23/10/2025
„Stifter ist einer der merkwürdigsten, hintergründigsten, heimlich kühnsten und unheimlich packendsten Erzähler der Weltliteratur“, befand Thomas Mann: so viele Superlative für Adalbert Stifter, der am 23. Oktober 1805 geboren wurde – vor 220 Jahren. Thomas Manns Zusatz, Stifter sei „kritisch viel zu wenig ergründet“, mag so nicht mehr gelten, zu wenig gelesen wird er heute wohl auf jeden Fall.
Wie lebendig und anregend sein Werk aber ist, zeigt etwa TEXT+KRITIK Heft 160, dessen Beiträgerinnen und Beiträger sich dem Autor in Comic und Cartoons, imaginärem Dialog und konkretem Werkstattbericht, wahlverwandtschaftlicher Rekonstruktion und genauer philologischer Exegese nähern – unter ihnen die Schriftstellerinnen und Schriftsteller Sabine Schiffner, Roland Koch, Michael Donhauser, Franz-Josef Czernin und Norbert Hummelt. Und mittels einer von einem begeisterten Leser detailgetreu aus der Lektüre erschlossenen, architektonischen Zeichnung des Rosenhauses aus Stifters „Der Nachsommer“.
https://www.etk-muenchen.de/search/Details.aspx?ISBN=9783883777344