31/10/2025
Heute im Sandwirt: Sozialdemokraten rufen den Klassenkampf aus
„[…] Aus Gründen der Wirklichkeitsblindheit und der Pflichtvergessenheit der Eliten seien einige Binsenweisheiten, ein paar einfache Zusammenhänge benannt, die zum Handwerkszeug für das Handeln von Eliten in Krisenzeiten eigentlich gehören. Krisen erfolgreich zu bewältigen, erfordert eine Analyse der Realität, denn jede Krise besitzt eine objektive Seite, die zu verstehen die Grundlage dafür bildet, die erforderlichen Veränderungen vorzunehmen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die Erkenntnis der Krise durch die Elite die Selbsterkenntnis der Elite bedeutet.
Verursacht hat die deutsche Krise der rotgrünschwarze Machtkomplex selbst, weil er zu einem Zeitpunkt, an dem die Welt sich neu orientiert und organisiert, in den deutschen Märchenwindradwald geflohen ist und dem Klimakomplex eine sagenhafte Umverteilung von den schmalen Geldbeuteln der Bürger auf die bald platzenden Konten der Windbarone, Banken und Hedgefonds, aber auch der Klima-NGOs ermöglichte. Nun wird auch noch die Kriegswirtschaft reich gemacht – von gepumptem Geld, für das nicht die Eliten, sondern die deutschen Steuerzahler haften. Wie war doch das Motto der Julimonarchie in Frankreich: Enrichissez-vous. Auf die Julimonarchie folgte der Staatsbonapartismus.
Die Brüssler und Berliner Aristokratie sieht in der Klima-Apokalyptik die Chance, ihre bürokratische Macht auf Kosten der Völker auszuweiten, und ähnelt darin immer mehr den römischen Patriziern am Ende des Römischen Kaiserreichs. In Deutschland bot sich den Westlinken im neuen Jahrtausend die Gelegenheit, doch noch den Sozialismus zu errichten über die sogenannte Transformation der Gesellschaft zur klimagerechten Gesellschaft, was nur ein anderer Begriff für Sozialismus ist.
Und das Schönste an dieser Transformation für die roten oder grünen Kommunisten ist, dass die CDU und die CSU nach Kräften helfen, diese Transformation voran zu treiben. Und wie jeder Sozialismus schickt auch dieser seine vier apokalyptischen Reiter voraus: Verarmung, Kollektivierung, Zensur und Inquisition. Der Klassenkampf schnurrt.
Dolce Vita in Berlin-Mitte
Schumpeters große Entdeckung des Prinzips der kreativen Zerstörung lässt sich mutatis mutandis vom Wirtschaftlichen auf das Politische übertragen. Doch diese Elite zerstört nur, ist aber nicht kreativ, und sie hinterlässt deshalb nur Ruinen. Die eigentliche Aufgabe der Elite besteht im Gegenteil darin, die Krise als Handlungs- und nicht als Repressionsauftrag zu verstehen. Ob es sich bei den zu lösenden Aufgaben nur um Korrekturen der eignen Politik oder sogar um eine Revision und Neubestimmung des Kurses handelt, hängt von der Dimension der Krise ab.
Obwohl die formulierten Grundsätze wie eine Binsenweisheit und völlig banal klingen, sind sie es nicht, denn die Brandmauereinheitspartei handelt nicht entsprechend der Binse, sie nimmt keine Korrekturen der eigenen Politik vor, erst recht keine Revision und Neubestimmung des Kurses. Sie genießt in vollen Zügen das süße Leben in Neu-Versailles von Berlin-Mitte.
Die Schlussfolgerungen aus der Analyse der Krise können hingegen nur aus der Definition der eigenen Interessen gezogen werden, die handlungsanleitend sind. Bestehen die Interessen im Wohlstand des deutschen Volkes, des Souveräns des Grundgesetzes, bilden sie den Maßstab für jede zu treffende Entscheidung. Definiert aber eine dysfunktionale Elite ihre Interessen als persönlichen Macht- und Ansehenserhalt im Sinne sozialen Kapitals und nicht zuletzt auch im Sinne des eigenen letztlich pekuniären Vorteils und vernachlässigt oder schätzt sie den ihr obliegenden Interessenausgleich in der Gesellschaft falsch ein, wird zudem die Analyse durch die Verifikation, anstatt der Falsifikation der eigenen Ideologie verunmöglicht, dann werden erstens die Ursache und die Dimension der Krise fehlinterpretiert und zweitens werden Schlussfolgerungen gezogen, die final die Krise eben noch vertiefen und verschärfen.
Die Dysfunktionalität der Eliten resultiert aus ihrer Abkopplung von den sie eigentlich tragenden Schichten und führt allein schon deshalb zum Wirklichkeitsverlust. Sie leben zwar ideell in ihrer eigenen Welt, aber materiell von der fremden Welt. […]“
Autor: Klaus-Rüdiger Mai
Wenn die Elite unfähig ist, ihre eigene Situation realistisch zu analysieren – welche Mechanismen könnten dann eine tatsächliche Korrektur oder Reform der politischen und gesellschaftlichen Strukturen ermöglichen?
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