
16/07/2025
Ballaststoffe boomen – aber wie gesund ist wirklich?
Junge Menschen zeigen auf Social Media ihre tägliche „Fibre Challenge“: über 30 g Ballaststoffe – aus Chiasamen, Haferkleie, Flohsamenschalen oder Bohnen. Die Motivation: bessere Verdauung, „Detox“, Kontrolle über den Körper.
Ja: Eine ausreichende Ballaststoffzufuhr senkt nachweislich das Risiko für Typ-2-Diabetes, Darmkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Aber: Der extreme, plötzliche Konsum ohne Aufklärung oder Begleitung kann auch Beschwerden auslösen: Blähungen, Dehydratation, Dysbalancen im Mikrobiom.
Was wir aktuell beobachten, geht über Ernährung hinaus:
👉 Moralische Bewertungen von Lebensmitteln („Zucker = Gift, Ballaststoffe = rein“)
👉 Körperkontrolle und Selbstoptimierung als Ziel
👉 Challenges, Tracking & Vergleich auf Social Media
Für Fachkräfte ist es wichtig zu wissen, dass Fibremaxxing Teil eines restriktiven oder kompensatorischen Essverhaltens sein kann; vor allem im Kontext von Essstörungen.
Ernährungswissen läuft heute über Plattformen wie TikTok & Instagram und das schnell, emotionalisiert, oft normierend. Umso wichtiger sind fundierte Beiträge, die verständlich und kontextsensibel Orientierung geben.