14/10/2025
Die Herbstreform – ein Witz in Ministergröße
Man muss sich das mal vorstellen: Wochenlang wird über das Bürgergeld gestritten, als hinge das Schicksal der Nation davon ab, ob jemand 563 oder 561 Euro bekommt. Talkshows, Schlagzeilen, Empörung – ein ganzes Land in Aufruhr über Kleingeld, während draußen die Welt in Milliarden und Billionen denkt. Jetzt kommt die große Reform, und das Ergebnis? Eine Einsparung von knapp einer Milliarde. Eine. Milliarde. In einem Land, das jeden Tag doppelt so viel in ineffiziente Bürokratie, Beraterhonorare und politische Eigenwerbung verbrennt.
Man verkauft uns das als „Haushaltsdisziplin“ – dabei ist es einfach nur kleinkarierter Aktionismus. Ein Minister, der stolz verkündet, man habe „Verantwortung übernommen“, klingt heute wie ein Metzger, der das Schwein fürsorglich streichelt, bevor er’s schlachtet. Während die Welt um Billionen ringt – für Energie, Verteidigung, Infrastruktur – wird in Berlin gefeilscht, ob man einem Hartz-IV-Nachfolger die Butter vom Brot nehmen darf.
Es ist das perfekte Symbol für diese Regierung: laut in Nebensächlichkeiten, taub in allem, was zählt. Statt Wirtschaft, Forschung, Energie oder Digitalisierung wird das Land mit Pseudomoral und Sozialakrobatik bespaßt. Die Herbstreform ist kein Sparpaket, sie ist ein Armutszeugnis – für eine Politik, die den Taschenrechner über das Denken gestellt hat.
Ich hätte gern weniger Reformen, dafür einmal Realitätssinn. Aber den hat man offenbar gleich mit eingespart.