Stimmkontor Hannover

Stimmkontor Hannover Das Stimmkontor Hannover ist der Umschlagsplatz für die Arbeit an der Stimme und Atmung. Barrierefrei

Ich bin dann mal im Urlaub.Und diesmal mach ich was ganz Verrücktes:Ich schließe den Laptop. So richtig.Kein "nur mal ku...
20/07/2025

Ich bin dann mal im Urlaub.

Und diesmal mach ich was ganz Verrücktes:
Ich schließe den Laptop. So richtig.
Kein "nur mal kurz was posten", kein "ich les es nur eben".
Ein Selbstversuch: offline gehen – und schauen, ob die Welt trotzdem weiterläuft. (Oder zumindest LinkedIn.)
Das Stimmkontor macht also Pause.
Und ich auch.
Ob ihr noch da seid, wenn ich im August wieder online komme?
Ich bin gespannt.
Falls ja: Ich freu mich. Falls nicht: Dann habt ihr’s wenigstens versucht.

Bis dahin:
Kein Stimmtraining.
Kein Fachartikel.
Kein Inhalt.
Nur ich. Und Pause.
(Und wahrscheinlich ein paar neue Ideen, die sich ganz leise hinten im Kopf sammeln.)

Also: Wir lesen uns im August wieder. Vielleicht. Wahrscheinlich. Bestimmt.
Schönen Sommer euch.
Michael

(ein bisschen)

Disability Pride Month. Warum das kein "nice to have" ist.In den USA wurde der Juli zum Disability Pride Month erklärt –...
19/07/2025

Disability Pride Month. Warum das kein "nice to have" ist.

In den USA wurde der Juli zum Disability Pride Month erklärt – als Reaktion auf die Verabschiedung des Americans with Disabilities Act 1990. Ein Gesetz, das längst nicht alles gelöst hat, aber ein deutliches Signal war: Behinderung ist kein Defizit. Diskriminierung schon. Aktuell scheint das für amerikanische Regierung keine Sache zu sein...leider

Und in Europa? In Deutschland?
Da diskutieren wir 2025 immer noch, ob Menschen mit unsichtbaren Erkrankungen überhaupt „behindert genug“ sind. Ob ein Rollstuhl „gerechtfertigt“ ist. Ob ein GdB wirklich 50 betragen darf, wenn man „noch sprechen, laufen, atmen kann“.

Wir erleben Ableismus in der Verwaltung, der Medizin, in Schulen, im Kulturbereich – und ja, auch in der Therapie.

Disability Pride heißt nicht, dass ich stolz bin, krank zu sein.
Es heißt: Ich bin nicht beschämt. Ich bin nicht defizitär. Ich bin nicht zu viel. Ich bin nicht dafür verantwortlich, dass das System mich nicht mitdenkt.

Ich bin Therapeut und selbst behindert. Ich kenne beide Seiten: die, die helfen wollen – und die, die sich ständig rechtfertigen müssen, um überhaupt Hilfe zu bekommen.
Ich arbeite mit Menschen, die wegen Long Covid, ME/CFS, Lähmungen oder Traumafolgestörungen aus dem Raster gefallen sind. Und ich sehe täglich, wie mutig sie leben, obwohl es kein Netz gibt, das sie wirklich auffängt.

Deshalb ist dieser Monat wichtig.
Weil Sichtbarkeit politisch ist.
Weil „Teilhabe“ kein Charity-Konzept ist.
Weil Behinderung in unserer Gesellschaft nicht Randerscheinung, sondern Realität ist.

Disability Pride heißt: Ich bin da. Ich spreche. Ich arbeite. Ich falle aus. Ich liebe. Ich brauche Pausen. Ich fordere barrierefreie Räume – und zwar nicht nur baulich. Sondern auch in den Köpfen.
Wer den Monat nutzt, um laut zu sein, unbequem zu sein, präsent zu sein – danke.
Und wer schweigt, weil der Alltag zu viel ist – auch das ist Teil der Wahrheit.

In den letzten Wochen haben mich viele gefragt, warum ich das Stimmkontor strukturell verändere, mich aus bestimmten Ber...
18/07/2025

In den letzten Wochen haben mich viele gefragt, warum ich das Stimmkontor strukturell verändere, mich aus bestimmten Bereichen zurückziehe oder Projekte anders gewichte.

Die Antwort ist persönlich – und strukturell:
Ich lebe mit mehreren chronischen Erkrankungen. Man sieht sie mir nicht an. Aber sie sind da – jeden Tag. Und genau das macht es so herausfordernd.

In der Arbeitswelt wird Belastbarkeit oft gleichgesetzt mit äußerer Stabilität: Wer präsent ist, wer performt, wer durchzieht, gilt als gesund – oder „brauchbar“. Doch was ist mit denen, die Pausen brauchen? Die ihre Kräfte einteilen müssen? Die nicht planbar funktionieren – und trotzdem mit klarem Verstand, fundierter Ausbildung und Leidenschaft arbeiten?
Ich trete nicht zurück. Ich passe an.

Ich übernehme Verantwortung – auch mir selbst gegenüber.
Und ich verlagere den Fokus: auf Themen, in denen ich wirken kann, ohne mich zu erschöpfen. Auf Formate, die nicht Druck machen, sondern Tiefe ermöglichen.

Gerade in meiner Arbeit als Dozent ist mir wichtig, sichtbar zu machen, was oft übersehen wird:
Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen brauchen keine Sonderrolle – sie brauchen Teilhabe.
Und sie bringen etwas mit, das man nicht lehren kann: gelebte Erfahrung, Perspektivwechsel, Sensibilität für Zwischentöne.
Ich verstehe mich als Advokat für Menschen mit Einschränkungen, nicht aus Idealismus, sondern aus Realität.
Wenn wir über Gesundheit, Belastung und Arbeitsfähigkeit sprechen, dann müssen auch diejenigen mitreden dürfen, die selbst betroffen sind. Im Unterricht. In der Praxis. In den Teams.

Denn wir verändern das System nicht von außen.
Wir verändern es, indem wir drinbleiben – und sichtbar werden.
Nicht über uns, ohne uns.

Spasmodische Dysphonie Eine seltene, aber tiefgreifend belastende Stimmstörung:Bei der spasmodischen Dysphonie geraten b...
16/07/2025

Spasmodische Dysphonie

Eine seltene, aber tiefgreifend belastende Stimmstörung:
Bei der spasmodischen Dysphonie geraten bestimmte Kehlkopfmuskeln in unwillkürliche Daueranspannung.
Die Stimme klingt gepresst, abgehackt, brüchig – oder sie verschwindet fast ganz. Für viele Betroffene bedeutet das: Rückzug, Isolation, Einschränkungen im Beruf und in der Kommunikation.

👉 Wichtig: Die Ursache ist neurologisch – ein zentrales Problem im Gehirn, nicht der Muskulatur selbst.

Die spasmodische Dysphonie ist eine fokale Dystonie des Kehlkopfes – also eine Störung, bei der die Steuerung der Muskulatur im zentralen Nervensystem fehlreguliert ist.

Die Diagnose ist oft langwierig.
Viele Patient*innen suchen über Jahre nach einer Erklärung.
Was helfen kann: Ein erfahrenes Team aus Phoniatrie, Neurologie und spezialisierter Stimmtherapie. In vielen Fällen wird eine Botulinumtoxin-Therapie eingesetzt – begleitet von gezielter therapeutischer Begleitung.

Ich arbeite seit vielen Jahren mit Menschen, die mit dieser Störung leben.
Und ich wünsche mir mehr Sichtbarkeit, mehr Verständnis – auch im Kolleg*innenkreis.
Kennt ihr jemanden, der betroffen ist? Oder arbeitet ihr mit dieser Diagnose?
Ich freue mich über Austausch.

Kurze Pause. Große Themen.Der Stimmkontor Podcast macht Sommerpause – Zeit, kurz innezuhalten und zurückzublicken.Zehn F...
15/07/2025

Kurze Pause. Große Themen.

Der Stimmkontor Podcast macht Sommerpause – Zeit, kurz innezuhalten und zurückzublicken.
Zehn Folgen sind seit dem Start der zweiten Staffel erschienen. Zehn Gespräche, die nicht nur Wissen teilen, sondern Haltung, Perspektive und manchmal auch Mut.

🗣 Wortmedizin mit Lisa Holtmeier
🥄 Schluckdiagnostik mit Ulli Birkmann
🌿 Palliative Begleitung mit Cordula Winterholler
🎤 Populäre Stile mit Marc Secara
💨 AAP – atemangepasste Phonation mit Uwe Schürmann
🌈 LaKru – Stimmtherapie mit Trans* mit Thomas Lascheit
🌈 Fokus Stimme & Trans mit Hannah Scholz & Maria Wilde
🌈 Queeres Leben in den 70ern mit Lou Kindermann
🧠 Was ist R-CPD? mit Daniel Rungaldier
🎙 Und zum Finale der ersten Hälfte: Evemarie Haupt über integrative Stimmarbeit

Zehn Stimmen. Zehn Blickwinkel. Zehn Mal echter Austausch.

Hast du schon reingehört?
Der Stimmkontor Podcast ist überall verfügbar, wo es Podcasts gibt.
Danke an alle Gäste – und an alle, die zuhören.
Wir hören uns bald wieder.

Ein Abschied. Kein Ende.Noch ein paar letzte Tage in der Praxis.Noch ein paar Termine, Gespräche, Begegnungen.Dann endet...
14/07/2025

Ein Abschied. Kein Ende.

Noch ein paar letzte Tage in der Praxis.
Noch ein paar Termine, Gespräche, Begegnungen.
Dann endet ein Kapitel, das mich geprägt hat.

Die Praxis im Stimmkontor – mit einem wunderbaren Team, viel Entwicklung, vielen Patient*innen, Klient*innen, Ideen, Höhen, auch Tiefen.
Ich bin dankbar für die gemeinsame Zeit. Für Vertrauen, für Herausforderungen, für ehrliche Zusammenarbeit.

Jetzt beginnt etwas Neues.
Mehr Lehre, mehr Coaching, mehr Fortbildung.
Ich freue mich auf neue Wege, neue Begegnungen – und nehme mit, was war.

Mehr dazu bald.

🗣️ Stimmlippenlähmungen sind nicht psychogen. Punkt.Immer wieder begegnen mir Aussagen wie:„Die Stimmlippenlähmung ist w...
11/07/2025

🗣️ Stimmlippenlähmungen sind nicht psychogen. Punkt.

Immer wieder begegnen mir Aussagen wie:
„Die Stimmlippenlähmung ist wahrscheinlich psychisch bedingt.“
Oder: „Das kommt bestimmt vom Stress.“
Manchmal sogar: „Da ist seelisch etwas nicht verarbeitet.“

Das ist nicht nur fachlich falsch, sondern auch gefährlich.

👉 Eine Stimmlippenlähmung entsteht immer durch eine neurologische Schädigung – entweder zentral oder peripher. Typische Ursachen sind z. B.:

• Schädigungen des N. laryngeus recurrens nach Schilddrüsen-, Herz- oder Lungen-OPs
• Tumoren im Mediastinum, an der Schilddrüse oder in der Lunge
• Virusinfektionen (z. B. Herpes)
• Schlaganfälle oder neurodegenerative Erkrankungen
• Trauma (z.b. Unfall) oder strukturelle Läsionen

In manchen Fällen bleibt die Ursache unklar, da die Diagnostik "noch" nichts gefunden hat (idiopathisch), aber auch dann ist der Schaden organisch – nicht psychisch.

💡 Auch die spasmodische Dysphonie ist keine psychogene Störung. Sie gehört zu den fokalen Dystonien – also zu neurologischen Bewegungsstörungen. Die Ursache liegt im Bereich der motorischen Steuerung, vermutlich im Basalgangliensystem. Betroffene erleben krampfartige Stimmabbrüche – besonders unter Sprechbelastung. Das ist oft hoch belastend, aber: nicht psychisch verursacht.

Und ja: Es gibt psychogene Stimmstörungen – aber die sind:
• selten,
• meist funktioneller Natur,
• bei vollständiger Stimmlippenbeweglichkeit,
• und diagnostisch klar abgrenzbar (z. B. bei Konversionsstörungen).

🔍 Was gefährlich ist: Wenn echte neurologische Symptome psychologisiert werden, werden Diagnosen verschleppt – z. B. bei Tumoren oder neurologischen Erkrankungen. Und Patient:innen werden verunsichert oder stigmatisiert.

📢 Deshalb braucht es klare Differenzierung:
• Eine gelähmte Stimmlippe ist keine seelische Reaktion.
• Eine Dystonie ist kein „unverarbeitetes Trauma“.
• Und funktionelle Störungen sind nicht einfach „eingebildet“.

Als Fachpersonen tragen wir Verantwortung für präzise Diagnostik und respektvolle Kommunikation.

Stimmlippenlähmungen sind nicht psychogen. Und es ist höchste Zeit, dass wir das klarstellen.

🎙 Neue Folge im Stimmkontor Podcast!Diesmal zu Gast: Evemarie Haupt – eine der prägenden Persönlichkeiten der Stimmthera...
07/07/2025

🎙 Neue Folge im Stimmkontor Podcast!
Diesmal zu Gast: Evemarie Haupt – eine der prägenden Persönlichkeiten der Stimmtherapie im deutschsprachigen Raum.

Geboren 1931 in Leipzig, studierte sie Gesang, arbeitete viele Jahre in eigener Praxis als Logopädin und entwickelte die Integrative Stimmtherapie und Stimmpädagogik (ISTP). Als Dozentin und Referentin war sie an zahlreichen Hochschulen und Kongressen tätig – ihre Stimme hat Generationen von Therapeutinnen und Pädagoginnen begleitet.
In dieser Folge geht es nicht um Techniken oder Diagnostik – sondern ums Zuhören.
Ein Gespräch über Haltungen, über das Lehren, über Wandel. Und darüber, was Stimme eigentlich meint.

🔎 Wer sich für Stimme, Entwicklung und Geschichte der Stimmarbeit interessiert, wird hier eine besondere Perspektive erleben.

🎧 Jetzt reinhören – überall, wo es Podcasts gibt.

Was bedeutet eigentlich Resonanz? Wie funktioniert Schmerzverarbeitung? Was ist Placebo – und warum ist das wichtig in d...
24/06/2025

Was bedeutet eigentlich Resonanz? Wie funktioniert Schmerzverarbeitung? Was ist Placebo – und warum ist das wichtig in der Stimme oder beim Schlucken?
In diesem Format bekommst du fundiertes Fachwissen zu Themen wie Stimme, Atmung, Schlucken, Lernen, Körperarbeit und Wahrnehmung – klar erklärt, ohne Fachjargon, in nur 30 Minuten.

Ob du in der Stimm- oder Schlucktherapie, in der Pflege, in der Ergotherapie, in der Chorleitung, als pädagogische Fachkraft, Sänger*in oder in der Körperarbeit tätig bist:
„Klartext Wissen“ gibt dir konkrete, anschauliche Erklärungen für Begriffe und Zusammenhänge, die im Alltag immer wieder auftauchen – von Stimmsitz, Resonanz, Atemmechanik über Fatigue-Symptomatik bis hin zu neurologischen Grundlagen wie Nozizeption, Neuroplastizität oder vegetativer Regulation.

🔹 Kompakt – in 30 Minuten
🔹 Verständlich – ohne Floskeln
🔹 Praxisnah – für die direkte Anwendung
🔹 Offen – für alle, die mit Menschen arbeiten, sprechen, singen, begleiten

Du bekommst nicht nur Input, sondern auch Reels und kleine Impulse für die Weitergabe an dein Team oder deine Klient*innen.

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Montag 10:00 - 20:00
Dienstag 08:00 - 20:00
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Freitag 08:00 - 18:00

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