Neckarstadt-Blog

Neckarstadt-Blog Der Neckarstadt-Blog besteht seit Dezember 2012. Seine Geschichte: siehe www.tinyurl.com/5fz28mdm

Keine Insel mit zwei BergenKindernotinseln nehmen auf der Schönau eine alte Idee wieder aufSchönau. „Da ist Holland in N...
18/08/2025

Keine Insel mit zwei Bergen
Kindernotinseln nehmen auf der Schönau eine alte Idee wieder auf

Schönau. „Da ist Holland in Not“, sagt man, wenn jemand in die Bredouille geraten ist. Manchmal auch dann, wenn ein Ausnahmezustand eingetreten ist oder große Gefahr herrscht. Die Redensart ist so geläufig, dass sie gelegentlich auch mit Augenzwinkern verwendet wird, wenn es sich bloß um eine Unannehmlichkeit handelt. Wenn dagegen ein Kind in Not gerät, gibt es kein Augenzwinkern. Jeder erinnert sich daran, dass er als Kind mal von einer Horde Größerer verfolgt und gehänselt wurde. Oder dass sogar Schläge drohten. „Das sag ich meinem großen Bruder“, hat mancher dann zu den Grobianen gesagt, aber schließlich kann auch ein großer Bruder nicht dauernd auf einen aufpassen. Und mal ehrlich: Wer wollte das schon?

Die berühmte Insel mit zwei Bergen kennt keine Not, sondern Tunnels und Geleise, Eisenbahnverkehr, schönen Strand, das Fotoatelier und den Laden von Frau Waas. Für die Kindernotinseln stand Lummerland nicht Pate, aber der Leser warte ab, denn wer weiß, wer weiß ... Als mögliche Kindernotinseln werden üblicherweise Geschäfte, Läden und ähnliche Orte gewonnen, auf der Schönau ist schon lange auch das Jugendhaus an der Straßenbahnendhaltestelle eine Notinsel; hier wurde das Projekt schon einmal vor vielen Jahren ins Leben gerufen (2018). Leiterin Nadine Schantz freut sich über die Neubelebung der Idee: „Das ist natürlich super.“

Jetzige Projektverantwortliche sind Christian Endres vom Quartierbüro Schönau und Sophie Glaser von Sicherheit in Mannheim (SiMA e.V.). Natürlich ist die Sache dort in guten Händen, denn hier sitzen Leute, die organisieren können, gut vernetzt sind und – gar nicht unwichtig – wissen, wo man Fördergelder beantragen kann. Wer aber zum Beispiel das Quartierbüro kennt, der weiß, dass von hier aus Kindern und Jugendlichen nicht einfach was vor die Nase organisiert wird. Im Sinne von: Das haben wir für euch gemacht, nun spielt mal schön! Endres: „Wir haben unser Ohr im Stadtteil und hören genau, wenn Wünsche und Bedürfnisse geäußert werden. Wenn wir dann etwas angehen, entlassen wir jedoch selbst die Kinder nicht aus ihrer Verantwortung, auch selbst die Ärmel hochzukrempeln.“

Unter Anleitung der Erwachsenen, die als Zuhörer, Ermutiger und Unterstützer wirkten, gingen Schönauer Kinder einen weiten Weg, um für ihre Interessen etwas zu bewegen. Seit Januar 2024 gab es eine Vielzahl von Unternehmungen, bei denen die Kinder die eigentlichen Akteure waren: ein Ferienprogramm in Kooperation mit der Polizei, das Projekt „Mein Stadtteil. Meine Heimat“ an der Schönauschule (von der GBG mit einem Förderpreis bedacht), Beteiligung von Jugendlichen bei der Stadtteilkonferenz, Kinder- und Jugendversammlung von 68Deins (Kinderbüro von Stadt und Stadtjugendring) im Jugendhaus. Im November berichteten einige Kinder selbstbewusst im Bezirksbeirat den Kommunalpolitikern und Bürgern über ihr Vorhaben und ernteten großes Lob.

Nach dieser Vorarbeit ging es aber 2025 erst so richtig los. Bei Rundgängen im Stil einer Stadtteil-Rallye überlegten Grundschulkinder, entdeckten und wiesen aus, wo sie Problemorte sehen. So entstand ein Notinsel-Ideenplan. In Schulen, im Jugendhaus und beim Tag des Zusammenlebens wurde der Plan ausgestellt. Jedes Kind des Stadtteils – auch die, die bei den Rallyes nicht dabei sein konnten – bekam so Gelegenheit, auch seine Empfindungen und Ansichten mit einzubringen.

Um der Sache ordentlich Dreh zu geben, teilten sich die Projektpartner die Aufgaben. SiMA übernahm den Kontakt zur Kinderschutzstiftung „Hänsel und Gretel“ und zum Notinsel e.V., der Grundschulförderverein stellte den Antrag auf finanzielle Förderung, das Quartierbüro koordinierte und begleitete die Aktionen im Stadtteil. Weitere Kooperationspartner sind das Jugendhaus, das Gesundheitscafé, die Schönauschule mit dem Kinderparlament und der Stadtgestalter-AG sowie die Hans-Christin-Andersen-Schule mit der Stadtteilforscher-AG. Die Rektorinnen der beiden Grundschulen Esther Steitz (Andersenschule) und Isabelle Schmitt (Schönauschule) betonten, dass die Erneuerung der Kindernotinsel-Idee von den Kindern ausging. Bei der Durchführung des Projektes erlebten die Schwächsten der Gesellschaft, dass sie mit Engagement etwas erreichen können. Außerdem wünschten sich die beiden Schulen ohnehin, miteinander vernetzt zu sein.

Ab Ende Juni suchten die beteiligten Kinder die Orte auf, die sie als Kindernotinseln gewinnen wollten. Wenn diese Werbephase vorbei ist, werden im Herbst Notinsel-Pläne gedruckt und an die Schönauer Schulen verteilt. Dabei ist dann vielleicht auch ein Fotoatelier. Vermutlich gibt es auf der Schönau zwar keine Frau Waas, aber sicher andere Läden, die mit der freundlichen Inhaberin auf Lummerland vergleichbar sind. Eine heile Welt wird die Schönau wohl nicht werden, aber gute Wünsche pflegen darf man ja wohl. Wer in der nächsten Zeit von zwei Bergen auf der Schönau träumt, melde sich jedenfalls bitte in der Redaktion. Wir werden berichten. JP


Fotos (6):
Rund ein Jahr Engagement im Stadtteil lag hinter den Kindern. Im Frühsommer wurden die ersten Kooperateure gewonnen (erste neue Kindernotinsel: GBG). Bald wird ein Stadtteilplan vorliegen mit allen Kindernotinseln der Schönau. alle Fotos: Paesler

Aus der Reihe: Menschen im Mannheimer NordenWie ein Mensch sein kannEs geschieht beim 70. Jubiläum des Abenteuerspielpla...
13/07/2025

Aus der Reihe: Menschen im Mannheimer Norden

Wie ein Mensch sein kann

Es geschieht beim 70. Jubiläum des Abenteuerspielplatzes Erlenhof. Protagonist: ein Kind von vielleicht drei Jahren. Sein Auftritt erinnert mich hinterher an einen arrivierten Künstler, der auf der Bühne ähnliches tat.

Gerade ist eine der Tanzgruppen des Jugendhauses aufgetreten, aus den Lautsprechern rieselt noch Musik. Die Bühne ist leer, aber die Kleine betritt die Tanzfläche. Sie hat beobachtet, dass die großen Mädchen dort getanzt haben. Nun scheinen die Klänge in sie hineinzuschlüpfen und sie in Schwingungen zu versetzen.

Der Kopf ruckt im Rhythmus der Musik. Die Arme sind ausgebreitet – die intuitive und immer wirksame Bewegung jedes Tänzers, seiner Bewegung mehr Raum und erhöhte Aufmerksamkeit zu verschaffen. Die Hände bewegen sich, als wären sie eigenständige Lebewesen, sie heben und senken die Luft, die sie umgibt. Die Handflächen öffnen und schließen sich, der letzte verbliebene Finger zeigt – ja, wohin? In einer zarten Zufälligkeit und gleichzeitig energischen Gestik verweist er auf etwas Unsichtbares.

Die Schritte der Tänzerin sind sicher. Dabei gar nicht raumgreifend, das braucht sie nicht. Sie erzielt Wirkung durch Minimalistik, der gesamte Körper folgt und wirkt ebenso graziös wie ihr Zeigefinger. Beeindruckend ist das Repertoire an Bewegungen, das die Kleine draufhat. Wie kann ein so kleiner Mensch schon so was können? Auch andere neben mir werden aufmerksam auf die selbstvergessene kleine Künstlerin.

Der Normalfall bei Auftritten ist: Selbst wenn der Künstler unter seinem bürgerlichen Namen firmiert, ist er auf der Bühne nicht der Mitbürger und -mensch, sondern die exklusive Person. Neulich aber habe ich schon einmal die große Ausnahme erlebt, dass ein Künstler auf der Bühne ganz er selbst ist. Es war Helge Schneider im Rosengarten. Was mancher Kritiker als Schneiders „Blödeleien“ abtut, zeugt eher von der Schublade im Kopf des so Redenden. Ich habe auch in den improvisierten Passagen einen Künstler erlebt. Er folgte seinen Eingebungen, auf der Bühne, spontan. Helge Schneider war ganz bei sich. Zuvor hatte ich nie erlebt, dass ein Künstler in dieser Weise arbeitet. Es war schön. Es berührte mich.

Er war ganz bei sich, ganz er selbst ­– wie das Kind. Ach, du kleine Tänzerin! Du hast mir gezeigt, wie man Mensch sein kann. Johannes Paesler

Foto: Symbolbild, Paesler

„Die Neckarstadt braucht diesen Platz“ 70 Jahre Abenteuerspielplatz Erlenhof. Eine bemerkenswert hintergründige Jubiläum...
08/07/2025

„Die Neckarstadt braucht diesen Platz“
70 Jahre Abenteuerspielplatz Erlenhof. Eine bemerkenswert hintergründige Jubiläumsfeier

Man läuft bergauf und bergab durch einen kleinen Wald. Der Pfad ist schmal; Baumzweige und Bodenbewuchs streifen Arme und Beine von den Seiten. Die Rede ist vom Abenteuerspielplatz Erlenhof. Wer weiß schon, dass in der dicht besiedelten Neckarstadt West ein Stück Natur existiert, in dem Stadtkinder spielen und sich ausprobieren können? Man hört Vogelgesang aus allen Richtungen, hier scheint eine ganze Kolonie Grasmücken zu leben.

Die Geschichte des Abenteuerspielplatzes ist eine Abfolge von Aktionen besonderer Menschen und ihrer außergewöhnlichen Leistungen, angefangen beim jungen Werklehrer Fritz Häfelinger, der in der Nachkriegszeit im Jugendhaus arbeitete und damals den Abenteuerspielplatz erfand. Dr. Heinz Fuchs, seit den Fünfzigern Direktor der Kunsthalle, mit dem Häfelinger kooperierte, erzählte später, auf seinen Auslandsreisen immer wieder auf das einzigartige Projekt im Erlenhof angesprochen worden zu sein.

Das Modewort „innovativ“ ist längst zu abgegriffen und wird dem nicht gerecht, was auf diesem Gelände geleistet wurde und wird. Wie der Abenteuerspielplatz aus dem Nichts entstand, lediglich durch die Vorstellungs- und Willenskraft eines Pädagogen, haben andere nach ihm unermüdlich daran gearbeitet, die Einrichtung Jugendhaus und Abenteuerspielplatz gemeinsam und in Gänze zu erhalten. 1996 wurde bekannt, dass der Platz, einst pädagogisches Vorzeigeprojekt der Stadt, schon lange brach lag. Fritz Häfelinger hatte seinen Enkeln zeigen wollen, was er in seiner Jugend aufgebaut hatte. Der Besuch in Mannheim endete enttäuschend. Anita Altmann, 1988 bis 2023 Leiterin des Jugendhauses samt Abenteuerspielplatz, ließ jetzt beim Jubiläumsfest aufscheinen, welche Bemühungen es brauchte, von politischer Seite die erforderliche Unterstützung zu erhalten, um ihn in den Neunzigern zu neuem Leben zu erwecken.

Personalstellen für pädagogische Einrichtungen von der Stadt bewilligt zu bekommen, kam zu manchen Zeiten der Quadratur des Kreises gleich. Dem begegneten die Erlenhöfer mit gleich zwei Fördervereinen, einem fürs Jugendhaus, einem für den Abenteuerspielplatz, die bis heute bestehen. Hier kommt eine weitere Person ins Spiel: die langjährige Bezirksbeirätin Helga Stern, die sich vehement um Unterstützer und Sponsoren für Jugendhaus und Abenteuerspielplatz bemühte ‒ mit bemerkenswerten Erfolgen. Die Fördervereine setzen sich heute dafür ein, den Vorplatz des Jugendhauses nach der im Oktober 2022 verstorbenen Stadteilaktivistin zu benennen.

Anita Altmann, bis heute Leiterin des Fördervereins Jugendhaus, bat spontan zwei Handvoll Menschen auf die Bühne, die beispielhaft für die Geschichte des Abenteuerspielplatzes stehen. Sie gehören der Generation an, die Altmann als junge Menschen betreute. Deren Eltern hatten seinerzeit die Fördervereine gegründet und Kommunalpolitiker bis hin zum Oberbürgermeister bearbeitet, waren sie vehement um Hilfe angegangen. Da wurden dicke Bretter gebohrt, und, wie Altmann uns im Gespräch erzählte, flogen auch mal die Fetzen; nicht jeder Kommunalpolitiker ertrug, wie heftig die Eltern der im Erlenhof betreuten Kinder forderten, die Arbeit müsse vorangehen. Diese damaligen Jugendlichen, die längst selbst Kinder, zum Teil sogar Enkel haben, tragen heute in der Einrichtung und in den beiden Fördervereinen die Arbeit ehrenamtlich in großen Umfang mit. Altmann: „Man sieht, die Neckarstadt braucht diesen Platz!“ Das ist ein Generationenvertrag besonderer Art, der durch ihre Generation von Hauptamtlichen im Erlenhof für eine Nachhaltigkeit sorgte, die ihresgleichen sucht.

Das Jubiläumsfest selbst war unspektakulär. Jugendhausleiter Nawid Heusel begrüßte die Gekommenen. Es gab zwei Ehrengäste, die ein Grußwort beitrugen. Bildungsbürgermeister Dirk Grunert hob in seinem hervor: „Dass dieser Platz bis heute besteht – trotz mancher Herausforderungen in den vergangenen sieben Jahrzehnten – ist alles andere als selbstverständlich.“ Grunert dankte den ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern und allen ehrenamtlichen Unterstützern. Das Mannheimer musikalische Urgestein und Bloomaul Joachim Schäfer, von Anbeginn eng mit dem Jugendhaus verbunden, steuerte ein herzliches musikalisches Grußwort bei. Seitens Stadt- oder Bezirksbeiräten jedoch war trotz des großen Jubiläums einer wichtigen Einrichtung im größten Stadtteil Mannheims niemand anwesend. Dieser Umstand ist bemerkenswert.

Es gab viele Angebote für die Jugendlichen, die an dem Tag das Gelände besuchten. Besondere Erlebnisstationen hatten es in sich und entwickelten mächtig Attraktivität. Der Baumwipfelpfad erfreute sich großer Beliebtheit: Eine Slackline in großer Höhe zwischen zwei Baumstämmen konnte unter Absicherung von unten beschritten werden. Genauso abenteuerlich war die Abseilaktion des Alpenvereins, Sektion Mannheim, die an der Brücke über dem ehemaligen See zu Staus der Wartenden führte. Das Technoseum als Kooperationspartner bot eine Druckstation, die handwerkliche Bastelstation leitete zur Herstellung einer Gliederpuppe aus Holz an, wo Jungs und Mädchen gleichermaßen mit Säge und Bohrmaschine versiert umgingen. Eigens hergestellte Boote wurden an einer anderen Station von den jungen Gästen auf einem kleinen See auf große Reise geschickt.

Die gesamte Jubiläumsveranstaltung fand im entspannten Erlenhof-Style statt. Ferner traten die Tanzgruppen High5, Waackitas und Ranger Nation auf, alle trainiert von Lisa Bachanowicz. Die Band Cocojones von Claude Ellinger (ehemals Abt. Jugendförderung Mannheim ‒ auch dies alte, gewachsene Beziehungen) unterhielt mit lässigem Swing. Thomas Hirschner, Mitarbeiter seit Jahrzehnten in Haus und Gelände und stellvertretender Leiter, zog im Hintergrund die Fäden. Das Bühnenprogramm wurde von Ümit Dugan geleitet.

Vieles wird im Erlenhof nicht vergessen. Anita Altmann, seit zwei Jahren im Ruhestand, wurde beim Fest dauernd von allen Seiten angesprochen und war im ständigen Austausch mit Erlenhöfern. Die sind eine Community, in der jeder anpackt, wo es nötig ist. Altmann schwelgte in Erinnerungen: „Die dort kam mit 8 Jahren ins Jugendhaus, heute ist sie 53.“ Oder: „Der ist jetzt Opa. Ich kannte ihn noch als frechen Jungen.“ Über Generationen hinweg wurde hier etwas aufgebaut, das weitere Förderung verdient. Stadtverwaltung und Politik werden spätestens in wenigen Jahren erneut gefragt sein, etwas Gewachsenes, Bewährtes weiterzuführen: Stellvertretender Leiter Thomas Hirschner, selbst Erlenhof-Urgestein, geht in absehbarer Zeit in den Ruhestand. Derzeit betreut er den Abenteuerspielplatz. Wenn er den Hut nimmt, muss die Entscheidung gefällt werden, dass es auch personell dort weitergeht. Sonst ... JP

Foto 1: Ein Baumwipfelpfad für Abenteurer.
Foto 2: Gliederpuppen, aus Ästen selbst gewerkelt.
Foto 3: Um sich von der Brücke abseilen zu lassen, brauchte man Mut.
Foto 4: Die hauseigenen Tanzgruppen durften beim Jubiläumsfest nicht fehlen.
alle Fotos: Paesler

WechselkrötenFriesenheimer Insel. Wenn es um Kröten in Mannheim geht, sind die Erdkröten die bekannteste Art, weil sie d...
01/07/2025

Wechselkröten

Friesenheimer Insel. Wenn es um Kröten in Mannheim geht, sind die Erdkröten die bekannteste Art, weil sie durch ihre Krötenwanderung zum Karlsternweiher jedes Frühjahr die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es gibt aber auch Wasserkröten und die hübschen Wechselkröten. Letztere fallen durch ihre besonders schmucke Zeichnung auf, die bei Weibchen ausgeprägter ist, bei Männchen dagegen etwas verwaschener wirkt.

Wechselkröten kann man in der Nähe von Gewässern durch ihren trällernden Ruf ausmachen, von Wasserkröten hört man bloß das übliche Gequake, das durch Bewohner des heimischen Gartenteichs manchmal die Nachbarn auf die Palme bringt.

Wechselkröten sind ab etwa Mai am Altrhein auf der Friesenheimer Insel zu beobachten. Wer sich für die Tiere interessiert, sollte im nächsten Jahr beim Tag der Artenvielfalt nach einer Führung durch Naturschützer Ausschau halten. Wechselkröten erkennt man außer an der auffälligen Zeichnung auch an ihrem Kehlsack, den sie ausstülpen und dabei ihren Ruf nach Weibchen ausstoßen. JP

zum Foto:
Wechselkröten sind eine besonders hübsche Amphibienart und auch in Mannheim zu beobachten. Foto: Paesler

Alles braucht Dach und Fach Richard Brox lädt zum Mittagessen ein und wünscht sich dafür eine durchmischte Tischgemeinsc...
27/06/2025

Alles braucht Dach und Fach
Richard Brox lädt zum Mittagessen ein und wünscht sich dafür eine durchmischte Tischgemeinschaft

Neckarstadt West. Richard Brox war über 30 Jahre lang obdachlos, hat Armut, Ausgrenzung und ein Leben ohne festen Wohnsitz am eigenen Leib erlebt. Seit 2020 hat er ein festes Zuhause in Köln und setzt sich seither aktiv für wohnungslose Menschen ein. Die Diakoniekirche Luther ist seit Langem eine wichtige Anlaufstelle für Menschen, die von Armut, Einsamkeit und Wohnungslosigkeit betroffen sind. Nun lädt er dort zu einem gemeinsamen Essen ein, das er spendet.

Am Dienstag, den 8. Juli ab 11.15 Uhr gibt es dort also einen großen Mittagstisch. Zielgruppe sind Menschen ohne Wohnung und mit wenig Geld. Bewusst lädt Brox aber jedermann ein, denn er wünscht sich Durchmischung der Gäste und eine Begegnung unterschiedlicher Lebensschicksale.

„Mit meinen Spendenaktionen möchte ich nicht nur unmittelbar helfen, sondern auch ein Zeichen setzen: Vielleicht findet sich der eine oder andere Nachahmer, der sich ebenfalls zu mildtätigem Engagement inspirieren lässt – oder Menschen, die meine zukünftigen Aktionen unterstützen möchten.“

Bekannt geworden ist Richard Brox durch sein Buch „Kein Dach über dem Leben“. „Obdachlosigkeit darf kein Schicksal bleiben“, sagt er. „Dafür setze ich als Sohn Mannheims Maßstäbe, wie die Armut und Obdachlosigkeit dauerhaft zu überwinden ist. Mit Nächstenliebe!“ red/jp

BU:
Das Foto zeigt die Diakoniekirche Luther von der nahen Neckarwiese aus. Foto: Paesler

Wenn der Asphalt Falten schlägt Hinreißendes Sommerabend-Rockkonzert vergangenen Samstag auf dem Neumarkt mit drei sehr ...
17/06/2025

Wenn der Asphalt Falten schlägt
Hinreißendes Sommerabend-Rockkonzert vergangenen Samstag auf dem Neumarkt mit drei sehr speziellen Bands

Neckarstadt. Noch nicht lange ist es in Mannheim sommerlich warm. Also, richtig warm. Heute bin ich auf dem Neumarkt im Herzen der Neckarstadt West. Ein Konzert besonderer Art steht an, und das Wetter ist prächtig. Am Tag hatten wir um die dreißig Grad, jetzt zeigt das Thermometer rund fünf Grad darunter.

Manchmal im Sommer, wenn es brüllend heiß ist und an den Ampeln die Schwerlaster bremsen müssen, schlägt dort der Asphalt Falten. Heute ist die fünfzehnköpfige Band Faltenrock wie so ein LKW, ein Last-Kraft-Wagen: Bei der Musik der rund 60- bis 80-jährigen Senioren ist mächtig viel Kraft im Spiel. Und Lasten? Wir, die über 80 Zuhörer vor dem Bürgerhaus Neckarstadt, erleben einen lauen Sommerabend, an dem alle unsere Lasten weggekarrt werden, unsere Sorgen verschwinden. Unter den Zuhörern sind selbst viele Senioren, aber nicht nur. Es ist ein Abend voller Zauber mit Musik bis zurück in die Sechziger, sehr authentisch vorgetragen. Wir schweben.

Die Idee fürs Konzert haben Bürgerhaus und Faltenrock gemeinsam ausbaldowert, es hingen Plakate im Stadtteil und informierten: „3 Bands, 1 Abend, 100% Rock“. Für das tolle Wetter am Abend ist der Himmel verantwortlich. Nach Faltenrock spielen noch Half of Ten und Beyond 13 – ebenfalls zwei Seniorenbands. Bürgerhausleiterin Anette Kühlwein beobachtet backstage die Szenerie und ist stets ansprechbar, Hausmeisterin Sandra di Paolo sorgt dafür, dass organisatorisch alles klappt. Letztere ist auch die entscheidende Person, wenn Faltenrock jede Woche im Bürgerhaus probt.

Wolfgang Taubert von Faltenrock ist die ganze Zeit präsent. Er ist auch Mitglied der Gruppe Half of Ten und bedient hier das Stage Piano. Den Abend über ist er in ständigem Austausch mit Kühlwein und di Paolo und der Mann, der die Sache auf der Bühne technisch auf soliden Beinen stehen lässt. Die Küche des Bürgerhauses liefert vor allem kühle Getränke, aber auch kleine Speisen, damit kein knurrender Magen das Konzert stört.

Ich blicke in die Gesichter der Menschen um mich her. Teilweise singen die Besucher mit, einige hält es nicht mehr auf dem Stuhl. Sie lassen sich mitreißen, den Klängen mit Bewegung zu folgen, einmal sogar zu einem Tänzchen zu zweit, sehr „adagio“ oder gar „andante“. Eine Besucherin tanzt nicht nur, sondern pustet dabei noch Seifenblasen in die Luft. Passanten bleiben stehen. Wenn Stoff flattert, muss Wind wehen. Wenn die Seele weht und sich in Falten legt, ist noch viel, viel mehr in Bewegung. Der Abend ist ein Traum. JP

Info:
Bürgerhaus Neckarstadt, www.buergerhaus-neckarstadt.de
Faltenrock, Faltenrock Band & Friends Mannheim
Half of Ten und Beyond 13 sind Bands der Mannheimer Rakete, www.mannheimer-rakete.de/%C3%BCberuns

Fotos 1-5 allgemein
Fotos 6-10 Faltenrock
Fotos 11-15 Half of Ten
Fotos 16-20 Beyond 13
alle Fotos: Paesler

Alte BrauereiJürgen Herrmann von der Alten Brauerei in der Röntgenstraße verschickte wie bei jedem Jahresende seine Grüß...
27/12/2024

Alte Brauerei

Jürgen Herrmann von der Alten Brauerei in der Röntgenstraße verschickte wie bei jedem Jahresende seine Grüße per Mail-Newsletter. Nachdem die Gebäude nun fertig saniert sind, weist er darauf hin, dass auch die Website überarbeitet ist. Man erfährt dort ein interessantes Stück Industriegeschichte aus dem Osten der Neckarstadt. Wer die ruhigeren Tage rund um den Jahreswechsel nutzen will, kann hier mal geruhsam stöbern: www.Brauerei162.de.

Freundlicherweise stellte er auch zwei historische Schilder aus den Zeiten der früheren Gebäudenutzung zur Verfügung ‒ erst als Badische Brauerei, später als Zigarettenfabrik Ophyr. red/JP / Fotos:red

Heute, am Freitag vorm dritten Advent, war Weihnachtsmarkt bei Annette Schrimpf Das ist wie das Blättern in einer spanne...
13/12/2024

Heute, am Freitag vorm dritten Advent, war Weihnachtsmarkt bei Annette Schrimpf

Das ist wie das Blättern in einer spannenden Geschichte: Auf jeder Seite gibt es neue Überraschungen. Es ist auch, als hielte man ein schön gebundenes Buch in Händen. Kaum jemand wie Annette versteht es, eine Schleife an ein Ding zu machen, sprich: etwas schön zu gestalten. Auf ihrem Weihnachtsmarkt zu stöbern ist wie das Buddeln in Sternenstaub ‒ man entdeckt ein schönes Teil nach dem anderen. Meist aus Papier, meist handgemacht, meist von Annette gemacht. Kein Wunder, sie ist Buchbindemeisterin.

Morgen, Samstag, 14. Dezember, ist Kapitel 2 des Weihnachtsmarktes. Waldhofstraße 8, 16.00 bis 20.00 Uhr. Kunsthandwerk, Papeterie und Kalligrafie im Laden, Panini, Waffeln, heißer Apfel und Glühwein in der Toreinfahrt. Und allüberall in jedweden Ritzen sieht man goldene Lichtlein blitzen ....

Wer mehr über die Buchbinderei erfahren will, bitte sehr: www.buchbinderei-schrimpf.de. Die gibt's auch noch nach Weihnachten, da kriegt man schöne Sachen aus Papier, und hier kann man noch Bücher binden lassen. Nach Meisterart.

Aber Weihnachtsmarkt ist morgen, am Samstag vorm dritten Advent.

Heute.
29/06/2024

Heute.

Neckarstadt. Vernissage am Samstag, 29. Juni von 18.00 bis 21.00 Uhr in der Reihe „Künstler aus unserer Region“: Arbeiten von Katharina Koch-Pejanovic unter dem Titel „Das Leben ist eine Wundertüte“.

Die ALTE BRAUEREI erhielt von Landesministerin Razavi eine Anerkennung für Baukultur in Baden-Württemberg Die Architekte...
29/06/2024

Die ALTE BRAUEREI erhielt von Landesministerin Razavi eine Anerkennung für Baukultur in Baden-Württemberg

Die Architekten von Schmucker und Partner freuten sich letzten Mittwoch mit Jürgen Hermann, Alte Brauerei Mannheim. Aus 235 eingereichten Projekten waren 27 ausgewählt und in neun Sparten verteilt worden. In jeder Sparte gab es einen Staatspreis und zwei Anerkennungen. Die ALTE BRAUEREI erhielt eine der beiden Anerkennungen in der Sparte Mischnutzung.

In der Bewerbungsphase wurde jedes der 27 Projekte vor Ort besucht und ein Video mit Interview dabei angefertigt. Für die ALTE BRAUEREI erläutert der Projektleiter von Schmucker und Partner Matthias Schönfeld:

www.baukultur-bw.de/initiativ/staatspreis-baukultur-bw-2024/anerkennungen/alte-brauerei-in-mannheim

Alte Brauerei Tag der Architektur heute, Samstag, 29. JuniDas Ensemble der Alten Brauerei, erbaut ca. 1880 für die Badis...
29/06/2024

Alte Brauerei Tag der Architektur heute, Samstag, 29. Juni

Das Ensemble der Alten Brauerei, erbaut ca. 1880 für die Badische Brauerei, stellt ein einmaliges und bedeutendes Industriedenkmal für die Stadt Mannheim dar. Der Gebäudekomplex besteht aus eigenständigen Gebäudeteilen und Nutzungen. Ehemaliges Mälzereigebäude, Sudhaus, Maschinenhaus, Brauhaus und das Direktorenvilla waren historisch zwar alle miteinander verbunden, aufgrund ihrer unterschiedlichen Gebäudehöhen und Gestaltung jedoch jeweils als eigenständige Baukörper zu identifizieren. Diese Eigenständigkeiten gingen durch die notdürftig reparierten Kriegsschäden sowie weitere Umbauten in den letzten Jahrzehnten verloren. Der Eigentümer entschied sich zu einer umfassenden Revitalisierung des Komplexes, ergänzend zu der bereits 2005 erfolgten Sanierung des Mälzereigebäudes. Die Instandsetzung der historischen Fassade aus Klinker- und Sandsteinen wurde behutsam in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde ausgeführt. Hauptaugenmerk wurde dabei auf eine authentische Rekonstruktion des Ursprungszustandes gelegt.

Was erwartet die Teilnehmenden? Ein spannender Blick hinter die Kulissen eines Objekts, das normalerweise nicht zugänglich ist. Das Architekturbüro Schmucker und Partner sowie die ehrenamtlich Aktiven der AKBW-Kammergruppe Mannheim erläutern jeweils die Anforderungen und Bedingungen sowie die dahinterstehende Entwurfsidee. Zudem gibt es ausreichend Gelegenheit zum Gespräch über objektbezogene Sanierungen, Um- und Anbauten, Energieeffizienz oder Aspekte des Denkmalschutzes, aber natürlich auch über alle anderen Fragen rund um Architektur und Baukultur.

Kostenlose Führung & Kurzvortrag durch Architekturbüro Schmucker und Partner. Treffpunkt Parkplatz Röntgenstraße 7. 13.30 Uhr und 15.00 Uhr - Anmeldung zu einer der Führungen unter [email protected]

Hinweis zur Anreise: Auf dem Grundstück stehen keine PKW-Parkplätze zur Verfügung. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Stadtbahnhaltestelle Bibienastraße mit Anbindung zu den Linien 2 und 7.

Der bundesweite Tag der Architektur findet bereits zum 27. Mal statt. Insgesamt beteiligen sich landesweit rund 30 Kammergruppen mit einem eigenen Angebot. Welche Objekte in den Stadt- und Landkreisen zu besichtigen sind, steht unter www.akbw.de/tag-der-architektur. red

-----------------------------------------------------

Foto 1: Die Alte Brauerei 2017 vor dem abschließenden Umbau.
Foto 2: 2021 während des Umbaues.
Foto 3: 2023 nach Abschluss des Umbaues.
alle Fotos: Paesler

Hochinteressanter Vortrag im Kaisergarten.
24/06/2024

Hochinteressanter Vortrag im Kaisergarten.

Neckarstadt. „Der gerade erschiene Bildungsbericht 2024 fällt, wie alle seine Vorgänger, ein scharfes Urteil über die Situation der Bildung in Deutschland“, bilanziert Mathias Greffrath. Mathias Greffrath ist seit Jahren als Mahner und kritisch analysierend, als Autor und gefragter Gesprächs...

Adresse

Mannheim

Öffnungszeiten

Montag 10:00 - 17:00
Dienstag 10:00 - 17:00
Mittwoch 10:00 - 17:00
Donnerstag 10:00 - 17:00
Freitag 10:00 - 17:00
Samstag 12:00 - 16:00

Telefon

+4962115408123

Webseite

Benachrichtigungen

Lassen Sie sich von uns eine E-Mail senden und seien Sie der erste der Neuigkeiten und Aktionen von Neckarstadt-Blog erfährt. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht für andere Zwecke verwendet und Sie können sich jederzeit abmelden.

Service Kontaktieren

Nachricht an Neckarstadt-Blog senden:

Teilen

Blog. Ganz einfach. Neckarstadt

Geplant und eingerichtet, um meinen Neckarstadt-Blog auf www.neckarstadt.tumblr.com via fb zu unterstützen. Danke für alle Likes!