15/07/2025
Es geht nicht ums Abendessen. Nicht um den Müll. Oder wer wann Pause macht.
Es geht um das, was mitschwingt, wenn bestimmte Sätze fallen. Und es geht immer um kollektive Muster, die mit geschlechtsbedingter Prägung zu tun haben.
🗣️ „Warum regst du dich denn so auf – es ist doch nur das Abendessen.“
Für die weibliche geprägte Person ist es nicht „nur“. Es ist Verantwortung, mentale Last, der unsichtbare Druck, dass alles läuft – und sie dafür gerade steht.
Weil sie gelernt hat, dass sie für die Stimmung zuständig ist. Fürs Funktionieren der Familie. Fürs emotionale Klima.
🗣️ „Sag doch einfach, was ich machen soll.“
Klingt hilfsbereit. Ist aber oft ein ungewollter Abtritt von Verantwortung.
Was sie hört: „Du managst – ich führ aus.“
Und plötzlich ist sie wieder die Projektleitung Zuhause. Unbezahlt, ungewürdigt, allein.
🗣️ „Du hast doch keinen Plan, was hier alles läuft.“
Für die männlich sozialisierte Person ist das nicht nur Kritik – es fühlt sich an wie ein kollektiver Vorwurf: „Du bist ein Mann – du siehst das eh nicht.“
Auch wenn er sich bemüht, bleibt dieses Gefühl: Ich bin immer zu wenig. Immer auf der Anklagebank.
🗣️ „Du hast doch deinen Feierabend – ich hab keinen.“
Alles, was er spürt, ist Schuld. Druck. Und der innere Konflikt zwischen Versorgerrolle und dem Wunsch, präsent als Vater zu sein.
Egal wie – es fühlt sich an, als könnte er nur verlieren.
Diese Sätze lösen nicht den Streit aus – sie zeigen, was schon lange im Raum steht: Rollenerwartungen. Unsichtbare Arbeit. Patriarchale Prägung.
Und die muss immer mitgedacht werden, wenn es um Paardynamiken und Equal Care geht!
Wenn ihr euch Unterstützung wünscht dabei, dass Equal Care im Alltag (besser) gelingt, ihr mehr Verbindung spürt und weniger Streit um die Verteilung Carearbeit: Meldet euch für ein Kennenlernen!
👇 Welche Sätze triggern euch im Alltag?