27/08/2025
Das irakische Ministerium für Migration und Binnenvertriebene hat am 20. August einen neuen Beschluss gefasst. Personen, die noch in Geflüchtetencamps leben, werden künftig nicht mehr als Vertriebene anerkannt. Stattdessen sollen sie rechtlich als Einwohner der Regionen gelten, in denen sich die Camps befinden. Dieses Bedeutet die Erschwerung der Rückkehr der Êzîden in ihre Heimatregion Şengal und läuft auf die Gefahr aus, sich verteilt in Südkurdistan und im Irak anzusiedeln.
Dieser Beschluss sorgt in der êzîdischen Gemeinschaft für große Unruhe.
Die Autonome Selbstverwaltung von Şengal (MXDŞ) verurteilte die Entscheidung als politisch motiviert und kündigte an, sie nicht zu akzeptieren.
Im Camp Çem Mişko bei Zaxo kam es zu Protesten. Hunderte Êzîden forderten das Ministerium sowie internationale Menschenrechtsorganisationen auf, die Entscheidung zurückzunehmen.
Laut offiziellen Angaben leben über 4.300 Familien – rund 21.000 Menschen – allein im Camp Çem Mişko. Viele von ihnen befürchten, dass dieser Beschluss die Rückkehr nach Şengal erschwert und die Zukunft der Gemeinschaft gefährdet.