssen. Um dieses Spannungsfeld über zwei Stunden mit mehr Energie zu laden, bräuchte es mehr solcher Theatermagie-Sequenzen. Ohne das, was gut funktioniert, in Abrede stellen zu wollen, ist es doch so, dass der Abend oft ins Plätschern gerät. Es fehlt an Szenen, die das turbulente Treiben, Quasseln, Tanzen und Singen aus einem gewissen gleichförmigen Eindruck herausreißen. Die müssen ja auch nicht immer brutal sein. Stellt man sich vor, sie kämen häufiger, kann man neugierige Lust auf den neuen sommerlichen Apron-Weg entwickeln. Wie er weitergegangen wird, ob das Publikum dauerhaft auch ohne Schenkelklopfer und Silbereisen-Show-Feelings in den Graben der Moritzburg strömen wird, bleibt abzuwarten. Alles wird anders. Und hoffentlich auch richtig, richtig gut.

„Alles wird anders, alles wird gut.“, bis 29. August, Graben der Moritzburg, alle Infos: apron.de Theater Apron

Text: Mathias Schulze Bild: Martin Patze

Gratis zur GeneralprobeLiebe Kinder, liebe Eltern, hier kommt eine herzliche Einladung in die Volksbühne am Kaulenberg z...
09/07/2025

Gratis zur Generalprobe
Liebe Kinder, liebe Eltern, hier kommt eine herzliche Einladung in die Volksbühne am Kaulenberg zur Generalprobe von Nils Holgersson am Donnerstag, 17. Juli um 19:30 Uhr in eben jene Volksbühne am Kaulenberg 1 im Zentrum von Halle.de. Der Besuch ist gratis. Die Veranstalter freuen sich über Publikum jeden Alters. Das Stück dauert knapp eineinhalb Stunden.Die Premiere gibt es dann einen Tag später ebenfalls ab 19:30 Uhr.

Bereit für den Sommer? Hier kommen unsere Juli-Verlosungen. Das Spiel ist bekannt: Machen, tun, liken, teilen, Kennwörte...
22/06/2025

Bereit für den Sommer? Hier kommen unsere Juli-Verlosungen. Das Spiel ist bekannt: Machen, tun, liken, teilen, Kennwörter schreiben, Hut aufsetzen, Sonnencreme einpacken:

House of Banksy, Ausstellung
Pop-Up-Ausstellung, Grimmaische Straße 10 Leipzig, 3x2 Tickets
Kennwort: Banksy

Fräulein Julie in Arbeit, Theater
2. Juli, Volkspark Halle, 20 Uhr, 1x2 Tickets
Kennwort: Julie

Monsieur Pompadour, Konzert
5. Juli, Felsengarten der Kunsthalle Talstrasse Halle, 19.30 Uhr, 2x2 Tickets
Kennwort: Talstrasse

Wilhelmine, Konzert
4. Juli, Parkbühne Geyserhaus Leipzig, 20 Uhr, 1x2 Tickets
Kennwort: Wilhelmine

Alles wird anders, alles wird gut, Theater
10. Juli, Graben der Moritzburg Halle, 19 Uhr, 1x2 Tickets
Kennwort: Apron

Pankow, Konzert
11. Juli, Parkbühne Geyserhaus Leipzig, 19.30 Uhr, 1x2 Tickets
Kennwort: Pankow

Lesebühne Kreis mit Berg, Lesung
23. Juli, Volksbühne am Kaulenberg Halle, 20 Uhr, 1x2 Tickets
Kennwort: Kreis

Lea, Konzert
26. Juli, Freilichtbühne Peißnitz Halle, 19 Uhr, 1x2 Tickets
Kennwort: Lea

The Gardener & The Tree, Konzert
9. August, Parkbühne Geyserhaus Leipzig, 20 Uhr, 1x2 Tickets
Kennwort: Gardener

Beatz im Block, Festival
15. August, Schönauer Park Leipzig, 18 Uhr, 1x2 Tickets
Kennwort: Beatz

Highfield, Festival
15. bis 18. August, Störmthaler See, 1x2 Tickets
Kennwort: Highfield

FRIZZ VERLOSUNG 🎟️2x2 Tickets für Mackefisch Lustig, poetisch, gnadenlosMackefisch am 25. Juni beim Trotzburgfest Lieder...
20/06/2025

FRIZZ VERLOSUNG 🎟️

2x2 Tickets für Mackefisch


Lustig, poetisch, gnadenlos
Mackefisch am 25. Juni beim Trotzburgfest

Lieder, Poetry, abarett, Wahnsinn: Mackefisch schaffen etwas Außergewöhnliches. Und das nicht nur, weil sie mit vier Armen und Beinen gefühlte 20 Instrumente gleichzeitig spielen – von selbstgebauten Koffer-Drums, einem auf Rasseln, Korkplatten und Tröten eintretenden Steppschuh über Banjo, Gitarre bis hin zum Keyboard, das versiertes Pianospiel mit crazy Synthie-Sounds verbindet. Auch nicht, weil ihr zweistimmiger Gesang souverän zwischen hinreißend schön und atemberaubend rasant wechselt. Oder weil er dabei unvergleichbar lustige, poetische und gnadenlose Texte transportiert. Das wirklich Einzigartige an der prämierten Mini-Band ist das Gefühl, mit dem man nach dem Konzert nach Hause geht. Und das ist ein verdammt gutes: Mackefischs „Komplizirkus“ lässt einen nicht einfach alle Sorgen vergessen. Auch den ernsten Themen geben Lucie Mackert und Peter Fischer bei aller guten Laune und raffinierten Rhythmen durchaus ihren Raum.

Mackefisch, 25. Juni, beim Trotzburgfest auf der Oberburg Giebichenstein, 20 Uhr, alle Termine: www.mackefisch.area-entertainment.de und www.trotzburgfest.de

Was musst du tun?

Schreibt uns das Kennwort „Mackefisch“!
Bild: Max Saufler

Extraverlosung: 2x2 Tickets für Mackefisch am 25. Juni beim Trotzburgfest Kennwort „Mackefisch“.Lieder, Poetry, Kabarett...
19/06/2025

Extraverlosung:
2x2 Tickets für Mackefisch am 25. Juni beim Trotzburgfest
Kennwort „Mackefisch“.

Lieder, Poetry, Kabarett, Wahnsinn: Mackefisch schaffen etwas Außergewöhnliches. Und das nicht nur, weil sie mit vier Armen und Beinen gefühlte 20 Instrumente gleichzeitig spielen – von selbstgebauten Koffer-Drums, einem auf Rasseln, Korkplatten und Tröten eintretenden Steppschuh über Banjo, Gitarre bis hin zum Keyboard, das versiertes Pianospiel mit crazy Synthie-Sounds verbindet. Auch nicht, weil ihr zweistimmiger Gesang souverän zwischen hinreißend schön und atemberaubend rasant wechselt. Oder weil er dabei unvergleichbar lustige, poetische und gnadenlose Texte transportiert. Das wirklich Einzigartige an der prämierten Mini-Band ist das Gefühl, mit dem man nach dem Konzert nach Hause geht. Und das ist ein verdammt gutes: Mackefischs „Komplizirkus“ lässt einen nicht einfach alle Sorgen vergessen. Auch den ernsten Themen geben Lucie Mackert und Peter Fischer bei aller guten Laune und raffinierten Rhythmen durchaus ihren Raum.

Mackefisch, 25. Juni, beim Trotzburgfest auf der Oberburg Giebichenstein, 20 Uhr, alle Termine: www.mackefisch.area-entertainment.de und www.trotzburgfest.de
Mackefisch TROTZ BURG FEST
Bild: Max Saufler

Turbi or not Turbine HalleVon der Bühne aufs FußballfeldSchauspieler und Schauspielerinnen des neues theater halle und T...
18/06/2025

Turbi or not Turbine Halle

Von der Bühne aufs Fußballfeld

Schauspieler und Schauspielerinnen des neues theater halle und Thalia Theaters treten am kommenden Samstag gegen Fußballer von Turbine Halle e.V. an.

Unter dem Motto »Stadt der Brücken. Kommen. Gehen. Bleiben.« bringt das Themenjahr 2025 Menschen zusammen, schafft neue Verbindungen und belebt bestehende Netzwerke. Ganz im Sinne dieser Idee steht am 21. Juni ein Fußball-Match zwischen Schauspielerinnen des neuen theaters und Thalia Theaters sowie den Fußballern von Turbine Halle bevor.

Was zunächst ungewöhnlich erscheint, entpuppt sich als spannende Begegnung von Kultur und Sport auf dem schönsten Fußballplatz der Stadt. Hoch über der Saale treffen versierte Turbine-Fußballer in blau-weiß mit dem legendären Meisterstern auf dem Trikot auf leidenschaftliche Bühnenkünstlerinnen in Trikots mit dem Stern der Bühnen Halle auf dem Rücken - eine symbolische Verbindung zweier Welten - ausgedrückt im adaptierten Shakespeare-Slogan : »Turbi or not Turbine Halle.«

Spiel ist Spiel und so wird der Kunstrasenplatz zur Bühne und der Spielfeldrand zum Zuschauerraum: Das Spiel dauert 60 Minuten und »wichtig ist auf dem Platz« – ein sportlicher Wettstreit, aber auch ein Fest der Begegnung, ein Brückenschlag zwischen zwei Bereichen der Gesellschaft. Nach dem Abpfiff laden Bier und Bratwurst zum geselligen Austausch ein und stärken die neu geknüpften Kontakte.

Darüber hinaus verfolgt das Ereignis einen sozialen Zweck: Ein Teil der gastronomischen Einnahmen wird dafür verwendet, jungen Menschen mit wenig Zugang zu Kunst und Kultur die Teilnahme an Aufführungen im Thalia Theater und neuen theater zu ermöglichen. Damit geht diese Initiative über den sportlichen Rahmen hinaus und setzt ein starkes Zeichen für kulturelle Teilhabe. Halle darf sich auf ein mitreißendes Ereignis freuen, das beweist, dass Sport und Kultur perfekte Spielpartnerinnen sind.

Turbine Halle e.V., Zum Saaleblick 11/12, 06114 Halle, www.turbinehalle.de

„Musik ist eine der schönsten kreativen Ausdrucksformen überhaupt.” (Lea im Interview)Die deutsche Singer-Songwriterin u...
17/06/2025

„Musik ist eine der schönsten kreativen Ausdrucksformen überhaupt.” (Lea im Interview)

Die deutsche Singer-Songwriterin und Popmusikerin Lea, die 2021 und 2022 die meist gestreamteste Künstlerin in Deutschland war, kommt mit ihrem neuen Album „Von Der Schönheit und Zerbrechlichkeit Der Dinge“ am 26. Juli auf die Freilichtbühne Peißnitzinsel. Grund genug, bei Lea nachzufragen. Ein Gespräch über ihre YouTube-Karriere und über das Musik-Business

Eine Rückschau: Mit 15 Jahren luden Sie das erste Video „Wo ist die Liebe hin” bei YouTube hoch, heute es über drei Millionen Aufrufe. Wie kann man sich das vorstellen? Abends reingestellt, die nächsten Tage wie im Rausch, weil immer mehr Leute schauten?

Ich habe das Video damals in der großen Pause in der Schule gedreht - in der zehnten Klasse, zusammen mit meinen Freundinnen und Freunden im Musikraum. Ich wollte einfach mal ausprobieren, was Menschen, die mich nicht persönlich kennen, zu meiner Musik sagen. Am Anfang hatte das Video so um die 1000 Klicks – das war schon total aufregend für mich. Aber dann, etwa eine Woche später, wachte ich morgens auf und plötzlich waren es über 45.000 Klicks. Ich wusste überhaupt nicht, was gerade passierte, war völlig überwältigt und konnte es kaum fassen. Es war ein richtiges Aufregungsgefühl, als würde da gerade etwas ganz Besonderes passieren, ohne dass ich es so richtig steuern konnte.

Wie ging das dann weiter? Kamen dann die professionellen Kontakte zu Ihnen? Wie baute sich die Karriere dann auf? War wirklich das Video der Anfang von allem?

Das Video war tatsächlich der Anfang von allem. Ich habe damals unheimlich viele private Nachrichten bekommen und ganz viele Kommentare unter dem Video gelesen – das war total besonders, weil da plötzlich fremde Menschen etwas zu meiner Musik gesagt haben. Nach einer Weile hat sich dann auch mein heutiger Manager bei mir gemeldet, mit dem ich bis heute zusammenarbeite. Er hatte Interesse an einer Zusammenarbeit, das war sozusagen der erste Schritt in Richtung Professionalität. Aber wir haben alles ganz langsam und in Ruhe angehen lassen. Ich habe erst mal mein Abi fertig gemacht und bin danach sogar noch ein halbes Jahr ins Ausland gegangen. Mir war es super wichtig, dass ich da ohne zu viel Druck reinwachsen kann, gerade weil ich damals ja noch so jung war.

Und dann zum ersten Mal vor großem Publikum: Wissen Sie noch, wie es war, was Sie fühlten?

Mein erster Auftritt war unglaublich aufregend. Ich hatte richtig starkes Lampenfieber, aber gleichzeitig war da auch diese riesige Freude, endlich meine Musik live zeigen zu können und mich auf der Bühne auszuprobieren. Der allererste Auftritt war in Kassel, in meiner Heimatstadt, und es waren ganz viele Freundinnen, Freunde und Familienmitglieder da. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, gleichzeitig ist der Tag wie im Flug vergangen, weil einfach alles so aufregend und neu war.

Ab wann war klar, dass Musikerin der Weg ist? Oder gibt es heute noch Zweifel?

Eigentlich hatte ich nie wirklich einen Plan B. Schon als Teenager war für mich klar, dass ich Musikerin werden will. Ich habe zwar auch studiert, aber ich wusste immer, dass meine große Leidenschaft die Musik ist – und dass ich mir nichts anderes vorstellen kann. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Wenn es nach mir geht, stehe ich auch noch mit 90 Jahren auf der Bühne.

Was ist das Schönste am Musiker-Dasein?

Dass ich jeden Tag meine Leidenschaft ausüben darf. Auch wenn es manchmal stressig wird, weiß ich immer, dass ich das, was ich tue, einfach von Herzen liebe. Durch Musik können so besondere Verbindungen entstehen – zwischen mir und den Menschen, die meine Songs hören. Ich finde, Musik ist eine der schönsten kreativen Ausdrucksformen überhaupt. Sie berührt mich selbst so sehr, auch die Musik anderer Künstlerinnen und Künstler. Für mich ist Musik einfach eines der schönsten Dinge auf der Welt.

Was sind die Schattenseiten des Business?

Natürlich kann es im Musikerleben auch mal stressig werden. Man muss gut aufpassen, dass man sich nicht ständig mit Anderen vergleicht, sondern bei sich selbst bleibt. Und es ist wichtig, sich bewusst genug Pausen zu gönnen und Zeit für sich selbst zu nehmen. Da bin ich aber tatsächlich ziemlich gut drin – und auch mein Team achtet sehr aufmerksam darauf, dass es mir gut geht und ich mir diese Auszeiten nehme.

Noch einmal Stichwort „Business”: Was würden Sie mit der Erfahrung von heute anders machen?

Ehrlich gesagt würde ich nichts anders machen. Auch all die Fehler, die ich auf meinem Weg gemacht habe, haben mir unglaublich viel beigebracht, ich bin daran sehr gewachsen. Wenn ich auf meine bisherige Karriere zurückblicke, bin ich einfach stolz auf alles, was ich schon erleben durfte. Ich würde nichts daran ändern.

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an Halle denken?

In Halle habe ich schon wunderschöne Konzerte gespielt. Die Menschen dort sind unglaublich offen und herzlich – sie singen laut mit, bringen so eine tolle Energie mit und sind einfach richtig dabei, wenn es um die Musik geht. Ich komme wirklich immer wieder gerne nach Halle zurück.

Lea, 26. Juli, Freilichtbühne Peißnitz Halle und 9. August, Freilichtbühne Junge Garde Dresden, jeweils 19 Uhr, Tickets: www.thisislealea.de LEA Känguruh Production

Text: Mathias Schulze Bild: Calvin Müller
BU: Die Popmusikerin Lea spielt am 26. Juli in Halle.

15/06/2025
Tipp! Singer-Songwriter seiner Zeit Bellmann-Hommage am 10. Juni in der Kirche St. GeorgenEine Hommage an den schwedisch...
10/06/2025

Tipp!

Singer-Songwriter seiner Zeit
Bellmann-Hommage am 10. Juni in der Kirche St. Georgen

Eine Hommage an den schwedischen Nationaldichter des 18. Jahrhunderts und begnadeten „Singer-Songwriter“ seiner Zeit. Von allen großen Nationaldichtern ist keiner in seinem Volk so populär geworden wie Schwedens barocker Dichtersänger, Schauspieler und Musiker Carl Michael Bellmann (1740-1795). An dessen Veröffentlichungen orientiert sich das Programm von Klaus Adolphi (im Bild) und halleschen Musikern, eigene Vertonungen und Rezitationen verschiedener Bellmann-Texte inklusive. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Händel-Festspiele statt.

Carl Michael Bellmann-Hommage, 10. Juni, Kirche St. Georgen, 19.30 Uhr
Bild: Christoph Wieczorek

„Auch Boulevard ist Kunst.“ (Lars Schulz vom Theater Apron im Interview)In diesem Jahr zeigt das freie Theater Apron das...
09/06/2025

„Auch Boulevard ist Kunst.“ (Lars Schulz vom Theater Apron im Interview)

In diesem Jahr zeigt das freie Theater Apron das Sommertheater-Stück „Alles wird anders, alles wird gut!“. Vom 2. Juli bis 29. August sind im Graben der Moritzburg Halle 18 Aufführungen geplant. Grund genug, bei einem der Regisseure, bei Lars Schulz, nachzufragen

Sie sind neu bei Apron, jetzt Teil der Regie des Sommertheaters. Erzählen Sie bitte, was erwartet uns dieses Jahr? Welche gesellschaftlichen Themen stecken drin?

„Alles wird anders, alles wird gut!“, so heißt das Sommertheater-Stück 2025. Und das sagen wir uns auch gegenseitig immer wieder. Dabei wird gar nicht alles anders. Das Publikum erwartet wieder ein hochmotiviertes Ensemble. Musik, Bühne, Kostüm und Technik von gewohnter, hoher Qualität. Im Theaterstück aus der Feder von Lutz Hübner reisen wir durch das 20. Jahrhundert - mit allen Skurrilitäten und Besonderheiten, den Hoch- und Tiefpunkten der deutschen Geschichte. Es wird gesungen, getanzt, gestritten und gelacht. Aber Geschichte ist eben auch politisch, vom Kaiserbild über die Ruinen der Nachkriegszeit und die friedliche Revolution bis zum Tamagotchi. Es geht um Erinnerungskultur, gegen die kurz gedachte Verklärung vergangener Zeiten. Wir laden ein zum Vergleichen, sind aber entschieden gegen Gleichsetzung.

Gleich vier Menschen haben dieses Mal den Regie-Hut auf.

Wir haben die Szenen untereinander aufgeteilt. Alexander Terhorst inszeniert den Auftakt bis zur Weimarer Republik, Katja Blüher die 60er und 70er und Oliver Rank die Jahre ´89 und ´99.

Und Sie?

Ich beschäftige mich mit der Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg, den 30er- bis 50er-Jahren. Das Publikum wird also vier Regie-Handschriften sehen. Dabei haben wir uns auf gemeinsame, verbindende Bilder und Mittel geeinigt, so dass es eine R***e aus einem Guss wird. Auch besonders: Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wird aus westdeutscher Perspektive erzählt. Das kommt im Osten ja nicht so oft vor. Aber gerade den Witz des mitunter schiefen Blicks wollten wir unserem Publikum nicht vorenthalten. Hübner war selbst Grenzgänger. Ich bin mir sicher, dass das Publikum seine Freude daran hat, wie es sich zwischen der erzählten und der erinnerten Vergangenheit in Wilmas Kneipe wiederfindet. Dazu tragen die Typen bei. Die Aufrechten und Umfaller, die so treffend gezeichnet sind, die so mitreißend gespielt werden. So fühlt es sich im Burggraben auch gleich wieder nach Halle an: Gemeinsam durch - und alles wird gut!

Der Apron-Humor ist speziell beim Sommertheater ein spezieller. Hatten Sie Anpassungsschwierigkeiten? Wo liegt Ihre (Apron)-Faszination?

Ich kenne die Plakate der Sommertheaterstücke schon aus der Zeit, als ich während des Studiums in Halle gewohnt habe. Und ich habe von begeisterten Gästen gehört, wie sie es empfunden haben: Erfrischend, gern mal zotig und dabei dennoch tiefgründig. Gerade die treffende Pointe muss gut inszeniert und umso präziser gespielt sein, damit sie nicht verflacht und verpufft. Auch Boulevard ist Kunst. Und hohe künstlerische Qualität hatten die Apron-Stücke in meinen Augen (nicht nur im Sommer) schon immer. Wir bleiben im Wesentlichen dem Sommer-Genre treu. Aber, wie schon gesagt, Stück und Inhalt verlangen in diesem Jahr neben allem Dur auch den Akkord in Moll.

Apron bedeutet für Sie?

Professionelles Engagement im Team. Zusammen entscheiden, beraten, entwickeln. Apron ist eben Engagement mit Schauwert! So ist es schon in den Proben: Wir lachen sehr viel, auf und hinter der Bühne, beschäftigen uns aber auch tiefgehend mit dem Stück und entdecken die Lust im Text - ohne uns lustig zu machen. Wer dieses Jahr in den Burggraben kommt, bekommt den Lacher und die Gänsehaut, wird bestimmt klüger rausgehen. Kunstgenuss und immer wieder das Angebot, sich selbst zu fragen: Wie hätte ich gehandelt? Weder in der Pause noch nach dem Stück wird es an Gesprächsstoff fehlen. Versprochen!

Sie sind ein Rückkehrer, haben schon in Halle studiert, bevor es auf Weltreise ging. Was haben Sie studiert? Warum sind Sie zurückgekommen? Wie sind Sie gerade aufgestellt?

Mein Traum von Halle begann und platze 2006, da bin ich durch die Aufnahmeprüfung für Sprechwissenschaft gefallen. Das hat mich dann eben zur Arbeit am Berliner „Theater an der Parkaue“ geführt, wo ich einige Jahre Regieassistent und Inspizient als Gast war. Ich habe Sprachgeschichte und Theologie studiert und 2012 dann doch noch einen Studienplatz in der Sprechwissenschaft ergattert. Nach dem Abschluss: Berlin und ´ne Menge Mecklenburg - und damit eher eine Zeit- als eine Weltreise. Immer war ich am liebsten in Halle. Dann hab ich beschlossen, zurückzukehren und prompt war eine Stelle in Wittenberg frei. Dort arbeite ich jetzt für die Evangelische Kirche in Sachen Rhetorik und Performance. Und ich darf wieder in Halle wohnen. Alte Freundschaften sind geblieben und es hat sich schon so viel Neues entwickelt. Auch durch Theater Apron und das Sommertheater mit seinen herzlichen, begabten, kreativen Menschen!

Bitte vollenden Sie diesen Satz: „Halle ist…

… das Würzburg des Ostens. Dort wie hier so wunderbar: Die engagierte Off-Kultur und die Herzlichkeit der Leute. Halle kommt meinen Heimatvorstellungen am nächsten. Plus eine perfekte Bahnanbindung.

Was ist Glück?

Da schließe ich mich Lutz Hübner an: Wenn alles anders wird - und gut!

Welche Pläne verfolgen Sie bezüglich Apron?

Ich bin erst im Januar eingestiegen, wollte mich als Mitglied einbringen, vielleicht mal eine kleine Rolle spielen. Theater-Vereinsarbeit im besten Sinne. All das hat sich durch die Beteiligung im Regie-Team für das Sommertheater schon übertroffen. Der Energie, die in der Gruppe, in diesem Verein steckt, folge ich gerne. Sie gebiert ausreichend gute – gemeinsame (!) – Pläne.

Alles wird anders, alles wird gut!“, 2. Juli bis 29. August, Graben der Moritzburg, alle Infos: www.apron.de

Text: Mathias Schulze Bild: Martin Patze
BU: Lars Schulz ist Teil eines vierköpfigen Regie-Teams, das das neue Apron-Sommertheater auf die Beine stellt.

Unterm StändersternchenMit „Kalter weißer Mann“ geht ab dem 7. Juni eine Sommertheater-Komödie im Hof des neuen theaters...
06/06/2025

Unterm Ständersternchen

Mit „Kalter weißer Mann“ geht ab dem 7. Juni eine Sommertheater-Komödie im Hof des neuen theaters auf Reisen. Witzig, unterhaltsam, anregend, den Zeitgeist treffend. Eine Rezension von Frizz-Redakteur Mathias Schulze

Die Kapelle steht, der Pfarrer und die Trauergemeinde kommen gleich, die Trauerschleife hat Horst Bohne, der vermutlich nächste Chef des Unternehmens „Feinwäsche Steinfels“, schon eifrig und mit bestem Gewissen aufgehangen. Der Gründer und Chef des Unternehmens ist tot, also muss die Etikette stimmen, auf der Schleife steht: „In tiefer Trauer. Deine Mitarbeiter.“ Na, fällt was auf? Schon die Vorkost-Premiere, die ein paar Einblicke in jene Inszenierung gewährte, die eigentlich der verstorbene Hausregisseurs Dietmar Rahnefeld verantworten sollte, zeigt, dass dieses Stück vom Autorenduo Jacobs und Netenjakob ein Volltreffer ist. In der Regie von Jos van Kan bleibt es bei minimalen Requisiten. Fokus: Die Sprache, die Triggerpunkte, unser aller Defizite, unser aller Dünnhäutigkeit! Mit der Genderproblematik fängt es an, der kulturelle Deutungskampf folgt, dahinter lauern Verletzungen, Eitelkeiten, menschliches Allzumenschliches. Enrico Petters spielt den Bohne als in sich geschlossenen Kosmos: Ja, er hat doch auch jahrzehntelang vor seinem Chef gebuckelt. Völlig normal, dass er jetzt der Nachfolger wird! Und jeder Mensch mit Verstand weiß doch, dass bei „Mitarbeitern“ die Frauen auch gemeint sind – völlig logisch! Es ist ein Genuss, wie die toxisch patriarchalen Begrifflichkeiten durch den Sommerabend flitzen: Irre! Normal! Vernünftig! Ständer- äh, Gendersternchen! Sybille Kreß spielt die „Head of new development“ als eben so eindeutig und inbrünstig: Ja, ist doch klar (fast schon normal), dass ihr der Social-Media-Experte an den Hacken klebt, das muss ja sein. Und klar: Es muss gegendert werden, sie repräsentiert die neue Zeit. Also müsste sie doch die Nachfolgerin werden! Elke Richter spielt die Sekretärin mit all den schönen Kuriositäten und Schrulligkeiten, die blühen, wenn man eben zwischen den Fronten steht, wenn man eben erkennt, dass alle irgendwie Recht und Unrecht gleichzeitig haben. Die Vorkost-Premiere lief bis zur Pause. Aber eins kann man danach schon sagen: Diese schwarze Komödie, diese Inszenierung müsste ein Sommerhit werden! Sie ist witzig, unterhaltsam, anregend, den Zeitgeist treffend. Und vielleicht funkelt sie auch mit einem Ausblick in die kommenden heißen Nächte, der uns allen viel zu oft einfach nur fehlt: Ist es noch möglich, einander zuzuhören, gar Verständnis aufzubringen? Ist Respekt und Aufmerksamkeit vielleicht doch mehr, als nur eine Sprachsensibilität?

Kalter weißer Mann, ab 7. Juni, Hof des neuen theaters, alle Termine: www.buehnen-halle.de Bühnen Halle

Text: Mathias Schulze Bild: Jacob Stage

04/06/2025

Tolles Breitensport-Event: Das war der Start zum Hallescher Firmenlauf heute auf der Ziegelwiese. Über 4300 Teilnehmende haben sich auf die Zwei-Kilometer-Runde begeben, um danach sagen zu können: „Wir waren dabei!“ Denn um nichts anderes geht es. 🏃‍♀️💪🏃

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