01/11/2025
Die Islamische Republik Iran als Systemrisiko der multipolaren Weltordnung: Die neue US-Strategie nach dem 12-Tage-Krieg - Teil 3
✍️ Von Ghasem Rouhi
*US-Strategie unter Präsident Trump: Präventiv, koordiniert, maximal*
Die neue US-Strategie unter Präsident Trump sieht die Islamische Republik Iran, China und Russland als die zentralen Herausforderungen der globalen Ordnung. Sie fordert Null Urananreicherung, vollständige Transparenz und Kontrolle über Raketen- und Drohnenprogramme – flankiert von Sanktionsregimen, direkter Diplomatie und der expliziten Drohung militärischer Gewalt. Ein zentrales Element ist die Vermeidung von Differenzen zwischen Washington und seinen Partnern sowie der Ausschluss jeglicher Kompromisse, die der Islamischen Republik Iran taktischen Spielraum eröffnen könnten. Direkte Gespräche mit Teheran finden nur unter klaren Bedingungen statt; ihr Scheitern soll den Weg für weitergehende Militärmaßnahmen ebnen. Gleichzeitig wird die Zusammenarbeit mit Israel und den E3-Staaten (Frankreich, Deutschland, Großbritannien) ausgebaut, um den «Ring of Fire» iranischer Stellvertreter zu durchbrechen.
*Derzeitig keine Strategie des Regimewandels sondern der systemischen Einengung*
Die USA setzen derzeitig nicht auf einen Regimewandel, sondern auf schrittweise, «strangulierende» Maßnahmen, um den Handlungsspielraum der Islamische Republik Iran maximal zu begrenzen – bis hin zur Ermutigung innerer Erosion. Die gezielte Öffnung und Schließung diplomatischer Wege wird mit permanenten Sanktionen kombiniert. Ziel ist keine militärische Endlösung, sondern eine systemische Verschiebung, die die Islamische Republik Iran isoliert. Die geopolitische Bedeutung der Islamischen Republik Iran speist sich nicht nur aus militärischer Stärke oder Ressourcen, sondern aus seiner Fähigkeit, globale Machtblöcke zu vernetzen und Störpotenziale zu erzeugen.
Bildquellen:
1. realdonaldtrump (Instagram)
2. LinkedIn-Profil von Radosław Sikorski, abgerufen am 01.11.2025