22/12/2025
Für die eigentliche Spende musste Moritz sich mehrere Tage lang ein Medikament spritzen, das die Stammzellen aus dem Knochenmark in den Blutkreislauf mobilisiert. „Die Spritzen waren auszuhalten – ich wusste ja, wofür ich es mache“, erzählte er später.
Am Tag der Spende wurde bei ihm eine periphere Stammzellentnahme durchgeführt, ein Verfahren, das einer längeren Blutspende ähnelt. Über zwei Zugänge wird das Blut zirkuliert, gefiltert und die benötigten Stammzellen werden herausgeholt. Etwa vier Stunden lag Moritz angeschlossen an die Maschine – unterstützt von einem erfahrenen medizinischen Team.
Nach der Entnahme konnte er die Klinik noch am selben Tag wieder verlassen. Neben leichten grippeähnlichen Beschwerden, wie sie bei dieser Methode auftreten können, ging es ihm schnell wieder gut: „Ich würde es jederzeit wieder tun!“
Besonders bewegt hat Moritz der Moment, in dem er erfuhr, dass seine Stammzellen tatsächlich für eine transplantationsbedürftige Person bestimmt sind. „Das ist ein unglaubliches Gefühl“, sagt er. „Man weiß, dass irgendwo ein Mensch auf die Chance wartet, weiterleben zu können – und plötzlich kann man genau diese Chance schenken.“
Seine Entscheidung zeigt, wofür die große Registrierungsaktion stand: Für Mut, Solidarität und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Schon damals hatte die Schulgemeinschaft mit großzügiger Unterstützung der Elternschaft und zahlreicher Bad Wildunger Geschäftsleute gemeinsam gehandelt – informiert, organisiert und 85 potenzielle Spenderinnen und Spender gewonnen sowie 3650 Euro für die DKMS gesammelt.
„Dass nun ein ehemaliger Teilnehmer tatsächlich zum Lebensretter wurde, machte diese Initiative greifbar und zeigt, wie viel Kraft in solchen Schulprojekten steckt“, schrieb die Schulverwaltung
Moritz hoffe, dass seine Geschichte andere ermutigt, den Schritt der Registrierung zu gehen: „Wenn man helfen kann, sollte man es tun. Vielleicht ist es für einen selbst nur ein Tag im Leben. Für jemanden anderen ist es das ganze Leben.“