15/12/2022
Als Exilroman wird die Literatur von AutorInnen bezeichnet, die aus politischen oder religiösen Gründen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. In ihren Werken verarbeiten sie die Exilsituation und wollen vor allem über das Dritte Reich und den Nationalsozialismus aufklären.
Zwei dieser Exilromane möchten wir euch heute an ❤️ legen:
Paris, 1933: Journalist Peter ist entsetzt als ihm seine Freundin Ulla erzählt, dass die SA seine Wohnung durchsucht hat. Dem Paar ist sofort klar, dass Peter Deutschland so schnell wie möglich verlassen muss. Während er ins Exil nach Paris geht, schlägt sich Bibliothekarin Ulla in ihrer Heimat allein durch. Als sie ihrem Freund dann doch in die französische Metropole folgt, muss sie erkennen, dass er inzwischen ein Verhältnis mit der geheimnisvollen Russin Borja angefangen hat und ihre Liebe zerbrochen ist. Anstatt zu resignieren, stellt sich Ulla den Widrigkeiten der Fremde.
New York, 1943/44: Die junge Tschechin Anna lebt bereits seit einigen Jahren im New Yorker Exil. Die Stadt am East River mit der eindrucksvollen Skyline zeigt Anna all ihre Gesichter, mutet ihr viel zu, nicht zuletzt in dem für sie unbefriedigenden Job. Doch zunehmend fasst die junge Frau Fuß, findet Freunde und verliebt sich in den Arzt Tom, heiratet ihn.
Durch Zufall trifft Anna den Geigenvirtuosen Jürgen Niederode wieder, der ihr einst bei der Flucht aus Deutschland half, mit dem sie eine Liaison hatte und der nun auf Konzertreise ist. Erneut verfällt sie dem Charme des Musikers. Unterdessen wird Annas Mann Tom zur Army eingezogen, der D-Day steht vor der Tür. Für wen wird Anna sich entscheiden?
Die berührenden Exilromane von Luise Straus-Ernst und Adrienne Thomas sind ein beispielloses Stück Erinnerungsliteratur über Verlust und Neuanfang, Mut und Tapferkeit, Liebe und Verrat, über Aufrichtigkeit und echte Freundschaft.